LETZTER BEITRAG

Jacqueline Dumesnil: John Bunyans Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1961

Eine neue französische Übersetzung von John Bunyans Erfolgsroman Pilgrim’s Progress erschien 1961 in der südfranzösischen Kleinstadt Sumène im Département Gard (Region Okzitanien). Die Neuausgabe wurde mit einfachen, einfarbigen, aber qualitätvollen Zeichnungen versehen, die gut zu dem einfachen Leben des Pilgers passen. „Le Voyage du Chrétien“, „Die Reise des Christen“, hat

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Hermann Jünger (1928-2005): Kunst-Kubus (1985)

Das Kunstwerk von Hermann Jünger (1928-2005) behandelt das Thema Himmlisches Jerusalem als Schmuckplastik ohne jede liturgische oder utilitaristische Funktion. Es ähnelt einem Tabernakel (vgl. die Arbeit von Johann Georg Gsteu), hat aber weder einen Stauraum noch eine Öffnung.Jünger hatte von 1953 bis 1957 Entwürfe in Porzellan für die Firma Rosenthal

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Fresko in Saint-Martin in Sillegny (um 1490)

Die spätgotische Wehrkirche Saint-Martin mit dem massiven Turm stammt aus dem 15. Jahrhundert. Von außen schlicht und unauffällig, überrascht das Bauwerk im Inneren mit Fresken an allen Wandseiten. Sie sind heute ein kunsthistorisches Highlight, der Schriftsteller Maurice Barrès hat schon 1909 geraten: „Gehen Sie nach Sillegny mit seiner armen Kirche,

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Hans Sebald Beham (1500-1550): „Typi in apocalypsi Ioannis: depicti ut clarius vaticinia Ioannis intelligi possint“ (1539) sowie Kopien (um 1550)

1539 erschien in Frankfurt Hans Sebald Behams (1500-1550) Schrift „Typi in apocalypsi Ioannis: depicti ut clarius vaticinia Ioannis intelligi possint“. Sie enthält einen Holzschnitt mit einem Himmlischen Jerusalem, das der kolorierten Fassung von 1534 erstaunlich nahe kommt, diese aber weiterentwickelt hat. Vor allem wechselten Johannes und der Engel die Seite und

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Alfred Heller (1924-2012): Fenster der Kuratiegemeinde „Maria, Helferin der Christen“ in Sparneck (1977)

Die römisch-katholische Kuratiegemeinde „Maria, Helferin der Christen“ in Sparneck im Fichtelgebirge (Oberfranken) entstand nach dem Zweiten Weltkrieg als Kirche vieler katholischer Vertriebener von Sparneck, Waldstein, Zell und Weißdorf im Bistum Bamberg, die bislang keine eigene Kirche hatten. Es waren vor allem Heimatvertriebene aus dem Sudetenland, wie auch der erste Pfarrer

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Werner Rolevinck (1425-1502): „Fasciculus temporum“ (1480)

Werner Rolevinck (1425-1502) war ein literarisch überaus aktiver Kartäusermönch, der zahlreiche Schriften kirchengeschichtlicher und exegetischer Art verfasst hat. Sein wichtigstes Werk war „Fasciculus temporum“. Dieses war eine Universalgeschichte in übersichtlicher Form, die zwar zu seiner Zeit keine herausragende wissenschaftliche Leistung darstellte, aber als eine Art „Ploetz des 16. Jahrhunderts“ posthum

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Erentrud Trost (1923-2004): Ehemaliges Mosaik aus St. Johannes, Westerholt-Bertlich (1964)

Bertlich liegt am nördlichen Stadtrand von Gelsenkirchen. In der einstigen römisch-katholischen Kirche St. Johannes wurde dort 1964 die Chorwand hinter dem Altar großflächig mit einem Bild des Himmlischen Jerusalem ausgestattet.1963 hatte man die Ordensschwester Erentrud Trost aus Varensell bei Gütersloh beauftragt, ein Mosaik zu entwerfen, das die Konche hinter und

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Weltgerichtsfresko aus Hjärsås (1500-1550)

Die frühneuzeitlichen Fresken in Hjärsås, einem Ort im südlichen Schweden im Landkreis Scania, gehören bereits einem neueren Formverständnis an als die zuvor entstandenen Mittelalter-Fresken in umgebenden Kirchen wie Rinkaby oder Kageröd, Hästveda und Äspö. Sie entstanden zwischen 1500 und 1550. Ausgeführt wurden sie von einem Meister, der vermutlich neuere Arbeiten

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Prudentius-Handschriften (9.-10. Jh.)

In der Bibliothek der Universität Leiden wird ein Codex aufbewahrt, der eine ungewöhnliche Darstellung des Himmlischen Jerusalem enthält (Cod. Burm Q.3, fol. 148v). Seine Binnenarchitektur findet sich auch in anderen Manuskripten, etwa in der späteren Bibel von Saint-Vaast (Arras, Bibliothèque muncipale, MS 559, Band III, fol. 1). Die thronende Weisheit

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Jean David (1908-1993): Gemälde „Heavenly Jerusalem“‎ (1971)

Es ist kein Zufall, dass auffallend viele Kunstwerke jüdischer Künstler aus Israel mit dem Thema des Himmlischen Jerusalem nach dem Sechstagekrieg entstanden, als auch das Lied „Jerusalem aus Gold“‎ von Naomi Schemer populär war. Ostjerusalem mit dem historischen Zentrum war, mehr oder weniger unverhofft, unter jüdischer bzw. israelischer Kontrolle. Daher

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Anonyme adventistische Abbildungen aus der Zeitschrift „Znaki Czasu“ (1962, 1965 und 1973)

Die allermeisten Darstellungen des Himmlischen Jerusalem bei den Adventisten findet man in US-amerikanischen Publikationen. Hin und wieder wurden aber auch osteuropäische Zeitschriften mit diesem Thema illustriert, so beispielsweise Ausgaben der polnischen Zeitschrift „Znaki Czasu“. Dort finden sich auch neue, ansonsten nirgends nachgewiesene Darstellungen zum Himmlischen Jerusalem, leider ohne Angabe der

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Anonym: Spirituelle Labyrinthe aus Russland (18. Jh.)

Das Motiv des spirituellen Labyrinths ist alt und lässt sich bis in die Anfänge der Menschheitsgeschichte zurückverfolgen. Der Ausgang aus dem Labyrinth war immer Erlösung und Befreiung, bzw. im christlichen Kontext das Himmlische Jerusalem. Ein eigenständiger Typus des „Spirituellen Labyrinths“ hatte sich im 18. Jahrhundert in Russland herausgebildet, der noch

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Weltgerichtsfresko aus Ehningen (1400-1450)

Ein in der einschlägigen Fachliteratur weniger bekanntes Weltgerichtsfresko ist in der evangelischen Kirche in Ehningen, ehemals St. Donatus, Afra und Fridolin, zu finden. Die Nordwand des Kirchenschiffs (seitlich zum Altar) beherrscht ein spätgotisches Wandgemälde aus der Zeit von etwa 1400-1450.

Weltgerichtsdarstellung aus der Kapelle Saint Michel in Epinal (um 1480)

Saint Michel ist eine spätgotische Kapelle in Epinal, einer Kleinstadt in den Vogesen. Der Ort und seine Verlage sollten viele Jahrhunderte später bekannt werden für Darstellungen des Himmlischen Jerusalem auf kolorierten Bilderbögen im Rahmen der Zweiwegebilder. Mit den Zweiwegebildern ist

Anonyme „Tota Pulchra“ aus Puebla/Mexiko (um 1650)

Diese kolorierte Reliefdarstellung der „Tota Pulchra“ stammt aus der spanischen Kolonialzeit Mexikos und ist also in Neuspanien entstanden. Die genauen Hintergründe, also welche Künstler oder welche Werkstatt bzw. Malerschule daran beteiligt waren, fehlen ebenso wie Auftraggeber oder der Ort, an

Heinz Lilienthal (1927-2006): Johanneskirche in Büttgen (1995)

In den 1990er Jahren wurden einzelne Fenster der evangelischen Johanneskirche in Büttgen bei Kaarst am Niederrhein durch bleiverglaste Arbeiten von Heinz Lilienthal (1927-2006) ersetzt. Heinz Lilienthal war ein Künstler, der vor allem evangelische Kirchen mit dem Himmlischen Jerusalem als Motiv

MS M.133: Berry-Apokalypse (1410-1420)

Im Mittelpunkt werden die Anbetung, Verehrung und Huldigung des Gotteslammes durch eine Frau gezeigt. Im Hintergrund der Szenerie erhebt sich das Himmlische Jerusalem, eher beiläufig, obwohl das Bild der Größe 30 x 20 Zentimter den Apokalypsetext Kap. 21, Vers 9-14

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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