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Wilhelm Buschulte (1923-2013): St. Clara in Dortmund-Hörde (1991)

Die römisch-katholische Stiftskirche St. Clara in Hörde, einem Stadtteil von Dortmund-Süd, ist vor allem für ihre Weihnachtskrippen bekannt, hat aber mehr zu bieten. So wird in der neogotischen Rosette der oberen Chorfenster ein gelber Morgenstern gezeigt, umgeben von blauen Schmuckelementen in insgesamt sechs Fischblasen um den Tondo. Das Himmlische Jerusalem ist vor allem auf den zwei parallelen Fensterbahnen darunter dargestellt. Alles wurde in weichen, gerundeten und organischen Formen gehalten. Man sieht dort ganz oben das bräunliche Mauerwerk mit sechs Ausbuchtungen als den Toren der Stadt. Nach anderer Sichtweise ist dies der Thron Gottes im Himmlischen Jerusalem. Ganz unten ist links ist ein gelbgrüner Verkündigungsengel postiert, rechts in violett der Seher Johannes auf Patmos. Diese Figur erhebt fragend seine Hand, auch der Gesichtsausdruck vermittelt Erstaunen bzw. Ehrfurcht. Zwischen der Stadt oben und den Figuren unten schiebt sich der Lebensfluss in Form von breiten, blauen Bändern zwischen. An seinen beiden Ufern wachsen zwölf Bäume mit roten Früchten, welche für verschiedene christliche Tugenden stehen.
Die Glaswerkstatt Dr. Heinrich Oidtmann schuf im Jahr 1991 dieses Chorfenster nach einem Entwurf von Wilhelm Buschulte (1923-2013) in farbigem Antik- und Opalglas, Blei und Schwarzlot. Es befindet sich im Orbergaden des Chores rechts, umgeben von zahlreichen weiteren Werken des Künstlers, der diese Kirche zu einem Kleinod der modernen Glasmalerei des Ruhrgebiets gemacht hat. Gerne wird es von Kunstfreunden, Touristen und Gläubigen aufgesucht. Buschulte hat übrigens in Dortmund genau dreißig Jahre zuvor ein Glasfenster mit dem Himmlischen Jerusalem gestaltet, in der Kirche zum Heiligen Geist 1961, damals noch in einer eher geometrisch-linearen Formensprache.

Annette Jansen-Winkeln: Künstler zwischen den Zeiten – Wilhelm Buschulte, Eitorf 1999. 

 

tags: Wilhelm Buschulte, Dortmund, Firma Oidtmann
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