LETZTER BEITRAG

Clemens Hillebrand (geb. 1955): Herz-Jesu-Kirche in Ettlingen (1992)

Im Jahr 1988 hat Emil Wachter (1921-2012) für die evangelische Barockkirche St. Martin im badischen Ettlingen ein Wandbild mit dem Himmlischen Jerusalem geschaffen. Wenige Jahre darauf griff sein Kollege Clemens Hillebrand (geb. 1955) das Motiv für eine andere Kirche in Ettlingen auf. Es handelt sich um ein figürliches Deckenbild in

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Fresko aus der Janskerk in Huizinge (um 1490)

In der späteren Reformierten Kirche, der Janskerk in der niederländischen Gemeinde Huizinge (Hoezen) nördlich der Stadt Groningen, entstand um das Jahr 1490 eine überbordende Himmlische Jerusalemsarchitektur. Diese lässt etwas von den prächtigen Bauten der wohlhabenden Hansestädte an der Küste erahnen, die vermutlich hier als Vorbild herangezogen wurden, selbst aber durch

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Gordon Webster (1908-1987): Bellshill Central Church (1972)

Die Bellshill Central Church ist eine Pfarrkirche der presbyterianischen Church of Scotland im südwestlichen Einzugsbereich von Glasgow. Im Jahr 1972 wurden in den Sakralbau aus dem 19. Jahrhundert vier neue Eckfenster eingebaut und am 14. Oktober 1973 feierlich eingeweiht. Entworfen wurden diese Fenster von dem Glasmaler Gordon Webster (1908-1987), ausgeführt

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Niels Skovgaard (1858-1938): „Det ny Jerusalem“ in Sorø (1908)

Sorø ist eine dänische Kleinstadt und der Verwaltungssitz der Region Sjælland. Früher war sie bekannt für ihre Akademie. Im Jahre 1586 war im Zuge der Reformation die Akademie von Sorø als eine Lateinschule und Ausbildungsstätte für die dänische Aristokratie entstanden. Noch Anfang des 20. Jahrhundert genoss die Schule als Internat

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Colin Chadewe: MS Français 13096 (1313)

Die Auftraggeberin dieser Handschrift maß dem Himmlischen Jerusalem große Bedeutung bei, man findet es auf fünf einzelnen Miniaturen dargestellt. Trotz unterschiedlicher Perspektiven erzeugen gleiche Farbwahl, ähnliche Hintergrundgestaltung, die Rahmung sowie eine einheitliche Proportion dieser fünf Darstellungen einen harmonischen Klang. Fol. 77 eröffnet den Reigen mit einer Stadt, die eigentlich aus

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Wilhelm Buschulte (1923-2013): St. Clara in Dortmund-Hörde (1991)

Die römisch-katholische Stiftskirche St. Clara in Hörde, einem Stadtteil von Dortmund-Süd, ist vor allem für ihre Weihnachtskrippen bekannt, hat aber mehr zu bieten. So wird in der neogotischen Rosette der oberen Chorfenster ein gelber Morgenstern gezeigt, umgeben von blauen Schmuckelementen in insgesamt sechs Fischblasen um den Tondo. Das Himmlische Jerusalem

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Peter Henriksson: Wandmalereie in Taivassalo (um 1470)

Diese Torszene aus einem Weltgericht zeigt Petrus mit demonstrativ erhobenem Schlüssel vor einer Schar Geretteter. Auffällig ist das leuchtend rote Gebäude im Hintergrund, eine Mischung zwischen Kirche und Tor, das pars pro toto für das Himmlische Jerusalem steht. Im Mittelalter beherrschte man die Perspektive noch nicht vollständig, das Tor rechts

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Ingrid Vetter-Spilker (1939-1999): Evangelische Freikirche in Hamburg (1997)

Die „Freie Evangelische Gemeinde Holstenwall“ (FeG) in Hamburg ist eine Citykirche mit langer Tradition. Der erste Bau für immerhin fast 1.500 Besucher der Freikirche an dieser Stelle geht zurück auf das Jahr 1897, als er damals trotz erheblichen Widerstands der Konfessionskirchen fertiggestellt werden konnte. Der heutige moderne Bau wurde gut

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Fresko aus Saint-Pierre-ès-Liens in Martignac (um 1490)

Neben einer Marienkrönung steht in der Südwand der römisch-katholischen Kirche Saint-Pierre-ès-Liens in Martignac bei Bordeaux eine Himmelspforte als Torturm. Der schmale und hohe Bau an der rechten, abschließenden Seite des Freskos besteht aus einem runden Hauptturm mit mehreren Etagen. Die Konzeption der Stadtanlage ist höchst ungewöhnlich, da hier ein Hauptturm

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Angela Gsaenger (1929-2011): Reformations-Gedächtnis-Kirche in München (1969)

Von der Mosaizistin und Architektin Angela Gsaenger (1929-2011) aus München kennt man Darstellungen mit dem Himmlischen Jerusalem aus Kirchen in Wolfsburg (1957), in Sulzbach (1958) und in Neuendettelsau (1970). Es gibt jedoch von Gsaenger mindestens eine Interpretation des Themas auch als Glasfenster. Die abstrakte Darstellung im Giebelfenster der evangelischen Reformations-Gedächtnis-Kirche

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Wilhelm Buschulte (1923-2013): Heilig Geist in Dortmund-Wellinghofen (1961)

In Dortmund-Wellinghofen besitzt die römisch-katholische Kirche Heilig Geist mehrere Glasfenster von Wilhelm Buschulte (1923-2013) aus dem nahegelegenen Unna. Eine im Jahr 1961 gefertigte Arbeit rechts vom Altar zeigt das weiße Lamm im Himmlischen Jerusalem. Es ist umgeben von Wolken, die an Moleküle aus einem Chemiebuch oder an Bienenwaben erinnern, eine

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Heinrich Bruppacher (1930-2010): Kirche von Dorf bei Zürich (1968)

Die reformierte Kirche von Dorf (der Name des Dorfes ist tatsächlich Dorf) bei Zürich im gleichnamigen Kanton Zürich, deren Innenraum vor der Renovierung von zwinglianischer Nüchternheit geprägt war, hat trotz Protesten der Gemeinde 1968 mehrere Buntglasfenster erhalten. Damit ist der Raum zwar farbiger, aber auch dunkler geworden. Die Fenster sind

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Weltgericht aus St Nicholas in Oddington (um 1340)

Der englische Ort Oddington ist bekannt für seine Kirche St Nicholas, ursprünglich ein Ableger der Benediktiner-Abtei von Gloucester in Gloucestershire. Das normannische Seitenschiff im Süden war früher der eigentliche Kirchenbau. Nachdem 1851 eine neue Kirche gebaut wurde, war die nunmehr alte Kirche verlassen und blieb baulich unverändert. Die Nordwand zeigt

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Helen Whittaker: St Ethelburga’s „Centre for Reconciliation and Peace“ (2000)

Die Londoner Kirche St Ethelburga-the-Virgin within Bishopsgate (heute St Ethelburga’s Centre for Reconciliation and Peace / St Ethelburga’s Zentrum für Versöhnung und Frieden) wurde im Jahr 1993 durch einen Bombenanschlag der Provisional Irish Republican Army schwer zerstört. Menschen wurden dabei getötet und verletzt, auch viele Kunstgegenstände für immer vernichtet. Dank

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Otto Gönner: „Reise in das neue Jerusalem“ (1924)

Die „Reisen in den Mond, in mehrere Sterne und die Sonne“ mit dem Zusatz „Geschichte einer Somnabüle in Weilheim an der Teck“ erschien 1924 in neuer Auflage in Eßlingen am Neckar. Es ist eine neupietistische Erbauungsschrift aus dem frühen 19.

Ikonen mit dem Motiv „Aufgesprengte Türflügel“, ab 16. Jh.

Vor dem Jüngsten Gericht ist die Pforte des Himmels geschlossen, nach dem Gericht ist sie offen. In der Ostkirche wird das Gericht von Christus eröffnet, auf Buch- und Wandmalereien erscheint Christus Pantokrator als machtvolle Erscheinung, die kraftvoll das Alte beiseite

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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