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Edouard Vermorcken (1820-1906): Illustration der Zeitschrift „Die Heilige Stadt Gottes“ (1878)

Diese einfarbige Zeichnung zeigt eine Szenerie im Freien: vier Personengruppen gruppieren sich um das Lamm Gottes in der Bildmitte. Es sind vor allem Geistliche, wie Bischöfe, Kardinäle und Mönche, die sich hier eingefunden haben, um als Adoranten dem ewigen Gottesdienst und der Anbetung beizuwohnen.
Das Lamm steht auf einem Thron oder Altar, von Engeln umgeben. Von oben wird es von einer Taube bestrahlt; darunter ist ein phantasiereicher Springbrunnen gesetzt, von dem aus das Wasser des Lebens wie aus einem Jungbrunnen weiter nach unten fließt. Eigentlich befindet man sich hier bereits im Himmlischen Jerusalem mit all seiner Herrlichkeit. Dieses ist aber mit seinen zahlreichen Häusern im Hintergrund baulich präsent. Links und rechts ziehen sich auf dem Kamm eines Hügels die zwei Silhouetten einer Stadt entlang. Hier ist Haus an Haus gesetzt, mehr aber auch nicht: weder hat die Stadt eine Mauer, noch wurden die Stadttore, das Edelsteinfundament oder die Perlen eingearbeitet. Auch fehlen belebende Elemente, wie Engel oder Heilige, die hier alle in die Bildmitte geschoben sind.
Die Zeichnung ist signiert, sie stammt von Edouard Vermorcken (1820-1906) aus Nieuwkerken-Waas, einem Grafiker aus den Niederlanden. Veröffentlicht wurde sein Werk auf der Titelseite im ersten Jahrgang der römisch-katholischen Familienzeitschrift „Die Heilige Stadt Gottes“, Ausgabe vom 27. Oktober 1878. Man sah sich damals veranlasst, eine zum Titel der Erstausgabe passende Abbildung zu bieten und konnte einen damals geschätzten und erfolgreichen Illustratoren gewinnen, über den heute allerdings kaum mehr etwas bekannt ist.

 

tags: Illustration, Wimmelbild, Niederlande, Jungbrunnen, Historismus, Biedermeier
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