
LETZTER BEITRAG
Freek Aalbers (geb. 1960), Alice Aalbers: Altarfenster in Nijkerk (2007)
Nijkerk ist eine Kleinstadt der niederländischen Provinz Gelderland. Die dortige reformierte Gemeinde „de Levensbron“ eröffnete im Jahr 1983 einen Neubau, auf dem Gelände Jan Steenhof am südlichen Rand der Stadt. Das Gebäude wurde bereits 2007

Michael Düchting (geb. 1956): Tabernakel des St.-Patrokli-Doms in Soest (2000)
Im mittelalterlichen St.-Patrokli-Dom in Soest wurde nach den Kriegszerstörungen 1945 wieder eine Krypta eingerichtet und modern ausgestattet. Diese wurde 2000/2001 umgestaltet und erneuert. Im Zentrum auf einer Steinstele vor dem Altar befindet sich ein Tabernakel in Kubusform. Die Stele ist aus hellgrauem Kalkstein (Belgisch-Granit), der Tabernakel ebenfalls, wurde aber außen

Hilde Ferber (1901-1967): Ehemalige Christuskirche in Bielefeld-Senne (1956)
Mit der evangelischen Christuskirche in Bielefeld-Senne nahm es ein frühes Ende. Die Kirche wurde erbaut, als die Stadt überfüllt war mit Flüchtlingen, die damals noch fast alle einer christlichen Gemeinschaft angehörten. Die Stadt expandierte, man benötigte Gotteshäuser, die Christuskirche wurde 1955/56 mit einfachen Mitteln als Vertriebenenkirche erbaut. Bei den Fenstern

Claudia Mohr: Schmuckstück (2003)
Schmuckstücke mit dem Motiv des Himmlischen Jerusalem sind etwas Seltenes, sie haben aber eine Jahrhunderte währende Tradition: Erinnert sei kurz an den Jerusalems-Anhänger aus dem Louvre (16. Jahrhundert), die Goldbroschen von Matthäus Bayer aus den 1960er Jahren oder das Jerusalems-Kreuz des Goldschmieds Michael Niehl von 1998. Dieses Exemplar ist im

Maria Immaculata aus der Kathedrale von Pasig (17. Jh.)
In den römisch-katholischen Gegenden der Philippinen hat es stets eine besondere Marienfrömmigkeit gegeben, die sich auch in Kunstwerken Ausdruck verschaffte. Beispiele sind nicht allein die Elfenbeintafel aus dem Victoria and Albert Museum oder die Türgestaltung der Kathedrale von Manila, sondern auch eine bemalte Relieftafel aus der Kathedrale von Pasig im

S. Judin, J. G. Wächter: Russische Gedenkmünze (1698)
Im Jahr 1698 ließ der Zar Peter der Große eine Gedenkmünze aus Anlass seines Krönungsjubiläums herausgeben. Sie ist komplett aus Silber gefertigt, 66 Millimeter groß und 95.65 Gramm schwer. Der Avers zeigt ein Porträt des Zaren, der Revers zeigt den Zionsberg, auf den ein langer, extrem gewundener und schmaler Pfad

Marian Zidaru (geb. 1956): Jerusalemtor des Klosters Glodeni-Vale in Rumänien (1990)
In Rumänien wurde tatsächlich ein Tor des Himmlischen Jerusalem nach- bzw. vorgebaut. Es ist das Tor eines Klosters in Glodeni-Vale bei Pucioasa im Vorland der Karpaten. Hierhin hat sich eine Gruppe orthodoxer Mönche und Nonnen zurückgezogen, die ihre Gemeinschaft „Noul Ierusalim“, also „Neues Jerusalem“, nennen. Eigentlich jedoch sind diese Mönche

Basil Wolverton (1909-1978): Comic-Bibel (um 1958)
Basil Wolverton ist der Schöpfer einer Bibel im Comicstil, die später als „The Wolverton Bible“ bekannt wurde. Basil Wolverton (1909-1978) war ein US-amerikanischer Comiczeichner, der unter anderem für Marvel, MAD und Playboy arbeitete. Eine künstlerische Ausbildung hatte er nicht. Er war bekannt für seinen witzig-grotesken Zeichenstil, der „spaghetti and meatballs

Simon Marmion (um 1425-1489): Miniaturblatt (um 1470)
Die vorliegende Miniatur mit einer Gesamtgröße von 15 x 11 Zentimetern zeigt zahlreiche weiße Engel sowie Jesus Christus, der nach dem Jüngsten Gericht als Weltenherrscher die ehrbaren Jungfrauen empfängt, die feierlich in das Himmlische Jerusalem einziehen. Auch eine Nonne im Gewand der Benediktinerinnen ist darunter. Die Szenerie ist ausgesprochen freundlich,

Clemens Hillebrand (geb. 1955): St. Kastor zu Koblenz (1990)
Die im Kern romanische Kirche St. Kastor in der Nähe des Deutschen Ecks, am Zusammenfluss von Rhein und Mosel, wurde 1944 zerstört, wobei auch die alten Innenmalereien verloren gingen. Seitdem blieben die meisten Wände des Kircheninneren weiß. Ende der 1980er Jahre entschloss man sich im Rahmen umfangreicher Restaurierungsarbeiten am Gebäude

Ebstorfer Weltkarte, mit und ohne Gesicht (um 1300)
Nach mittelalterlicher Vorstellung war das historische Jerusalem in Palästina nicht nur der Mittelpunkt der damals bekannten Welt, sondern auch des zukünftigen Neuen Jerusalem. Dieses ist bereits auf dieser Karte in der Mitte angedeutet: Im Zentrum steigt Christus aus einem Sarg, in seiner Hand hält er eine Siegesfahne. Manche denken, hier

Nicholas Roerich (1874-1947): Gemälde „Engelsschatz“ (1905)
Im frühen zwanzigsten Jahrhundert erscheinen in den Werken des russischen Malers Nicholas Roerich (1874-1947) symbolische Bilder der himmlischen Stadt. Am bekanntesten war sicherlich die Wandmalerei „Königin des Himmels“, ein Fresko mit Himmelsarchitektur über den Apsisfenstern in der Kirche des Heiligen Geistes der russische Künstlerkolonie Talaschkino. Entstanden ist diese Arbeit 1912

Pierre Cuypers (1827-1921): Onze Lieve Vrouwe Munsterkerk in Roermond (1899)
Auch in den Niederlanden gab und gibt es selbstverständlich Jerusalemsleuchter. Ein besonders prachtvolles Exemplar, angelehnt an den mittelalterlichen Barbarossaleuchter im nahe gelegenen Aachen, hat sich in der zentralen Vierung unter der Kuppel der römisch-katholischen Onze Lieve Vrouwe Munsterkerk erhalten. Diese befindet sich in Roermond. Am 15. August des Jahres 1899

Virginio Vespignani (1808-1882): Rekonstruktion in der Basilika di S. Giovanni in Laterano in Rom (um 1886)
1291 wurde von Jacopo Torriti und Jacopo da Camerino das Mosaik der Kirche San Giovanni im Lateran ergänzt und fertiggestellt, wie es die Signierung des Mosaiks berichtet. Dies geschah auf Wunsch von Papst Nicolaus IV., welcher, wie viele seiner Zeit, Rom als ein neues Jerusalem betrachtete.Im Zentrum der Apsishalbkuppel findet

Apsismosaik aus S. Maria Maggiore in Rom (um 450) und Kopien
Auf spätantiken Mosaiken bildete sich bald ein Darstellungstyp heraus, der in den neu erbauten Kirchen Jerusalem wie auch Bethlehem als kleine Städte zeigt. Jerusalem findet sich meist an der linken Zwickelzone des Triumphbogens der Apsis, vgl. etwa S. Lorenzo in Rom. Auf dem gegenüberliegenden Zwickel ist gewöhnlich Bethlehem als Stadt

Giuseppe Mazzoleni (geb. 1936): Glasmosaik (1973-1978)
Giuseppe Mazzoleni (geb. 1936) stammt aus Bergamo und war dort Meisterschüler von Trento Longaretti (1916-2017), welcher ihn vor allem in die Mosaikkunst einführte. Mazzoleni interessierte sich auch für Baukunst und arbeitete verschiedentlich mit Architekten zusammen. Die Anlehnung an Bauentwürfe kommt bei vielen seiner Arbeiten zum Ausdruck, und die Beschäftigung mit

Yves Voirol (1931-2015): Rundfenster aus der Kirche Saint-Germain in Moutier (2000)
Die reformierte Kirche Saint-Germain in Moutier im schweizerischen Juragebirge besitzt abstrakte Fenster des Glasmalers Yves Voirol (1931-2015). Sie entstanden in Etappen zwischen 2000 und 2002 und wurden zum großen Teilen aus Mitteln der Gemeinde ermöglicht. Unter ihnen zeigt das runde

Weltgericht aus Südrussland (um 1620)
Hin und wieder gelingt es Museen, Kunstwerke aus Privatsammlungen zu erlangen, die unser kunsthistorisches Wissen erheblich erweitern. Sicherlich trifft das im vorliegenden Fall zu. Über die Ikone liegen überraschend viele Informationen vor: Entstanden ist das Werk um 1620 in Russland

Ruta Poikans (geb. 1972) und Kaspars Poikans (geb. 1968): Jerusalemsmosaik aus „La Nativité de la Sainte Vierge“ in Villars-les-Dombes (2012)
Villars-les-Dombes ist eine französische Gemeinde in der Region Auvergne-Rhône-Alpes unweit von Lyon. Die zentrale, aus dem Mittelalter stammende Kirche ist der Jungfrau Maria geweiht, sie hat den Namen „La Nativité de la Sainte Vierge“. Schon 1927 wurde der Bau als

Mariensymbole aus dem Freiburger Münster (1615)
Das Freiburger Münster besitzt neben dem älteren Epitaph des Renward Göldlin von Tiefenau (1600) noch ein weiteres Ölgemälde, welches verschiedene Symbole Mariens vereint, darunter auch eine Himmelspforte und die Stadt Gottes. Üblicherweise umkreisen diese und andere Symbole eine Marienfigur, oder

Theofil Stanzel: Gerichtsbild aus dem Rathaus von Bardejov (1511)
Oben ist Christus Pantokrator als Richter auf einem Regenbogen dargestellt, neben ihm, wie traditionell üblich, die Jungfrau Maria und Johannes der Evangelist. Unter diesem figürlichen Dreiklang steht und sitzt eine Menschenmenge. Vermutlich sind es verschiedene Heilige, die für die Bevölkerung

Kurt Wolff (1916-2003): Antependien „Das neue Jerusalem“ aus Kaiserswerth (1991) und aus der evangelischen Christuskirche in Dülken
Wie in römisch-katholischen Kirchen der Tabernakel wurde in evangelischen Kirchen das Antependium herangezogen, um auf ihm das Himmlische Jerusalem zur Darstellung zu bringen. Hier konnten die Künstler sich mangels einer einheitlichen Traditionslinie oftmals etwas freierer Formen bedienen; immer wieder wurden
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.