
Lucas Villamil (nicht identisch mit Eugenio Lucas Villamil, 1858-1918) präsentiert auf seiner Darstellung die verschiedenen Symbole der Maria Immaculata nach der Lauretanischen Litanei. Auf der linken Seite der Ölmalerei fügte er, neben der zentralen Marienfigur, eine kompakte, dunkelbraune Himmelspforte ein. Sie nimmt die braune Tönung des Wolken-Hintergrundes auf und ist ansonsten nur mit weißer Farbe akzentuiert. Der Bau ist in Form eines Hauses mit einem Satteldach gestaltet und wird von zwei Putti getragen. An den Dachseiten und ganz oben sind Statuen oder Schmuckornamente beigegeben; selbst auf dem Original lassen sich solche Einzelheiten nicht endgültig klären. Auch ob die Pforte offen oder geschlossen ist kann aus dieser seitlichen Perspektive letztlich nicht beantwortet werden. Es muss jedoch eine Verbindung nach außen geben, denn oben, im Scheitelpunkt des eigentlichen Zugangs, ist ein einzelner Lichtstrahl in Richtung der Marienfigur zu finden.
Das insgesamt 163 x 123 Zentimeter große Ölgemälde entstand einst in Mexiko für einen Altar einer römisch-katholischen Kirche. Sie befindet sich heute in einer Privatsammlung in Guatemala und steht der weiteren kunsthistorischen Forschung nicht zur Verfügung.
Iván Martinez, Martha Reta, Lenice Rivera: Un privilegio sagrado: La concepción de María Inmaculada. La celebración del dogma en México, México 2005.
Héctor Schenone: Santa María. Iconografía del arte colonial, Buenos Aires 2008.
Sergi Doménech Garcia: La imagen de la mujer del apocalipsis en Nueva Espana y sus implicaiones culturales, Valencia 2013.
Claus Bernet: Latein- und Südamerika, Norderstedt 2016 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 39).