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Francisco de Zurbarán (1598-1664): Vision des Pedro Nolasco (1629)

Das Gemälde wurde von dem spanischen Maler Francisco de Zurbarán y Salazar (1598-1598) im Jahre 1629 geschaffen (heute Museum Prado, Madrid). 1635 wurde Zurbarán zum Hofmaler von Philipp IV. ernannt und 1650 an den Hof nach Madrid berufen. Er gilt als einer der größten spanischen Maler des Barock und ist berühmt für seine kargen, ausgemergelten Figuren, die das asketisch-religiöse Element der Gegenreformation zum Ausdruck bringen.
Das Gemälde entstand zwei Jahre nach einer Zeichnung von Johann Friedrich Greuter zu dem Thema. Zurbarán zeigt den Heiligen Pedro Nolasco (1189-1256) in einer spärlich möblierten Klosterzelle, dem ein Engel erscheint und das Himmlische Jerusalem gezeigt wird. Es ist das erste Mal, dass statt Johannes eine historische Gestalt diesen vertritt. Die Stadt, die im Gemälde links oben erscheint (siehe Ausschnitt), kann Nolasco selbst nicht sehen, denn er ist in ein Buch vertieft.
Vom Himmlischen Jerusalem ist nur ein Teil zu sehen, nämlich einer der vier Ecken. Die Tore befinden sich in Mauerauslassungen zwischen den Türmen. Dahinter ist eine belebte Stadt mit Wohnbauten, Palästen und engen Straßen zu erkennen. Es ist so eng, dass Türmen sogar Wohnbauten aufgesetzt wurden. Die grauen Stadtmauern wie die rötlichen Bauten sind in ein fahles Licht getaucht, das sich vom sonstigen Dunkel des Gemäldes abhebt. Das Licht, das auf den Engel und den Rücken von Nolasco fällt, kommt von der himmlischen Stadt, womit angedeutet ist, dass bei göttlichen Erscheinungen irdische Lichtquellen keine Bedeutung mehr haben.

Victor I. Stoichita: Visionary experience in the Golden Age of Spanish art, London 1995.
La luce del vero: Caravaggio, La Tour, Rembrandt, Zurbarán. Testi di Jean-Robert Armogathe […], Cinisello Balsamo 2000.
Jutta Held: Die Gemäldezyklen von Pacheco und Zurbarán für die Mercedarier in Sevilla und die Ordensformen nach dem Tridentinum, in: Jutta Held (Hrsg.): Kirchliche Kultur und Kunst des 17. Jahrhunderts in Spanien, Frankfurt a. M. 2004, S. 225-277. 

 

tags: Prado, Gegenreformation, Madrid, Spanien
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