
LETZTER BEITRAG
Augustin Palme (1808-1897): Schlüsselübergabe an Petrus aus der Basilika Vierzehnheiligen (1867)
Im Zuge der Auseinandersetzung zwischen den deutschen Staaten und der römisch-katholischen Kirche in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lassen sich auf einmal Darstellungen finden, auf denen der Petersdom das Himmlische Jerusalem vertritt. Älter ist

Sieger Köder (1925-2015): Grabstätte von D. Ringeisen, Ursberg (2004)
Sieger Köder (1925-2015) war ein Original im besten Sinne, der durch seine menschliche, bisweilen auch menschelnde Art einen Kreis von Verehrern und Verehrerinnen um sich scharte. Über seine Doppelbegabung als Künstler und Theologe hat er gerne gesprochen, über sein Schaffen wurde gegen Lebensende sogar ein Dokumentarfilm gedreht. Anfang dieses Jahrtausends

Wilhelm Buschulte (1923-2013): Fenster der Marienkirche in Hamm-Heessen (1992)
Der Glaskünstler Wilhelm Buschulte (1923-2013) aus Unna hat oft das Himmlische Jerusalem gestaltet. Ob dies ein besonderes Interesse des Künstlers war, oder ob das Motiv von den Auftraggebern an ihn herangetragen wurde, lässt sich nicht immer unterscheiden, vermutlich war oftmals beides zugleich der Fall. Unter den Hunderten von Glasarbeiten ist

Maria Immaculata aus Saint-Laurent in Nogent-sur-Seine (um 1530)
Die Darstellung der Maria Immaculata aus Stein gemeißelt war eine Spezialität aus Frankreich, man kennt Beispiele aus Livilliers, Gisors, Souvigny oder Cré-sur-Loir, die alle zu Beginn des 16. Jahrhunderts entstanden waren. Zu dieser Zeit war die Maria Immaculata das zentrale Thema der europäischen Sakralkunst. Ein weiteres eindrucksvolles Beispiel wurde jetzt

Katholische Stundengebetstafel (um 1770)
Der Bildausschnitt gehört zu einem moralisierenden und didaktischen Werk. Dieses besteht aus der Malerei und aus einem lateinischen Text, was beides die Notwendigkeit eines geregelten, regelmäßigen Gebets zur Verteidigung gegen die Versuchungen des Teufels bekräftigen soll. Daher sei es wichtig, die kanonischen Stunden zu beten, die seit dem 6. Jahrhundert

Hildegard Bienen (1925-1990): Sechs Obergadenfenster aus der ehemaligen Kirche St. Suitbert in Gelsenkirchen (1985)
Sechs bleiverglaste Fenster fanden sich in St. Suitbert in Gelsenkirchen im Obergaden der römisch-katholischen Kirche, die 2020 geschlossen wurde. Es waren Fenster in Dreiecksform mit Glas aus der Glashütte Lamberts in Waldsassen (Oberpfalz). Die kostbaren und leicht brüchigen Fenster hatten keine Schutzverglasung und waren schon Jahre vor der Schließung von

Paul Thol (1887-1956): Ehemaliges Fenster der Christuskirche in Gladbeck (1950)
Die evangelische Christuskirche in Gladbeck im nördlichen Ruhrgebiet wurde durch Bombenschäden 1945 komplett zerstört. Frühzeitig erfolgte der Wiederaufbau. Der Maler und Restaurator Paul Thol (1887-1956) schuf dort von 1949 bis 1950 die Fenster im Seitenschiff aus farbigem Antikglas, Blei und Schwarzlot.Ein Fensterdetail zeigte eine Kuppelstadt als fernes Ziel für Pilger

Rudolf Yelin (1902-1991): Fenster der Althengstetter Markuskirche (1956)
Der Glasmaler Rudolf Yelin der Jüngere (1902-1991) gehört zu den Künstlern, die das Himmlische Jerusalem im Laufe ihres Schaffens mehrfach dargestellt haben, es war sein eigentliches Hauptthema. Er ist der Sohn des Glasmalers Rudolf Yelin des Älteren (1864-1940), mit dem er auch einige frühen Werke gemeinsam ausgeführt hat. Erstmals findet

Josef Oberberger (1905-1994): Fenster aus der Traunreuter Kirche (1957)
Die römisch-katholische Pfarrkirche von Traunreut unweit des Chiemsees (Oberbayern) ist ein eindrucksvolles Zeugnis sakraler Baukunst aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, geschaffen durch den Architekten Hans Döllgast (1891-1974). Sie wurde damals als Vertriebenenkirche vornehmlich für Geflüchtete aus Schlesien errichtet. Seit Ostern 1957 hat die Traunreuter Kirche bunte Glasfenster. Die Entwürfe

Marius de Leeuw (1915-2000): Fenster in H. Maria Geboorte in Dussen (1956)
Die römisch-katholische Kirche H. Maria Geboorte im niederländischen Dussen (Provinz Nordbrabant) wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. 1953 wurde sie als dreischiffige Basilika wiederaufgebaut. Zu der Neubaukonzeption gehörte von Anbeginn an ein Marienzyklus. Er besteht aus sechs expressionistischen Glasfenstern. Das zweite Fenster im rechten Seitenschiff hat den Titel „Gloria Jeruzalem“ (man

Buja Bingemer (1927-1989): Fenster aus der ehemaligen Kapelle „Heilige Familie“ in Reichshof-Feld (1957)
Feld ist eine von über hundert Ortschaften der Gemeinde Reichshof im Oberbergischen Kreis im nordrhein-westfälischen Regierungsbezirk Köln. In Feld wurde 1956 bis 1957 die Kapelle „Zur Heiligen Familie“ nach Plänen des Kölner Architekten Hans Schilling (1921-2009) errichtet, sie gehörte zur Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt in Wiehl. Anlass für den Bau

Wolfgang Hauptmeier (1922-1989): Rundfenster der Zionskirche in Herne-Bladenhorst (1958)
Bei der evangelischen Zionskirche in Herne-Bladenhorst im nördlichen Ruhrgebiet lag es vom Namen her gesehen nahe, das Thema Jerusalem an prominenter Stelle zur Darstellung zu bringen. Die Kirche wurde als moderner Backsteinbau in den 1920er Jahren errichtet. Nach Kriegszerstörungen 1944/45 mussten zunächst die Fenster erneuert werden. Schon 1958 wurde die

Robert Rexhausen (1922-2002): Fenster aus Herz Jesu in Euskirchen (1956 und 1958)
Nach der Kriegszerstörung 1944/45 wurde der Chor der römisch-katholischen Herz-Jesu-Kirche in Euskirchen im Rheinland mit den zerstörten Fenstern zunächst durch eine Mauer vom Kirchenschiff abgetrennt. Erst Anfang der 1960er Jahre stellte man in einer zweiten Wiederaufbauphase diesen Teil der Kirche wieder her. Der damalige zweite Pfarrer von Herz-Jesu, der Dechant

Adolf Valentin Saile (1905-1994): Fenster aus der Johannes-Täufer-Kirche in Magstadt (1960)
Vom Schiff der evangelischen Johannes-Täufer-Kirche in Magstadt westlich von Stuttgart aus sieht man im Chorraum drei große, spitzbogige Maßwerkfenster. Eines dieser Fenster zeigt im oberen Abschluss die zwölf Toren der Gottesstadt. Es sind goldgelbe Trapeze, die vorne einen roten Rundbogen mit schmalem weißen Rand zeigen. Bei drei Toren in der

Hermann Gottfried (1929-2015): Fenster aus St. Ewaldi in Duisburg-Laar (1962)
Die römisch-katholische Kirche St. Ewaldi in Duisburg-Laar (westliches Ruhrgebiet) stammt aus dem späten 19. Jahrhundert und wurde im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört. Einer der Türme wurde nie wieder aufgebaut und auch heute macht die Kirche von außen einen verwahrlosten Eindruck, als wäre der Krieg gerade zu Ende gegangen. Die neuen

Wilhelm Luib (1916-1986): Fensterwand in St. Johannes Baptist in Weil im Schönbuch (1962)
Das Betonglasfenster der römisch-katholischen Kirche St. Johannes Baptist in Weil im Schönbuch (Landkreis Böblingen) wurde aus nicht klar durchsichtigem Dall-Glas hergestellt. Dies sind zwei bis drei Zentimeter dicke, farbige Glasstücke, die aus größeren, ca. 20 x 15 Zentimetern großen Glas-Blöcken herausgesägt wurden. Anschließend wurden sie wie ein Mosaik in einen

Heinz Lilienthal (1927-2006): Johanneskirche in Büttgen (1995)
In den 1990er Jahren wurden einzelne Fenster der evangelischen Johanneskirche in Büttgen bei Kaarst am Niederrhein durch bleiverglaste Arbeiten von Heinz Lilienthal (1927-2006) ersetzt. Heinz Lilienthal war ein Künstler, der vor allem evangelische Kirchen mit dem Himmlischen Jerusalem als Motiv

MS M.133: Berry-Apokalypse (1410-1420)
Im Mittelpunkt werden die Anbetung, Verehrung und Huldigung des Gotteslammes durch eine Frau gezeigt. Im Hintergrund der Szenerie erhebt sich das Himmlische Jerusalem, eher beiläufig, obwohl das Bild der Größe 30 x 20 Zentimter den Apokalypsetext Kap. 21, Vers 9-14

Václav Boštík (1913-2005): Zeichnungen „Nebeský Jeruzalém“ (1989, 1992)
Das Bild „Nebeský Jeruzalém I“ (oben) von Václav Boštík (1913-2005) entstand 1989 und befindet sich in der Kunstgalerie von Eger (Cheb). Parallel dazu entstand „Nebeský Jeruzalém II“, eine signierte Pastellzeichnung auf Papier in der Größe 115 x 15 Zentimeter. In

Gaspar Miguel de Barrio (um 1706-1762): Himmelspforte im Rahmen der Maria Immaculata (um 1760)
Gaspar Miguel de Barrio (um 1706-1762) ist der führende Repräsentant des neuspanischen Barock. Er arbeitete in seiner Heimatstadt und dem Kunstzentrum Potosí, das einst zum Vizekönigreich von Peru gehört, im heutigen Bolivien. Im Jahr 2003 wurde der Öffentlichkeit bei einer

Sante Pizzol (geb. 1939): Regina Pacis in Bozen (2000-2001)
Zum fünfzigjährigen Jubiläum der Gemeinde sollte 2000 eine großformatige Innenausmalung der Apsis der römisch-katholischen Kirche mit dem Namen „Regina Pacis“ („Königin des Friedens“) in einem Neubaugebiet von Bozen (Südtirol) abgeschlossen sein. Verantwortlich für die 210 Quadratmeter große Malerei war der

Charles Filiger (1903-1905): „Jérusalem céleste“ (1905)
Diese Zeichnung mit dem Titel „Jérusalem céleste“ oder auch „La chapelle au Christ couronne“ stammt von dem Elsässer Charles Filiger (1863-1928), sie ist auch rechts unten mit C. F. signiert. Der Künstler arbeitete daran von 1903 bis 1905. Filiger stand
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.