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Ludwig von Gerichten (1873-1945), Theodor von Gerichten: St. Paul’s Evangelical Lutheran Church in Columbia (1913)

Die protestantische St. Paul’s Evangelical Lutheran Church in Columbia (South Carolina, USA) besitzt ein Glasfenster, welches die deutsche Glasmanufaktur Von Gerichten im Jahr 1913 hergestellt hat. Die Brüder Ludwig und Theodor von Gerichten kamen Ende der 1880er Jahre in die USA und führten, neben ihrer neuen „Von Gerichten Art Glass Company“ in Columbus, Ohio, auch weiterhin in ihrer alten Heimat eine Werkstatt. Von dort gelangte das Fenster wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs zeitverzögert erst im Februar 1915 in die USA und wurde dort zusammengesetzt. Das Fenster wurde, wie auf ihm unten mittig angegeben ist, von Nachkommen des Dr. David L. Boozer gestiftet (1833-1902), eines Veteranen des Bürgerkriegs und später erfolgreichen Zahnarztes.
Das Buntglasfenster zeigt auf drei Bahnen im Hauptteil eine Paradieslandschaft, wie sie vor allem in den USA während des gesamten 20. Jahrhunderts sehr populär war. Am anderen Ufer eines eingewachsenen Sees mit Lilien und anderen Blumen erheben sich Berge, darüber öffnen sich die Wolken. Inmitten der Wolken erscheinen, in der gleichen milchigen rosa Färbung, die Bauten des Himmlischen Jerusalem. Hauptsächlich ist dies ein Bau mit einem Portikus und einer Kuppel. Belebende Elemente, wie etwa Gerettete, Christus oder Engel, werden hier nicht gezeigt, ähnlich wie auf einer vergleichbaren Glasarbeit aus Derry, ebenfalls von 1913. Im unteren Bereich der drei Bahnen haben die Brüder von Gerichten geometrische Muster in Pastelltönen eingefügt. In denen kann man drei Edelsteine als das Fundament der Stadt erkennen.

H. A. McCullough: The history of St. Paul’s Evangelical Lutheran church, Columbia, S.C., o.O., (1955).
Claus Bernet: Jugendstil, Secession, Art nouveau, Norderstedt 2013 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 7). 

 

tags: South Carolina, USA, Jugendstil, Paradieslandschaft, Edelsteine, Art Deco
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