LETZTER BEITRAG
Gerard Horenbout, Sanders Bening: Stundenbuch für Johanna I. von Kastilien und Philipp des Schönen (1496-1506)
Das Stundenbuch für Johanna I. von Kastilien, die Wahnsinnige, und Philipp, der Schöne, wurde zwischen 1496 und 1506 in den Spanischen Niederlanden, in Brügge oder in Gent, angefertigt. Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte der Kodex

Frühe Illusionsmalerei: San Clemente in Rom (12. Jh.)
Eine kunsthistorische Besonderheit bietet die römisch-katholische Kirche San Clemente (Basilica San Clemente al Laterano) in Rom aus dem 12. Jahrhundert. Hier befindet sich Jerusalem einmal auf der rechten Seite der Wandfläche der Apsis, jedoch teilweise bereits außerhalb der eigentlichen Apsiskuppel. Dies hat den Effekt, dass es so aussieht, als würde

Marianna Paransky: Jerusalemsschmuck (2000-2002)
Schmuckstücke, die das Himmlische Jerusalem zeigen, sind nicht ganz so selten wie man meinen möchte. Sie sind nur nicht so bekannt wie Ölgemälde oder Zeichnungen beispielsweise in Bibelausgaben oder Museen; zumeist befinden sich diese Arbeiten in einer Privatsammlung. Das älteste Beispiel ist sicherlich ein perlenbesetzter Anhänger für eine adelige Dame

MS néerlandais 3: Flämische Apokalypse (1400-1410)
Diese flämische Apokalypse wurde in Brügge für Adelige zu Beginn des 15. Jahrhunderts angefertigt. Heute findet sich die Handschrift in der Französischen Nationalbibliothek in Paris (MS néerlandais 3). Die Mauern der Stadt sind hier gewissermaßen anbetende Engel, in farblich unterschiedlichen Gewändern. Sie haben sich nach innen, zur Stadtmitte hin, gekehrt.

Erentrud Trost (1923-2004): Glasfenster der Friedhofskapelle Ostbevern (1983)
Die Benediktinerin Erentrud Trost (1923-2004) stand Anfang der 1980er Jahre mitten in ihrem künstlerischen Schaffen, auch bezüglich des Himmlischen Jerusalem. Dieser Gegenstand zieht sich wie ein Leitmotiv durch das Ouvre der Künstlerin. 1983 hatte sie bereits bedeutende Arbeiten mit dem Himmlischen Jerusalem vorgelegt, und bis in die 1990er Jahre sollten

Andreas Lorentz (um 1530 – um 1588): Gelenauer Epitaph (1581)
Die evangelische Kirche in Gelenau südlich von Chemnitz im Erzgebirge besitzt einen komplexen Epitaph der Hochrenaissance. Geschaffen wurde das Meisterwerk 1581 von Andreas Lorentz (um 1530 – um 1588) aus Freiberg für den Patronatsherrn Joachim von Schönberg (und seine Familie), der ein Jahr zuvor verstorben war. Seit 1551 war er

Leonardo Ugolini (geb. 1969): Sandjerusalem (2006)
Das Himmlische Jerusalem ist sicher nicht auf Sand gebaut, aber in Sand dargestellt worden. Seit dem Jahr 1997 baut der Sandkünstler Leonardo Ugolini (geb. 1969) aus Italien mehrfach Sandarchitekturen, stets zusammen mit weiteren Sandobjekten wie Menschen, Tieren etc. Alles wird ausschließlich aus Sand und Wasser errichtet. Seine Ausstellung, die immer

Adolf Quensen (1851-1911): Deckenmalerei in der St. Nikolai-Kirche in Braunschweig-Melverode (um 1906)
Viele Jahre waren die Malereien in Melverode unter dem Putz verborgen. 1877 wurde erstmals von entdeckten Wandmalereien berichtet. Von 1902 bis 1906 wurden Reste der ursprünglichen Wandmalerei im Chor und auch im Kirchenschiff freigelegt. An der Südwand fand man Szenen aus dem Leben von Jesus Christus, an der Nordwand Szenen

Lettner der Marienkirche in Gelnhausen (um 1260)
Während der Säkularisierung wurden fast alle mittelalterlichen Lettner in denjenigen Kirchen zerstört, die zum Luthertum übergetreten waren – schon deshalb ist der steinerne Lettner der Marienkirche in Gelnhausen im Main-Kinzig-Kreis (Hessen) etwas Besonderes. Wenig bekannt ist er tatsächlich heute die älteste Darstellung des Himmlischen Jerusalem in Stein, gut ein halbes

Emil Wachter (1921-2012): Apsis der Heilig-Kreuz-Kirche in Knielingen (1961)
Die römisch-katholische Heilig-Kreuz-Kirche in Knielingen ist heute Zentrum der Seelsorgeeinheit Karlsruhe-St.-Konrad/Heilig-Kreuz. Die Kirche ist aus architekturgeschichtlichen und künstlerischen Gründen inzwischen ein Kulturdenkmal. 1961 wurde sie nach Plänen des Karlsruher Kirchenbauarchitekten Werner Groh unter Mitarbeit von H. G. Klotz erbaut. Markant ist der an frühchristliche Vorbilder erinnernde strenge Kirchenraum mit seiner

Ulrich von Ensingen: Tympanon der Frauenkirche Esslingen (um 1405)
Das Tympanon am Südwestportal der Frauenkirche in Esslingen am Neckar wurde fertiggestellt, als von 1400 bis 1419 der Baumeister Ulrich von Ensingen (um 1350-1419) den Kirchenbau fortführte. Ulrich Ensinger (auch Ulrich von Ensingen oder Ulricus Fissingen de Ulme) war ein Baumeister der süddeutschen Gotik, er war auch am Ulmer Münster,

Tympanon der Tauberbischofsheimer Friedhofskapelle (1474)
Die spätgotische Sebastianuskapelle in Tauberbischofsheim (nördliches Baden-Württemberg) wurde im Jahr 1474 fertiggestellt. Sie war die mittelalterliche Friedhofskapelle der Stadt, was vermutlich auch den Anlass dazu gab, am Tympanon des Nordportals das Weltgericht zu zeigen. Einst war dieses Portal eines unbekannten Steinmetz der Eingang zum Untergeschoss, dem sogenannten „Beinhaus“. Heute befindet

Anton Pruska (1846-1930): St. Anna im Lehel, München (1892)
Das Tympanon über dem westlichen Portal der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Anna im Lehel in München (ehemals auch St.-Anna-Vorstadt) ist ähnlich wie mittelalterliche Arbeiten gestaltet. Das Werk aus Kelheimer Auerkalk zählt, wie die gesamte Kirche St. Anna im Lehel, zu den besten Arbeiten des frühen Jugendstil-Historismus in Süddeutschland. Thema dieses 1892

Hans Ludwig Pfeiffer (1903-1999): Gewölbestein der Stadtkirche Freudenstadt (um 1950)
Ursprünglich war das Gewölbe der Freudenstädter Stadtkirche im Schwarzwald bis zu seiner Zerstörung mit Wappen der Städte, Klöster und dem Haus Württembergs ausgestattet. Die evangelische Kirche wurde im April 1945 durch militärisch unnötige Verwüstungen der Franzosen bis auf die Grundmauern zerstört. Von 1947 bis 1950 erfolgte der Wiederaufbau, wobei man

Bronze-Reliefplatte von Christof Grüger (1926-2014) aus Magdeburg, Pauluskirche (1969)
Christof Grüger (1926-2014) war ein Künstler, der in der DDR unter schwierigen Bedingungen Sakralkunst in einer einzigartigen, form- und farbkräftigen Sprache geschaffen hat. Sein besonderes Anliegen war das Himmlische Jerusalem, welches er mehrfach zur Darstellung brachte:-Glasfenster der evangelischen Kirche zum Vaterhaus in Berlin-Treptow, 1966-Betonglasfenster der katholischen Kirche Heilige Maria in

Lies Ebinger (1926-2020): Keramik der evangelischen Kirche von Oestrich-Winkel (1987)
Die evangelische Kirche von Oestrich-Winkel (Rheingau) war viele Jahre lediglich mit einem schmalen, schwarzen Metallkreuz am Altar geschmückt. Diese für die 1960er Jahre typische Gestaltung wurde jedoch bald als unerträglich trostlos empfunden und der horror vacui ließ die Gemeinde ein Altarbild aus Keramik anbringen. Eine Keramik ist aufgrund der glänzenden

Russisches Arkadenjerusalem (19. Jh.)
Eine Ikone aus einer russisch-orthodoxen Kirche oder Kapelle befindet sich heute in einer Privatsammlung in Vicenza. Die dortige Gemäldegalerie des Palazzo Leoni Montanari wurde 1999 in Museumsform der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sie beherbergt zwei Dauerausstellungen: venezianische Malerei des achtzehnten Jahrhunderts

Ikonentyp „Früchte der Leiden Christi“ (ab 1682)
Die 1680er Jahre waren für die russische Ikonenkunst äußerst produktiv, die Kunstschulen und Malerwerkstätten blühten: es entstand die „Muttergottes aller Betrübten Freude“, die Freskenmalereien in der Johanneskirche in Rostow am Don und das Weltgericht von Drohobytsch. 1682 wurde „Früchte der

Weltgerichtsikonen aus Zentralrussland (19. Jh.)
In 19. Jahrhundert entstand eine beträchtliche Zahl von Ikonen in Zentralrussland. Man kann diese Werke anhand der schlanken Figuren, der zeitgenössischen Architektur und anhand der horizontalen Betonung relativ schnell als Werke einer einheitlichen Malerschule ausfindig machen. Eine überraschend große Zahl

Russische Weltgerichts-Ikone aus Jaroslawl (um 1660)
Eine Weltgerichts-Ikone mit einem besonders vielgestaltigen und farbig differenzierten Himmlischen Jerusalem befindet sich seit 1990 im Recklinghausener Ikonen-Museum (Inventarnummer 918). Die Ikone aus einer orthodoxen Kirche der zentralrussischen Großstadt Jaroslawl entstand um etwa 1660. Sie hat insgesamt eine Größe von

Palech-Ikonen (17. Jh., 1700 und um 1850)
Der kleine Ort Palech in der Oblast Iwanowo ist vor allem für das dort gepflegte Ikonenmaler- und Lackier-Handwerk bekannt. Zum Ende des 17. Jahrhunderts etablierte sich in Palech bereits ein eigenständiger Stil der Ikonenmalerei, der unter anderem an Traditionen aus

Jüngstes Gericht aus Jaroslawl (um 1550)
Diese prachtvolle Weltgerichtsikone gehört zum Bestand des Kunstmuseums der russischen Stadt Jaroslawl. In der Stadt befand sich im 16. und vor allem im 17. Jahrhundert ein maßgebliches Zentrum der russischen Ikonenmalerei, zahlreiche Arbeiten aus Jaroslawl oder davon beeinflusst kann man
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.





