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1922, Weissagung und Weltgeschichte, Adventisten © Cl. Bernet

Ludwig Richard Conradi (1856-1939): „Weissagung und Weltgeschichte“ (Ausgabe 1922)

1922 erschien die 12. Auflage (195. Tausend) von „Weissagung und Weltgeschichte“. Dabei handelt es sich um einen Klassiker des adventistischen Missionsdirektors Ludwig Richard Conradi (1856-1939), der endzeitliche Thematiken in einen Bezug zu den Zeitereignissen setzte. Auf Seite 320 wurde über die Überschrift eine Vignette gesetzt, die nochmals den floralen Jugendstil aufleben lässt. Wie üblich bei den Publikationen Conradis ist der Künstler namentlich nicht genannt und konnte auch durch Archivstudien und Nachfrage bei Dr. Daniel Heinz, der die maßgebliche Biographie zu dem Missionar verfasst hatte, nicht in Erfahrung gebracht werden. Da Conradi als Missionar auch Kontakte nach Süd- und Nordamerika pflegte, geht der Kreis potentieller Künstler weit über den deutschen Sprach- und Kulturraum hinaus.
Zwischen übergroßen, identischen Margeritenblüten an der rechten wie linken Seite ist in einer eigenen verschlungenen Rahmung die Stadt Gottes zu finden. Sie wird präsentiert ohne Mauern und ohne lebendige Elemente wie Christus, Apostel oder Engel. Dafür findet man über sowie unter der Stadt weiteren Bewuchs, und sogar die Margeriten wachsen aus diesem Bildfeld nach links und nach rechts. In der Binnenzeichnung sorgen oben Palmen und unten Pinien für üppigen Bewuchs. Die Häuser der Stadt sind eng aneinander gesetzt, und dennoch bleibt auch hier genügend Platz für weitere Pflanzen, die sich biologisch nicht mehr bestimmen lassen. Unten zeigt das Wasser des Lebens und oben eine zurückhaltende Gloriole an, dass wir es hier nicht mit einer gewöhnlichen Stadt zu tun haben.

Claus Bernet: Das Himmlische Jerusalem bei Adventisten, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 20).

 

tags: Adventisten, Vignette, Jugendstil, Ludwig Richard Conradi, Blumen
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