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LETZTER BEITRAG

MS Latin 8846: Psalmenillustration (1350-1370)

Es konnten auch Psalmschriften mit Abbildungen des Himmlischen Jerusalem illustriert werden, zumal wenn es um das Lob Jerusalems geht. Ein eindrucksvolles Beispiel ist die Illustration auf fol. 153v zu Psalm 86 (bzw. 87; „Zion wird die Mutter der Völker“/Zionspsalm). Das Bild wird von der Reihung der hohen Türme beherrscht, die

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Fresken aus St. Marien zu Haderslev (um 1450)

Dieses spätgotische Fresko stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, als die Kirche umfangreich umgebaut und erweitert wurde. Über dem südlichen Abstieg zum Chorgang der Domkirche St. Marien zu Haderslev in der dänischen Region Syddanmark ist in einer Konche unter einem Rundbogen in der Mitte ein schmaler Turmbau mit Treppengiebel

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Fresko aus der Dorfkirche in Svaerdborg (1375-1400)

Eine der früheren Darstellungen des Himmlischen Jerusalem in ganz Sjælland findet man heute in der Kirche in Svaerdborg. Der gotische Bau stammt von etwa 1200, die rotbraun gefärbten Malereien werden auf die Zeit zwischen den Jahren 1375 und 1400 geschätzt. Trotz des Alters und der thematisch interessanten Malereien ist die Kirche

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MS Français 9136: Heilkundebuch des Matthaeus Platearius (1474-1500)

Eine der interessantesten und sicher auch ungewöhnlichsten Darstellungen des Himmlischen Jerusalem stammt aus dem späten 15. Jahrhundert. Weder davor noch danach wurde die Himmelsstadt im Mittelalter jemals so abstrakt dargestellt, unter Ausnahme vielleicht von MS 99. Die Miniatur entstand in Flandern und ist dem einst bekannten Werk „Livre des simples

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Weltgericht aus St. Matthäus in Preußisch Stargard (um 1500)

Das Weltgerichtsfresko in Preußisch Stargard/Starogard Gdański in Westpreußen entstand, nach einem Kirchenbrand 1484, um das Jahr 1500. Künstlerisch stand diese Gegend damals unter skandinavischem, vor allem schwedischen Einfluss, politisch unter dem des Deutschen Ordens. Merkmal der Malereien sind geschwungene Formen, die bei dem Schmuckband links zum Ausdruck kommen, und eine

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MS Français 23 (1405/07) und MS Français 21 (1414): Augustinus-Texte von Raoul de Presles

Augustinus von Hippo (354-430) formte in seinem Hauptwerk „De Civitate Dei“ die biblischen Stadtvorstellungen zu einem einheitlichen Gedankengebäude, welches bis weit in die Frühe Neuzeit wirkte. Wie das Neue Jerusalem bei Augustinus eine Gemeinschaft der Heiligen symbolisiert, so steht Babylon für eine Gemeinschaft der Verworfenen. Einwohner beider Typen sind vom

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Liljemester: Weltgericht aus der Kirche Lønborg (um 1550)

In der Mitte des 16. Jahrhunderts entstand in Lønborg neben der Taufe von Jesus und der Opferung des Isaaks noch einmal eine umfassende mittelalterlich geprägte Gerichtsdarstellung, die vom namentlich nicht bekannten „Liljemester“, dem Lilje-Meister und seiner Werkstatt, herrühren. Die lutherische Dorfkirche Lønborg befindet sich südlich von Skjern in Vestjylland, Dänemark,

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MS Français 825: Guillaume de Digullevilles „Pélerinage de la vie humaine“ (um 1420)

Der Manchester Ausgabe der John Rylands University Library (French MS 2) ist eine andere Ausgabe der Pélerinage ähnlich, die vermutlich in Frankreich um 1420 entstanden ist. Die Handschrift befindet sich heute in der Französischen Nationalbibliothek zu Paris (Signatur MS Français 825), zusammen mit einem weiteren Text: „Les Enseignements damoiselle Christine“

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St Peter and St Paul: Torszenen in Checkendon (um 1210)

Eine Besonderheit bietet eine der frühsten Torszenen überhaupt, die sich in Checkendon in der englischen Grafschaft Oxfordshire erhalten hat. In dieser Grafschaft ist es mit Abstand das älteste Himmlische Jerusalem. Gezeigt wird in der anglo-normannischen Kirche St Peter and St Paul ein Wandgemälde mit dem Heiligen Petrus (also einem der

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Johannes Iwan: Weltgericht aus der Kirche in Vendel (1451/52)

Im Jahr 1310 wurde die Kirche von Vendel im schwedischen Uppland erbaut und dann eine Generation später von 1451 bis 1452 ausgemalt. In diesem Fall kennt man zumindest den Namen des Malers, der hier den Pinsel anlegte: Johannes Iwan (gest. 1465). Dieser war vermutlich ein Mönch, der in Vendel seine

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Christiane Budig: Jerusalems-Radleuchter im Magdeburger Dom (2021)

Der Dom zu Magdeburg besitzt bereits einen Radleuchter aus dem Jahr 1887, der in der Marienkapelle einen passenden Aufhängungsort gefunden hat. Gut hundert Jahre später entstand das Bedürfnis, auch im eigentlichen Dom, dort im sog. Hohen Chor, einen Radleuchter aufzuhängen. So besitzt der evangelische Dom heute einen historistischen und einen

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Zweiwegebild-Illustrationen aus Frankreich (19. Jh.)

Die im 19. Jahrhundert äußerst beliebte Serie von Zweiwegebildern, entstanden in der Schweiz, war bald auch im französischen Sprachraum verbreitet. Hier entwickelte sich jedoch eine ganz eigene Bildtradition. Es sind mehrere Holzschnitte „Les trois chemins de l’eternité“ aus der ersten Hälfte bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt. Diese

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Weltgericht aus St Peter in Wenhaston (15. Jh.)

Die Gerichtsdarstellung aus St Peter in Wenhaston, einem Dorf südlich des Flusses Blyth im Nordosten von Suffolk in England, wird vage auf das 15. Jahrhundert datiert. Betrachtet man allein das Himmlische Jerusalem, das leider im oberen Teil vollständig verloren gegangen ist, käme eine ältere Datierung durchaus in Betracht, denn gotisch

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Kirche von Eldsberga (um 1500)

Eine eigenständige Formensprache beherrschte der Künstler, der um das Jahr 1500 die Kirche von Eldsberga in Halland, Schweden, ausgestaltete. Damals wurde der bereits seit Jahrhunderten bestehende Kirchenbau neu eingewölbt, was vermutlich den Anlass zu den Malereien abgab. Das Hauptmotiv ist, wie damals oft zu finden, das Jüngste Gericht bzw. das

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Pere Abadal i Morató (um 1630-1685): Maria Immaculata (1675)

Die Familie Abadal mit Sitz in Moyá und später in Manresa nördlich von Barcelona war in der Barockzeit im 17. und 18. Jahrhundert einer der wichtigsten Kupferstichdrucker in Katalonien. Die Biblioteca de Catalunya kaufte kurz nach ihrer Gründung eine große

Jácome de Prado: Retabel aus Ponferrada (1626)

Im Jahr 1623 beschlossen die Vorsitzenden der einflussreichen und wohlhabenden Bruderschaft Corpo Santo, der römisch-katholischen Kirche Santa María in Pontevedra (Region Galicien) einen neuen Altarretabel zu stiften. Nach dem Beschluss dauerte es drei Jahre, bis das Mitglied Dantas Franco einen

Tota Pulchra aus mexikanischen Druckwerken (18. Jh.)

Im 18. Jahrhundert erschienen in Mexiko im Umkreis der Franziskaner Publikationen, denen jeweils eine Abbildung der Tota Pulchra beigegeben ist. Die Zeichnungen haben nicht allein dekorativen Zweck, sondern stehen in einem direkten Zusammenhang mit dem Inhalt, da es sich hier

Georges Gross (1908-1991): Civitas Dei aus Notre-Dame in Bar-le-Duc (1951)

Die ostfranzösische Stadt Bar-le-Duc (Département Meuse, Lothringen) besitzt in seinen römisch-katholischen Kirchen mehrere Darstellungen der Maria Immaculata. So hat Notre-Dame bereits eine Ölmalerei von 1641. Viele Jahrhundert wurde in dieser Kirche das Thema der Mariensymbole nach der Lauretanischen Litanei ein

Juan Conchillos Falcó (1641-1711): Maria Immaculata (um 1680)

Diese Himmelspforte ist ein kleiner Ausschnitt an der linken Seite einer 207 x 159 Zentimeter großen Darstellung der Maria Immaculata im Stil von Mateo Cerezo, die hier mit einer ihrer Hände auf dieses Objekt der Lauretanischen Litanei verweist. Die Architektur ist

Arkadenjerusalem im Rokokostil aus Russland (um 1780)

In der Frühen Neuzeit wurde auf russischen und ukrainischen Ikonen das Himmlische Jerusalem immer öfter und vor allem immer detaillierter in Form von aneinander oder übereinander gesetzten Arkaden dargestellt. Im Rokoko, der in Russland einige Jahrzehnte später als in Westeuropa

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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