
LETZTER BEITRAG
Erentrud Trost (1923-2004): Apsismosaik der St.-Pankratius-Kirche in Bockum-Hövel (1983)
Die römisch-katholische St.-Pankratius-Kirche ist eine der ältesten Gottesdienststätten der Umgebung von Hamm, schon in ottonischer Zeit soll sich hier eine Pankratius geweihte Kirche befunden haben. Möglicherweise gab es über die Jahrhunderte hinweg an dieser Stelle

Herbert Schuffenhauer (1910-2019) und Marga Schuffenhauer (1938-2019): Antependium der Immanuelkirche in Köln-Longerich (um 1965)
Das Antependium mit einem violetten Himmlischen Jerusalem stammt, wie weitere Antependien, aus den Anfängen der evangelischen Immanuelkirche in Köln-Longerich, aus der Mitte der 1960er Jahre. Es ist eine Gemeinschaftsarbeit des Künstlerehepaars Schuffenhauer. Herbert Schuffenhauer (1910-2013) steuerte damals den Entwurf bei, es war das erste Mal, das er diese Thematik aufgriff.

Benvenuto Tisi, genannt Garofalo (1481-1559): Maria Immaculata (ab 1536)
Der italienische Meister Benvenuto Tisi (genannt Il Garofalo, 1481-1559) hat im Laufe seines Lebens mehrfach das Thema Maria Immaculata aufgegriffen. Der Meister ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass sich das Motiv in Italien verbreitete. Eine der Fassungen befindet sich heute im Kunstmuseum Pinacoteca di Brera in Mailand. Sie wurde für das

Wandfresko aus St. Osdacus in Mandelsloh (1493-1530)
Sankt Osdacus bzw. St. Osdag ist eine romanische Basilika in Mandelsloh, einem Ortsteil von Neustadt am Rübenberge in Niedersachsen. Bevor die Kirche nach der Reformation protestantisch wurde, war sie mit farbigen Wandmalereien ausgestattet worden. Da diese erst zwischen 1493 und 1530 entstanden waren, haben sie die Kirche nur kurze Zeit

Wandfresko aus Scholen (um 1500)
Die heute evangelische Dorfkirche in Scholen befindet sich im niedersächsischen Landkreis Diepholz. Die dortigen spätmittelalterlichen Farbmalereien wurden 1908 von Reinhold Ebeling aufgedeckt und 1913/14 restauriert. Wie auch anderswo wurden die Malereien, kurz nachdem sie entstanden waren, in Folge der Reformation weiß übertüncht. In dieser exzellenten Konservierung hielt sich die Farbe

Silbernes Immaculata-Schmuckrelief aus Südamerika (18. Jh.)
In der Barockepoche war die Beliebtheit der Maria Immaculata ungebrochen. Es gab jetzt einen Markt für kunstvolle Reliefs, die sich fromme oder fromm gebende Einzelpersonen oder Haushalte anschafften oder die damit beschenkt wurden. Ganz überwiegend wurden diese Arbeiten in Neuspanien gefertigt, wo das Material wie auch die Herstellungskosten niedriger als

I. B. Michel: Fresko aus der Martinskapelle in Bürgstadt (1593)
Der Triumphbogen an der Westseite der Martinskapelle in Bürgstadt am Main im Landkreis Miltenberg (Unterfranken) ist bezüglich der dortigen Präsentation des Himmlischen Jerusalem in mindestens zweifacher Hinsicht bemerkenswert. Zum einen sieht die Himmelspforte dort wie eine Wandtür aus, die zur Martinskapelle gehören könnte – die Architektur des Neuen Jerusalem ist

Ennio Tesei (1934-2009): Maria S.S. Annunziata in Partinico (2000)
Das Portal der römisch-katholischen Kirche Maria S.S. Annunziata (auch kurz Chiesa Madre) in Partinico (Sizilien) ist eine der letzten Arbeiten, die der italienische Bildhauer Ennio Tesei ausführte. Das war im Jahre 2000, als die Renaissancekirche des Ortes auf der Insel Sizilien renoviert wurde. Die feierliche Einweihung mit Monsignore Cataldo Naro

Friesacher Relieftafel (um 1510)
Der genaue Herkunftsort dieses Reliefs und seine ursprüngliche Funktion (wahrscheinlich war es ein Teil einer Votivtafel) ist bislang nicht bekannt. Es soll um 1510 in einer St. Veiter Werkstätte angefertigt worden sein. Heute befindet es sich im Kapellenturm der Burg Petersberg der Stadt Friesach im Norden Kärntens als Leihgabe des

Maria Klee: Tabernakel aus Christi Auferstehung in Memmingen (1985)
Dieser Tabernakel zeigt in Anlehnung an die Offenbarung des Johannes ein versilbertes Relief. Eingestanzt wurde das Himmlische Jerusalem mit seinen Mauern, Zinnen und Toren, dann eingesetzt auch zwölf rohe Edelsteine. Diese verteilen sich auf die drei Schauseiten des Kubus: links, vorne zur Gemeinde hin und rechts. Die auf diese drei

Rudolf Pfefferer (1910-1986): Grabrelief (1973)
Das Relief „Himmlisches Jerusalem“ war für das Grab einer privaten Familie angefertigt worden. Es stand bis 2014 auf dem Friedhof Weilheim in Oberbayern, nahe am Starnberger See, und ist seitdem in einer Privatsammlung. Somit ist es aus seinem Entstehungskontext, der Sepulkralkultur, herausgelöst, und ziert vielleicht jetzt die Bibliothek oder Privatkapelle

Freimaurersymbol „Groß-Pontifex des Himmlischen Jerusalem“ (um 1820)
Für die Freimaurer hat Jerusalem eine besondere Bedeutung. So soll zu Zeiten von König Salomon, der in Jerusalem den heiligen Tempel erbaut hat, die Freimaurerei begründet worden sein. Die ersten Freimaurer sollen Baumeister gewesen sein, die den Tempel errichteten, worum sich zahlreiche Geschichten, Geschichtchen und Legenden ranken. Wissenschaftlich ist vieles

Erhardt Klonk (1898-1984): Fenster in St. Marien, Marburg (1958)
Das Fenster im Eingangsbereich der evangelisch-lutherischen Pfarrkirche St. Marien in Marburg an der Lahn wurde im Jahr 1958 von Erhardt Klonk d. Ä. (1898-1984) geschaffen. Vor der eigentlichen Kirche befindet sich ein Narthex oder eine Vorhalle, in der man links eine Gedenkstätte zu den Gefallenen der Weltkriege eingerichtet hatte. Dort

Erich Horndasch (1926-2010): Wandgemälde in Landsberg am Lech (1952)
Was aussieht wie ein Designteller der 1950er Jahre ist in Wirklichkeit ein Wandgemälde. Es findet sich in der evangelischen Christuskirche und dem Gemeindezentrum in Landsberg am Lech in Oberbayern. Die Christuskirche wurde als Jugendstilkirche unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg erbaut. 1952 kam es unter Pfarrer Siegfried Müller zu umfangreichen Renovierungsarbeiten,

Hans Holbein d. Ä. (1465-1524): Fenster aus dem Eichstätter Dom (1502)
Das Mortuarium (mittelalterliche Grablege) des römisch-katholischen Doms zu Eichstätt (Oberbayern) birgt zehn Maßwerkfenster, davon fünf mit Farbglasbildern, vier auf der Ost- und eines davon auf der Südseite. Ein Fenster passt genau zur der heutigen Verwendung der Halle als Grabanlage geistlicher Repräsentanten des Bistums. Es zeigt eine Darstellung des Weltgerichts, an

John Bunyans „Pilgrim’s Progress“ als Spiel (1957)
Der christliche Erfolgsroman „Pilgrim’s Progress“ hat im Laufe der Jahrhunderte die erstaunlichsten Verwandlungen und Konjunkturen durchlaufen. Zunächst war das Buch verboten, dann war es aus vielen Haushalten frommer Bürger nicht mehr wegzudenken, und im 20. Jahrhundert wurde der Roman zum Kinder- und Jugendbuch. Im Rahmen dieser jüngsten Entwicklung entstanden im

Ade Bethune (1914-2002): „I saw the holy city, the new Jerusalem“ (1945)
Im Jahr 1945 wurde von Ade Bethune die Schwarzweiß-Zeichnung „I saw the holy city, the new Jerusalem“ („Ich sah die heilige Stadt, das Neue Jerusalem“) angefertigt. Jahre später, 1986, wurde diese Zeichnung auch in dem Band „Eye Contact with God

Rostower Ikonen (1800-1825)
Diese Ikone der Jaroslaw-Schule stammt aus der russisch-orthodoxen Kirche zu Leontius Zarove in Rostow am Don am Asowschen Meer. Dort war sie im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts entworfen und angefertigt worden. Die komplexe Ikone ist detailreich und erzählfreudig gehalten,

Stundenbuch MS Latin 10563 aus Nordfrankreich (1531)
MS Latin 10563 ist ein römisches Stundenbuch aus der Französischen Nationalbibliothek in Paris. Ein Stundenbuch, auch lateinisch als Horarium bezeichnet, war ein Textbuch für Gebete und Mediationen nach bestimmten Zeiten, meist Stunden, was dem Buch seinen Namen gab. Diese Art

Richard H. D. Gringhuis (1918-1974): Kinderbibel (1957)
„The child’s story Bible“ (Die Kinderbibel) von Catherine Frances Vos (1865-1937) erschien in London im Jahr 1957 in zweiter, überarbeiteter Auflage. Catherine Vos war die Ehefrau des Theologen und Exegeten Dr. Geerhardus Vos des Princeton Theological Seminary und eine eigenständige

MS 9: Guillaume de Digullevilles „Pélerinage de la vie humaine“ (um 1400)
Die Miniaturenserie aus MS 9 der Bibliothek des Institut de France in Paris soll um 1400 entstanden sein. Die Handschrift dieser Pélerinage ist nicht vollständig koloriert, nach hinten werden die Seiten immer weißer, offensichtlich ist sie unvollendet, das Geld ging

MS M 240: Bible moralisée (um 1225)
Eine Bible moralisée aus der Zeit um 1225 wird in der New Yorker Morgan Library aufbewahrt (nach der Herkunft Toledo-Exemplar genannt, MS M 240). Von nicht weniger als 2.700 Bildpaaren zeigen insgesamt neun Medaillons auf vier Seiten (fol. 3v, 5v,
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.