Kloster des Mercedarier-Ordens, Cusco (um 1760)

Bei diesem neuspanischen Kunstwerk handelt es sich um einen Ausschnitt einer Ölmalerei, die wie eine breite Bordüre (60 cm breit) an einen Innenrahmen einer steinernen Kirchentür gelegt wurde. Nach außen ist das Gemälde durch einen breiten Goldrahmen aus Holz gefasst. Die Motive zeigen zwei Engel (von denen der auf der rechten Seite verblichen und beschädigt ist), dann den gekreuzigten Christus und eine Vision des Himmlischen Jerusalem. Diese letztgenannte Szene findet man an der oberen rechten Seite der Bordüre (Ausschnitt): ein frommer Mönch, der Gründer des Mercedarier-Ordens Petrus Nolascus (geb. um 1182 oder 1189, gest. 1249 oder 1256) im entsprechenden weißen Ordensgewand, bestaunt in den Wolken die Mauern und einzelne Bauten des Himmlischen Jerusalem. Vor ihm befinden sich drei horizontale Schichten: ein Wolkenband, eine Reihe von mittelalterlichen runden Türmen, dazwischen vier offene Zugänge und zuletzt eine Silhouette unterschiedlicher Wohnbauten und Kirchtürme, die spanische Architekturelemente verraten.
Die Malerei eines unbekannten lokalen Künstlers von Cusco in Peru findet sich im Kreuzgang des Klosters des Mercedarier-Ordens. Entstanden ist es dort nach einem schweren Erdbeben, welches das alte Kloster zerstörte, um das Jahr 1760.

Morales Folguera, José Miguel: La celda del Padre Salamanca en el convento de la Merced de Cuzco, València 2009.
Celia Rubina Vargas: Narrativa visual y literaria en en ciclo de la vida de San Pedro Nolasco en el claustro del Convento de la Merced en Cusco, in: Cécile Michaud (Hrsg.): Escritura e Imagen en Hispanoamérica, Lima 2015, S. 123-147.
Claus Bernet: Barock und Rokoko, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 31).

 

tags: Cusco, Peru, Mercedarierorden, Petrus Nolascus, Neuspanien, Kreuzgang
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