LETZTER BEITRAG

Georg David Nessenthaler (1695-1736): Zürcher Bibelausgabe (1756)

Der Zürcher reformierte Pfarrer Johann Caspar Ulrich (1705-1768) wurde bekannt als Bearbeiter einer Zürcher Bibel. Er versah seine „Biblia, Das ist: die ganze Heilige Schrift Alten und Neuen Testaments“ von 1755 bis 1756, die später nach ihm „Ulrichbibel“ genannt wurde, mit Vorreden, vielen Auslegungen und „Nutzanwendungen“ sowie verschiedenen Konkordanzen.Ulrich hatte

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Henry Dunant (1828-1910): „Diagramme symbolique“ (um 1890)

Manche stellen sich Henry Dunant (1828-1910) als Manager einer umfangreichen Hilfsorganisation vor. Dies war er sicherlich auch gewesen, aber er würde als Charismatiker, Neupietist und Individualist heute beim Roten Kreuz wenig Anklang finden. 1859 war Dunant Zeuge der blutigen Schlacht bei Solferino gewesen und fasste einen eindringlichen Bericht darüber ab,

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Joachim Klos (1931-2007): Fensterzyklus aus der St. Markus-Kirche in Bedburg-Hau (1968)

Nach langwieriger Diskussion, ob man eine historische oder eine moderne Glasmalerei für die Kirche wählen sollte, entschied eine Enkelin Adenauers wortwörtlich: „Wir nehmen den Klos“. So wurde es dann auch umgesetzt. Im Jahr 1968 wurden nach dreijähriger Bauzeit die neuen Jerusalems-Fenster in der römisch-katholischen St. Markus-Kirche in Bedburg-Hau eingebaut. Dazu

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Helga Hein-Guardian (1937-2012): Altarbild in Gießen (1990)

Seit dem Osterfest 1990 schmücken insgesamt drei Altarbilder der Aschaffenburger Künstlerin Helga Hein-Guardian (1937-2012) den Gottesdienstraum der Evangelischen Thomasgemeinde in Gießen (Hessen). Die drei Batiken sollen den Blick der Betrachter auf das Zentrum des Glaubens richten. Das rechte Bild thematisiert dabei die Erwartung der neuen Schöpfung und der Vollendung am

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Heidi Bayer-Wech (1943-2024): Tabernakel der Palliativstation der Barmherzigen Brüder in München (1992)

Im Jahr 1992 entstand der Tabernakel „Himmlisches Jerusalem“ für den Andachtsraum in der Palliativstation der Barmherzigen Brüder in München-Nymphenburg. Das Werk in den Maßen 175 x 175 Zentimeter stammt von der Künstlerin Heidi Bayer-Wech (1943-2024) aus Bruckmühl-Heufeld (Landkreis Rosenheim), die mehrfach mit der römisch-katholischen Brüder-Gemeinschaft zusammenarbeitete. Der kleine, schlichte, aber

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Hieronymus Bosch (um 1450-1516): Tischplatte (1480-1500)

Im Madrider Prado-Museum befindet sich ein komplexes Werk, welches auf den Entstehungszeitraum von 1480 bis 1500 eingegrenzt werden kann und dem holländischen Maler Hieronymus Bosch (um 1450-1516) zugeschrieben wird. Auf der linken Seite marschieren vier Gerettete in das Himmlische Jerusalem, wohingegen die Masse der Geretteten sich bereits hinter der Pforte

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Louis Emile Manche (1908-1982): Fenster aus der Kirche Johannes des Täufers zu Mijdrecht-Wilnis (1951-1955)

Die neogotische Johannes de Doperkerk, oder zu Deutsch die Kirche Johannes des Täufers befindet sich auf dem Land in Mijdrecht-Wilnis südlich von Amsterdam. In die römisch-katholische Kirche wurden auf beiden Seiten des Schiffs, des Querschiffs und der Taufkapelle zwischen 1951 und 1955 insgesamt zwanzig Buntglasfenster eingebaut. Damit beauftragte man den

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Robert Ray Vaughn (1897-1986): Biblische Lehrtafeln (um 1955)

Anfang der 1950er Jahre setzte sich Robert Ray Vaughn (1897-1986) mit dem Himmlischen Jerusalem auseinander, was zu den beiden Arbeiten „In hope of new Jerusalem“ und „The city made of gold“ führte. Sie entstanden als Lehrmaterial für die Sonntagsschule für Kinder im Alter von 8 und 9 Jahren an der

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François Décorchemont (1880-1971): Glasfenster der Kirche Saint-Hélier in Beuzeville (um 1968)

Die Kirche Saint-Hélier ist die römisch-katholische Pfarrkirche von Beuzeville im Département Eure. Das im Kern mittelalterliche Gebäude aus dem 12. Jahrhundert wurde in den 1960er Jahren durch den Dekan von Beuzeville, Pfarrer Leprieur, umfassend renoviert und neugestaltet. Mit vielen freiwilligen Helfern wurde über ein Jahrzehnt dem Inneren eine völlig neue

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Malnazar und Aghap’ir: Armenisches Kunstwerk (1645)

Diese exzellent erhaltene Arbeit in leuchtenden hellen Farben entstand in der Mitte des 17. Jahrhunderts. Erstaunlicherweise konnte sie auf das Jahr 1645 datiert werden. Das Manuskript ist in New Julfa (im heutigen Iran) hergestellt worden, dort unter Beteiligung der Künstler Malnazar und Aghap’ir. Daher hat es auch den Namen New

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Louis Charles Auguste Steinheil (1814-1885) und Nicolas Coffetier (1821-1884): Kartäuserkapelle von Lyon (um 1865)

Die Kapelle der Kartäusermönche im ersten Arrondissement von Lyon (Region Rhône-Alpes) ist eine römisch-katholische Kirche. Im Jahr 1837 wurde auf dem Gelände ein Erziehungsinstitut errichtet, für das der Architekt Tony Desjardins (1814-1884) von 1859 bis 1866 eine neugotische Kapelle anbaute. Im Äußeren war die Sainte-Chapelle von Vincennes das Vorbild. Im

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MS 19: Apokalypsehandschrift (1300-1330)

Die Bodleian-Apokalypse, die Tanner-Apokalypse, MS M 524 Morgan, die Lambeth-Apokalypse, MS B.10.2 und andere, sicher auch einige, die die Jahrhunderte nicht überstanden haben, bilden eine Gruppe, zu der auch MS 19 gehört. Diese Gruppe zeichnet aus, dass in ihr das Himmlische Jerusalem stets drei Mal dargestellt ist, in folgender Reihenfolge:

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John Bunyan: Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1981

Für eine populäre Taschenbuchausgabe, herausgebracht im Jahr 1981, wurde eine Farbzeichnung mit dem Himmlischen Jerusalem für das Cover ausgewählt. Es war eine Zeit, in der das Taschenbuch größte Erfolge feierte und sich viele in dem (irrigen) Glauben befanden, dass Hardcover bald ganz vom Markt verschwinden würde. Demnach wundert es kaum,

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J. O. Adeuga: John Bunyans Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1979

Im Jahr 1979 erschien bei der Daystar-Press in Nigeria eine afrikanische Ausgabe mit dem Titel „Ilosiwaju ero mimo. Lati aiye yi si eyi ti mbo: apa ekini ati ekeji“. Das war in Ibadan, der Hauptstadt des Bundesstaates Oyo und mit inzwischen fast vier Millionen Einwohnern damals eine der größten Städte

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Otto Lauterbach (1909-1985): St. Peter und Paul in Straelen (1952)

Otto Lauterbach (1909-1985) war ein Glasmaler, der vor allem nach 1945 im Rahmen des Wiederaufbaus bei Kirchenfenstern nachgewiesen ist, fast ausschließlich in Nordrhein-Westfalen, schwerpunktmäßig im Ruhrgebiet. Seine Stärke waren freie Kompositionen und geometrische Muster, er war ein Vertreter der abstrakten

Bottenbroicher Weltgericht (1533)

Weltgerichte auf Glasfenstern muss es im Mittelalter und der Frühen Neuzeit massenweise gegeben haben. Schriftliche Quellen bezeugen dies, und die Beliebtheit dieses Motivs lässt sich noch auf Miniaturen und auf Wandmalereien ablesen. Im Gegensatz dazu haben sich die brüchigen Werke

Erentrud Trost (1923-2004): Klosterkapelle Arenberg (1992)

Arenberg bei Koblenz mit seiner „historischen Landschaftsbilderbibel“ war schon seit langem mit dem Neuen Jerusalem verbunden. Ihr Gründer, Pfarrer Johann Baptist Kraus, ist auch der Gründer des Klosters, für das er eigens Nonnen aus der Schweiz an den Rhein einlud.

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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