LETZTER BEITRAG
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Andreaskirche von Aach (1976)
Im Ort Aach bei Freudenstadt im Schwarzwald befindet sich die Andreaskirche. 1897 erbaut stand 1976 eine Renovierung an, bei der hochwertigere Buntglasfenster eingebaut werden konnten. Dafür gewann man den Stuttgarter Glasmaler Wolf-Dieter Kohler (1928-1985), der
Gustav Sigismund Peters (1793-1847): Zweiwegebilder aus den USA (1820, um 1825, um 1850)
Das ländliche Pennsylvanien mit seiner Kultur der Amish und des Pennsylvania-Dutch war im 19. Jahrhundert stark neupietistisch geprägt. Nicht wenige Zweiwegebilder gelangten über pietistische Kommunikationsstrukturen in die Neue Welt und wurden bald auch dort produziert. Fast immer handelte es sich um einfache Holzschnitte, die mit leuchtenden Wasserfarben koloriert wurden. Künstler
Horst Bohatschek (1943-2015): Fenster aus Friedhofskapellen, Ruhekammern und Kirchen in Ostwestfalen (1995-2011)
Horst Bohatschek (1943-2015) aus Löhne war einer der Glaskünstler, der in jüngster Zeit das Thema Neues Jerusalem in seinem Schaffen mehrfach aufgegriffen hatte. Dabei hat er sich insbesondere auf evangelische Friedhofskapellen spezialisiert. Einige seiner Fenster sind beidseitig ausgerichtet, dass heißt, man kann sie sowohl von außen an der Fassade aber
Bildtyp „Der breite und der schmale Weg“ (19. Jh.)
Hier werden im Folgenden verschiedene Kunstdrucke des Himmlischen Jerusalem eines Zweiwegebildes vorgestellt, das zu den erfolgreichsten religiösen Andachtsbildern des 19. Jahrhunderts gehört. Varianten, Kopien und Mehrfachfassungen haben sich aus unterschiedlichen Ländern wie Deutschland, Schweden und Holland erhalten. Es sind jeweils Ausschnitte aus größeren Drucken. Das Himmlische Jerusalem befindet sich dabei
Hallische Apokalypse der Altgläubigen (1768)
Unter der Signatur „Ya 8° 1“ findet man an der Universitätsbibliothek Halle eine illuminierte Handschrift, die in der Wissenschaft den Namen „Hallische Apokalypse“ bekommen hat. Sie entstand im Umkreis der Altgläubigen oder Altorthodoxen, eine Sammelbezeichnung für religiöse Strömungen und Gruppen innerhalb der russisch-orthodoxen Tradition, die sich 1666/67 von der Großkirche
G. A. Steinmetz: „Die Herabkunft des Königs aller Könige vom Himmel“ (1769) und Kopien
Erstmals 1769 erschien in Nürnberg eine pietistische Schrift mit einer Farbillustration (zwischen S. 16 und 17), die noch sehr bekannt werden sollte. Sie gehört zu dem Werk „Kurzgefaßte Grundlehre des berühmten Württembergischen Prälaten Bengels betreffend den Schauplatz der Herabkunft Jesu zum Gericht des Antichrists vor dem jüngsten Tag“ von einem
Pedro de Villafranca y Malagón (circa 1615-1684): Konzeption „Mystica Ciudad de Dios“ (1668) und Kopien (1680, 1684, 1694, um 1700, 1706, 1710)
Die Schrift „Mystica Ciudad de Dios“ („Die mystische Stadt Gottes“) erschien 1670 erstmals dreibändig in Madrid. Die Verfasserin des Buches, María de Jesús de Ágreda (1602-1665) war eine Visionärin und Äbtissin des Franziskanerinnenkonvents in der spanischen Ortschaft Ágreda. Der Druck war in Spanien und Neuspanien ein großer Erfolg und traf
MS 1 und MS 2: „De Civitate Dei“ (um 1480)
Diese beiden Miniaturen sind Teil einer mittelalterlichen Prachtausgabe, die mehr zum Ansehen als zum Lesen gedacht war. Die fromme Schrift war vor allem ein Repräsentationsobjekt und eine Kapitalanlage zu einer Zeit, als der Zinssatz regulär bei um die 35 Prozent lag. Der Band war lange im Besitz römisch-katholischer Geistlicher, bevor
Maitre François: Bildmotiv „Die himmlische und die irdische Stadt“ (1462, um 1475 und 1447 – um 1511)
Im französischen Raum gab es, neben der Maria Immaculata, eine weitere bildliche Interpretation der Civitas Dei. Die himmlische und die irdische Stadt stehen sich gegenüber, bzw. schwebt die himmlische über der irdischen Stadt. Die irdische Stadt ist ein Kreis, in dessen Segmenten sich verschiedene allegorische Szenen abspielen, die sowohl Tugenden
Franz Pauli (1927-1970): St. Nikolaus in Düsseldorf-Himmelgeist (1967)
Die Fenster von St. Nikolaus im Düsseldorfer Stadtteil Himmelgeist wurden im Jahr 1967 von dem inzwischen anerkannten Glasmaler Franz Pauli (1927-1970) aus Köln geschaffen. Dieser hatte in den 1960er Jahren Glasfenster mit dem Motiv des Himmlischen Jerusalem in Serie geliefert; über zwanzig solcher Fenster kann man überwiegend im Ruhrgebiet und
Egon Stratmann (geb. 1936): St. Marien in Meinerzhagen (1985) und ehemalige Kirche St. Konrad in Duisburg-Fahrn (1989)
Die römisch-katholische Kirche St. Marien in Meinerzhagen (Sauerland) wurde im Laufe der 1980er Jahre um Fensterbänder des bildenden Künstlers Egon Stratmann (geb. 1936) aus Hattingen erweitert. Sie wurden in der Paderborner Glasmanufaktur Otto Peters angefertigt. Das abschließende Fenster, 1985 hergestellt, zeigt das stehende Lamm Gottes inmitten des Himmlischen Jerusalem. Eine
Franz Pauli (1927-1970): Neu St. Alban in Köln (1958)
Die früheste Auseinandersetzung des Paderborner Künstlers Franz Pauli (1927-1970) mit dem Motiv Himmlisches Jerusalem führt in die späten 1950er Jahren nach Köln, eine Stadt, die einen ganz besonderen Bestand von Kunstwerken zu diesem Thema ausweist. Der Künstler war damals noch stärker figürlich ausgerichtet und begann erst später einen eigenständigen geometrischen
Simon Bening (um 1483-1561): Maria Immaculata aus dem Grimani-Brevier (um 1500) und Kopie aus einem Rosarium (um 1510)
Typisch für die Reformationszeit war eine innige Marienverehrung, die wir heute nur noch in Texten oder Bildern erahnen können. Aus der Zeit um 1500 stammt das flämische Grimani-Brevier, das sich heute in der venezianischen Biblioteca Nazionale Marciana befindet. Fol. 831r zeigt die Maria Immaculata mit vielen ihrer Symbole nach der
Hildegard Bienen (1925-1990): Pax Christi in Essen-Bergerhausen (1974)
Die Kirche Pax Christi in Essen-Bergerhausen war einst eine römisch-katholische Kirche, die dann im Jahr 2020 von der rumänisch-orthodoxen Gemeinde St. Josef von Damaskus übernommen wurde. Der Bau ist mit einer ganzen Reihe kleinerer Fenster ausgestattet, die Hildegard Bienen (1925-1990) zwischen den Jahren 1972 und 1974 geschaffen hat. Das Fenster
Augustinus: „De Civitate Dei“ aus Flandern (1450-1500)
Die Openbare Bibliotheek (öffentliche Bibliothek) der Stadt Brügge verwahrt unter der Signatur MS 108 eine spätmittelalterliche Ausgabe von „De Civitate Dei“ des Bischofs und Kirchenvaters Aurelius Augustinus Hipponensis. Der vollständige lateinische Titel seines Klassikers lautet: „De civitate Dei a libro 15 usque ad librum 22 inclusive“. Nach der Bibel ist
Cristoforo Orimina: Hamilton-Bibel (um 1350-1360)
Die Hamilton-Bibel aus dem Berliner Kupferstichkabinett (MS 78 E 3) ist ein prominentes Kunstwerk des Hochmittelalters. Entstanden ist sie in der neapolitanischen Werkstatt des Malers Cristoforo Orimina, dessen Handschrift vor allem die Stadtdarstellung Jerusalems trägt. Es war ein Auftrag von Johanna von Anjou (1328-1382), die diesen Prachtband Pierre Roger von
Renée Leclerc (1954-2020): Apokalypsezyklus (um 1980)
Um das Jahr 1980 zeichnete Renée Leclerc (1954-2020) eine kleine Serie zur Apokalypse. Wie in solchen Serien üblich zeigt das letzte Bild das Erscheinen des Himmlischen Jerusalem. Der Betrachter blickt direkt auf eine der Ecken, an denen zwei der vier
Jean Claude Moussey (1946-2019): Collage „Jérusalem celeste“ (1999)
„Jérusalem celeste“ ist eine Collage der Größe 114 x 78 Zentimeter und stammt von Jean Claude Moussey (1946-2019), eines hauptsächlich auf Keramik und Aquarelle spezialisierten Malers und Musikers aus Lyon. In seiner Heimat ist der Künstler mit 69 Jahren 2019
Uncle HooRay: Giclée-Verfahren „Looking toward Heaven“, „New Jerusalem“ und „New Jerusalem 2“ (um 1997)
Ein US-amerikanischer Fundamentalist aus Prescott im Bundesstaat Arizona fertigt christliche Cartoons an, die vor allem Kinder und Jugendliche warnen und abschrecken sollen, natürlich vor dem Bösen. Ende des letzten Jahrtausends waren sie beliebt und öfters im Internet zu finden, heute
Betty Heinsen (1939-2008): Gemälde „New Jerusalem“ (um 1994)
Dieses Gemälde in Tradition adventistischer Kunstwerke stammt von Betty Heinsen, die es um 1994 im Umkreis der Prophetic Art malte. „New Jerusalem“ entstand um das Jahr 1994 zur Feier des Pessach-Festes. Die Feier dieses jüdischen Festes ist in evangelikalen Kreisen
Christiane Flotte (1951-2017): „La Jérusalem céleste“ (1979)
In einem gewaltigen, großen Wirbel oder einer Woge erscheinen unten die beiden Gesetzestafeln des Moses. Die rechte Tafel zeigt oben einen Davidstern für den alten Bund, die linke Tafel oben einen Kelch des Abendmahls als Symbol oder Kennzeichen für den
Anton Laier (1883-1969): Das Neue Jerusalem (um 1950)
Anton C. Laier (1883-1969) war protestantischer Pastor im dänischen Hjallerup, allerdings nur bis 1937. In diesem Jahr wurde Laier gegen den mehrheitlichen Willen seiner Gemeinde abgesetzt, weil er mit seinen weltlichen und religiösen Zementskulpturen den Pfarrgarten, so der Vorwurf, in
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.