LETZTER BEITRAG

Anton Pruska (1846-1930): St. Anna im Lehel, München (1892)

Das Tympanon über dem westlichen Portal der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Anna im Lehel in München (ehemals auch St.-Anna-Vorstadt) ist ähnlich wie mittelalterliche Arbeiten gestaltet. Das Werk aus Kelheimer Auerkalk zählt, wie die gesamte Kirche St. Anna im Lehel, zu den besten Arbeiten des frühen Jugendstil-Historismus in Süddeutschland. Thema dieses 1892

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Bronze-Reliefplatte von Christof Grüger (1926-2014) aus Magdeburg, Pauluskirche (1969)

Christof Grüger (1926-2014) war ein Künstler, der in der DDR unter schwierigen Bedingungen Sakralkunst in einer einzigartigen, form- und farbkräftigen Sprache geschaffen hat. Sein besonderes Anliegen war das Himmlische Jerusalem, welches er mehrfach zur Darstellung brachte:-Glasfenster der evangelischen Kirche zum Vaterhaus in Berlin-Treptow, 1966-Betonglasfenster der katholischen Kirche Heilige Maria in

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Jakob Häne (1913-1978): Die Häne-Apokalypse (1976)

Die Farbabbildung aus dem Buch „Apokalypse: Geheime Offenbarung“ (S. 91), das selbst apokalyptische Züge trägt, da es die Überzeugung verbreitet, die Endzeit stehe vor der Tür, erschien in Stein am Rhein 1976, also zu einer Zeit, die ganz vom Ost-West-Konflikt und des Wettrüstens überschattet war.Die Vorgeschichte dieser Teilbibel ist eigenartig:

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Georg Steyger (1564-1638): Kanzel in Wolfenbüttel (1623)

Die evangelische Marienkirche in Wolfenbüttel besitzt einen kostbaren Schnitzaltar aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts. Die Kirche ist von herausragender Bedeutung, denn sie ist der erste bedeutende protestantische Großkirchenbau Deutschlands. Die Kirche wird auch als Hauptkirche oder Beatae Mariae Virginis (kurz: BMV, heilige Jungfrau Maria) bezeichnet und wurde von Herzog

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Tympanon von Sainte-Marie-Madeleine in Vézelay (1140-1152)

Sainte-Marie-Madeleine in Vézelay (Burgund) ist einer der bedeutendsten Sakralbauten des 12. Jahrhunderts in ganz Frankreich. 1979 wurde die Kirche zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt, und 1998 erneut als Teil des Weltkulturerbes „Jakobsweg in Frankreich“ ausgezeichnet. Ausschlaggebend war stets der hervorragende Skulpturenschmuck des Gebäudes.Im Anschluss an den Narthex des Gebäudes entstand in Vézelay

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Tympanon von Notre Dame, Paris (um 1180)

Aus dem 12. Jahrhundert stammt das Gerichts-Tympanon von Notre Dame zu Paris (viertes Arrondissement) am mittigen Portal der Westfassade. Es zählt zu den bedeutendsten Portalgestaltungen des Mittelalters und ist überaus bekannt, obwohl es in den Jahrhunderten später kaum einmal kopiert wurde. Bei Notre Dame zu Paris findet man einen ganz

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Himmelspforte aus Survilliers (1864)

Dieses Bleiglasfenster von vermutlich 1864 ist in der römisch-katholischen Kirche Saint-Martin in Survilliers zu finden, die aus dem 15. Jahrhundert stammt. Survilliers ist eine Gemeinde bei Luzarches im Departement Val-d’Oise in der Region Île de France. Paris ist südlich etwa zwanzig Kilometer entfernt, und dort wurden die Fenster entworfen und

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Brunnen aus Saint Michel de Grandmont (1175-1200)

Brunnen eignen sich durchaus zur Präsentation des Himmlischen Jerusalem – dennoch sind die Beispiele rar, eigentlich sehr rar, denn es gibt aus späterer Zeit allein den Stadtbrunnen in Kitzingen. Erhalten hat sich aus dem Mittelalter ein Brunnen einer Fontäne, die ein französisches Kloster im Languedoc zierte. Vermutlich befand sich der

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Kapitell von Saint Austremoine in Issoire (um 1160)

Signifikat häufiger findet sich das Motiv des Himmlischen Jerusalem bei mittelalterlichen Klosterbauten der Benediktinermönche, die zu diesem Bildmotiv eine besondere Affinität entwickelten. Dies zeigt sich auch bei der ehemaligen Benediktinerabteikirche Saint Austremoine in der französischen Stadt Issoire (Département Puy-de-Dôme, Auvergne). Dort tragen acht Schmucksäulen die Decke des Chorbereichs. Die (von

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Epitaph des Hermann Schedel (um 1485)

Das Detail stammt von der linken Seite einer Darstellung eines Weltgerichts, welches um 1485 in Nürnberg (Mittelfranken) geschaffen wurde. Zu sehen ist eine gotische Himmelspforte, in die Petrus wenige Gerettete weist. Die schmale Pforte weist gotische Stilelemente auf. Ihre Tür oder Türflügel sind nicht zu sehen, denn sie ist übervoll

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Köpenicker Kabinettschränkchen (um 1650)

Eine besondere Pretiose bezüglich des Neuen Jerusalem wird heute im Berliner Kunstgewerbemuseum in Schloss Köpenick aufbewahrt (Inventarnummer O-1985,12), welches wiederum zu den Staatliche Museen zu Berlin gehört. Es handelt sich um einen um 1650 hergestellten kleinen Kabinettschrank aus Elfenbein. Von diesem haben sich weltweit noch oder immerhin circa zehn Exemplare

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Abteikirche von Conques (1107-1125)

Zwischen den Jahren 1107 und 1125 entstand das Tympanon der Kirche Saint Foy von Conques. Dabei handelt es sich um eine prosperierende Abtei im Département Aveyron in der Region Okzitanien. Gezeigt wird auf dem Tympanon das Weltgericht bzw. das Jüngste Gericht. Diese Darstellung findet sich, wie im Mittelalter üblich, am

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Schottischer Grabstein (17. Jh.)

Grabsteine wurden seit alters her gerne dafür verwendet, das Himmlische Jerusalem künstlerisch zum Ausdruck zu bringen. Das Mittelalter kennt ganze komplexe Grabanlagen als Himmlisches Jerusalem, in der Renaissance wird das Thema auf prächtigen Epitaphen zur Darstellung gebracht. Gerade aus dem 17. Jahrhundert gibt es dann aber nur wenige Beispiele, da

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Rostower Ikonen (1800-1825)

Diese Ikone der Jaroslaw-Schule stammt aus der russisch-orthodoxen Kirche zu Leontius Zarove in Rostow am Don am Asowschen Meer. Dort war sie im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts entworfen und angefertigt worden. Die komplexe Ikone ist detailreich und erzählfreudig gehalten,

Stundenbuch MS Latin 10563 aus Nordfrankreich (1531)

MS Latin 10563 ist ein römisches Stundenbuch aus der Französischen Nationalbibliothek in Paris. Ein Stundenbuch, auch lateinisch als Horarium bezeichnet, war ein Textbuch für Gebete und Mediationen nach bestimmten Zeiten, meist Stunden, was dem Buch seinen Namen gab. Diese Art

Richard H. D. Gringhuis (1918-1974): Kinderbibel (1957)

„The child’s story Bible“ (Die Kinderbibel) von Catherine Frances Vos (1865-1937) erschien in London im Jahr 1957 in zweiter, überarbeiteter Auflage. Catherine Vos war die Ehefrau des Theologen und Exegeten Dr. Geerhardus Vos des Princeton Theological Seminary und eine eigenständige

MS M 240: Bible moralisée (um 1225)

Eine Bible moralisée aus der Zeit um 1225 wird in der New Yorker Morgan Library aufbewahrt (nach der Herkunft Toledo-Exemplar genannt, MS M 240). Von nicht weniger als 2.700 Bildpaaren zeigen insgesamt neun Medaillons auf vier Seiten (fol. 3v, 5v,

Cimabue: San Francesco in Assisi (um 1280)

Die heutige Basilika San Francesco in Assisi (Umbrien) ist die Grablegungskirche des Ordensgründers der Franziskanermönche, Franz von Assisi. Der Bau ist in eine romanische Ober- und gotische Unterkirche geteilt, die beide bedeutende Malereien besitzen und belegen, dass der Bettelorden sein

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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