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Paul Gustave Doré (1832-1883), Héliodore-Joseph Pisan (1822-1890): Jerusalems-Illustration zu „La Sainte Bible“ (1865)

Paul Gustave Doré (1832-1883) war ein äußerst erfolgreicher französischer Maler, Grafiker und Buchillustrator. Um 1866 schuf er in Paris mehrere Illustrationen zu einer zweibändigen französischsprachigen Vulgata-Bibelausgabe mit dem Titel „La Sainte Bible“, die dann im Jahr 1866 bei dem Verleger Alfred Mame (1811-1893) in Tours erschien. Dorés Bibel-Illustrationen gehören noch immer zu den bekanntesten überhaupt, er gilt als einer der größten Meister dieses Genres, bezüglich des Neuen Jerusalem nur zu vergleichen mit Dürer, Schnorr von Carolsfeld oder Jean Duvet. Seine Bilderbibel darf beanspruchen, als die weltweit beliebteste und meistverkaufteste zu gelten. Die 230 Entwürfe von Doré wurden unter anderem von den berühmten Graphikern Héliodore-Joseph Pisan (1822-1890) und Charles Laplante (1837-1903) gestochen und sind auch entsprechend signiert. Das Werk „The New Jerusalem“ ist auf 1865 datiert. Doré bietet hier eine neue Komposition von großer Theatralik, die an monumentale Operninszenierungen seiner Zeit erinnert, vorbereitet von den Malereien des John Martin. So werden die Felsen einer tiefen Schlucht zu dem Mauerfundament der Stadt, was nach oben durch die Stadtmauer noch dramatisiert wird, wobei die dahinter liegenden Häuser wieder niedriger als die Ummauerung ist. Vor allem die Tiefenwirkung des Lichts, dass von oben auf die Bauten der Stadt fällt, spielerisch durch die Wolken bricht, ist meisterhaft, wie sie auch auch andere Werke Dorés auszeichnet.

Konrad Farner: Gustave Dorés Bibelillustration, in: Communio viatorum, 1, 1958, S. 103-109.
Die Heilige Schrift Alten und Neuen Testamentes. Dargestellt in den berühmten 230 Illustrationen von Gustave Doré. Mit einem Vorwort von Walter Dirks, Wiesbaden 1974.
La Bible illustrée, prés. par Dominique Spiess, Lausanne 1993.

 

tags: Paul Gustave Doré, Illustration, Kupferstich, Licht, Bibelausgabe
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