
LETZTER BEITRAG
Italienischer Meister: Ölmalerei „Jüngstes Gericht“ (1600-1650)
Darstellungen mit dem Himmlischen Jerusalem, die aus dem Mittelalter oder der Frühen Neuzeit stammen, befinden sich noch zu 85 Prozent am historischen Originalstandort, also in Kirchen, Kathedralen, Klöstern oder Pfarrhäusern. Weitere 13 Prozent werden in

Corpus-Apokalypse (1329-1339)
MS 20 aus der Parker Library des Corpus Christi College in Cambridge (daher der Name Corpus-Apokalypse) ist mit 106 Miniaturen reichlich bebildert. Sie wurde für Sir Henry de Cobham (geb. 1260) in den letzten zehn Jahren vor seinem Tode 1339 angefertigt. Anschließend war sie im Besitz von Juliana de Leybourne,

MS Arsenal 5071: Pélerinage de la vie humaine des Guillaume de Digulleville (15. Jh.)
Kleinstminiaturen schmücken diese Pélerinage auf fol. 1v (zwei Abb.) und 2r (drei Abb.). Fünf der insgesamt 102 Miniaturen der Handschrift Arsenal 5071 aus der Französischen Nationalbibliothek in Paris zeigen das Himmlische Jerusalem, niemals identisch, sondern mit gewissen Ähnlichkeiten wie bedachten Türmen und offenen Toren. Vor denen steht stets links ein

MS Français 2225: Tota Pulchra (um 1490)
Ein frühes Bildbeispiel für den im 15. Jahrhundert neuen Frömmigkeitstypus „Maria Immaculata“ findet man auf fol. 17v in einem „Französischem Marienlob“, einer Handschrift der Zeit um 1490, die heute in der Französischen Nationalbibliothek (Paris) aufbewahrt wird (unter der Signatur MS Français 2225). Sie bezieht sich auf die Lauretanische Litanei und

Weltgericht in Saint-Sulpice-Sur-Risle (14. Jh.)
Die römisch-katholische Kirche Saint-Sulpice-Sur-Risle in dem gleichnamigen Ort des Département Orne wurde ihrer Wandmalereien und Skulpturen wegen im Jahr 1988 zum „Monument historique“ erklärt. Sie ist heute im kommunalen Besitz.Die ehemalige Kirche einer Abtei entstand im 13. Jahrhundert, wurde aber mehrfach umgebaut. Die Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert zeigen ein

Weltgerichtsfresko aus dem Dom Wiener Neustadt (1275-1300)
Irgendwann im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts entstand das gewaltige Weltgerichtsfresko am Ende des Mittelschiffs im Wiener Neustädter Dom. Im heutigen Österreich ist es das älteste erhaltene Weltgerichtsfresko. Der Triumphbogen zeigt in zehn Meter Höhe an der linken Seite einen schiefen Turm als Himmelspforte. Es ist ein extrem lang nach

Georg Ettl (1940-2014): Saint-Barnard in Romans-sur-Isère (2000)
Romans-sur-Isère ist eine französische Gemeinde mit gut 30.000 Einwohnern im Département Drôme in der Region Auvergne-Rhône-Alpes im Südosten Frankreichs. Die dortige römisch-katholische Kirche führt den Namen Saint-Barnard. Im Jahr 2000 wurden dort für die französische Sakralkunst drei überaus moderne Westfenster eingebaut. Der Künstler war der deutscher Bildhauer, Maler, Objektkünstler und

Maronitenikone „Zeit der Fleischwerdung des Herrn“ (1999)
Diese moderne Ikone mit dem Namen „Zeit der Fleischwerdung des Herrn“ ist eine Gemeinschaftsarbeit eines anonymen Teams von Frauen und Männern aus der syrisch-maronitischen Diözese Zyperns in Nikosia. Es konnte im Jahr 1999 fertig gestellt werden. Gleichzeitig ist es eine der wenigen Darstellungen des Himmlischen Jerusalem seitens der Syrisch-Maronitischen Kirche

Max van der Linden (1922-1999): Keramikarbeit (um 1980)
Der belgische Keramikkünstler Max (vollst. Maximilian) van der Linden (1922-1999) hat das Sujet Himmlisches Jerusalem mehrfach in seinem umfangreichen Schaffen aufgegriffen. Das erste Mal vermutlich 1965 bei einem Werk aus glasiertem Ton in der Krypta von St. Jan in Beauraing (belgische Provinz Namur). Dort befindet sich ein Kreuzweg. Dessen zwölfte

Sarum-Meister: Paris-Apokalypse (1245-1255)
Innerhalb eines kurzen Zeitraumes entstanden in England – gemessen an mittelalterlichen Verhältnissen – massenweise Apokalypsehandschriften. In diesen ist das Neue Jerusalem überwiegend auf drei Miniaturen zu finden. Unter den Ausgaben sind bekannte Exemplare, wie etwa die Apokalypse Douce aus Oxford oder die Apokalypse von Abingdon, aber auch relativ unbekannte Pretiosen.

Deckenmalerei der Kapelle Mariazell (1657/58)
Aus der Zeit der Erbauung der Kapelle Mariazell bei Sursee (Kanton Luzern), 1657/58, stammt diese frühbarocke Ölmalerei der Kassettendecke. Sie wurde im Jahr 1949 vom Kunstmaler Willi Huwiler aus Ruswil mit einer dunklen Lasur versehen. Diese Lasur wurde bei der letzten Renovierung wieder entfernt, was der Decke ihren ursprünglichen hellen

Reformierte Stadtkirche Biel (um 1475)
Das Fresko mit dem Jüngsten Gericht in der heute reformierten Stadtkirche von Biel (Kanton Bern) befindet sich auf der nördlichen Hochschiffwand. Diese Position, also einmal nicht auf dem Triumphbogen oder gegenüber auf der Orgelempore, hat vor allem im süddeutschen Bereich Tradition, etwa in Trochtelfingen (um 1480), in Mundelsheim (um 1480)

Clemens Hillebrand (geb. 1955): Pfarrkirche in Triberg-Gremmelsbach (2000)
Die ursprünglich historistisch ausgemalte römisch-katholische Dorfkirche St. Josef in Triberg-Gremmelsbach, einem entlegenen Ort in einem Seitental des Schwarzwalds unweit von Triberg, wurde 1964 in einen schmucklosen, kalten Raum umgewandelt, der einer Industriehalle ähnelte. Ende des letzten Jahrtausends entschloss man sich, wieder eine Ausmalung vorzunehmen und beauftragte damit Clemens Hillebrand (geb.

Clemens Hillebrand (geb. 1955): Herz-Jesu-Kirche zu Hagen-Eilpe (1998)
Nach dem Krieg wurde die Herz-Jesu-Kirche zu Hagen-Eilpe im nördlichen Sauerland in den Jahren 1955/56 wegen der vermehrten Nutzung vor allem durch Flüchtlinge im brutalen Betonstil als Vertriebenenkirche erweitert. Die Chorraumwand verblieb zunächst ohne jeden nennenswerten Schmuck. Erst zum hundertjährigen Jubiläum der Kirche 1998 wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, den der

Regina Holzhauser (1908-2001): Pfarrkirche Namen Jesu in München-Laim (1983)
Die römisch-katholische Pfarrkirche Namen Jesu in München-Laim zeigt als Abschluss der Altarinsel an ihrer Südwand einen 2,80 Meter hohen, insgesamt 6,05 Meter breiten dreiteiligen Wandteppich. Auf dem linken Seitenteil ist das Abendmahl, im Mittelteil das Himmlische Jerusalem und auf dem rechten Seitenteil die Himmelfahrt Christi dargestellt. Das 4,05 Meter breite

Benedict Schmitz (1935-2015): St. Margaretha in Reichertshofen (1977)
Das Mosaik im Altarraum der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Margaretha in Reichertshofen bei Ingolstadt (Oberbayern) ist eine Arbeit von Benedict Schmitz (1935-2015). Schmitz gehörte seit 1953 zur Kongregation der Oblaten des hl. Franz von Sales und lebte als Bruder Benedictus in Ingolstadt. Sein monumentales Mosaik wurde nachträglich in eine von dem

Heinz Giebeler (1927-2004): Antependien aus Metzingen (um 1992 und 1995)
Im Jahr 1979 zog der Grafiker Heinz Giebeler nach Metzingen, wo er sich viele Jahre im Kirchengemeinderat und im Arbeitskreis der evangelischen Familienbildungsarbeit einbrachte. Auch war bald sein künstlerisches Können gefragt und Giebler gestaltete ein Parament – wie war es

John Ninian Comper (1864-1960): Fenster „Heavenly Worship“ aus der Lindsey Chapel in Boston (1924)
Dieses Werk zählt zwar noch zum Art déco, orientiert sich gleichzeitig aber an flämischen Vorbildern aus dem 15. Jahrhundert, die heute verloren sind. Mit ihren leuchtenden Farben und klaren Bildern behaupten sich die Fenster inmitten der aufwendigen Skulpturendekoration einer Kapelle.

Mönch Bernés: Spanisches Kreuz (1350-1375)
Das „Cruz Mayor“ („Großes Kreuz“) gehört zur Schatzkammer der Kollegiatenkirche Santa Maria im spanischen Játiva (valenzianisch Xàtiva). Es ist ein Meisterwerk der sakralen Goldschmiedekunst und Emaillemalerei, entstanden zwischen den Jahren 1350 und 1375 in der Provinz Valencia. Bei dem Kunstwerk

Spätmittelalterliche Miniatur aus Mähren (um 1425)
Diese Miniatur aus „Historia Novi Testamenti“, also einer Historienbibel, soll einst in Mähren entstanden sein, in der Zeit um 1425. Damals war Mähren dem Fürstentum und dem späteren Königreich Böhmen inkooperiert und gehörte für viele Jahrhunderte zum Reich der Habsburger.

Mogens Trane: Dorfkirche Vokslev (1740-1750)
Die spätmittelalterliche Darstellungsweise der Kirche in Oerel diente Jahrhunderte später einmal einer dänischen Kirche zur Anregung. Im 17. Jahrhundert war Oerel Teil des Herzogtums Bremen geworden, das zunächst zu Schweden (Personalunion) gehörte und im 18. Jahrhundert dann ein Teil Dänemarks

Jerusalemskerzen (20. und 21. Jh.)
Sehr alt sind wohl Jerusalemskerzen, die traditionell in der Adventszeit erstmals angezündet wurden und dann über das ganze Jahr in Benutzung waren. Im Mittelalter und lange danach waren solche Kerzen teuer und kostbar, nur wohlhabende Kirchengemeinden und Klöster konnten sie
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.