LETZTER BEITRAG
Heinz Lilienthal (1927-2006): Wandschmuck der Pauluskirche in Melle (1973)
Heinz Lilienthal (1927-2006) ist, was das Himmlische Jerusalem angeht, bekannt als Glasmaler, der dieses Motiv vor allem in Norddeutschland seit den 1960er Jahren mehrfach zur Darstellung gebracht hat. Diese Glasfenster sind inzwischen alle dokumentiert. Neben
Cornelis Cort (1533-1578): Maria-Immaculata-Darstellung (1567)
Eine Darstellung der Maria Immaculata schuf Cornelis (Cornelius) Cort (1533-1578) im Jahre 1567, gedruckt bei Antonio Lafreri in Rom. Die Vorlage zu dieser Komposition soll ein anderer, unbekannter Meister geliefert haben. Aber selbst falls dies zutreffen sollte, bleibt dieser Kupferstich ein Meisterwerk, vermutlich heute der älteste Kupferstich zu diesem Thema.
Joseph Hahns „O Ewigkeit, du Donnerwort“ (um 1920)
Um 1920 erschien eine Neuauflage eines Werkes von Joseph Hahn, welches tatsächlich folgenden Titel führt: „O Ewigkeit, du Donnerwort! O Ewigkeit, du Freudenwort! Sechs Erzählungen aus dem Jenseits“. Joseph Hahn, ein Nachfahre des Theosophen Johann Michael Hahn (1758-1819), gehörte dem Neupietismus an. Bei einer „Erzählungen aus dem Jenseits“ lag es
Flugblatt von Johann Bussemacher (1609)
Das Himmlische Jerusalem ist ein Ausschnitt oben links aus einem Kölner Flugblatt, datiert auf 1609. Es ist ein insgesamt 29 x 21 Zentimeter großes Werk von Johann Bussemacher (gest. 1613), der hier auch als Verleger in Köln fungierte. Thema des Blattes ist der Lebensweg und die scheinbar freie Entscheidung des
„Meister mit dem Zeichen MI“: Apokalypseausgaben des Georg Nigrinus (1557 und 1593)
Die Nachwelt meinte es nicht gut mit Georg Schwartz. In der einschlägigen Literatur wird höchstens einmal sein Antisemitismus oder seine Intoleranz gegen Andersgläubige jeglicher Art erwähnt, anderes interessiert nicht. 1530 wurde er in Hessen geboren. Ungewöhnlich für seine Zeit: Schwartz war ein sozialer Aufsteiger, als erster in seiner Familie besuchte
Jerusalemslechter in Saint-Remi, Reims (um 1888)
Selbstredend gab es auch Jerusalemsleuchter außerhalb des deutschen Sprachraums. Vor allem Frankreich hatte und hat schöne Exemplare vorzuweisen. Ein solches Meisterwerk befand sich in der Abteikirche von Reims. Es stammte aus dem 12. Jahrhundert und soll Ähnlichkeiten mit dem Barbarossaleuchter in Aachen, der zwischen 1165 und 1170 angefertigt wurde, aufgewiesen
John Masey Wright (1777-1866), Charles Armytage (vermutl. 1802-1897) u.a.: Pilgrims‘ Progress, Ausgabe 1844
In London brachte James S. Virtue eine Ausgabe heraus, die das Bunyan-Museum in Bedford auf das Jahr 1843/44 datiert. Sie enthält eine Vielzahl von Illustrationen verschiedener Künstler, die zum Teil bereits in älteren Ausgaben verwendet wurden, zum Teil in noch kommenden Ausgaben Verwendung finden sollten. Eine solche bunte Mischung entsprach
Sands Harvey Lane (1844-1906): „Our Paradise Home“ (1903)
Sands Harvey Lanes (1844-1906) „Our Paradise Home: The Earth Made New and the Restauration of All Things“ war eine erfolgreiche Schrift der Adventisten, die in den USA mehrfach aufgelegt wurde. In allen Ausgaben findet man ein reichhaltiges Bildmaterial zum Himmlischen Jerusalem. Bereits auf dem Cover der Erstauflage von 1903 findet
Stephen N. Haskell (1833-1922): „The Story of the Seer of Patmos“ (1905)
Das Buch „The Story of the Seer of Patmos“ (zu Deutsch etwa: „Die Geschichte des Sehers auf Patmos“), ist, was die verschiedenen in ihm enthaltenen Zeichnungen mit dem Himmlischen Jerusalem angeht, ein äußerst erfolgreicher Gegenstand. Verfasst wurde das Werk von dem US-amerikanischen Adventisten Stephen N. Haskell, und erschienen ist es
Spätgotisches Holzschnitt-Fragment (um 1430)
Über Jahrhunderte erhalten hat sich ein kolorierter Holzschnitt mit einem kleinen Himmlischen Jerusalem. Man findet ihn heute in den nicht öffentlichen Sammlungen des Kupferstichkabinetts zu Dresden (Inventarnummer 1902-98 in A 62,1). Über seine Herkunft ist kaum etwas bekannt, das Blatt dürfte um 1430 im mitteldeutschen Raum entstanden sein. Wahrscheinlich gehörte
Levasseur: Volksbilderbibel (1835 und 1839)
Die politische Restauration nach 1815 und der Neupietismus des 19. Jahrhunderts verstärkten den Wunsch nach einer heilen christlichen Welt. Gerade das Biedermeier hat dann im Bereich der Graphik biblische Szenen hervorgebracht, die an Süßlichkeit kaum mehr zu überbieten sind. Die Zeitgenossen waren begeistert, die Auflagen gingen durch die Decke, nicht
Hans Holbein: Zwinglibibel (ab 1523/31) und Folgeauflagen
1531 erschien in Zürich eine Bibelausgabe, die auch als „Zwinglibibel“ bekannt ist. Es ist die erste gedruckte Gesamtbibel in deutscher Sprache. Sie enthält 118 Illustrationen zum Alten Testament, während vom Neuen Testament ausschließlich nur die Apokalypse bebildert wurde. Die 21 Bilder dieses Apokalypsezyklus im Format 126 x 77 Millimeter wurden
Angela Gsaenger (1929-2011): Christuskirche in Sulzbach-Rosenberg (1956-1958)
Das Mosaik an der Altarwand in der evangelischen Christuskirche Sulzbach-Rosenberg (Oberpfalz) zeigt das Himmlische Jerusalem als Bild für Gottes künftige, ewige Welt. Durch den häufigen Wechsel der Plattengröße, durch verschiedenen Plattenzuschnitt und durch Äderungen im Marmor entsteht ein belebter Eindruck. Die Marmortafeln in 53 unterschiedlichen Farbtönen stammen aus sieben europäischen
Dietrich Reinkingk (1590-1664): „Tractatus Regimine“ (1632, 1651 und 1659)
Das Werk „Tractatus Regimine“ ist eine frühneuzeitliche Staatsschrift in der besprochen wird, wie ein idealer Staat aufgebaut ist und wie eine Regierung zu funktionieren habe. Die Staatslehre des Dietrich Reinkingk (1590-1664) war von lutherischer Ethik und biblischer Theologie beeinflusst, tendierte jedoch zu einer einheitlichen postkonfessionellen Verfassungsordnung. Von daher ist es
Maria de Jesus (1602-1665): „Geistliche Stadt Gottes“ (1768)
Das Neue Jerusalem als Attribut Mariens konnte sich gegen das Festungsmotiv (etwa die Glaubensburgen) im Katholischen nicht wirklich durchsetzen. Es gibt für ersteres nur wenige Beispiele. Eines davon findet man im Visionsbericht einer Maria de Jesus de Agreda.Die spanische Nonne lebte von 1602 bis 1665 und war Äbtissin des Franziskanerinnenkonvents
Wandteppich von Raimund Adametz (geb. 1947): Diakonissenhaus in Rotenburg (1996)
Das evangelische Diakonissen-Mutterhaus in Rotenburg an der Wümme im nordöstlichen Niedersachsen erwarb 1996 ein Kunstwerk von Raimund Adametz. Der Künstler kam 1947 in Hamburg zur Welt und wurde nach einem Studium der Kunstpädagogik, Kunsttherapie und Malerei durch Bettina Müller-Vogeler aus Worpswede in die Gobelinweberei eingeführt. Seit 1986 arbeitet er als
Nikolaus Bette (geb. 1934): Chorfenster aus St. Marien in Radevormwald (1973)
Der Bottroper Glasmaler Nikolaus Bette (geb. 1934) schuf im Jahr 1973 das südliche Fenster der Westseite im Chorraum der römisch-katholischen Kirche St. Marien in Radevormwald im Bergischen Land. Der Ort hatte bereits in der Martine-Kirche ein Neues Jerusalem in Glas,
Manfred Espeter (1930-1992): Fenster aus St. Bartholomäus in Marl-Polsum (1967)
In Marl-Polsum (nördliches Ruhrgebiet) wurde im Jahr 1967 in der römisch-katholischen Kirche St. Bartholomäus ein Fenster mit dem Lamm im Himmlischen Jerusalem eingebaut. Es geht zurück auf einen Entwurf von Manfred Espeter (1930-1992), einem deutschen Glasmaler und Bildhauer, der hier
Nikolaus Bette (geb. 1934): St. Maria Immaculata in Verl-Kaunitz (1976)
In Kaunitz bei Verl in Ostwestfalen besitzt die römisch-katholische Kirche St. Maria Immaculata ein Glasfenster von Nikolaus Bette (geb. 1934), der es im Jahr 1976 im Auftrag des Erzbistums Paderborn angefertigt hat. Es befindet sich im oberen Bereich des linken
Hubert Spierling (1925-2018): St. Lambertus in Erkelenz (1967)
Das monumentale Jerusalems-Fenster stammt aus der römisch-katholischen Kirche St. Lambertus in Erkelenz im Rheinland. Es entstand in Jahr 1966 durch den Maler Hubert Spierling (1925-2018) in seinem Atelier in Krefeld und wurde 1967 als Fensterwand in den rechten Chorbereich der
Franz Pauli (1927-1970): Elisabethkirche in Ahlen (1966) und St. Vitus in Messinghausen (1968)
Die monumentalen Glasfenster in Sichtbeton in der römisch-katholischen Elisabethkirche in Ahlen im südlichen Münsterland entwarf der Künstler Franz Pauli (1927-1970). Hergestellt wurden sie im Jahr 1966 in der Glaswerkstatt Dr. H. Oidtmann in Linnich für die Kirche im Bistum Münster.
Erentrud Trost (1923-2004): Abteikirche (1955) und Meditationsraum des Klosters Varensell (1977)
Die Abtei Varensell bei Rietberg im Kreis Gütersloh (Ostwestfalen) ist ein Benediktinerinnenkloster in der Erzdiözese Paderborn, von wo aus seit etwa einhundert Jahren diakonisch, pädagogisch und seelsorgerlich gearbeitet wird. Nach dem Zweiten Weltkrieg blühte die Abtei auf, man baute großzügig
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.