
LETZTER BEITRAG
Ferdinand von Quast (1807-1877): Jerusalemsleuchter der evangelischen Kirche von Radensleben (um 1870)
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es in Preußen eine Renaissance der Jerusalems-Radleuchter, man findet sie jetzt in Magdeburg, in Lychen oder in Bromberg – als Vorbild werden immer wieder allgemein die romanischen

Åke Pallarp (1933-2013): Sankt Birgitta-Kirche in Knivsta (1992)
Zu sehen ist das Fenster „Det himmelska Jerusalem“ („Das Himmlische Jerusalem“) an der östlichen Wand der Sankt Birgitta-Kirche in der Gemeinde Knivsta (Schweden, Provinz Uppsala). Es ist eine Arbeit des Künstlers Åke Pallarp (1933-2013), ausgeführt im Jahr 1992 von der Firma P. Hegsgaard. Der Titel des Fensters wurde von dem

Christopher Webb (1886-1966): All Saints in Brenchley (1950)
Die anglikanische Kirche All Saints (Allerheiligen) in Brenchley in der englischen Grafschaft Kent zeigt das Himmlische Jerusalem in einer zeitgenössischen Architektur, durchzogen von den goldenen und schwarzen Strahlen einer Gloriole. Ganz rechts gehen die Strahlen in fliegende Vögel über, ein altes außerbiblisches Motiv aus der Reformationszeit, popularisiert durch Albrecht Dürer.

Henry Lee Willet (1899-1983): Glastür der Grosse Pointe Memorial Church (1948)
Diese Glasmalerei gehört einmal nicht zu einem Kirchenfenster, sondern ist ein Detail der gläsernen Eingangstür der presbyterianischen Kirche „Grosse Pointe Memorial Church“. Diese befindet sich in der gleichnamigen Stadt Grosse Pointe Farms in Michigan, USA. Die Malerei stammt von Henry Lee Willet (1899-1983) aus den Willet-Studios in Philadelphia, die sein

Gustave Zanter (1916-2001): Ehemalige Kirche Saint-Joseph in Ernster (1949)
Saint-Joseph in Ernster war eine römisch-katholische Kirche in Luxemburg. Die dortigen Kirchenfenster aus vorwiegend rotem und blauem Antikglas, Blei und Schwarzlot wurden mit verschiedenen Symbolen der Lauretanischen Litanei ausgestattet. Verantwortlich war 1948/49 damals der luxemburgische Glasmaler und Mosaizist Gustave Zanter (1916-2001), womit Kriegsschäden durch einen Granatenbeschuss beseitigt werden mussten. Damit

Fresko aus der St. Clemens-Romanus-Kirche in Marklohe (1520)
Im linken Gewölbe, also zur rechten Seite Christi, befindet sich in der Markloher Kirche ein komplexes Jerusalem. Der Maler hat es als vieltürmige, hochaufragende Stadt gestaltet. Fast immer ist das Neue Jerusalem ja als kleine Kirche dargestellt (schon aus Platzgründen, aber auch wegen der Kosten), die ganz andere Präsentation in

Ikone Kiewer Weltgericht (17. Jh.)
Das orthodoxe St. Michaelskloster ist ein Mönchskloster am Michaelsplatz im Kiewer Stadtteil (Rajon) Schewtschenko (Ukraine). Im dortigen Krankenhaus befand sich einst eine 145 x 130 Zentimeter große Ikone (ohne Rahmen) mit der Darstellung eines Weltgerichts aus dem 17. Jahrhundert. Solches war überaus passend, da hier in der Krankenhauskapelle Sterbenskranke ihre

Hugh Ray Easton (1906-1965): St Paul in King Cross, Halifax (1937)
Hugh Ray Easton (1906-1965) aus Cambridge war einer der bekanntesten Glasmaler Englands im 20. Jahrhundert. Er wurde in London als Sohn von Frank Easton (einem Arzt) und Alice Easton (geb. Howland) geboren. In Frankreich studierte er Kunst und arbeitete zunächst für die Firma Blacking in Surrey, bevor er ein eigenes

Freskenmalerei in Visselhövede (1920)
1920 wurden in Visselhövede bei Rotenburg an der Wümme in der Lüneburger Heide spätmittelalterliche Malereien in der St. Johanniskirche freigelegt, die unter einer sechsfachen Kalkschicht konserviert waren. Anhand von Vergleichen kann man diese Malereien mit ziemlicher Sicherheit in das späte 15. Jahrhundert datieren. Im westlichen Joch findet man eine große

Helen McLean: Mosaik der „Kirche der Wandlung“ in Orleans (2000)
Die römisch-katholische „Kirche der Wandlung“ („Church of the Transfiguration“) entstand auf Initiative der ökumenischen Jesus-Gemeinschaft in Orleans auf der Halbinsel Cape Cod im US-Bundesstaat Massachusetts. Künstlerischer Höhepunkt ist das Apsismosaik „Christ in Glory“ („Christus in seiner Herrlichkeit“), das auf römische Mosaike der Spätantike Bezug nimmt. Dort findet man dieses Mosaik

Siegfried Assmann (1925-2021): Außenwandgestaltung der Kirche Heilig Geist in Großhansdorf (1998)
Die römisch-katholische Kirche Heilig Geist in Großhansdorf bei Hamburg besitzt eines der größten Wandgemälde des Himmlischen Jerusalem im Freien, weltweit. Eine derartige Präsentation der Heiligen Stadt – Wind, Regen, Sonne und Vandalismus ausgesetzt – ist ein mutiges Zeichen in eine Umwelt hinein, die die religiöse Stadtdarstellung kaum mehr zu interpretieren

Peter Schwarz (geb. 1960): St. Johannes in Floß (1999)
Der Kunstmaler Peter Schwarz (aus Straubing, geb. 1960) hat in Floß ein einzigartiges Kunstwerk im neobarocken Stil geschaffen, was exzellent zur bisherigen Ausstattung der 1910 bis 1912 erbauten Kirche passt. Floß ist eine Gemeinde im Landkreis Neustadt an der Waldnaab in Bayern (Oberpfalz). Die dortige römisch-katholische Barockkirche wurde in den

Fresken der Kirche in Sudwalde (1501)
Diese Deckenkappe zeigt das Himmlische Jerusalem in Form einer Kirche, die noch Elemente der Spätgotik aufweist. Zwei Säulen tragen das Gebälk und man kann in diese Kirche seitlich hineinblicken. So sieht man links einen Engel und rechts einige Menschen, die etwas kleiner und unbekleidet gezeichnet sind. Hauptattraktion dieses Baus ist

Edvard Jensen (1921-2005): Ungdomsbyens in Rødovre (2000-2002)
Die Jugendstadt (dänisch: Ungdomsbyen) wurde zwischen 1963 und 1974 als physische Stadt in Rødovre bei Helsingør (Dänemark) gebaut und war im Zeitraum von 1965 bis 2007 ein förderungsfinanzierter Teil des Staatlichen Bildungsforschungszentrums, das jedoch 2007 schließen musste. Übriggeblieben von der sozialen Utopie ist ein Problembezirk mit Gewalt, Vandalismus und Drogen.

Atelier Centro Aletti: Sanktuarium des Papstes Johannes Paul II. in Krakau (2014)
Das „Sanktuarium Jana Pawła II.“ ist ein gewaltiger Monumentalbau mit Bibliothek, einer Kapelle, einem Konferenzzentrum, einem Retreat-Zentrum, Hotelanlagen und einem Open-Air-Amphitheater zu Ehren des ehemaligen Papstes Johannes Paul II. (1920-2005). Eingeweiht wurde es im Jahr 2008 südlich der Stadt Krakau in Kleinpolen, in der Nähe des Geburtsort des späteren Papstes.Die

Riverside Church in New York City (1930)
Die Riverside Church ist eine Kirche in New York City, die sowohl der American Baptist Church als auch der United Church of Christ angeschlossen ist und von beiden Kongregationen genutzt wird. Sie wurde im Jahr 1930 nach vierjähriger Bauzeit feierlich eingeweiht. Das gläserne Medaillon war bereits im Jahr 1928 von

Horst Eckstein (1932-2018): Kapelle Maria Heimsuchung in Strauscheid (1984)
Die Symbole der Lauretanischen Litanei waren in den 1980er Jahren kein gefragtes Thema, ohnehin war der Bedarf neuer sakraler Glasfenster im Vergleich zu den 1950er und 1960er Jahren erheblich zurückgegangen. Auf dem Land konnte es gelegentlich zu lokalen Initiativen kommen,

Nicolas Brücher (1874-1957): Wandmalerei in Rümelingen, Sankt Sebastian (1931)
In den 1920er, 1930er und 1940er Jahren wurden wegen der wirtschaftlichen und politischen Krisen in Europa nur wenige großflächige Wandbilder mit der Jerusalems-Thematik geschaffen. Eine Ausnahme findet sich in der römisch-katholischen Pfarrkirche Sankt Sebastian in Rümelingen (Rumelange), einem Ort in

Conrad Meyer (1618-1689): Übungsblatt (um 1630)
In der Kunstsammlung der Universität Göttingen hat sich ein Kupferstich erhalten (Inventarnummer: D 5310). Es ist kein Einzelstück, sondern gehört zu einem Apokalypsezyklus, deren Auflagenhöhe und Zweck wir nicht kennen. Man darf aber vermuten, dass der Druck für eine geplante

Peter Valentin Feuerstein (1917-1999): Fenster „Glaube, Auferstehung und Erlösung“ in der Kirche St. Johannes der Täufer in Oelde (1974)
Die römisch-katholische Hauptkirche von Oelde hat den Namen St. Johannes, bezieht sich aber auf Johannes den Täufer. Gleichwohl hat man auf den Glasfenstern dieser Kirche immer wieder Motive aus dem Buch der Johannesapokalypse bildlich umgesetzt. Der Chorbereich zeigt beispielsweise apokalyptische

Franz Pauli (1927-1970): Lichtband aus St. Barbara in Katzwinkel (1960) und Kopie aus St. Michael in Lantenbach (1962)
Der Kölner Glaskünstler Franz Pauli (1927-1970) hatte eine besondere Vorliebe für Lichtbänder, die alle in den 1960er Jahren entstanden sind. Der Reigen eröffnete mit den beiden hier besprochenen Arbeiten in St. Barbara in Katzwinkel (1960) und St. Michael in Lantenbach,

Martin Schongauer (um 1445/1450 – 1491): Weltgericht aus dem Breisacher Münster (1491)
Aus der Werkstatt von Martin Schongauer (um 1445/1450 – 1491) haben wir nicht allein ein Rauchfass mit Anklängen an das Neuen Jerusalem (Bischofspalast Haarlem, um 1480) oder den Altar von Buhl/Bühl (um 1495), sondern auch eine Freskenmalerei aus dem späten
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.