LETZTER BEITRAG

Hermann Geyer (1934-2016): Heilig Geist Kapelle in Ergenzingen (1980)

Die Heilig Geist Kapelle in Ergenzingen (Landkreis Tübingen) ist ein ganz besonderes Gotteshaus, was man bereits von außen ablesen kann. Sie befindet sich unmittelbar am Kirchenturm und ist von der modernen Kirche getrennt. Von dem spätmittelalterlichen Vorgängerbau blieb Dank radikaler Abrissarbeiten in den 1960er Jahren lediglich der Turm und der

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Würzburger Tafelmalerei (um 1430)

Um 1430 entstand diese Tafelmalerei mit Basis Öl und Tempera auf Laubholz, vermutlich im Gebiet des Bistums Würzburg, und auch heute noch ist sie im Besitz des Bischöflichen Ordinariats. Weiteres über die Herkunft des Kunstwerks ist nicht bekannt; allein, dass es von böhmischen Malern angefertigt worden sein soll. Lange war

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Rudolf Yelin (1902-1991): Stadtkirche in Altensteig (1961)

Direkt über der Kanzel der evangelischen Stadtkirche in Altensteig (Schwarzwald nördlich von Freudenstadt) befindet sich ein großformatiges Altarwandbild, welches die ansonsten überwiegend weiße, schmucklose Kirche optisch wie auch motivisch dominiert. Es handelt sich um eine Malerei von Rudolf Yelin dem Jüngeren (1902-1991) aus dem Jahr 1961, der zu diesem Zeitpunkt

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Weltgericht aus der Peterskirche in Weilheim (1499/1601)

Im Jahr 1489 wurde der Grundstein der heutigen evangelisch-lutherischen Peterskirche in Weilheim an der Teck (Württemberg) gelegt, und 1517 begann der Innenausbau. Aus den Jahren unmittelbar davor stammt ein gewaltiges Gemälde auf der Ostwand, welches das Langhaus vom Chor trennt. Es ist ein Werk der Malerschule von Thomas Schick, der

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Inge Sandeck (geb. 1940): Station „Völkerwallfahrt“ in Retzstadt (1998)

Retzstadt ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart. Der Retzbach-Retzstadt-Rundweg (auch Besinnungsweg oder Bibelweg genannt) geht zurück auf eine Initiative von Pater Fritz Schaub und das römisch-katholische Pfarramt Retzbach. Der 13 Kilometer lange Besinnungsweg soll Wanderer zur Ruhe kommen lassen und zu innerer Einkehr führen. Er wurde im Jahr 1998

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Emil Wachter (1921-2012): Deckengemälde in St. Martin, Ettlingen (1988)

Die evangelische Barockkirche St. Martin in Ettlingen blieb Jahrhunderte lang im Inneren unvollendet. In den 1980er Jahren präzisierten sich Pläne, die Deckenausmalung endlich anzugehen. Die Planer gingen davon aus, dass der moderne Mensch mit dem Thema Zukunft nur noch „Dunkles und Schreckliches“ verbinden würde, und entschieden sich zu einem positiven

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Emil Wachter (1921-2012): Autobahnkirche bei Baden-Baden (1978)

Die 1970er Jahre waren die Hochzeit der Autobahnkirchen. Autobahnen sollten damals ganz Deutschland überziehen, an ihnen sollte sich das moderne Leben ereignen – da wollten die Großkirchen selbstverständlich nicht abseits stehen. Der Fairness muss hinzugefügt werden, dass etwa zeitgleich die ersten Kritiker des Automobilwahns auftraten, im Kontext des Neuen Jerusalem

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Klaus Arnold (1928-2009): St. Kilian in Assamstadt (1972)

Im Jahr 1972 erarbeitete Klaus Arnold (1928-2009) ein Himmlisches-Jerusalem-Fenster für die römisch-katholischen Kirche St. Kilian in Assamstadt im Main-Tauber-Kreis. Damals verließ man die alte Altstadtkirche und errichtete in einem Neubauviertel einen gewaltigen Neubau, der heute für diese ländliche Gemeinde völlig überdimensioniert erscheint, aber aus dem Wachstums-Optimismus der 1970er Jahre erklärt

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Josef Henger (1931-2020): Tabernakel aus St. Maria in Böblingen (1964)

Eine der ersten neuen Tabernakel im Zuge der tiefgreifenden Liturgiereform von 1963 befindet sich in St. Maria in Böblingen südlich von Stuttgart, an der Altarrückwand des Chorraumes, unmittelbar vor einem Backsteinmosaik. Der Tabernakel wurde 1964 von dem Ravensburger Bildhauer Josef Henger (1931-2020) gestaltet, der ihn 1986 in eine ebenfalls von

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Heinrich Schickhardt (1558-1635): Reliefbild aus Ehningen (um 1620)

An der Brüstung der Empore der evangelischen Kirche zu Ehningen südlich von Stuttgart sind, auf zwei Reihen verteilt, 27 Reliefbilder angebracht. Sie zeigen, wie üblich, Szenen aus dem Alten und Neuen Testament. Derartige Stuckreliefs wurden Anfang des 17. Jahrhunderts eine Modeerscheinung, doch wegen der Fragilität haben sich nur wenige Exemplare

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Adolf Saile (1905-1994): Föhrichkirche in Stuttgart (1968)

Die Föhrichkirche ist eine evangelische Kirche, die sich in Stuttgart-Feuerbach befindet. Sie wird seit dem Jahr 2011 vornehmlich von der russisch-orthodoxen Kirchengemeinde genutzt. Dazu wurde der gesamte Innenbereich den Bedürfnissen der Orthodoxen angepasst und entsprechend umgestaltet. Erhalten hat sich glücklicherweise das einzige Buntglasfenster an der Südwand der Kirche, welches den

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Johannes Schreiter (geb. 1930): Heidelberger Universitätsfenster (2011)

Der in Hessen lebende Maler, Grafiker und Glasbildner Johannes Schreiter (geb. 1930) sollte ursprünglich Fenster für die Heilig-Geist-Kirche in Heidelberg gestalten, worüber es 1984 zum „Heidelberger Fensterstreit“ kam. Der Künstler konnte aber Jahre später in einer anderen Kirche Heidelbergs einen neunteiligen Fensterzyklus ausarbeiten und auch vollenden. Das geschah von 2006

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Veitskapelle in Stuttgart-Mühlhausen (um 1385)

Der größte Schatz der Veitskapelle in Mühlhausen nordöstlich von Stuttgart ist, neben mittelalterlichen Altären, eine vollständig erhaltene Wand- und Gewölbemalerei aus der Zeit um 1385. Soweit bekannt, wurde sie während der Reformation und auch danach niemals übertüncht. Da mit dem Bau Meister der Bauhütte des Veitsdoms in Prag beauftragt waren,

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Hans Mayer: Grabsteine von Natursteine Mayer aus Lauf/Pegnitz (ab 2000)

Natursteine Mayer nennt sich der Betrieb von Meister Hans Mayer in Lauf an der Pegnitz. Von dort werden seit inzwischen über einhundert Jahren Design-Steine vom Fachmann für ganz Mittelfranken hergestellt. Der Betrieb ist bekannt für schnörkellose, harmonische Arbeiten in klassischen Formen; zeitlos, schön und natürlich sollen sie sein. Der Betrieb

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Grabsteine aus dem Steinmetzbetrieb Naturstein-Richter aus Sulingen (um 2020)

Der Steinmetz und Bildhauermeister Heiko Richter ist Inhaber des Betriebes Naturstein-Richter in Sulingen südlich von Bremen. Der Traditionsbetrieb stellt seit über achtzig Jahre Grabsteine her und ist in der letzten Zeit durch qualitätsvolle Arbeiten mit dem Motiv der Himmelspforte aufgefallen. Alle Steine sind hier so wiedergegeben, wie sie in der

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Claudio Cavani: Ausstellungsbeitrag „Artisti per un Millennio“ (1999)

Claudio Cavani gestaltete im Jahr 1999 eine Jerusalemstele. Dieses Werk, „Gerusalemme celeste“, gehörte zur Sektion „L’Apocalisse“ der Ausstellung „Artisti per un Millennio“ („Künstler für ein Jahrtausend“). Sie wurde 1999 und im Millenniumsjahr 2000 in der Basilika Palladiana in Vicenza, der

Hans Burgkmair (1473-1531): Entwurf für einen Weltgerichtsaltar (um 1518)

Bislang war man davon ausgegangen, eine Illustration aus einem Neuen Testaments von 1523 wäre die einzige Auseinandersetzung des Reformationskünstlers Hans Burgkmair (1473-1531) mit dem Himmlischen Jerusalem. Es gibt jedoch eine Entwufszeichnung die darauf hin deutet, dass Burgkmair sich doch etwas

Meister von Elmelunde: Fanefjord (um 1500)

Der gleiche Meister von Elmelunde malte um 1500 die Kirche Fanefjord (Insel Møns) aus. Die Gottesstadt ist in einem Weltgericht eingebunden, das links gegen einen Torbogen abgrenzt und die Stadtdarstellung im unteren Bereich eingrenzt. Die beiden Löcher rühren von Balken

Meister von Elmelunde: Keldby (um 1500)

Auch gibt es noch in der Kirche zu Keldby (Insel Møns) eine Darstellung des Himmlischen Jerusalem, die dem Elmelunde-Meister zugeschrieben wird und die um 1500 entstanden sein dürfte. Bei der letzten Figur handelt es sich nicht um die Darstellung eines

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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