LETZTER BEITRAG
Domenico Pedrinelli: Dreiwegebild (um 1875)
Domenico Pedrinelli war ein italienischer Lithograph, Gebrauchsgrafiker und Kupferstecher, der um die Mitte des 19. Jahrhunderts mit einigen Arbeiten in Mailand nachgewiesen ist. Einige seiner Stiche haben sich in der Adalberto-Sartori-Drucksammlung in Mantua erhalten. Neben

Johannes Rothe (1628-1702): Merian-Kopie (1673)
Johannes Rothe (auch Jan Rothe oder de Rothe von Rode) wurde 1628 in Amsterdam als ein Sohn des Amsterdamer Kaufmanns Zacharias Rothe und seiner englischen Ehefrau Mary Bas geboren. Sein Vater schickte ihn zur Vorbereitung auf das Kaufmannsleben auf Auslandsreisen, wo er unter anderem in die radikalpietistischen Ideen von Ludwig

Apokalypsehandschrift aus Russland (19. Jh.)
Die erste Miniatur mit einem Bezug zum Himmlischen Jerusalem bringt fol. 34v. Links und rechts stehen isoliert noch Türflügel, doch eigentlich ist diese Pforte aufgesprengt, nämlich von dem zweiten Erscheinen Christi auf dem Thron, von wo aus er zu Gericht sitzt. Das Motiv der aufgesprengten Türflügel ist typisch für die

Erentrud Trost (1923-2004): Fenster der Hauskapelle des Cohaus-Vendt-Stifts in Münster (1984)
Das Cohaus-Vendt-Stift in Münster hat eine pflegerische Tradition, die an diesem Ort bis ins 16. Jahrhundert zurück geht. Nur unweit vom Stift entfernt befindet sich die Promenade, der Dom oder der Aasee. Der heutige Bau des Pflegeheims entstand in den 1960er Jahren. 1984 wurden in der Kapelle des Hauses, die

MS HS 201: Spiegelvision des des Guillaume de Digulleville (um 1460)
Eine bislang in der Forschung weniger beachtete illustrierte Ausgabe der Pilgerreise ist in der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt beheimatet. Dort hat sie die Signatur HS 201. Im Gegensatz zu zahlreichen lateinischen und altfranzösischen Ausgaben haben wir hier eine Edition in rheinfränkisch vor uns. Sie wurde in Köln, Aachen oder Koblenz

Bernhard Dirksmeier (1927-2009): Ehemaliges Salvatorianer-Kolleg in Münster (1990)
Das Salvatorianer-Kolleg hatte in Münster am Clemens-Krankenhaus einen Sitz in einem modernen Gebäude aus dem Jahr 1990. Damals hat man im Erdgeschoss einen intimen Raum mit Fenstern ausgestaltet, von denen acht das Himmlische Jerusalem thematisieren. Der Architekt Bernhard Dirksmeier (1927-2009), seines Zeichens Diözesanbaumeister, hat mit dem Bau auch diese Fenster

Johann Baptist Lenz (1922-2007): Taufbeckenaufsatz der Kirche Heilige Dreifaltigkeit in Fraulautern (um 1980)
Seit bereits 1890 besitzt die römisch-katholische Pfarrkirche Heilige Dreifaltigkeit zu Saarlouis-Fraulautern einen neugotischen Taufstein. Zu diesem gehörte auch ein metallener Taufdeckel, der vermutlich im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen wurde. Die gesamte neogotische Kirche wurde ebenso im Zweiten Weltkrieg zerstört und vereinfacht wiederaufgebaut. 1979/80 kam es unter Pastor Willi Rodermann zu weiteren

Deckenfresko aus Sankt Johannes in Selm-Cappenberg (um 1450)
Die Szene ist ein Ausschnitt aus dem Vierungsgewölbefresko der römisch-katholischen Stiftskirche Sankt Johannes Evangelist in Selm-Cappenberg im Münsterland. Es entstand wohl um die Mitte des 15. Jahrhunderts, als die im Ursprung romanische Kirche dem Prämonstratenserorden unterstand. Ähnliche Malereien wie hier finden sich später südlich vor Bremen, etwa in Sudwalde oder

Hans Peter Brahm (1958-1999): Kirche St. Suitbertus in Düsseldorf-Bilk (1990)
St. Suitbertus in Düsseldorf-Bilk besitzt erst seit 1990 wieder hochwertige Kirchenfenster. Es handelt sich um ein Werk von Hans Peter Brahm aus Wuppertal (1958-1999), der hier überwiegend abstrakt gearbeitet hat. Bei den insgesamt drei Monumentalfenstern in farbigem Antikglas, Blei und Schwarzlot zeigt der obere Bereich der zentralen Fensterbahn im Chor

Wilhelm Geyer (1900-1968): Peterskirche in Gutach (1957) und Münsterkirche St. Vitus in Mönchengladbach (1960)
Die im Kern spätmittelalterliche Peterskirche in Gutach im Schwarzwald wurde 1957 umfassend renoviert. Bei diesem Anlass entschied man sich auch für moderne Glasfenster im Chorbereich, mit denen man den damals bekannten Glasmaler Wilhelm Geyer (1900-1968) aus Ulm in Zusammenarbeit mit der Glasmanufaktur W. Derix aus Rottweil beauftragte. In der oberen

Marianne Hilgers (geb. 1931): St. Franziskus in Mönchengladbach-Geneicken (1974)
Mönchengladbach-Geneicken besitzt in der römisch-katholischen Kirche St. Franziskus Glasfenster von 1974, die noch von der umfangreichen Beseitigung der Kriegsschäden herrühren. Schon davor und auch danach hat diese Kirche sich immer wieder erfolgreich um hervorragende künstlerische Arbeiten bemüht, ein Rosettenfenster von Dominikus Böhm oder der Totentanz von Markus Lüpertz belegen dies.

Sepp Hürten (1928-2018): Tabernakel aus St. Maria Königin in Kerpen (1994)
1994 wurde der Kölner Bildhauer Sepp Hürten (1928-2018) mit der Neugestaltung des Altarraums der römisch-katholischen Kirche St. Maria Königin in Sindorf bei Kerpen beauftragt. Hürten stand vor der Herausforderung, neue Werke harmonisch dem Bestand aus den 1950er Jahren zuzuführen, wo sich schon eine Glasmalerei mit der Himmelspforte von Wilhelm Buschulte

Hans Lünenborg (1904-1990): Krankenhaus Neuwerk, Maria von den Aposteln in Mönchengladbach (1968)
Dieses Glasfenster befindet sich im Krankenhaus Neuwerk, Maria von den Aposteln, in Mönchengladbach-Neuwerk. Dort hat 1968 Hans Lünenborg (1904-1990) das Fenster „Himmlisches Jerusalem“ im Foyer des Krankenhauses realisiert. Es ist dort als Kunst am Bau der einzige Schmuck des ansonsten nüchternen und zweckmäßigen Raumes. Beim Bau des Eingangsbereiches waren die

St. Nikolaus in Brauweiler: Michaelsaltar (1561)
Die römisch-katholische Kirche St. Nikolaus in Pulheim-Brauweiler im Rhein-Erft-Kreis ist eine ehemaligen Abteikirche eines Klosters des Benediktinerordens, bei dem sich immer wieder Werke zum Thema Jerusalem finden lassen. Das Kloster ist nicht nur ein überregionales kulturelles Baudenkmal, sondern seit 1980 auch Sitz des Amts für Denkmalpflege im Rheinland sowie ein

Freskenzyklus der Dorfkirche zu Schwarzrheindorf (1151-1165)
In der Dorfkirche St. Maria und Clemens zu Schwarzrheindorf bei Bonn (Rheinland) wird die Tempelvision des Propheten Ezechiel auf mehreren Bildern ausführlich wiedergegeben. Dieser Tempel aus dem Alten Testament ist ein wichtiger Vorläufer für die himmlische Gottesstadt im Neuen Testament. Insofern ist es nur konsequent, auch in diesem alttestamentlichen Zyklus

Emil Wachter (1921-2012): Herz-Jesu-Kirche in Ettlingen (1966)
Emil Wachter (1921-2012) hat nicht allein für die evangelische Barockkirche St. Martin im badischen Ettlingen ein Wandbild mit dem Himmlischen Jerusalem geschaffen, sondern in der Stadt bereits Jahre zuvor ein Kunstwerk aus Glas. Das war 1966 für die Ettlingener römisch-katholische Herz-Jesu-Kirche. Von 1964 bis 1966 hat Wachter für diesen Bau

Paul Reding (geb. 1939): Glasgestaltung der Kirche St. Marien in Waltrop (2011)
Paul Reding (geb. 1939) ist als Maler, Zeichner, Bildhauer und Schriftsteller künstlerisch im nördlichen Ruhrgebiet hervorgetreten. Gebürtig aus Castrop-Rauxel besuchte er zunächst von 1957 bis 1960 die Staatliche Fachschule für Glasveredelung in Rheinbach bei Bonn und beabsichtigte zunächst eine Karriere

Sieger Köder (1925-2015): Altarmalerei in St. Josef, Bad Urach (2005)
Die grundsätzliche „Rosenberger Darstellungsweise“ – rote Stadt, Braut/Bräutigam, blockartige Tore – wurde von Sieger Köder (1925-2015), dem schwäbischen Priestermaler, noch mehrfach zur Darstellung gebracht, letztlich auch in seiner Köder-Bibel, die natürlich viel mehr Menschen erreichte als die Gemälde, die sich

Sieger Köder (1925-2015): Malerei „Das irdische und das himmlische Jerusalem“ im Kloster Neresheim (2000)
Inspiriert vom Rosenberger Altar entstand im Jahr 2000 das Ölgemälde „Das irdische und das himmlische Jerusalem“, 120 x 80 Zentimeter groß (parallel dazu schuf der Maler und Priester Sieger Köder [1925-2015] eine ähnliche Fassung, allerdings noch ohne Himmlisches Jerusalem; abgebildet

Italienische Werkstatt: Relief der Maria Immaculata aus Oslob (um 1790)
Alle Kunstwerke aus den Philippinen, die das Himmlische Jerusalem zum Thema haben, stellen es im Kontext der Maria Immaculata im Rahmen der Lauretanischen Litanei dar. Das gilt auch für diese Arbeit, ein bemaltes und teilvergoldetes Relief aus dem 18. Jahrhundert.

Nicholas Roerich (1874-1947): Gemälde „Wächter“ (1920)
Die letzte (erhaltene) Arbeit des russischen Universalgenies Nicholas Roerich (1874-1947) zum Thema Himmlisches Jerusalem wurde im Jahr 1920 unter dem kurzen prägnanten Titel „Wächter“ vorgelegt. Einmal mehr nimmt er Bezug auf sein Werk „Engelsschatz“ von 1905, bei dem die Wache

Nicholas Roerich (1874-1947): Stadtvisionen (1916)
1916 entstand die Schwarzweiß-Zeichnung „Weiße Stadt“ von Nicholas Roerich (1874-1947). Das Werk hat eine ähnliche Grundidee wie das farbige Gemälde „Engelsschatz“ (1905), zu dem es eine Nachstudie ist. Auch hier tritt ein Engel mit einem Flammenschwert, der Heilige Michael, schützend
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.