
LETZTER BEITRAG
Italienischer Meister: Ölmalerei „Jüngstes Gericht“ (1600-1650)
Darstellungen mit dem Himmlischen Jerusalem, die aus dem Mittelalter oder der Frühen Neuzeit stammen, befinden sich noch zu 85 Prozent am historischen Originalstandort, also in Kirchen, Kathedralen, Klöstern oder Pfarrhäusern. Weitere 13 Prozent werden in

„My Fathers’s House“ aus „Advent Review and Sabbath Herald“ (1953)
Nur eine schmale Spalte verziert diese einfache, aber kompositorisch und handwerklich gekonnte Zeichnung, die sich über dem Artikel „My Fathers’s House“ („Das Haus meines Vaters“) der US-amerikanischen Adventisten-Zeitschrift „Review and Herald“ findet. Die Illustration muss als gelungen oder passend für das Thema befunden worden sein, sonst hätte man sie nicht

Colorama-Werbung der Firma Kodak (1960)
Colorama-Bilder waren hintergrundbeleuchtete Bildtafeln, welche die Firma Kodak vertrieb. Kodak war einst Markenführer und ein börsennotiertes Weltunternehmen, 2012 ging es in die Insolvenz.Einst waren Innovationen wie die Colorama-Bilder große Erfolge und sprudelnde Einnahmequellen. Für diese Bilder wurde natürlich auch professionell geworben, unter anderem auch in „The Advent Review and Sabbath

Illustration aus „The Coming King“ (1932)
„The Coming King“ bezieht sich auf Christus, der als König im Himmlischen Jerusalem wiederkehren und dann für immer herrschen soll. Die Publikation von James Edison White und Alonzo L. Baker aus dem Jahr 1932 erschien im Verlag Southern Publishing Association in Nashville. White oder Baker haben aber mit Sicherheit nicht

„Ewiger Tierfriede“ aus „Our Lord’s Return“ (1918)
Eine Neuauflage von „Our Lord’s Return“ („Die Wiederkehr unseres Herrn“) erschien erstmals im Jahr 1918 bei der „Southern Publishing Association“ in Nashville, einem Verlagshaus der US-amerikanischen Adventisten. Diese Fassung wurde auch mit einer kleinen neuen Beigabe zum Thema Himmlisches Jerusalem ausgestattet (S. 121). Die einfache Zeichnung in schwarzweiß muss wenige

Heinrich Hugendubel (1841-1923): Der „Botschafter“ (1929)
Der „Botschafter“ war eine deutschsprachige Zeitschrift der Adventisten, die die Pacific Press Publishing Association in Brookfield (Illinois) viele Jahre wöchentlich herausbrachte. Die meisten Abbildungen wurden aus der US-amerikanischen Ausgabe dieses Verlages unverändert übernommen. In Heft 32 der Ausgabe des Jahres 1929 erschien auf dem Cover (S. 249) das Gedicht „Der

R. M. E.: Zweiwegebild mit Automobil (1939)
Es ist kaum zu glauben, dass eine autokritische, ironische Zeichnung schon im Jahr 1939 erscheinen konnte, dazu in den USA und auch noch in einer adventistischen Jugendzeitschrift – ein, aus heutiger Sicht, wahrhaft prophetisches Bild! Vielleicht nahm man die Illustration deswegen in die religiöse Zeitschrift mit auf, weil ein Automobil

Paradies-Darstellung aus „Bible Readings for the Home Circle“ (1923)
„The Last Remaining“ (zu Deutsch: „Die letzten Verbliebenen“) zeigt auf der Seite 782 zu der Johannesoffenbarung Kap. 21, Vers 4 eine idyllische, bukolische Szene mit Teilen der Gottesstadt im Hintergrund. Es sind dort einige heterogen angeordnete Bauten zu finden; im Vordergrund scheint sich am Ende eines geraden Weges eine Pforte

Ellen G. White (1827-1915): „Der große Kampf“ (1921)
Einige Jahre nach dem Ersten Weltkrieg, 1921, erschien „Der große Kampf zwischen Christo und Satan“ von Ellen G. White. Ellen Gould Harmon White (1827-1915) aus den USA war die Mitbegründerin der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und war die erste Frau, die eine weltweite Kirche begründet hat. Sie verfasste dafür zahlreiche Schriften

Ikone „Tod der Heiligen Theodora“ (um 1885)
Um das Jahr 1885 entstand diese folkloristisch geprägte Darstellung des Todes der Heiligen Theodora als weit verbreitete Druckgrafik im Raum der russisch-orthodoxen Kirche. Das hiesige, gut erhaltene Exemplar in zarten Rottönen stammt aus dem Staatlich-Historischen Museum zu Moskau. Der nie unumstrittenen orthodoxen Tradition nach muss die menschliche Seele eines Heiligen

Zeichnung aus dem Hause Gebrüder Stehli, Zürich (1929)
Überwiegend wurden in US-amerikanischen Zeitschriften der Adventistenkirche nach dem Ersten Weltkrieg Illustrationen eigener Künstler beigegeben, und diese wurden dann auch in Europa durch Übersetzungen bekannt. Allerdings ist aber auch ist zumindest ein umgekehrter Fall nachzuweisen. Eine einfarbige Illustration des großen und vor allem erfolgreichen Züricher Verlagshauses „Gebrüder Stehli“, das zeitweise

Coverillustration zu „Waymarks to the Holy City“ (1893)
Im Jahr 1893 erschien „Waymarks to the Holy City: A study of Daniel VII“, zu Deutsch etwa: „Ein Wegweiser in die heilige Stadt: Eine Studie zu dem Buch Daniel, Kapitel 7.“ Es war das Heft Nummer 189, welches in der Reihe „Bible students’ library“ von den US-amerikanischen Adventisten in Mountain

Stephen N. Haskell (1833-1922): Illustration aus „Daniel the Prophet“ (1908)
Diese kleine schwarzweiße Miniatur ist im Original nur wenige Zentimeter groß. Sie gehört auf die rechte Seite an das Ende einer Zeitleiste, quasi als Verdinglichung endzeitlicher Vorstellungen seitens der US-amerikanischen Adventisten. Solche Zeitleisten waren an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert bei allen Kirchen beliebt, das Himmlische Jerusalem ist

Adventistischer Kunstdruck (um 1902)
Bei der Internationalen Traktatgesellschaft in Hamburg wurde ab etwa 1902 ein Kunstblatt vertrieben. Es hatte den Titel „Glaube und Liebe“ und war lediglich 68 x 58 Zentimeter groß. Der Zeichner der anspruchsvollen Arbeit ist nicht bekannt; es muss eine professionelle Kraft mit akademischer Schulung gewesen sein. Da die Traktatgesellschaft enge

MS 76 E 6: Spiegelvision des Guillaume de Digulleville (um 1450)
Ein gewaltiger Standspiegel (rechts auf einer hölzernen Stele), in dem allerdings nichts (mehr?) zu erkennen ist, findet sich in einer niederländischen Ausgabe der Pélerinage, die aus der Königlichen Bibliothek zu Den Haag entnommen ist (Signatur MS 76 E 6). Sie dürfte in der Mitte des 15. Jahrhunderts entstanden sein. Anstatt

Joanna Reitlinger (1898-1988): Ikonenmalerei (1947)
Julia „Joanna“ Nikolayevna Reitlinger (1898-1988) aus preußisch-baltischem Adel verließ ihre Heimat Russland während der Wirren der kommunistischen Revolution. Die junge Frau begab sich über Warschau und Prag nach Frankreich. Ab 1918 hatte sie religiöse Visionen, und im Jahr 1935 entschied sie sich, orthodoxe Nonne zu werden. Sie nannte sich nicht

Karl Heinz Wagner (1925-2019): Grafik „Das neue Jerusalem“ (1971)
Karl Heinz Wagner (1925-2019) war ein noch wenig bekannter Künstler, dessen Biographie daher einmal näher vorgestellt werden soll: Er wurde 1925 in Komotau (Sudetenland) geboren und erlernte bei den Kirchenmalern Brüder Hennlich die Mal- und Zeichenkunst. Nach der Vertreibung 1946

Meister des Otto van Moerdrecht: Gebetbuch (um 1420)
Als Moerdrecht-Meister oder Meister des Otto van Moerdrecht (niederl. Meester van Otto van Moerdrecht) wird ein mittelalterlicher Buchmaler bezeichnet, der etwa von 1420 bis 1430 in den nördlichen Niederlanden tätig war und dort nachgewiesen ist. Eines seiner Werke ist ein

Giacomo Gaggini (1517-1598): Maria-Immaculata-Darstellung aus der Chiesa Madre in Ficarra (1576)
Im Jahre 1576 wurde die römisch-katholische Kirche zur Mutter in Ficarra (Provinz Messina auf Sizilien) mit einer Maria-Immaculata-Darstellung verschönert, was damals in Italien modernes und innovatives Bildthema war. Anlass für die Themenwahl war vermutlich der Name der Kirche, der sich

Paul Saint, William C. Ressler: Zweiwegebild „The Bridge“ (ab 1950er Jahre)
Das Bildmotiv „The Bridge“, welches auch unter der Bezeichnung „Cross to Salvation“ bekannt ist, schuf wohl in den 1950er Jahren der Künstler Paul Saint. Es befindet sich heute in Birmingham in einer Privatsammlung. Auf dem Bild sind bei dieser frühesten

Trammeraltar (um 1460)
Der sogenannte Trammeraltar ist ein sakrales Kunstwerk der Zeit um 1460. Seinem Namen nach stammt er aus einer Kapelle in Tramm (Lauenburg), wo er viele Jahrhunderte betrachtet werden konnte. Später im 19. Jahrhundert, als ungefragt kirchliche Kunstgegenstände von Museen eingesammelt

Agnes Mann (1907-1994): Glaswerk aus dem Marianum in Fulda (1983)
Agnes Mann war eine Künstlerin (1907-1994), die mehr als fünfzig Jahre in der Rhön gelebt hat und in der Region sowie darüber hinaus mit vielen Kunstwerken in Schulen, Wohnbauten sowie Sakralräumen präsent ist, etwa in der Kapelle des Krankenhauses Fulda,
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.