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Anonyme Darstellungen der Maria Immaculata aus Lateinamerika (17. Jh.)

Die Gegend von Neuspanien und dem Vizekönigreich Peru hat im 17. Jahrhundert eine große Zahl von Malereien der Maria Immaculata hervorgebracht, der die Bildproduktion dieses Motivs in Europa sogar übertrifft. Wenn von solchen Kunstwerken der Maler bekannt ist, erleichtert dies die Datierung und Einordnung ungemein; in solchen Fällen habe ich die Kunstwerke mit einem eigenen Eintrag versehen. Übriggeblieben sind nun Malereien aus dem 17. Jahrhundert, über die wir in den meisten Fällen kaum etwas wissen, außer, dass das Kunstwerk in irgendeinem Museum, bei einem Sammler oder in einer Kirche aufbewahrt wird. Wissenschaftliche neuere Literatur existiert kaum und die Kommunikation mit Museumsfachleuten oder Gemeindepriestern vor Ort ist eine Herausforderung; manche Museen haben kein festes Personal, mitunter nicht einmal eine Homepage. Eine Ausnahme sind die Werke der Cusco-Malerschule, die erfreulich gut dokumentiert sind.
Die übrig gebliebenen, anonymen Kunstwerke sind also erst einmal hier zusammengefasst, in der Hoffnung, dass in der Zukunft durch Voranschreiten der Forschung oder durch Vergleiche mit signierten Kunstwerken eine Zuweisung möglich ist – in zwei Fällen aus Mexiko und einem aus Peru ist dies bereits gelungen. Die allermeisten hier versammelten Kunstwerke sind, wie gesagt, Ölmalereien aus römisch-katholischen Kirchen oder Kapellen, dann einige Wandmalereien und ein Kupferstich.
Die allermeisten Symbole Mariens sind schnell und schematisch aufgemalt worden; sie sind nicht der Hauptgegenstand der Malerei und es war allein wichtig, dass der Betrachter und die Betrachterin schnell erfassen konnte, um was es hier ging. Hinzu kam, dass die Auftraggeber nicht wohlhabende Adelige waren, die mit einer außergewöhnlichen Malerei reüssieren wollten, sondern überwiegend ärmliche Pfarrkirchen, für die ein Ölgemälde im Altarbereich der einzige Schmuck war, den man sich leisten konnte. Da war es kaum möglich, eine Arbeit eines Meisters einzukaufen, sondern es geht hier um preiswerte Werke von Kopisten und Malern aus der zweiten, vielleicht auch dritten Reihe, die keinen Wert darauf legten, sich mit ihrem Namen zu verewigen.

 

Die römisch-katholische Gemeindekirche San Bernardino de Siena im mexikanischen Xochimilco besitzt ein vergoldetes und mit mehreren Gemälden ausgestattetes Retabel. Es befindet sich nicht in der Apsis, sondern im Hauptschiff der Kirche unmittelbar über dem Zugang. Die zentrale und mit drei Mal fünf Metern größte Ölmalerei hat, wie oft im 17. Jahrhundert, die Maria Immaculata zum Thema. Man kann durch Bildvergleiche vermuten, dass ein Zusammenhang zu ähnlichen Malereien aus dem Museum der Sakralkunst im ehemaligen Kloster von Santa Mónica (Puebla) oder aus dem römisch-katholischen Kloster Santa Catalina (Córdoba) besteht, auch gibt es bei den Symbolen Ähnlichkeiten zu einer spanischen Maria Immaculata-Malerei, welche sich heute in der Schweiz, in der katholischen Kirche von Altstätten befindet.
Unten links hat in Xochimilco der unbekannte Maler die Civitas Dei gesetzt. Ursprünglich waren die Bauten der Stadt heller, da die Leinwand heute nachgedunkelt ist. Sie sind eng aneinander gesetzt und haben eine Tendenz in die Vertikale, ohne aber dass ein Bau besonders heraus- oder hervorragt. In der gleichen grauen Färbung ist auf der gegenüber liegenden Seite oben eine Himmelspforte gesetzt. Es ist ein einfacher Bau, dessen kaum sichtbaren Türfelder vermuten lassen, dass es sich um eine (noch) geschlossene Pforte handelt. In beiden Fällen sind die Symbole mit lateinischer Beschriftung versehen, die allerdings aufgrund der Höhe der Malerei für den Betrachter vor Ort nicht lesbar ist.

 

Ein 117 x 80 Zentimeter großes Ölbild aus dem 17. Jahrhundert kam aus Quito nach Guayaquil, beides Städte in Ecuador, in das dortige Museum Nahim Isaías. Es ist eine einfache, fast grobe Ausführung in breiten Pinselstrichen, mit einer geöffneten, roten Himmelspforte auf rundem Sockel. Diese steht im oberen linken Eck, das von der Marienfigur rechts angestrahlt wird. Markant ist das wulstartige, doppelte Fundament, das die Pforte wie ein Ring umschließt. Man findet eine solche Fundamentierung nicht so schnell ein zweites Mal, außer vielleicht in Ayacucho (s.u.)

Agustín Moreno Proano: Tesoros artísticos. Quito, Guayaquil 1983. 

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Ayacucho (lokal meist Huamanga, auf Quechua-Dialekt Ayakuchu genannt) ist die alte Hauptstadt der gleichnamigen peruanischen Region Ayacucho. Eine der ältesten römisch-katholischen Kirchen ist dort Santa Clara. In dieser befindet sich ein insgesamt 215 x 120 Zentimeter großes Ölgemälde der Maria Immaculata. Mittig links trägt ein Engel eine rote Himmelspforte. Sie befindet sich am Rand des Gemäldes und ist nur zur Hälfte dargestellt. Die Basis der Pforte schwingt weit nach rechts aus und zieht sich unter dem Arm des Engels, der den Bau trägt.

Enrique Gonzalez Carré u.a.: Ayacucho. San Juan de la Frontera de Huamanga. Lima 1997.

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Bei diesem Beispiel handelt es sich einmal nicht um eine Ölmalerei, sondern um einen kolorierten und vergoldeten Kupferstich. Die dunkel gehaltene Oberfläche versucht durch Plastizität und Schattenwurf, eine Schnitzarbeit zu imitieren. Die Pforte des Himmels ist in dieser Fassung zwei Mal auf der rechten Seite des Kunstwerks zu finden; die Pforten unterscheiden sich dabei kaum. Die Arbeit eines unbekannten Meisters entstand im 17. Jahrhundert und wird heute im Museo Pedro de Osma in Lima, Peru, aufbewahrt.

Gloria in excelsis: The virgin and angels in viceregal painting of Peru and Bolivia, New York 1986.
Luis Fernando Figari, Armando Nieto Vélez, Pedro G. Canevaro: La Inmaculada Concepción. 150 años, Lima 2005. 
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Immaculata-Wandmalereien haben sich nur wenige erhalten, da in Lateinamerika ohnehin nur wenige Kirchen im 17. Jahrhundert ausgemalt wurden und zudem später oftmals überstrichen wurden. Eine Ausnahme ist die römisch-katholische Kirche San Jerónimo im peruanischen Cusco, einem Ort mit einer ganz besonderen Maltradition. Die Ausmalung einer Konche stammt noch aus dem 17. Jahrhundert und hat die Zeiten ausgezeichnet überdauert. Auf ihr ist Maria auf einer Mondsichel zu sehen, die von ihren Attributen umgeben ist. Rechts oben befindet sich die Himmelstreppe und links oben (hier abgebildet) eine frühbarocke Himmelspforte, hinter der sich eine Sonne versteckt hat. Das Bau darunter ist keine zweite Pforte, sondern das Goldene Haus.

Enrique Estrada Yberico: Patrimonio y mágico territorio: guía del valle de Cuzco: San Jerónimo, Saylla, Oropesa y Lucre, Cuzco 2002.
Luis Fernando Figari, Armando Nieto Vélez, Pedro Gjurinovic Canevaro: La Inmaculada Concepción. 150 anos, Lima 2005.

 

Auf diesem Ölgemälde ist die Himmelspforte oben links zu finden. Sie gehört zu einer Darstellung der Maria Immaculata aus dem 17. Jahrhundert, die sich heute im römisch-katholischen Kloster Santa Catalina der argentinischen Stadt Córdoba befindet. Das Gemälde ist einst in Cusco angefertigt worden. Es hat eine Größe von 127 x 103 Zentimeter, der Ausschnitt hier macht lediglich 15 x 28 Zentimeter aus.

Sergio Darío Barbieri: Patrimonio artístico nacional. Inventario de bienes muebles, 6: Iglesia y Monasterio de Santa Catalina de Siena de Córdoba, Buenos Aires 2006.

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Eine der bemerkenswertesten Himmelspforten dieser anonymen Beispiele findet man in der römisch-katholischen Kirche San Miguel de Boconó in Trujillo (Venezuela). Das Ölgemälde im blau-gelben Ton entstand im 17. Jahrhundert. Ein Großteil der rechten Seite wird von einer Pforte eingenommen, zu der eine lange Himmelsleiter führt. Unten markiert eine kleine Ansammlung von Häusern die irdische Welt, welche über die Leiter als Brücke mit der himmlischen Sphäre in einer gewissen Verbindung steht – jedenfalls für Gläubige oder solche, die solche Bildkonzeptionen für Gläubige entwarfen.

Carlos F. Duarte, Graciano Gasparin: Arte colonial en Venezuela, Caracas 1974.

 

Diese unscheinbare Himmelspforte ist Teil einer Maria-Immaculata-Darstellung, die im Vizekönigreich Peru entstanden ist. Die Pforte ist an der rechten Seite der Malerei positioniert. Fachleute datieren sie auf das 17. Jahrhundert, der Meister ist unbekannt. Heute ist das Ölgemälde Teil der Gemäldesammlung des Convento de los Descalzos in Lima, Peru.

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Dieses Ölgemälde hat den Namen „Inmaculada coronada de rosas“, also in etwa: „Madonna mit Rosen bekrönt“. Es ist aus dem 17. Jahrhundert und befindet sich im Cusco-Regionalmuseum von Peru. Hier ist das Besondere, dass die Himmelspforte gleich zweimal dargestellt ist, eher eine Seltenheit bei neuspanischen Arbeiten dieser Zeit. Oben links ist sie im offenen Zustand etwas dunkel, rechts mittig erscheint sie im geschlossenen Zustand, jedoch hell erleuchtet.

Héctor Schenone: Iconografía del arte colonial: Santa María, Buenos Aires 2008.

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Auch die römisch-katholische Gemeindekirche Nuestra Senora de la Candelaria besitzt mit dem Santuario de Santa Maria Tulantonga, im Bezirk Texcoco (Mexiko) ein Ölgemälde der Maria Immaculata, von dem wir lediglich wissen, das es im 17. Jahrhundert entstanden ist. Vor allem die Darstellung des Gewandes der Marienfigur war ausschlaggebend für diese Datierung. Die Himmelspforte, die hier eindeutig geschlossen ist, befindet sich auf der rechten Bildseite, angelehnt an eine ältere Darstellung von Juan Sariñena. Weiter unten hat der unbekannte Maler eine Vedute einer Hafenstadt eingefügt, die manche Interpreten als Civitas Dei deuten. Die Malerei ist populär; es gibt verschiedene Kopien aus späteren Jahrhunderten, die bei Prozessionen geschmückt und im Freien umhergetragen werden.

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Gut zu erkennen ist diese Himmelspforte einer Immaculata-Darstellung aus dem Museum Pedro de Osma in Lima. Sie findet sich, wie meist, an der oberen linken Bildseite, getragen oder präsentiert von einem Putto. Rechts erscheint geisterhaft ein weiterer Putto, der in die Pforte sieht, wo die Wolken des Hintergrunds vorbeiziehen.

 

Es gab durchaus eine Variante der Maria-Immaculata-Darstellungen, bei denen die Himmelspforte als schmaler Bogen repräsentiert wurde. Dies ist der Fall bei einem Ölgemälde aus Peru aus dem 17. Jahrhundert, die sich in einer Privatsammlung befindet. Genaugenommen ist es eine Marienkrönung in Nachfolge von Zurbarán, der tatsächlich einmal die Pforte ähnlich dargestellt hat (1630-1635, Sammlung Plácido Arango); auch flämische Einflüsse wurden in diese Malerei hineinspekuliert. Ein fröhlicher Engel links hält eine offene, filigran wirkende Pforte, während ein ängstlicher Engel gegenüber ein undefinierbares Objekt hält, dass zudem noch vom Rand des Gemäldes beschnitten wird.

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Erzbischöfe hatten schon immer das nötige Geld und das Vergnügen, ihre Paläste mit den besten Kunstwerken auszustatten. So war und ist es auch in Kolumbien. Der Palast des Erzbischofs der Hauptstadt Bogotá besitzt ein Ölgemälde der Maria Immaculata aus dem 17. Jahrhundert. In der linken unteren Ecke kann man einen Putto entdecken, der sich mit einer Hand am Kleid Mariens festhält. In der anderen Hand hält er eine einfache Himmelspforte, wobei seine Hand den Bogen durchbricht. Sein Lächeln und die verdrehten Augen zeigen an: Hier ist ein kleiner Schalk am Werke.

Jaime Borja: Arte Sacro. 450 años, Arquidiócesis de Bogotá, Bogotá 2012.

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Im Bestand des Museums der Universität Los Andes in Bogotá (Kolumbien) befindet sich ein großformatiges Ölgemälde mit der Darstellung der Maria Immaculata im Zentrum des Bildes. Der Meister der Arbeit ist namentlich nicht bekannt, sein Werk soll im 17. Jahrhundert in Bogotá entstanden sein, vermutlich für eine römisch-katholische Kirche oder ein Kloster. Um die Marienfigur sind mehrere ihrer Symbole nach der Lauretanischen Litanei gruppiert. An der linken Seite ist eine geschlossene goldfarbene Himmelspforte angebracht, die vom Baustil neuspanischer Barockarchitektur und kolonialen Einflüssen inspiriert ist.

  

Unter den zahlreichen Ölgemälden im Besitz des Kolonialmuseums Bogotá befindet sich auch ein Werk in beschädigtem Zustand. Aus diesem Grund wird es selten ausgestellt und ist selbst Fachleuten kaum bekannt. Leider wissen wir über die dennoch hochwertige Malerei wenig; Maler und Auftraggeber sind ebenso unbekannt wie der Herstellungsort und das genaue Jahr. Auch liegen die Entstehungshintergründe wie so oft im Dunkeln. Geschätzt werden darf, dass diese Darstellung der Maria Immaculata im 17. Jahrhundert im Vizekönigreich Neuspanien entstanden ist. Oben links hat der Maler eine fein gearbeitete hellbraun-rosafarbige Himmelspforte im Barockstil gesetzt, deren zwei Flügeltüren fest geschlossen sind. Sie ist nicht, wie üblich, von Wolken umgeben, sondern der blaue Himmel hat sich rund um die Pforte geöffnet. Üblicherweise haben diese Pforten einen Dreiecks- oder Segmentgiebel, hier sind es drei Zinnen.

Francisco Gil Tovar, Fernando Urbina Rangel: El museo de arte colonial de Bogotá, Bogotá 1975.
Barroco neogranadino o la colonización del alma: Museo de Arte Colonial, Ministerio de Cultura, 12 de mayo al 27 de julio, Bogotá 2004.
Museo Colonial. Catálogo del Museo Colonial, 1: Pintura, Bogotá 2016. 

Die Kunstsammlung des Dominikanerordens in Chiquinquirá (Kolumbien) besitzt einige Ölmalereien aus dem 17. Jahrhundert, die zum nationalen Kulturerbe des lateinamerikanischen Landes zählen, darunter auch eine Maria Immaculata. Auf dieser findet man die Pforte zwei Mal: Auf der linken Seite als kaum sichtbare, aber fest geschlossene Tür, dann gegenüber als offene, barocke Himmelspforte, die bereits teilweise vom goldenen Rahmen des Gemäldes beschnitten ist.

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Das Museum der Sakralkunst im ehemaligen Kloster von Santa Mónica im mexikanischen Puebla hat eine beachtliche Sammlung von Ölgemälden aus dem 17. Jahrhundert, zusammengetragen aus Nachlässen, aufgelassenen Klöstern und profanierten Kirchen. Eines der Bilder zeigt die Maria Immaculata mit ihren Symbolen, oben rechts, auch auf dem Original kaum sichtbar, eine offene Himmelspforte. Die Darstellungsweise ist wenig originell, sondern findet sich so über das gesamte 17. Jahrhundert in Mexiko ebenso wie in Peru.

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Das Nationale Institut für Anthropologie und Geschichte in Mexiko Stadt hat in seinen umfangreichen Sammlungen eine Miniatur-Immaculata. Die Ölmalerei mit einem vergoldeten Kupferrahmen ist lediglich 12 x 9 Zentimeter groß und diente der privaten Frömmigkeit. An der linken unteren Seite befindet sich neben einer Palme eine offene klassische Himmelspforte, lediglich wenige Millimeter groß. Maler und genaues Entstehungsjahr sind nicht bekannt, sie wird im 17. Jahrhundert entstanden sein.

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Die römisch-katholische Kirche Nuestra Señora de los Angeles in Mexiko Stadt besitzt ein Blatt mit einem Kupferstich aus dem 17. Jahrhundert. Solche Blätter wurden zu Zwecken der Frömmigkeit angefertigt und hingen in vielen Wohnungen von Personen, die sich dies leisten konnten. Auch Maler nutzen solche Illustrationen zur Vorlage. Dargestellt ist auf dem Blatt mittig eine Maria Immaculata. An der rechten Seite unten hält ein Putto einen kleinen Gegenstand. Es scheint sich um eine Himmelspforte zu handeln, mehrere Treppen sind zwischen den Händen noch zu erkennen, die zu der Pforte führen.

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Diese Fassung zeigt uns links eine Himmelspforte, mit Kassetten belegt, und rechts eine Himmelsleiter, dazwischen eine figürliche Mariendarstellung. Die ungewöhnlich fein und kleinteilige Ölmalerei soll in Lima entstanden sein und ging dann nach Spanien. Heute ist sie im Besitz der Kunstsammlung der Bank Bilbao Vizcaya Argentaria und wird in Madrid ausgestellt. Gezeigt wird der obere Abschluss des Ölgemäldes, welches im 17. Jahrhundert entstanden ist.

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Eine weniger bekannte Darstellung der Maria Immaculata befindet sich im Kloster Santo Domingo in Cusco, Peru. Oben links hält ein Engel einen Gegenstand, der sowohl die Himmelspforte als auch ein Spiegel Mariens sein könnte. Da nun andere Meister, wie Diego Tito Quispe, Sanchez Cotan, Mateo Pisarro u.v.a. die Himmelspforte gegenüber einer Himmelstreppe gesetzt haben, darf man davon ausgehen, dass es sich auch hier um die Pforte handelt, barock und rot gerahmt, wie es in Cusco Tradition hatte.

Juana Gutiérrez Haces: Pintura de los reinos: identidades compartidas: territorios del mundo hispánico, siglos XVI-XVIII, 1, México City 2008.

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Etwas bekannter ist dann wiederum diese Malerei, da sie in einer renommierten Sammlung öffentlich zugänglich ist. Sie ist Teil der Kunstsammlung Barbosa-Stern in Lima. Der Überschrift gemäß wird diese Maria Immaculata als „Tota Pvlchra“ bezeichnet. Wie meist, ist die Himmelspforte links oben in einer rötlichen Farbe präsentiert. Hier kann man einmal sehen, dass es sich eindeutig nicht um einen Spiegel handelt: Die Umrisse der Wolke setzen sich in der Füllung der Tür weiter fort, so dass deutlich wird, dass diese Pforte offen stehen muss. Ihr barocker Rahmen deutet unten zwei Stufen an, ansonsten ist die Pforte wie die übrigen Symbole schnell und ohne Detailversessenheit aufgetragen worden.

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Im Gegensatz dazu stammt diese Fassung aus einer privaten Sammlung aus Südamerika. Auch hier wird deutlich, dass es sich bei dem Symbol links nicht um einen Spiegel, sondern um die Pforte des Himmels handelt. Es ist eine schnelle Hintergrundausmalung, die zumal an zwei Stellen vom Rand beschnitten ist. Das Hauptaugenmerk des unbekannten Meisters war das Marienhaupt und ihre kostbare Krone.

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Dieser obere Abschluss stammt von einer Öl- und Goldmalerei aus Cusco (Peru). Entstanden ist sie im 17. Jahrhundert, gelangte dann in die USA und wird derzeit von der Carl and Marilynn Thoma Art Foundation verwahrt. Die nur 24 x 19 Zentimeter große Tafelmalerei zeigt links wie auch rechts jeweils eine rote Himmelspforte. Beide stehen offen. Die linke Pforte ist im neuspanischen Cusco-Stil gehalten, die rechte Pforte im europäischen Barock.

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In der römisch-katholischen Gemeindekirche El Tocuyo in Venezuela befindet sich eine Maria-Immaculata-Darstellung, von der lediglich bekannt ist, dass sie im 17. Jahrhundert entstanden sein muss. Künstler, Auftraggeber oder Entstehungsjahr des Ölgemäldes sind unbekannt. An der linken Seite hat der Maler eine kleine Himmelspforte mit einem verzierten Dreiecksgiebel aufgesetzt, die von drei Lichtstrahlen erreicht wird.

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Ein mexikanische Wandgemälde zeigt den Heiligen Franziskus, wie er die Maria-Immaculata-Figur trägt – ein im 17. Jahrhundert beliebtes Thema. Bei der Malerei in der Kirche „Inmaculada Concepción“ des Franziskanerklosters von Ozumba wurden auch Symbole Mariens beigefügt – links von Maria ein kleiner Engel mit einer noch kleineren, kaum erkennbaren Himmelspforte. Der oder die Maler sind nicht namentlich bekannt, vermutlich waren es ein oder mehrere handwerklich talentierte Mönche aus dem örtlichen Franziskanerorden, der auch eine Immaculata von Manuel Galicia besitzt.

Manuel Romero de Terreros: El convento franciscano de Ozumba y las pinturas de su portería, in: Anales del Instituto de Investigaciones Estéticas, 24, 1956, S. 9-21.
Antonio Rubial García: Civitas Dei et novus orbis. La Jerusalen celeste en la pintura de nueva Espana, in: Anales del Instituto de Investigaciones Estéticas, 72, 1998, S. 5-37.
Sergi Doménech Garcia: La imagen de la mujer del apocalipsis en Nueva Espana y sus implicaiones culturales, Valencia 2013.

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Ein Ölgemälde aus Mexiko zeigt oben auf einer Wolke eine Himmelspforte, direkt darunter hinter einer hohen Mauer die Civitas Dei. Obwohl beide Symbole ja beide die Stadt Jerusalem in ihrer architektonischen Form zeigen, wurden sie in Neuspanien erstaunlich selten zusammen gezeigt, oder sogar zusammengeführt, was ja durchaus denkbar wäre. Der Ausschnitt gehört zur linken Seite einer Immaculata-Darstellung aus dem 17. Jahrhundert, die sich in der römisch-katholischen Basilika Nuestra Senora de Ocotlan in Tlaxcala (Mexiko) befindet.

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In der römisch-katholischen Kirche Virgen Asunta, die sich in Cusco (Peru) befindet, kann man eine Darstellung der Maria Immaculata entdecken. Nach Auskunft der Parochie geht man davon aus, dass es in der Mitte des 17. Jahrhunderts entstanden ist, als Stiftung einer Kapelle der Kirche. Es ist eines der Hunderten Malereien, die damals von Cuscoer Malerschulen in Serie geschaffen wurden. Das Ölgemälde in schlechtem Zustand zeigt die Himmelspforte an einer sonst kaum zu findenden Position, nämlich mittig am rechten Bildrand.

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Eine der frühesten Ölmalereien der Maria Immaculata aus Cusco (Peru) entstand dort um 1600. Es ist ein hervorragendes Beispiel, wie in Cuscos Malerschulen die Himmelspforten überwiegend dargestellt wurden: rote Färbung, offen, mit Dreiecksgiebel, mit barocken Verzierungen an den Seiten und stets auf einer Wolke. Die wertvolle Malerei gelangte in die USA und ist heute Teil der Bill Morgenstern Sammlung in Miami. Die Himmelspforte, bei der Licht nach außen zu dringen scheint, befindet sich auf dem Gemälde oben links, gegenüber einer Himmelstreppe.

Carol Damian: The virgin of the Andes. Art and ritual in colonial Cuzco, Miami 1995.

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Die römisch-katholische Kirche Santa Maria im Ortsteil Santa Maria Xixitla der mexikanischen Stadt San Pedro Cholula besitzt ein Ölgemälde der Maria Immaculata aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhundert. Neben der Madonna auf der Mondsichel ist oben rechts ein Spiegel eingefügt, ihm gegenüber links die Himmelspforte mit zahlreichen nach unten führenden Stufen. In dieser ist eine weitere Pforte gesetzt, die zu einer Kirche zu gehören scheint. Leider ist über die kostbare Arbeit nichts weiter bekannt, weder Künstler, Auftraggeber noch Entstehungshintergründe.

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Ebenfalls in Santa María Xixitla befindet sich eine zweite Ölmalerei mit gleichem Thema, die aus der gleichen Zeit stammt und vermutlich vom gleichen Maler oder von seinem Umfeld gemacht worden ist. Man findet diese in der Sakristei der Kapelle „Antigua del Ecce Homo“. An der mittigen rechten Seite des Ölgemäldes ist in die Wolken eine kaum sichtbare Himmelspforte in weißen Umrissen eingezeichnet, zu der ebenfalls wenige Stufen hin führen.

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In die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts wird eine Kupferplatte datiert, die selbst für diesen Bildträger ungewöhnlich klein ist (23 x 17). Bereits diese Maße ist ein Indiz, dass diese Miniatur-Immaculata vermutlich nie in einer Kirche stand, sondern sich immer in einer Privatsammlung befand, bis sie 2022 bei der Galerie Gonzalo Eguigren in Madrid zur Aktion kam. Die Tota Pulchra aus Neuspanien zeigt oben links die offene Porta Coeli, in die der unbekannte Meister eine menschliche Figur gesetzt hat. Es scheint so, als ob diese Figur einen Vorhang oder eine Tür nach links wegschiebt, oder auch schließt. Die Civitas Dei befindet sich auf gleicher Seite unten. Die reich verzierte Miniaturstadt besitzt ebenfalls eine Pforte im klassischen Stil, deren Lichtausfall anzeigt, dass sie offen steht, um die Geretteten und Heiligen aufzunehmen.

Auf das Jahr 1600 datiert ist eine Darstellung der Maria Immaculata aus dem heutigen Mexiko. Sie ist Teil des Nationalmuseums Virreinato in Tepotzotlán. Ihre Gesamtgröße beträgt 192 x 140 Zentimeter, wovon die Himmelspforte nur einen geringen Teil ausmacht. Man findet die äußerst reduktionistisch gehaltene Pforte an der mittigen linken Seite des Bildes. Möglicherweise ist nicht alles zu sehen, Wolken verdecken die linke Seite.

 

Diese Details sind auch auf dem Original kaum besser zu erkennen, eine Schmutzschicht und Firnis erzeugt einen trüben bräunlichen Schleier. Erst nach einer Restaurierung werden sich die Unterschiede und Übereinstimmungen zu zeitgleichen Werken von Luis Lagarto (1556-1624), Nicolás Borrás (1530-1610) oder Cristobal Gomez zeigen. Dennoch kann man die Grundstruktur dieser Arbeit aus dem ersten Viertel des 17. Jahrhundert in etwa wie folgt wiedergeben: In das Zentrum hat der Maler eine Marienfigur gesetzt, an die Ränder verschiedene ihre Symbole. Unglücklicherweise wurde ihnen die gleiche ockergelbe Farbe gegeben, die auch große Teile des Hintergrunds ausmacht. Da also die Objekte schwer zu erkennen sind, ist es hilfreich, dass der Maler ihnen Spruchbänder beigegeben hat. So findet man oben rechts im Ölgemälde die Porta Coeli, eigentümlich als „Porta se(…)li…“ beschrieben – leider kann man das Wort (oder die zwei Wörter – Portase?) nicht vollständig erkennen, da es von einem Gegenstand (Lilie) verdeckt ist. Sie steht, wie die anderen Symbole auch, auf Wolken und scheint offen zu sein. Unten rechts ist die Civitas Dei dargestellt, als rechteckige Stadt, hinter deren niedrigen Mauern und Türmen sich mehrere Gebäude versammelt haben. Das Ölgemälde befindet sich heute im römisch-katholischen Convento de Franciscano San Gabriel in der südmexikanischen Stadt San Pedro Cholula und firmiert dort unter dem Titel „Tota Pulchra“.

 

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Die „Tota Pulchra“ aus einer mexikanischen Privatsammlung hat ein unbekannter Meister um 1610 für einen Altar gemalt. Auf dem 210 x 140 Zentimeter großen Ölgemälde ist in der oberen rechten Ecke eine Himmelspforte im Torbogenstil aufgemalt. Um die offene Pforte tanzen hier gleich drei Engel, die sie teilweise auch in der Schwebe halten.

Suzanne Stratton-Pruitt: La Inmaculada Concepción en el arte español, Madrid 1989.
Héctor Schenone: Santa María. Iconografía del arte colonial, Buenos Aires 2008.
Sergi Doménech Garcia: La imagen de la mujer del apocalipsis en Nueva Espana y sus implicaiones culturales, Valencia 2013.

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Die alte römisch-katholische Kirche von Sáchica (heute Kolumbien) entstand im frühen 17. Jahrhundert. Um 1630 kam ein Ölgemälde mit dem Thema Maria Immaculata in die Kirche, angefertigt von einem anonymen, vermutlich indigenen neuspanischen Meister. Wie bei diesem Thema üblich sind die Mariensymbole um eine stehende Marienfigur gesetzt. Während rechts die Himmelsleiter angebracht ist, findet man die Pforte zu dieser Leiter auf der linken Seite.

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Die römisch-katholische Kathedrale „Inmaculada Concepción“ in Texcoco de Mora (Mexiko) besitzt ein Altarbild mit der Heiligen Maria und ihrer Symbole: auf der rechten Seite beispielsweise zwischen den Wolken eine klassische Himmelspforte, offen und ohne Wächterengel. Das vergilbte und verschmutzte Ölgemälde, heute in stark renovierungsbedürftigem Zustand, wurde von einem unbekannten Meister um 1630 geschaffen.

Suzanne Stratton-Pruitt: La Inmaculada Concepción en el arte español, Madrid 1989.
Héctor Schenone: Santa María. Iconografía del arte colonial, Buenos Aires 2008.
Sergi Doménech Garcia: La imagen de la mujer del apocalipsis en Nueva Espana y sus implicaiones culturales, Valencia 2013.

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Das mexikanische Museum für Sakralkunst in León de los Aldama besitzt eine Darstellung der Maria Immaculata aus der Zeit um 1630. Das Ölgemälde war einst vermutlich in Familienbesitz und diente der privaten Frömmigkeit. Mittig an der rechten Seite befindet sich eine unspektakuläre Himmelspforte, deren Inneres golden leuchtet.

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Die Sammlung Joaquin Gandarillas Infante in Santiago (Chile) ist Teil der römisch-katholischen Universität. Diese Sammlung beherbergt ein Ölgemälde mit einer Darstellung der Maria Immaculata, die in der Mitte des 17. Jahrhunderts entstanden ist. Von diesem Kunstwerk kennt man aber nicht das genaue Entstehungsjahr, auch der Maler und nähere Hintergründe der Bildentstehung sind hier unbekannt. Angefertigt sein soll es in Cusco (Peru), wo es eine berühmte Malerschule gab. Bescheiden präsentiert sich die Pforte als goldenes Fünfeck mit schmaler barocker Rahmung, ähnlich wie Immaculata-Bildnisse dieser Zeit von Gregorio Gamarra oder Francisco Bejarano.

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In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstand in Neuspanien das Ölgemälde „Alegoría franciscana de la defensa de la Inmaculada“. Es handelte sich um eine 250 x 200 Zentimeter große Auftragsarbeit für das Kloster San Francisco der mexikanischen Stadt San Miguel Allende. Der Meister der Malerei ist unbekannt, vermutlich wurde sie von Klosterschülern ausgeführt. Oben links wurde, kaum sichtbar, in die Bildkomposition eine annähernd transparente Himmelspforte eingesetzt, die seitlich zum Betrachter steht und frei im Raum schwebt, ohne von Engeln getragen zu werden.

Rafael Garcia Mahiques: Perfiles iconográficos de la mujer del apocalipsis como símbolo mariano (y II): Ab initio et ante saecula creata sum, in: Ars longa, 7/8, 1996/97, S. 177-184.
Sergi Doménech Garcia: Iconografía de la mujer del apocalipsis como imagen de la iglesia, in: Rafael Garcia Mahiques, Vicent Zuriaga Senent (Hrsg.): Imagen y cultura, Valencia 2008, S. 563-580.

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Auf diesem anonymen Ölgemälde ist neben einer Christusfigur die Himmelspforte gesetzt (ähnlich wie in der Gemeindekirche El Tocuyo/Venezuela). Er wird dadurch zum Pfortenwächter. Es ist eine einfache, barocke Pforte mit kolonialen Stilanklängen, die offen zu stehen scheint. Der Ausschnitt befindet sich links oben auf einem Gemälde der Maria Immaculata in Fortführungen der Werke von Quispe Tito. Heute gehört es zum Bestand des Kunstmuseums La Paz in Bolivien. Laut Einschätzung der Museumsfachleute wird die Entstehungszeit auf etwa 1650 bis 1675 eingegrenzt.

Héctor Schenone: Iconografía del Arte Colonial: Santa María, Buenos Aires 2008.

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Selbstverständlich besitzt auch die römisch-katholische Kathedrale von Ayacucho in Peru eine Immaculata aus dem 17. Jahrhundert, gefertigt um 1670. Auf dem grünstichigen Ölgemälde trägt ein freundlicher Engel mit erhobenen Armen die Pforte, ähnlich wie zuvor Vicente Carducho (1631). Diese ähnelt mit ihren breiten Doppelsäulen und dem Dachgiebel einem Haus. Das Detail ist am oberen linken Bildrand positioniert.

Enrique Gonzalez Carré (Hrsg.): Ayacucho. San Juan de la Frontera de Huamanga, Lima 1997.

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Immer mehr Immaculata-Darstellungen werden der Fachwelt bekannt, indem sie über Internet-Auktionen weltweit angeboten werden. Die Malereien tauchen plötzlich auf, stehen einige Monate Käufern und Fachleuten zur Verfügung, und – wenn sie nicht schnell dokumentiert werden – verschwinden meist auf Nimmerwiedersehen. So stand 2016 eine Maria Immaculata zum Verkauf an, die vermutlich, so schätzt das Auktionshaus, um 1680 in Peru entstanden ist. Das gesamte Bild macht 158 x 100 Zentimeter aus, der Ausschnitt mit der Himmelspforte oben links nur wenige Zentimeter.

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Auf dem Gebiet des heutigen Bolivien um den Titicacasee ist um 1680 von einem leider namentlich nicht bekannten Maler ein Immaculata-Ölgemälde angefertigt worden. Es befindet sich heute in der Kunstsammlung der Casa de la Moneda in Potosì, war einst aber in kirchlichem Besitz. Das Bild ist insgesamt 160 x 94 Zentimeter groß. Die Himmelspforte oben links ist, eine Mode der Zeit, vergoldet. Ihrer Füllung ist ein goldener Fleck aufgesetzt, der etwas von der göttlichen Herrlichkeit andeuten soll, ohne konkret zu werden.

Banco central de Bolivia (Hrsg.): 70 obras coloniales restauradas, La Paz 2001.

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Die nächsten beiden Himmelspforten sind Teil der Sammlung Joaquin Gandarillas Infante in Santiago (Chile), welche zur dortigen römisch-katholischen Universität gehört. Vielleicht ist es die weltweit größte Sammlung von Darstellungen der Maria Immaculata? Obwohl beide Gemälde um 1680 entstanden sein sollen, zeigen sie die Pforte in ganz unterschiedlichen Art und Weise. Sie sind schon in verschiedenen Ecken der Malereien positioniert. Das erste, 125 x 105 Zentimeter große Gemälde aus La Paz steht in der Tradition der Cusco-Malerschule. Es zeigt eine rote, helle Pforte, mit einem kleinen Teil der Stadtmauer seitlich links, aber ohne die ansonsten fast obligatorischen Putti. Diese Pforte befindet sich in der Ecke des Bildes oben links.

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Ganz anders ist die zweite Darstellung. Dieses 146 x 107 Zentimeter große Gemälde ist dunkel, die Pforte erscheint schwer und massiv, kaum zu halten für einen zarten Engel. Diese Pforte befindet sich in der Ecke des Bildes unten rechts. Es ist die einzige Pforte die ich kenne, die wie eine Konche konkav ausbuchtet, oben scheint sie mit einer Kuppel bekrönt zu sein. Von keinem der beiden Kunstwerke kennt man das genaue Entstehungsjahr, auch Maler und Entstehungshintergründe sind unbekannt. Man vermutet, dass es Malereien sind, die aus dem Gebiet des einstigen Vizekönigreichs Peru stammen und dort römisch-katholische Kirchen oder Klöster ausstatteten.

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Die abwendende Position des Engels, der die Pforte schützend mit beiden Händen vor sich hält, findet sich auch auf einem großformatigem Ölgemälde, welches sich heute in der Kunstsammlung Banamex in Mexico-Stadt befindet. Es zeigt die Maria Immaculata, die von Franz von Assisi und San Diego de Alcalá gerahmt ist. Mit großer Wahrscheinlichkeit entstand das Werk im späten 17. Jahrhundert für ein lateinamerikanisches Franziskanerkloster, welches später vermutlich aufgelassen wurde. Die etwas dunkle Pforte, durch die schiefe Lage zudem schwer einsehbar ist, schwebt direkt über dem Haupt des Mönches Diego auf der linken Seite des Gemäldes. Vergleichsstudien mit Arbeiten von Juan Correa und Lucas Villamil ließe diese Arbeit ziemlich genau auf 1690 eingrenzen.

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Die Universität San Antonio Abad in Cusco (Peru) besitzt ein eigenes Inkamuseum, in dem auch viele Gegenstände der spanischen Kolonialbesatzer ausgestellt sind. Darunter fällt eine Darstellung der Maria Immaculata aus dem späten 17. Jahrhundert, die in Cusco angefertigt worden sein soll. Der unbekannte Meister hat auf der linken Seite des Bildes verewigt, wie ein Engel der gerührten Maria eine Himmelspforte präsentiert. Ähnlichkeiten bestehen zu Werken von José Rodriguez Carnero oder Juan Rodriguez Juárez, eine solche Darstellungsweise war um 1700 populär.

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