
LETZTER BEITRAG
Freek Aalbers (geb. 1960), Alice Aalbers: Altarfenster in Nijkerk (2007)
Nijkerk ist eine Kleinstadt der niederländischen Provinz Gelderland. Die dortige reformierte Gemeinde „de Levensbron“ eröffnete im Jahr 1983 einen Neubau, auf dem Gelände Jan Steenhof am südlichen Rand der Stadt. Das Gebäude wurde bereits 2007

Bernardo Castello (1557-1629) und Nachfolger: Maria Immaculata (1603, um 1605, um 1620, um 1625)
Bernardo Castello (oder Castelli ) (1557-1629) war ein italienischer Meister im spätmanieristischen Stil, der hauptsächlich in Genua und Ligurien tätig war. Er soll auch eine Maria-Immaculata-Malerei geschaffen haben, die aber nicht erhalten scheint. Es ist nicht auszuschließen, dass diese Castello-Vorlage nie existierte, aber nachfolgende Illustratoren dies behaupteten, um die Qualität

Helmut Münch (1926-2008): Fenster aus der Erlöserkirche Mainburg (1987)
Im Jahr 1987 wurden in der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Mainburg, welches gar nicht am Main, sondern in Niederbayern unterhalb von Kelheim liegt, mehrere Glasfenster mit biblischen Szenen zum Thema „Erlösung“ vom dem Glaskünstler und Kunsthandwerker Helmut Münch (1926-2008) entworfen. Anschließend wurden sie in Regensburg von der Glasmanufaktur A. Schwarzmayr hergestellt und

MS 439: Apocalypsis figurata (um 1450)
Die Apokalypsenausgabe MS 439 der Stadtbibliothek von Lyon zeigt das Himmlische Jerusalem zwei Mal. Die Ausgabe entstand in der Mitte des 15. Jahrhunderts im nordfranzösischen Artois. Zunächst sieht auf fol. 24v Johannes auf Patmos, der von einem Engel gestützt wird, einen weiteren Engel und Gott in den Wolken. Unter diesen

Mscr. Dresd. Oc.49: Burgunder Apokalypse (1300-1350), Kopien MS Français 152 und MS Add. 38118 (14. Jh.)
Diese altfranzösische Handschrift war einst im Besitz von Philipp III. in der Bibliothek der burgundischen Herzöge aufbewahrt. Seit 1737 ist sie im Besitz der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek in Dresden, die die Apokalypse von dem Auktionator Gottfried Selle (1717-1767) erworben hat. Ich erinnere mich noch, wie schier unmöglich es in

Anonyme Darstellungen der Maria Immaculata aus Lateinamerika (18. Jh.)
Abgeschwächt setzte sich im 18. Jahrhundert die Begeisterung für das Bildmotiv „Maria Immaculata“ fort. Vor allem in Latein- und Südamerika hatte sich eine lebhafte Marienfrömmigkeit entwickelt. Unter den zahlreichen Arbeiten, die überwiegend in Öl gearbeitet wurden, sind anonyme Werke seltener; auch haben Fortschritte der Forschung einige Urheber identifizieren können, allerdings

Friedemann Liebisch (1929-2017): Gemälde „Apokalypsis“ in Aidenbach (1996)
Seit 1994 lebte der ausgebildete Schneider Friedemann Liebisch (1929-2017) als freischaffender Künstler in Aidenbach (Niederbayern) und engagierte sich in der dortigen evangelischen Kirchengemeinde. In Zusammenarbeit mit dem Kirchenvorstand reifte der Plan, anspruchsvolle Gemälde für den Innenraum der Kreuzkirche, einen einfachen Nachkriegsbau, zu malen. Entstanden sind drei großformatige, vom Surrealismus beeinflusste

Martin Häusle (1903-1966): Feldkircher Dom St. Nikolaus (1960)
Eine meditative Stimmung erzeugen die Fenster im Feldkircher Dom St. Nikolaus in Vorarlberg. Wenn die Sonne durch die Glasfenster fällt, werfen ihre Strahlen die bunten Farben der Motive der Fenster an die gegenüberliegenden weißen Wände. Besonders die lauten Farben der Stadttore und Bauten der Stadt (Edelsteine als Material) erzeugen diesen

Cosmas Damian Asam (1686-1739): Monumentalgemälde aus dem Kloster Weltenburg (1735)
Cosmas Damian Asam (1686-1739) schuf um 1735 meterhohe, monumentale Wandbilder für die seitlichen Raumbuchten der Klosterkirche Weltenburg der Benediktiner. An der Nordseite ist die Malerei um die Marmorkanzel Joseph J. Kürschners von 1732 komponiert, mit der sie nicht allein baulich, sondern auch thematisch eine Einheit bildet. Zuoberst auf dem Schalldeckel

Lewis E, 157: Römisches Messbuch (um 1540)
Initiale wurden und werden immer wieder gerne genutzt, um sie mit dem Neuen Jerusalem in Verbindung zu bringen. Der Buchstabe „G“ eines römischen Messbuchs (fol. 149) ist, obwohl nur wenige Zentimeter groß, mit zahlreichen Mariensymbolen nach der Lauretanischen Litanei geradezu überzogen. Diese Miniatur ist auch ein Beispiel, dass sich das

„Meister der Medaillons“: Histoire extraite de la Bible (um 1415)
Um 1415 wurde in Frankreich eine „Histoire extraite de la Bible et Apocalypse“ illustriert. Es ist eine bedeutende Arbeit eines namentlich nicht bekannten Künstlers, den man daher den „Meister der Medaillons“ nennt. Dieser arbeitete stilistisch wie die Handschrift von MS BM 439 oder Meister Orosius, es sind alles Meistewerke der

Cristóbal de Villalpando (1649-1714): Maria Immaculata aus Nuestra Senora de Guadalupe in Zacatecas (um 1700)
Der neuspanische Malermeister Cristóbal de Villalpando (1649-1714) war um 1700 neben dem Ölgemälde „Mystica Ciudad“ mit einem weiteren Gemälde beschäftigt, welches das Himmlische Jerusalem zum Thema hatte, wenngleich weniger prominent. Es handelt sich um ein 205 x 124 Zentimeter großes Ölgemälde auf dem Höhepunkt der Barockmalerei. Es befindet sich heute

MS 5091: Lyoner Apokalypse (um 1475)
In Frankreich entstanden auch im 15. Jahrhundert zahlreiche Apokalypse-Handschriften, von denen einige auch mit Miniaturen ausgestattet wurden. Ein schönes Beispiel ist die Pretiose MS 5091 aus der Pariser Bibliothèque de l’Arsenal, die inzwischen der Französischen Nationalbibliothek inkorporiert wurde. Beide Darstellungen, die in dem Werk das Himmlische Jerusalem zeigen, sind jeweils

Willem Vrelant: Weltgerichtsdarstellung aus Brügge (um 1465)
Diese Miniatur ist im Original lediglich 10,5 x 6 Zentimeter klein. Sie entstand um das Jahr 1465 in Brügge und ist heute Teil einer Privatsammlung in der Schweiz (Basel). Möglicherweise gehörte sie einst zu einem französischsprachigen Stundenbuch. Der unbekannte flämische Meister aus der Werkstatt von Willem Vrelant (tätig um 1450

Blockbuch Heidelberger Bilderkatechismus (1455-1458)
In diesem Band ist auf fol. 35v eine erste Weltgerichtsszene zu finden, die in der unteren Hälfte das Himmlische Jerusalem als Torszene architektonisch thematisiert. Dort steht eine Gruppe von Geretteten zwischen der Himmelspforte links und dem Höllendrachen und -rachen rechts. Die Pforte wird gerade von Petrus aufgeschlossen, der die Gruppe

Miguel de Santiago (um 1620-1706): Gemälde „Jerusalén celestial“ aus der Kathedrale in Bogotá (1650-1700)
Die römisch-katholische Kathedrale Primada de Colombia (offiziell: Catedral Basílica Metropolitana de la Inmaculada Concepción) in Bogotá besitzt eine Ölmalerei von Miguel de Santiago (um 1620-1706), einem bekannteren Vertreter der Quito-Schule aus Ecuador. Die Malerei hat den Titel „San Juan y su visión de la jerusalén celestial“ („Der Heilige Johannes und

Freskenzyklus der Dorfkirche zu Schwarzrheindorf (1151-1165)
In der Dorfkirche St. Maria und Clemens zu Schwarzrheindorf bei Bonn (Rheinland) wird die Tempelvision des Propheten Ezechiel auf mehreren Bildern ausführlich wiedergegeben. Dieser Tempel aus dem Alten Testament ist ein wichtiger Vorläufer für die himmlische Gottesstadt im Neuen Testament.

Emil Wachter (1921-2012): Herz-Jesu-Kirche in Ettlingen (1966)
Emil Wachter (1921-2012) hat nicht allein für die evangelische Barockkirche St. Martin im badischen Ettlingen ein Wandbild mit dem Himmlischen Jerusalem geschaffen, sondern in der Stadt bereits Jahre zuvor ein Kunstwerk aus Glas. Das war 1966 für die Ettlingener römisch-katholische

Johanna Eleonora Petersen (1644-1724): „Hertzens-Gespräch mit Gott“ (1694)
„Hertzens-Gespräch mit Gott: in zwey Theile abgefasset/ und Zu Aufmunterung anderer frommen Gott-liebenden Seelen aus Tage-Licht gestellet / von Johanna Eleonora Petersen. Mit einer Vorrede Christian Kortholtens“ ist der vollständige Titel einer pietistischen Erbauungsschrift, die Johanna E. Petersen 1694 bei

Herbert Schuffenhauer (1910-2019): St. Johannes-Kirche in Köln-Deutz (1967)
Köln war katholisch, Deutz stärker evangelisch. Dort findet man St. Johannes, eine Innenstadtkirche, die ihre historischen Buntglasfenster im Zweiten Weltkrieg verloren hat. In dem Nachkriegsneubau gestaltete dann Herbert Schuffenhauer (1910-2019) nicht nur sieben Fenster zu den Ich-Bin-Worten Christi, sondern im

Elsa Schultz: „Fenster der Vollendung des himmlischen Jerusalems“ aus dem Kölner Tersteegenhaus (1961)
Das expressionistische Tersteegenhaus ist eine evangelische Kirche in Klettenberg, einem südlichen Stadtteil von Köln. Das Haus war 1928 erbaut worden und nach Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg teilweise umgestaltet worden. Ende der 1950er Jahre ließ der Architekt Graebner erneut Umgestaltungen vornehmen.

Apokalypsehandschrift aus Russland (um 1820)
Diese Apokalypse entstand am Beginn des 19. Jahrhunderts. Es handelt sich um einen der letzten handbemalten Apokalypsetexte aus Russland. Auf den insgesamt 160 Seiten lassen sich ungewöhnlich viele farbintensive Illustrationen finden, genaugenommen 73 Stück. Fol. 23 wiederholt eine zuvor gezeigte
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.