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Juan Sariñena (um 1545-1619): Tota Pulchra (1600)

In den Beständen des Museums der Schönen Künste in Valencia befindet sich eine weniger bekannte Ölmalerei mit dem Thema der Maria Immaculata. Das fein herausgearbeitete Gemälde entstand im Jahre 1600 für eine römisch-katholische Kirche oder ein Kloster Spaniens. Ausgeführt hat es Juan Sariñena (um 1545-1619), ein bekannter spanischer Maler religiöser Motive, der in Valencia seine Werkstatt hatte. Er steht seinen Zeitgenossen, die alle die Maria Immaculata gemalt haben, in Nichts nach, namentlich Luis Lagarto (1556-1624), Nicolás Borrás (1530-1610) und Cristobal Gomez.
Um eine stehende Marienfigur sind mehr als zehn ihrer Symbole auf Wolken schwebend angeordnet. Diese Darstellungsweise, die schriftlich im Mittelalter im Text der Marienlitanei entstanden ist, hat auch den lateinischen Namen Tota Pulchra, da alle die Symbole die Reinheit Mariens darstellen sollen. Die Symbole sind auch hier durch ein Spruchband gekennzeichnet, welches sich neben, teilweise aber auch direkt auf dem Symbol befindet.
Im hiesigen Falle hat der Maler eine geschlossene Himmelspforte (Porta Clausa) rechts oben neben die Marienfigur gesetzt. Das Bauwerk vereint klassizistische Stilelemente mit denen der Renaissance, was besonders die Kassettentür zwischen den Säulen zeigt.
Auch eine Gottesstadt ist zu finden, nämlich im Zwickel des Gemäldes unten links. Hier scheint die Hauptpforte offen zu sein. Eine mächtige Rampe führt zu der Pforte, flankiert von zwei massiven Tortürmen. Dahinter erscheinen spätmittelalterliche Bauten einer europäischen Stadt um 1600.

Fernando Benito Doménech: Los Ribalta y la pintura valenciana de su tiempo, Valencia 1987.
Fernando Benito Doménech (Hrsg.): Cinco siglos de pintura valenciana, Obras del Museo de Bellas Artes de Valencia, Madrid 1996.
Carmen Morte García (Hrsg.): El esplendor del Renacimiento en Aragón, Zaragoza 2009.

 

tags: Valencia, Spanien, Renaissance, Museum, Maria Immaculata, Porta Coeli, Civitas Dei, Rampe
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