LETZTER BEITRAG
Domenico Pedrinelli: Dreiwegebild (um 1875)
Domenico Pedrinelli war ein italienischer Lithograph, Gebrauchsgrafiker und Kupferstecher, der um die Mitte des 19. Jahrhunderts mit einigen Arbeiten in Mailand nachgewiesen ist. Einige seiner Stiche haben sich in der Adalberto-Sartori-Drucksammlung in Mantua erhalten. Neben

MS Add. 47672: Bibelausgabe (um 1380)
Unter allen Jerusalemsdarstellungen ist diese eine besonders helle und lichterfüllte, vergleichbar nur noch mit MS 1191 von Christophorus Orimina (um 1360): Die Gelbtönung, die das Gold der Stadt visualisiert, mit den dazwischen liegenden blauen, roten und grünen Edelsteinen machen das Bild zu einem strahlenden Höhepunkt der Jerusalemsikonographie. Links, in rötlichem

Griechisch-orthodoxes Weltgericht (um 1920)
Dieses Detail gehört zu einer umfassenden Weltgerichts-Ikone mit der Himmelspforte, die hier einmal verschlossen ist. Die Arbeit ist aus Griechenland, wo sie um 1920 entstanden ist. Es handelt sich nicht um eine Ikonenmalerei auf Holz, sondern um eine Lithographie, die in einem Buch oder als Einzelblatt für fromme Kunden erschienen

Illustrator Petrus: Silos-Beatus (1091-1109)
Der Silos-Beatus ist der jüngste der Beatus-Codici im traditionellen Stil und in westgotischer Minuskel verfasst. Wie aus mehreren Kolophonen (fol. 275v, 276, 277v) hervorgeht, wurde der Text von den Schreibern Dominicus und Munnius im April 1091 in einem kastilischen Kloster abgeschlossen, während die Miniaturen vom Illustrator Petrus erst am 1.

Kapitell aus Notre-Dame la Grande in Poitiers (um 1650)
Poitiers ist die Hauptstadt des Départements Vienne in der Region Nouvelle-Aquitaine im Westen Frankreichs. Die dortige Kirche Notre-Dame la Grande ist ein Kleinod der französischen Romanik und wird deswegen von Kunstfreunden aus aller Welt aufgesucht. In der Mitte des Chors befindet sich eine Marienstatue zum Schlüsselwunder. Dabei handelt es sich

Neogotisches Weltgerichts-Tympanon von St. Marien in Hagen (um 1895)
Die Marienkirche in Hagen wurde 1892 bis 1895 durch den Architekten Caspar Clemens Pickel als dreischiffiger Hallenbau im neogotischen Stil errichtet. Es entstand ein künstlerisch hochwertiges historistisches Gesamtkunstwerk, an welchem bedeutende Meister ihres Faches beteiligt waren, vor allem bei der Innenausgestaltung. Die gesamte Inneneinrichtung ging im Zweiten Weltkrieg verloren, auch

Curth Georg Becker (1904-1972): Fenster in der Markuskirche in Singen (1959)
Die Markuskirche der evangelischen Südstadtgemeinde von Singen im Süden von Baden-Württemberg hat insgesamt zwölf großformatige Fenster. Das erste Fenster links vom Altar aus gesehen stammt aus dem Jahr 1959. Die Arbeit trägt den Titel „Das Himmlische Jerusalem“ und bietet eine frühe, überwiegend abstrakte Auseinandersetzung mit diesem Thema an. Die Form

Paul Weigmann (1923-2009): Altarfenster aus St. Josef in Dortmund-Nette (1977)
Die beiden gleich großen, schmalen Fensterbahnen „Das Himmlische Jerusalem“ stammen aus der römisch-katholischen Kirche St. Josef in Nette, einem nördlichen Stadtteil von Dortmund im Ruhrgebiet. Man findet sie im Altarbereich an der linken Seite, gegenüber von zwei kleineren Doppelfenstern. Die langen Bahnen aus Opalglas und Schwarzlot zeigen unten, an den

Gudrun Müsse-Florin (geb. 1935): Kirche St. Johannes der Evangelist in Wuppertal-Elberfeld (1985)
Die 500 x 260 Zentimeter große Handweberei ist laut Gudrun Müsse-Florin (geb. 1935) von 2. Korintherbrief Kap. 5, Vers 17 und allgemein von der Johannesoffenbarung inspiriert. Der Wandteppich hat den Titel „Alte und Neue Welt“. Er entstand im Jahr 1985, als die Künstlerin selbstständig in ihrem Atelierhauses in Göggingen (Ostalb)

Hubert Spierling (1925-2018): St. Barbara in Dortmund-Dorstfeld (1993)
Die römisch-katholische Kirche St. Barbara in Dortmund-Dorstfeld (Ruhrgebiet) zeigt in einer Rosette des rechten Querschiffs einen Kreis aus braunen, relativ großen Glasscheiben, in die gelbe Punkte und hellblaue Balken gesetzt wurden. Nach allgemeiner Ansicht und auch nach Rücksprache mit der Gemeinde darf angenommen werden, dass hier das Neue bzw. Himmlische

Wilhelm de Graaff (1912-1975) und Nikolaus Bette (geb. 1934): Kirche Herz Jesu in Dortmund-Hörde (1964)
In Hörde, einem Dortmunder Stadtteil, zeigt die römisch-katholische Kirche Herz Jesu das Lamm Gottes inmitten der Tore des Himmlischen Jerusalem. Es ist eine Arbeit von Wilhelm de Graaff (1912-1975) und seinem ehemaligen Auszubildenden Nikolaus Bette (geb. 1934) aus dem Jahr 1964. Soweit bekannt, ist es neben weiteren Fenster in Bestwig-Heringhausen

Nikolaus Bette (geb. 1934): Glasmosaik von St. Bonifatius in Dortmund-Kirchderne (1978)
Das Lamm im Himmlischen Jerusalem ziert die römisch-katholische Kirche St. Bonifatius in Kirchderne, einem nördlichen Vorort von Dortmund, seit dem Jahr 1978. Das eindrucksvolle rechte Betonglasfenster in der offenen Seitenkapelle wurde von Nikolaus Bette (geb. 1934) gestaltet. Diesmal wählte der Künstler nicht, wie bei seinen Werken zuvor, einen am Mittelalter

Wandfresko mit Maria-Immaculata-Darstellung aus Saint-Révérien in Burgund (um 1520)
Die Wandfresken in einer Kuppeldecke der römisch-katholischen Kirche von Saint-Révérien in Burgund sind aus dem frühen 16. Jahrhundert. Als Thema wählte man damals das Modernste, was zu jener Zeit auf dem Kunstmarkt zu bekommen war: eine Darstellung der Maria Immaculata mitsamt ihren Symbolen nach der Lauretanischen Litanei. Links von Maria

Theo Heiermann (1925-1996): Leuchter aus St. Maria und St. Clemens zu Schwarzrheindorf (1993)
Eine Art neo-neoromanischer Jerusalemsleuchter wurde 1993 zum 125jährigen Bestehen der Pfarrei St. Maria und St. Clemens zu Schwarzrheindorf geschaffen. Die römisch-katholische Kirche hatte ursprünglich vermutlich einen romanischen und mit Sicherheit einen neoromanischen Leuchter, der ohne Not im Zuge des Purifizierungswahns in den 1960er Jahren vernichtet wurde. Eine Generation später schon

Michael Wolgemut (1434-1519): Torszene eines Jüngsten Gerichts (um 1490)
Dieses kleine Detail aus einer Darstellung des Jüngsten Gerichts gehört zu einer insgesamt 195 x 106 Zentimeter großen Tafelmalerei auf Nadelholz, die auf etwa 1490 datiert ist. Ursprünglich hing sie in der Ratsstube des Nürnberger Rathauses, wo es Richter und Angeklagte zu korrektem und erwünschtem Verhalten ermahnen sollte. Es gehört

Helmut Kästl (geb. 1934): Fenster der Münchner Priesterseminarkapelle (1983)
Das Glasfenster mit dem Titel „Offenbarung des Johannes/Das himmlische Jerusalem“ von 1983 ist eine Arbeit aus transparentem, opalisierendem Echt-Antikglas mit einer Bleiverglasung. Man findet das Fenster im Chor der römisch-katholischen Kapelle des Münchner Priesterseminars.Das Fenster besitzt eine Größe von 210 x 210 Zentimetern. Entworfen und angefertigt wurde es von Helmut

R. M. E.: US-amerikanisches Zweiwegebild (1952)
Der Künstler, der mit dem Akronym „R. M. E.“ signierte, schon einmal 1939 eine humorige Illustration zum Thema Neues Jerusalem präsentiert; 1952 legt er nach. Diesmal erschien sein Beitrag in „Principles of life from the word of God“ („Lebensprinzipien nach

Konstandinos und Athanasios: Fresken aus dem Athoskloster Xenofontos (1637)
Unmittelbar neben dem Kloster Dochiariou mit seinem Freskenzyklus zu der Johannesoffenbarung liegt das weniger bekannte Kloster Xenofontos im Nordwesten der Halbinsel Chalkidiki in Griechenland. Auch dieses Kloster hat ein beachtliches Alter aufzuweisen, es wurde gegen Ende des 9. Jahrhundert erbaut.

Fresko aus dem Athos-Kloster Dionysiou (1537-1547)
Das Kloster Dionysiou (Berg Athos, Griechenland) wurde gegen Ende des 14. Jahrhunderts gegründet. Das hiesige Vestibül des Refektoriums (trápesa) mit den Fresken zur Apokalypse wurde zwischen 1537 und 1547 erbaut und ausgestaltet, möglicherweise von den gleichen Künstlern, die zuvor im

Rheinischer Meister: Entwurfszeichnung (Ende 15. Jh.)
Entwurfsskizzen und Entwurfszeichnungen werden dann zu Originalen, wenn das Objekt, auf das sich der Entwurf bezieht, nicht mehr vorhanden ist oder nie entstanden ist. Beides ist möglich bei einer Skizze, die einem rheinischen Meister zugeordnet wird. Schon der Begriff ist

Ippolito Borghese (gest. 1627): Maria Immaculata aus dem Kapuzinerkloster in Camerota (1619)
Ippolito Borghese war ein italienischer Maler, der vor allem in Neapel wirkte und daher zur neapolitanischen Malerschule gezählt wird. Viele Malereien gelangten von Neapel aus in die umliegenden Städte und Dörfer, vor allem in die Regionen Kampanien, Basilikata und Kalabrien.

Hans Caldenbach gen. Hess (um 1430-1504): Weltgerichtszeichnung (um 1500)
Üblicherweise werden Entwürfe, Skizzen, Vorstudien wie Nachstudien hier nicht eingepflegt, da der Erkenntnisgewinn überwiegend zu gering ist. Zudem ist es auch ein mengenmäßiges Problem: Von einigen modernen Kunstwerken gibt es bis zu 50 Entwürfe mit zum Teil nur geringen Abweichungen
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.