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Paolo Orlando: Santa Maria Goretti in Fano (2003) und Santa Maria del Carmelo in Triest (2006)

Fano ist eine Hafenstadt in Apulien. 1991 wurde der Grundstein zu einer neuen Gemeindekirche, S. Maria Goretti, gelegt, 1992 bereits die erste Messe gehalten. Das Wandgemälde im Chor der Kirche wurde aber erst 2003/04 fertiggestellt. Die Chorausmalung ist im Stile einer mittelalterlichen Ikonenmalerei gehalten, die man eher in einer griechisch-orthodoxen Kirche vermuten würde. Eine breite Mauer mit sechs verschiedenfarbigen Toren trennt das Bild in eine untere und obere Zone. Über den Toren, die durch schmale Türme verbunden sind, haben sich zwölf Engel positioniert, die mit langen Lanzen das Drachentier im Vordergrund bedrängen. Der Drache seinerseits versucht das Christuskind auf der linken Seite anzugreifen. In der Stadt sind zahlreiche Heilige versammelt, unter ihnen Maria Goretti, Edith Stein und die Heilige Brigitta. Über ihnen schwebt Christus mit einem aufgeschlagenen Buch „Io sono Alfa e Omega, principio e fine“. Das Gewächs über Christus ist nicht etwa der Lebensbaum, sondern ein Rebstock. Auch die Aufschrift, die man neben die Ikone gesetzt hat, unterstreicht nochmals das Motiv der apokalyptischen Gottesstadt: „Gerusalemme cittá di dio su di te sorgerá il Signore“. Das Werk stammt von Paolo Orlando, einem italienischen Ikonograph von internationalem Ruf. Seine Arbeit in Fano begann er nach einer Periode des Gebets und des Fastens, was ihn spirituell für die Ikonenausfertigung stärken sollte.

 

Die katholische Kirche S. Maria del Carmelo in dem Triester Vorort Gretta wird von Karmelitermönchen betreut. 1970 wurde unter Erzbischof Antonio Santin die Eröffnung des Gotteshauses gefeiert und 2006 eine Erneuerung vorgenommen. Das Fresko der Altarwand zeigt das Himmlische Jerusalem: im Zick-Zackstil ziehen sich Tore und Wandpartien oval um die zentrale Christusfigur. Die Rundbogentore sind mit mehrflügeligen Engelswesen besetzt, die jedoch kein Gesicht haben. Eine der Türen an der linken Seite ist eine echte Tür mit Zugang hinter die Apsis. Es ist die einzige Tür, in der kein Engel wacht, sondern darüber. An der rechten unteren Seite, außerhalb der Stadt, sieht man zwei Arme des Lebensflusses. Im Inneren sitzen, wie man es von vielen Darstellungen der orthodoxen Kunst kennt, Heilige in Dreiergruppen zusammen, die das Abendmahl feiern. Die Arbeit stammt ebenfalls von dem italienischen Künstler Paolo Orlando, der aus Monfalcone bei Triest stammt.

 

tags: Apulien, Italien, Ikone, Drache, Miara Goretti, Edith Stein, Alpha und Omega, Rebstock, Friaul-Julisch Venetien, Altarwand, Zickzack, Abendmahl
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