
LETZTER BEITRAG
Siegfried Assmann (1925-2021): Wandrelief im Gartengelände des Klosters Nütschau (1977)
Macht man einen Spaziergang im Klostergarten von Nütschau, dann kann man, etwas versteckt Nahe des Bildungshauses St. Ansgar, einen Wandschmuck entdecken. Es handelt sich um eine flache Skulptur im Halbrelief, 90 x 90 Zentimeter groß.

Armenischer Wandteppich (1701)
Ein Wandteppich aus Armenien wird auf das Jahr 1701 datiert und ist damit eins der ältesten Beispiele für die exzellente Webkunst der Armenier im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert. Der Teppich befindet sich in Etschmiadsin, eine Stadt in der armenischen Provinz Armawir, etwa zwanzig Kilometer westlich von Jerewan mit

Max Faller (1927-2012): Menorah-Jerusalem (ab ca. 1985)
Das Motiv „Himmlisches Jerusalem“ wurde von Max Faller mehrfach künstlerisch bearbeitet. Er erfand seine eigene Darstellungsweise, die er auch als „Hagia Sion“ (griechisch „Heiliger Berg Zion“) bezeichnete. Nach Auskunft des Künstlers kam ihm die Idee dazu auf einer Studienreise nach Jerusalem: Aus einer siebenarmigen Menora erwächst die heilige Stadt. Von

Anonym: Bildtafeln mit Marienlitaneien aus dem katholischen Kulturraum (18. und 19. Jh.)
Im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert wurden Bildtafeln vertrieben, auf denen zahlreiche Symbole Mariens aneinander gereiht sind. Sie waren mit dem Text der Lauretanischen Litanei versehen und wurden fast immer in katholischen Wallfahrtszentren an die Pilger verkauft. Der Zweck der Schau- oder Lehrtafel ist nicht eindeutig zu bestimmen, sicherlich

Wandmalerei der Kapelle Sankt Peter und Paul in Ehingen (15. Jh.)
Im Stadtteil Berkach in Ehingen an der Donau, zu Fuß der Schwäbischen Alb, befindet sich die Kapelle Sankt Peter und Paul, die einst aus einer Burgkapelle hervorgegangen ist. Diese Kapelle wurde wohl vom Ehinger Heilig-Geist-Spital gestiftet, das 1390 die Burg gekauft hatte. Der in der Kirche befindliche Triumphbogen besitzt spätmittelalterliche

Erhard Altdorfer: Himmlisches Jerusalem und Binden Satans auf tausend Jahre (1533)
Nachdem Albrecht Dürer 1498 in seinem berühmten Apokalypsezyklus das Neue Jerusalem mit dem Binden Satans für tausend Jahre in einem Bild verknüpft hatte, folgten bald weitere Künstler dieser Kombination in ihren Arbeiten. Freilich ist Jerusalem noch unscheinbar und schemenhaft dargestellt, denn während des Tausendjährigen Reichs befindet es sich quasi im

Ignatius Geitel (1913-1985): Glasfenster in Heilig Geist in Bochum-Harpen (1953/54)
Ignatius Geitel (1913-1985) schuf 1953/54 für die römisch-katholische Kirche Heilig Geist in Bochum-Harpen (Ruhrgebiet) „Das Himmlische Jerusalem“ als Rundfenster im Kirchenschiff. Es ist eine Arbeit aus rötlichem und blauem Antikglas, Blei und Schwarzlot. Auf dem breiten, dunkelgrünen Band im Vordergrund ist der Pilgerweg eingesetzt, der die Personen im Vordergrund und

Paul Weigmann (1923-2009): Fenster aus St. Hermann Joseph in Köln-Dünnwald (1958/1987)
Eine Besonderheit hinsichtlich des Themas Neues Jerusalem bietet die römisch-katholische Kirche St. Hermann Joseph in Köln-Dünnwald. 1958 fertigte dort der junge Glaskünstler Paul Weigmann (1923-2009), der in seiner Karriere das Neue Jerusalem noch oft darstellen sollte, hier das Motiv erstmals in Glas an. Er gestaltete dazu sechs quadratische Fenster aus

Joseph Mages (1728-1769): Deckenbild des Klosters Altomünster (1766)
Auch auf barocken Klosterkirchen konnte das Himmlische Jerusalem zur Darstellung gelangen. Ein interessantes, originelles Beispiel ist das Deckengemälde des ehemaligen Brigitten-Doppelklosters Altomünster (Oberbayern) in der Erzdiözese München und Freising. Die Deckengemälde stammen von dem Tiroler Maler Joseph Mages (1728-1769). Es handelt sich um eine Malerei um die Platte oder um

Antonio Vázquez (um 1485-1563): Maria Immaculata (1540)
Im späteren 16. Jahrhundert wurde Spanien führend bei der Gestaltung der Maria Immaculata (Tota Pulchra), Meister wie Joan de Jones, Nicolás Borrás oder Juan Sariñena übertrafen sich mit immer neuen Einfällen, ausgeklügelten Feinheiten, durchdachten Konzeptionen. Mit diesem Kreis konkurrierte auch der spanische Maler Antonio Vázquez. 1540 trat er mit seiner

MS Cod. Lat. 3900: Lateinisches Psalterium (1259)
Ein Psalterium oder Psalter ist nichts anderes ein mittelalterliches liturgisches Textbuch in lateinischer Sprache mit Psalmen und gelegentlichen Wechselgesängen, das heute noch in der orthodoxen und römisch-katholischen Kirche Verwendung findet. Es ist keine homogene Gruppe von Handschriften, sondern die Werke haben unterschiedlichen Inhalt und verschiedene Aufmachung. In diesen Handschriften finde

Olaus Magnus: Maria Immaculata aus „Memoriale effigiatum“ (1556)
Das Himmlische Jerusalem wurde bei Protestanten im 16. Jahrhundert in Bibelausgaben fast immer bildlich als Stadt dargestellt, bei Katholiken waren es Abbildungen der Maria Immaculata nach der Lauretanischen Litanei an erster Stelle, und gelegentlich auch als Festung oder Glaubensburg. 1556 und bereits erneut im August des Jahres 1557 erschienen in

Retabel aus Dorfkemmathen (um 1450)
Die evangelische Pfarrkirche in Dorfkemmathen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken) besitzt mehrere Kunstwerke aus der Zeit der späten Gotik. Vor allem ein imposanter Marienaltar zieht die Aufmerksamkeit der Besucher an sich, da es sich vermutlich um ein Werk eines Schülers von Albrecht Dürer handelt. Die kleine Kirche birgt aber auch eine

Diakonissenanstalt Neuendettelsau: Konsteiner Antependium (1970)
Die ursprünglich römisch-katholische Apostelkirche im oberbayerischen Konstein nahe Eichstätt (Oberbayern) beschloss Ende der 1960er Jahre, ihre Kirche u.a. mit einem Antependium für den Altartisch zu verschönern. Der frühneuzeitliche Kirchenbau war bereits im Inneren im Barockstil umgestaltet. Nach dem Bau einer neuen, größeren katholischen Kirche in unmittelbarer Nachbarschaft wurde der Bau

Friedrich Herlin: Zwölfbotenaltar in Sankt Jakob, Rothenburg ob der Tauber (1466)
Die Rückseite eines Altars bekamen die meisten Gemeindemitglieder über das Jahr nicht zu Gesicht. Lediglich in der Fastenzeit, wenn der Altar geschlossen wurde, wurde die Rückseite zur Vorderseite. Warum diese Seiten überhaupt künstlerisch bearbeitet wurden, ist nicht eindeutig zu beantworten. Jedenfalls sind die Malereien, die man hier findet, keinesfalls mit

Philippe Cherblanc (geb. 1962): Aluminium-Collage (1997)
Ein Himmlisches Jerusalem auf ungewöhnlichem Material schuf der Franzose Philippe Cherblanc (geb. 1962) im Jahre 1997. Das Werk „Vierge a l’enfant aux pieds de la Nouvelle Jerusalem“ (zu Deutsch: „Die Jungfrau mit dem Kind zu Füßen des Neuen Jerusalem“) hat eine Größe von lediglich 70 x 55 Zentimetern. Das Blatt

Fresken der Dorfkirche von Mørkøv (1460-1480)
Mørkøv, südlich von Holbæk, ist eine Kirchspielgemeinde auf der Insel Sjælland in Süddänemark. Diese Insel ist geradezu gesegnet mit mittelalterlichen Freskenmalereien – zahlreiche zeigen biblische Motive, allein ein Dutzend das Himmlische Jerusalem. Im Gegensatz zu künstlerischen Höhepunkten wie in Svaerdborg

Wandmalerei aus der Vank-Kathedrale in Isfahan (um 1660)
Im Stadtteil Dschulfa der heute iranischen Stadt Isfahan befindet sich die armenisch-apostolische Vank-Kathedrale aus dem 17. Jahrhundert. Die hier aufgemalten Wandfresken aus der Zeit um 1660 hatten Vorbildcharakter für viele orthodoxe Kirchen in der iranisch-irakischen Region, von denen sich jedoch

Fresko der Erzengel-Michael-Kathedrale in Moskau (1652-1666)
Im Zeitraum von 1652 bis zum Jahr 1666 wurde die Erzengel-Michael-Kathedrale des Moskauer Kremls innen und außen neu bemalt. Beteiligt waren einheimische russische Meister aus Jaroslawl, Kostroma oder aus Weliki Nowgorod, aber auch Ikonenmaler der zarenhofeigenen Rüstkammer. Ergänzt wurden die

Wandfresko der Kirche St. Martin in Čerín (um 1410)
Čerín (deutsch: Tscherin) ist ein entlegenes Walddorf in der zentralen Slowakei unweit der Stadt Zvolen. Die dortige mittelalterliche Wehrkirche, der wichtigste und älteste Bau der Siedlung, ist bei Fachleuten für seine Wandmalereien bekannt und geschätzt. Es ist eine Malerei nach

Weltgericht in der Alten Kirche von Hyby (um 1500)
Auf die Zeit um 1500 ist das Weltgericht in der „Hyby gamla kyrka“ datiert, einer kleinen Kapelle in der schwedischen Region Skåne mit ihren zahlreichen Fresken aus dem Mittelalter. Links schließt der Heilige Petrus in einem prächtigen und farbigen Gewand

Per Vigeland (1904-1968): Capella Johannea in Oslo (1932)
Per Vigeland (1904-1968) war ein norwegischer Maler und Glaskünstler, der in Oslo, Paris und Florenz studiert hatte. Im Jahr 1932 stattet er die Capella Johannea der protestantischen Majorstuenkirche in Oslo mit umfangreichen Freskenmalereien aus. Vorgegeben waren ihm verschiedene Motive aus
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.