LETZTER BEITRAG
Heinz Lilienthal (1927-2006): Wandschmuck der Pauluskirche in Melle (1973)
Heinz Lilienthal (1927-2006) ist, was das Himmlische Jerusalem angeht, bekannt als Glasmaler, der dieses Motiv vor allem in Norddeutschland seit den 1960er Jahren mehrfach zur Darstellung gebracht hat. Diese Glasfenster sind inzwischen alle dokumentiert. Neben
Kathédrale Saint-Louis in Blois: Trimuphbogenpforte (um 1860)
Die Kathedrale namens Saint-Louis in Blois ist eine römisch-katholische Kirche im Departement Loir-et-Teuer (Region Centre-Val de Loire). Von der karolingischen Zeit bis heute war der Sakralbau mit einer ganzen Reihe verschiedener Glasmalereien ausgestattet. Im Jahr 1678 zerstörte ein Unwetter das Gebäude, das von 1680 bis 1700 wieder aufgebaut und mit
Textil aus Südschweden (1784)
Dieses Jahrhunderte alte Textil ist in gutem Zustand und auf den 30. Juli 1784 datiert. Vermutlich an diesem Tag wurde die Stickerei als Wandteppich abgeschlossen. Unter dem Bildbereich finden sich die Initialen AOS, die bislang nicht aufgelöst werden konnten. Es ist aber keine Arbeit von nur einer Person, sondern es
Karel Škréta (um 1610-1674), Bartholomäus Kilian (1630-1696): „David mit dem Kopf Goliaths und einer Vision des Himmlischen Jerusalem“ (um 1670)
Der Grafik wurde die Bezeichnung „David mit dem Kopf Goliaths und einer Vision des Himmlischen Jerusalem“ gegeben. Es ist eine einzigartige Verbindung dieser sonst in der darstellenden Kunst stets getrennten biblischen Motive aus dem Alten Testament (Goliath) und dem Neuen Testament (Himmlisches Jerusalem). Als ausführender Künstler wird Bartholomäus Kilian (1630-1696)
Markus Weisheit: Grabstelen und Grabsteine (1996ff.)
1996 schuf der Bildhauer Markus Weisheit für das Grabmal von F.-J. Hölscher eine Säulenbasaltstele, die von der damaligen Werkstatt Oswald Schneider in Siegburg gestaltet wurde. Die Form der 175 cm hohen und 30 bis 35 cm breiten Basaltsäule blieb weitgehend naturbelassen, auch die gewundene Form der Säule war gewünscht. Von
Grabstele und Grabstein von Katrin Gräfrath (2012 und 2016)
Die Ortschaft Birk (Bergisches Land) ist ein Stadtteil von Lohmar im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen. Auf dem dortigen städtischen Gemeindefriedhof befindet sich auf einer freien Rasenfläche im hinteren Bereich des Friedhofs eine Grabstele, die im oberen Abschluss das Neue Jerusalem zeigt. Eingehauen in den Ruhrsandstein ist der neutestamentliche Vers: „Wir haben
Karl Imfeld: Installation und Malerei in Ahrensburg (1995)
Einen der ungewöhnlichsten Bezüge zum Himmlischen Jerusalem schuf der Schweizer Maler Karl Imfeld 1995 im Gemeindehaus Ahrensburg (Schleswig-Holstein) in der dortigen Freien Evangelischen Gemeinde. Dort entstand eine durchdachte Raumgestaltung mit vielen Besonderheiten. Weiße Wände schließen den Altarraum mit dem Ambo und dem Altartisch ab, beides ebenfalls Arbeiten von Imfeld. In
Karl-Josef Schneider (1935-2023): Grabstele aus Siegburg (1983)
Auf dem Nordfriedhof von Siegburg befindet sich das Gemeinschaftsgrab des Ehepaares Ingeborg und Heinz Ellenberger. Die Stele aus Muschelkalk wurde 1983 von dem Bildhauer Karl-Josef Schneider angefertigt, in dem Atelier des Künstlers nur wenige Hundert Meter entfernt. Es besteht aus einem schlichten Unterteil mit den Namen und Lebensdaten der Verstorbenen
Rudolf Schäfer (1878-1961): Prachtbibel (1929)
1929 kam eine Prachtbibel („Die Bibel oder die ganze Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments“) auf den Buchmarkt, die mit Illustrationen von dem norddeutschen Kirchenmaler und Illustrator Rudolf Schäfer (1878-1961) ausgestattet war. Schäfer sah sich als deutscher lutherischen Künstler, der seine eigentliche Aufgabe in der Unterweisung der Gläubigen durch
Unbekannter spanischer Meister „Mystica Ciudad“ (um 1680)
Es handelt sich im Folgenden um ein Ölgemälde im Format 100 x 80 cm aus einer Privatsammlung in Madrid. Auf dem Gemälde wird links die Nonne María de Jesús de Ágreda (1602-1665) an ihrem Schreibtsch gezeigt. Ihr Blick richtet sich nach hinten zur der Erscheinung in ihrem Zimmer: Gott Vater
Joep Nicolas (1897-1972): Pancratiuskirche in Tubbergen (1954)
Tubbergen ist eine Gemeinde in der niederländischen Provinz Overijssel in den Niederlanden. Ortsmittelpunkt ist die das neogotische Bauwerk St. Pancratius. Als künstlerisch herausragend gelten die 35 Buntglasfenster, die von mehreren aufeinander folgenden Generationen der Glaskünstlerfamilie Nicolas entworfen und gefertigt wurden. Sie sind einer der Gründe, weshalb das Bauwerk unter Denkmalschutz
„Sammlung auserlesener Materien zum Bau des Reichs Gottes“ (1731)
Dieser Kupferstich findet sich als Frontispiz des ersten Bandes im Jahrgang 1731 der Zeitschrift „Sammlung auserlesener Materien zum Bau des Reichs Gottes“. Dabei handelt es sich um das ausgewiesene Sprachrohr des Pietismus. Bis 1760 war diese Erbauungszeitschrift wesentlich daran beteiligt, einerseits eine pietistische Öffentlichkeit herzustellen, andererseits verfolgte man das Ziel
Himmelspforte aus der Kirche Immaculée Conception in Linger (um 1950)
In der luxemburgischen Gemeinde Linger (Luxembourgish Lénger, unweit von Petingen) befindet sich die Kirche Immaculée Conception de la Vierge Marie. Dieser Sakralbau aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert wird inzwischen nicht länger für Gottesdienste genutzt, da es kaum mehr Katholiken in der Umgebung gibt. 2023/24 soll er zu einem Unterrichtsraum für
Baptist Wolfgruber (1868-1950), Franz Hofstötter (1871-1913), Eugen Hasenfratz (1872-1939), Franz Kruis (1854-1925): Fresko der Herz-Jesu-Kirche in Ludwigsthal (1896-1901)
Der Innenraum dieser Kirche ist lückenlos mit Bildern, Ornamenten und Farbe in Secco-Technik ausgefüllt, sie ist ein beredendes Beispiel für den Horror vacui. Das große Thema des Gesamtraums ist dabei das Heil der Menschheit. Es beginnt mit Christus auf dem Hochaltar, der mit seinen ausgebreiteten Armen die Menschen empfangen will.
Russische Apokalypsehandschrift (18. Jh.)
Bebilderte Handschriften mit dem Apokalypsetext waren eine regelrechte Massenware, zahlreiche Kirchenbibliotheken oder Klöster hatten ihre Ausgaben. Schon aus liturgischen Gründen waren diese Bücher kein Luxus, sondern schlichtweg notwendig und wurden gebraucht. Eines dieser Exemplare aus dem 18. Jahrhundert gelangte in die Sammlung handgeschriebener Bücher von E. E. Egorova in der
Bernardino Poccetti (1548-1612): San Pietro in Pontignano (1596)
Bernardino Poccetti (auch Barbatelli oder Bernardino delle Grottesche, delle Facciate oder einfach delle Muse genannt) war ein italienischer manieristischer Maler und Radierer. Er stand zeitlebens im Austausch mit Meistern wie Santi di Tito, Domenico Cresti (Il Passignano), Lodovico Cigoli, Michele Tosini, Jacopo Chimenti da Empoli und Andrea Boscoli, mit denen
Friedrich Stummel (1850-1919): Himmelspforte der Gnadenkapelle in Kevelaer (1888)
Friedrich Stummel (1850-1919) ist, was Darstellungen des Himmlischen Jerusalem angeht, nicht allein mit Glasarbeiten hervorgetreten, sondern vor allem mit einer Freskenmalerei. Wie bei den Glasarbeiten war eine reichlich ausgestattete Himmelspforte eine Möglichkeit, pars pro toto einen Teil der heiligen Stadt
Himmelspforten aus St. Johannes in Noswedel (um 1933) und St. Remaklus in Waldorf (1949)
Himmelspforten gehen immer. Das Jahrhunderte alte Thema hat seine Zäsuren, Brüche und Wiederaufleben, bis in das 21. Jahrhundert. Auch regional lassen sich Schwerpunkte festmachen. In den Gebieten Luxemburg, Saarland, Hunsrück und Mosel wurde vor allem bei Glasarbeiten das Thema der
Graham Jones, Patrick Reyntiens (1925-2021): Offenbarungsfenster in St. Martin, Cochem an der Mosel (2009)
Das Thema eines Fensters in der Rückwand der Kirche zeigt Offenbarungen Gottes im ersten Bund (Altes Testament) und den neuen Bund (Neues Testament). Das gesamte Fenster ist in unterschiedlichen Gelb- und Grüntöne gehalten, nach oben scheint es heller und gelber
Thomas Jessen: St. Thomas in Körbecke (2007)
Ab Mitte der 1980er Jahre ist die Zahl der Glasfenster für Kirchen und Kapellen rapide zurückgegangen; Kirchen wurden kaum mehr neu gebaut, und bestehende Fenster im Bestand ohne Notwendigkeit auszutauschen war nicht mehr zu finanzieren, außer vielleicht bei großen Innenstadtgemeinden.
Stefan Behrends: Urnengemeinschaftsgrab auf dem Friedhof Rahlstedt (2016)
Der evangelische Friedhof von Hamburg-Rahlstedt zeichnet sich durch einige hochwertige Exponate aus, auf die auf einer Hinweistafel und im Internet aufmerksam gemacht werden. Der Stein gehört zu einem kollektiven Urnengrab von ca. 40 Verstorbenen. Alle Toten sind auf einer Plakette
Unbekannter Meister: Lauretanische Litanei aus Heilig Kreuz in Leutesdorf (um 1950)
In den ersten Jahren nach 1945 gab es bei römisch-katholischen Kirchen in Deutschland ein bevorzugtes Thema: die Motive der Lauretanischen Litanei. Moden sind schwer zu erklären, ich sehe in dieser Wahl den Wunsch auf Bewährtes und das Anknüpfen an die
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.