LETZTER BEITRAG
Domenico Pedrinelli: Dreiwegebild (um 1875)
Domenico Pedrinelli war ein italienischer Lithograph, Gebrauchsgrafiker und Kupferstecher, der um die Mitte des 19. Jahrhunderts mit einigen Arbeiten in Mailand nachgewiesen ist. Einige seiner Stiche haben sich in der Adalberto-Sartori-Drucksammlung in Mantua erhalten. Neben

Georg Steyger (1564-1638): Schalldeckel der Kanzel in Quedlinburg (1595)
Seltenheitswert dürfen auch Schalldeckel in Form des Himmlischen Jerusalem beanspruchen. Ein besonders schönes Stück ist derjenige der Marktkirche St. Benedikti zu Quedlinburg, ein Meisterwerk der Mikroarchitektur. An der Hallenkirche wurde vom 12. bis zum 15. Jahrhundert gebaut; und die Kanzel wurde zu ihrer Komplettierung 1595 im Stil der Spätrenaissance vom

Jerusalems-Illustrationen aus „Signs of the Times“ (1887ff)
Die Zeitschrift „Signs of the Times“ ist eine traditionsreiche christliche Zeitschrift der Adventisten, die auch heute noch publiziert wird. Bezüglich des Neuen Jerusalems dürfte es weltweit die Zeitschrift mit den meisten Abbildungen der Gottesstadt sein, die ja in der Theologie der endzeitlich orientierten Glaubensgemeinschaft eine besondere Bedeutung besitzt. Viele ihrer

Tobias Stimmer (1539-1584): Maria-Immaculata-Darstellung (1583)
Eine anspruchsvolle Maria-Immaculata-Darstellung besitzt das Herzog-Anton-Ulrich-Museum in Braunschweig (Signatur TStimmer WB 3.15). Neben der zentralen Marienfigur sind hier auch einige der Symbole Mariens aufgenommen. Oben (auf der Zeichnung unten links neben Maria) befindet sich die Porta Coeli als klassizistisches Stadttor mit markanter Bossequaderung. Unten (auf der Zeichnung unten rechts neben

John Bunyan (1628-1688): „The Pilgrim’s Progress“, japanische Ausgaben 1886 und 1889
Im späten 19. Jahrhundert geriet Japan in den Focus christlicher Missionare. Zunächst versuchte man, über Traktate dort den Glauben zu verbreiten, mit mäßigem Erfolg. Unter den verschiedenen christlichen Denominationen waren in Japan vor allem die Baptisten aktiv. Unter anderem brachten sie eine Ausgabe von John Bunyans „Pilgrim’s Progress“ heraus, mit

Mariani di Muzio Vanni (1563-1610): Himmelspforte aus Santa Maria della Fontenuova in Monsummano Terme (1610)
Von 1603 bis 1610 wurde unter dem römisch-katholischen Bischof Giovanni Desideri (1568-1604) die Decke von Santuario di Santa Maria della Fontenuova, eine Kirche im spätmanieristischen Stil in Monsummano Terme, aufwendig und kostspielig ausgestaltet. Monsummano Terme ist eine italienische Gemeinde in der Provinz Pistoia der Region Toskana. Es handelt sich dort

James Edson White (1849-1928): „Das Neutestamentliche A B C-Buch“ (1906)
„Das Neutestamentliche A B C-Buch“ ist ein biblisches Lehrbuch in deutscher Sprache, welches Adventisten 1906 in den USA herausbrachten. Verfasser war James Edson White (1949-1928). Man darf davon ausgehen, dass die daran beteiligten Künstler und Künstlerinnen aus dem Umkreis der Adventisten stammen, namentlich bekannt sind sie jedoch nicht. Das Cover

Otto Vittali (1872-1959): Himmelfahrtkirche in Jerusalem (1911)
Der Historismus brachte neue Kunstwerke mit dem Jerusalem-Motiv hervor, nicht nur Leuchter und Mosaike, sondern auch Wandmalereien. Bedeutend ist hier vor allem die Innenausmalung der evangelischen Himmelfahrtkirche im (irdischen) Jerusalem. Schon der Name der Kirche bringt es mit sich, an das Motiv des Himmlischen Jerusalem zu denken; der historische Ort

Christliches Unterweisungsbuch aus Tirol (18. Jh.)
Dieser sehr seltene Druck stammt vermutlich aus dem 18. Jahrhundert. Er gehört zu einer Tafel XIII eines Buches zur christlichen Unterweisung aus Tirol (Österreich). Entstanden ist die grafische Arbeit in katholischem Umfeld. Es handelt sich nicht um einen Kupferstich, sondern um einen Holzdruck. Das Blatt wurde aus dem Unterweisungsbuch herausgerissen,

Lorenz Humburg (1906-1994): St. Elisabeth-Kirche in Mieste (1958)
Die Fenster sind der künstlerische Höhepunkt der römisch-katholischen St. Elisabeth-Kirche in Mieste (Altmark in Sachsen-Anhalt, nahe Gardelegen). Als Altarwand findet man 25 rasterförmig angeordnete einzelne Felder, die eine Art leuchtenden Bilderbogen darstellen. Dieser Bogen zieht sich von der unten dargestellten irdischen Welt zur himmlischen Sphäre oben. Dort zeigt in der

Linhart Koenbergk: Stendaler Altar (1471)
Linhart Koenbergk ist ein wenig bekannter Künstler des 15. Jahrhunderts, der in Mitteldeutschland tätig war und vermutlich in Erfurt seine Werkstatt hatte. Einflüsse wurden nachgewiesen zum Erfurter Regleraltar, zu Johannes Wisse, zur Paulinerkirche in Leipzig und zur Predigerkirche in Erfurt. Koenbergks Hauptwerk ist jedoch der auf 1471 datierte Altar der

Gerd Winner (geb. 1936): Altarbild aus St. Heinrich in Wolfsburg (1962)
Das Altarbild der römisch-katholischen Kirche St. Heinrich in Wolfsburg-Süd (Siedlung Köhlerberg) hat der Künstler Gerd Winner (geb. 1936) im Jahr 1962 gestaltet. Solche figürlichen Sakralarbeiten sind für Winner eine seltene Ausnahme. Sie finden sich, wenn überhaupt, in seiner frühen Schaffensphase und zeigen den Einfluss von Josef de Ponte. Im Mittelpunkt thront

Anton Koberger (um 1440-1513): Deutsche Bibel (1483)
Lange Zeit glaubte man, dass Albrecht Dürer der erste gewesen sei, der das Verschließen Satans für tausend Jahre und das Niederkommen des Neuen Jerusalem in einem Bild vereinigt hat. Dies trifft jedoch nicht zu, Dürer war lediglich derjenige, der die bildliche Verknüpfung von Offenbarung Kapitel 20 und Kapitel 21 in

Fresko aus dem Athos-Kloster Dochiariu (16. Jh.)
Das Kloster Dochiariu (griechisch Ι. Μ. Δοχειαρίου) befindet sich auf dem Berg Athos auf der gleichnamigen Halbinsel Griechenlands. In dieser entlegenen, aber geschützten Gegend hatten sich bereits im frühen Mittelalter zahlreiche Klöster des griechisch-orthodoxen Ritus niedergelassen, um hier in Ruhe ein Leben der Anbetung und Kontemplation zu führen. Um dieses

Henry Courtney Selous (1803-1890): Pilgrim’s Progress, Ausgaben 1844 und 1875
Zu dem Frühwerk des englischen Malers Henry Courtney Selous (1803-1890) zählt seine Mitarbeit an einer Ausgabe des Romans „Pilgrim’s Progress“ von John Bunyan. Diese Neuausgabe brachten George Godwin und Lewis Pocock für die Art-Union 1844 in London heraus. Sie besteht aus zwei Teilen. Im ersten finden sich Holzschnitte von John

US-amerikanisches Zweiwegebild (The Two Ways) (vor 1897)
Die obige Illustration stammt aus der US-amerikanischen Zeitschrift „Signs of the Times“, die von Adventisten in den USA noch heute herausgegeben wird. Sie ist die führende Zeitschrift dieser Glaubensgemeinschaft. In der Ausgabe vom 15. Juli 1897 findet man ein kleines Zweiwegebild, bezeichnet als „The Two Ways“. Es ist nur wenige

Weltgericht aus St. Matthäus in Preußisch Stargard (um 1500)
Das Weltgerichtsfresko in Preußisch Stargard/Starogard Gdański in Westpreußen entstand, nach einem Kirchenbrand 1484, um das Jahr 1500. Künstlerisch stand diese Gegend damals unter skandinavischem, vor allem schwedischem Einfluss, politisch unter dem des Deutschen Ordens. Merkmal der Malereien sind geschwungene Formen,

MS Français 23 (1405/07) und MS Français 21 (1414): Augustinus-Texte von Raoul de Presles
Augustinus von Hippo (354-430) formte in seinem Hauptwerk „De Civitate Dei“ die biblischen Stadtvorstellungen zu einem einheitlichen Gedankengebäude, welches bis weit in die Frühe Neuzeit wirkte. Wie das Neue Jerusalem bei Augustinus eine Gemeinschaft der Heiligen symbolisiert, so steht Babylon

Liljemester: Weltgericht aus der Kirche von Lønborg (um 1550)
In der Mitte des 16. Jahrhunderts entstand in Lønborg neben der Taufe von Jesus und der Opferung des Isaak noch einmal eine umfassende mittelalterlich geprägte Gerichtsdarstellung, die vom namentlich nicht bekannten „Liljemester“, dem Lilien-Meister und seiner Werkstatt, herrühren. Die evangelisch-lutherische

MS Français 825: Guillaume de Digullevilles „Pélerinage de la vie humaine“ (um 1420)
Der Manchester Ausgabe der John Rylands University Library (French MS 2) ist eine andere Ausgabe der Pélerinage ähnlich, die vermutlich in Frankreich um 1420 entstanden ist. Die Handschrift befindet sich heute in der Französischen Nationalbibliothek zu Paris (Signatur MS Français

St Peter and St Paul: Torszenen in Checkendon (um 1210)
Eine Besonderheit bietet eine der frühsten Torszenen überhaupt, die sich in Checkendon in der englischen Grafschaft Oxfordshire erhalten hat. In dieser Grafschaft ist es mit Abstand das älteste Himmlische Jerusalem. Gezeigt wird in der anglo-normannischen Kirche St Peter and St

Johannes Iwan (gest. 1465): Weltgericht aus der Kirche in Vendel (1451/52)
Im Jahr 1310 wurde die Kirche von Vendel im schwedischen Uppland erbaut und dann eine Generation später von 1451 bis 1452 ausgemalt. In diesem Fall kennt man zumindest den Namen des Malers, der hier den Pinsel anlegte: Johannes Iwan (gest.
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.