LETZTER BEITRAG

Fresken aus Notre-Dame de la Sède in Saint-Lizier (um 1080)

In Saint-Lizier (Département Ariège, Okzitanien) befindet sich die romanische Kathedrale Notre-Dame de la Sède, einst berühmt für ihre Freskomalereien, die inzwischen, wie bald jede Kathedrale, natürlich zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Zu Recht, denn in ganz Okzitanien ist dies die älteste Darstellung eines Himmlischen Jerusalem, welche bald eintausend Jahre alt sein wird.

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Claes Jansz Visscher (1587-1652): „Theatrum Biblicum“ (1643) und Folgeauflage (1674)

1643 erschien bei dem Amsterdamer Verleger Nikolaus Johannes Piscator (i.e. Claes Jansz Visscher der Jüngere, 1587-1652) eine umfassend illustrierte Ausgabe von „Theatrum Biblicum“. Visscher gilt als Begründer einer niederländischen Kunsthändler-, Kupferstecher- und Verleger-Dynastie. Sein biblisches Hauptwerk „Theatrum Biblicum“ stattete Visscher opulent mit zahlreichen Kupferstichen aus, die er sich vor allem

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Peder (Peter) Lykt: Johanniskirche Flensburg (1515-1525)

Das Wandgemälde der Kirche Tandslet (Syddanmark), entstanden 1501, ist ein Meisterwerk der Frührenaissance in Dänemark. Um diese Zeit befand sich die Marienverehrung auf einem neuen Höhepunkt, der bald durch die Reformation zum Erliegen kommen sollte. In Sinne dieser Verehrung ist es stimmig, dass die Gottesmutter fast so groß wie die

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Fresko aus St. Georgen ob Judenburg (13. Jh.)

In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde St. Georgen ob Judenburg als Saalkirche mit Ostturm angelegt und um 1450 im Osten durch Hinzufügung von Chor und Sakristei vergrößert. Stilistisch ist der romanische Gründungsbau dem Typus der Chorturmkirche mit eingezogenem Chorraum in Quadratform zuzurechnen, eine Bauform, welche in der Steiermark

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George Edmund Street (1824-1881): St Thomas the Martyr in Oxford (1869)

Das Fenster, auf dem eine weibliche Figur das Himmlische Jerusalem in ihren Händen hält, verursachte im Jahr 1869 bei seinem Einbau einen Skandal. Man empfand die figürliche Darstellung als zu katholisch für die anglikanische Kirche Thomas the Martyr in Oxford (England). Eine Marienfigur habe hier nichts zu suchen, die Engelsfiguren

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Francisco Antonio de Anaya: Chorgestühl in Guadalupe, Mexiko (1756)

Auch in Holz ist das Motiv der Himmelspforte einmal geschnitzt worden: Der Bildhauer Francisco Antonio de Anaya schuf 1756 diese „Ianua Coeli“, was so in goldenen Buchstaben in das untere Spruchband eingefasst wurde. Es ist Teil einer umfangreichen Schnitzerei für das Chorgestühl des Königlichen Kollegiums in dem römisch-katholischen Kloster Nuestra

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Johann Baptist Zimmermann (1680-1758): Kuppelmalerei der Wieskirche (um 1754)

Nach dem Mittelalter wurden Torszenen als Wandmalereien in der Frühen Neuzeit zunächst zur Seltenheit, erlebten dann aber eine gewisse Renaissance im katholischen Barock. Eine der berühmtesten Himmelspforten überhaupt findet man in der bayerischen Wieskirche (auch „Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland auf der Wies“). Dort gestaltete der Meister Johann Baptist Zimmermann (1680-1758)

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Himmelspforte aus St. Vitus in Breitenworbis (1692)

Das Eichsfelder Land in Thüringen war einst stark von der Gegenreformation durch das Bistum Erfurt ergriffen. Das trifft auch auf die römisch-katholische Kirche St. Vitus in Breitenworbis zu, die kurz nach Bau der Kirche im Jahr 1692 von einem unbekannten Maler mit umfangreichen Decken- und Wandmalereien auf Eichengrund ausgestattet worden

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Stadtdarstellung aus Notre-Dame in Cunault (15. Jh.)

Die touristische wie kunsthistorische Attraktion der kleinen französischen Ortschaft Cunault an der Loire ist die mittelalterliche ehemalige Abteikirche Notre-Dame. Die mächtige Hallenkirche der Romanik ist mit vielen Malereien aus verschiedenen Jahrhunderten ausgestattet. Die Verklärungsdarstellung über der Tür zum Priorat stammt aus dem 15. Jahrhundert. Sie wurde mehrfach restauriert und immer

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Johann Pfunner (um 1715-1788): St. Alexius in Herbolzheim (1754)

St. Alexius ist die römisch-katholische Pfarrkirche von Herbolzheim im Breisgau. In der Achse des barocken Kirchenschiffs reihen sich von West nach Ost drei große Deckenmalereien aneinander. An jeder Seite begleiten fünf kleinere Bilder die drei großen, thematisch auf die letzteren bezogen. Das letzte Gemälde rechts präsentiert über dem Altarbereich die

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Johann Baptist Zimmermann (1680-1758) u.a.: Freskomalerei aus der Wallfahrtskirche Maria Brünnlein in Wemding (1754)

Das Fresko hat den Titel „Ianua caeli“ (Pforte des Himmels), wie es der lateinischen Beschriftung der Kartusche zu entnehmen ist. Bereits über dieser Kartusche findet man eine Kuriosität, wie sie das Spätbarock liebte: einen Christuskopf mit einer Gloriole aus seiner Dornenkrone.Die dazugehörige Beischrift unter der Pforte verrät durchaus Ironie, wenn

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Christof Grüger (1926-2014): Fensterwand aus St. Mechthild in Magdeburg (1983)

Christof Grüger (1926-2014) arbeitete viele Jahre in der DDR als freischaffender Künstler im architekturbezogenen Bereich und gestaltete 1979/80 die großformatigen Betonverglasungen für die römisch-katholische Kirche St. Mechthild in Magdeburg. Umgesetzt wurden die Entwürfe dann 1983 von der Berliner Glasmanufaktur Lehmann.

Historistische Himmelspforte aus Saint-Thomas in Excideuil (1875)

„Porta Coeli“ ist dieses Glasfenster unten auf Latein beschrieben auf einem goldimitierenden Schriftband unter dem Objekt. Darüber findet sich eine Darstellung dieser Himmelspforte als spätmittelalterlicher, massiver, hexagonaler Torturm. Fenster wie die Eingangstür sind im gotischen Stil gehalten. Die Himmelspforte ist

Franz Pauli (1927-1970): Buntglasfenster in St. Stephanus in Münster (1965)

Nicht immer ist eindeutig klar, ob bei einer Glasmalerei ein Himmlisches Jerusalem tatsächlich vorliegt. Ein kritischer Fall ist die römisch-katholische Kirche St. Stephanus in der Stadt Münster. Zu architektonischen Formandeutungen zusammengefügte Glasstreifen wechseln dort mit weißen und gelblichen quadratischen Glasbrocken.

Ikone der Altgläubigen (um 1720)

Diese insgesamt lediglich 43 x 34 Zentimeter kleine Ikone entstand in der Wolgaregion um das Jahr 1720. Sie wird der Kirche bzw. Bewegung der Altgläubigen zugerechnet, die diese Ikone ein halbes Jahrhundert nach ihrer Gründung anfertigen ließ. Insbesondere die Beschriftung der

Meister der Blumenornamentik: Weltgerichtsmalerei (um 1480)

Von dem sogenannten „Meister der Blumenornamentik“ ist diese um 1480 entstandene Torszene auf einem Weltgericht geschaffen worden, das auch einem oberrheinischen oder südschwäbischen Meister zugeschrieben wurde. Es befindet sich heute im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg (Inventarnummer Gm 110; Leihgabe der

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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