Rudolf Yelin (1902-1991): Veitskirche in Mainhardt (1964)
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Henri-Arnaud-Kirche in Schöneberg (1949)
LETZTER BEITRAG
Rudolf Yelin (1902-1991): Veitskirche in Mainhardt (1964)
Ende der 1950er bis Mitte der 1960er Jahre gab es eine Tendenz im Sakralbau, das Himmlische Jerusalem durch vor- und zurückspringende Ziegelsteine im Altarbereich zur Darstellung zu bringen. Die Wirkung wurde gewöhnlich dadurch gesteigert, dass
Ikone zum Glaubensbekenntnis aus Russland (1650-1700)
Bei diesem Ausschnitt handelt es sich um einen unteren Teil eines komplexen, didaktischen Ikonenbilds, welches das russisch-orthodoxe Glaubensbekenntnis in Wort und Bild erklärt. Solche Tafeln haben Namen wie „Glaubensbekenntnis“, „Symbol des Glaubens“ oder „Bild des Glaubens“ oder kurz auch „Symbolbild“. Diese Ikonen sind jedoch nur dem Namen nach eine Gruppe,
Fragias Kavertzas: Weltgerichtsdarstellung aus Kreta (1641)
Die Ikone zeigt Christus Pantokrator als Richter, in der Mitte und darüber das Kreuz, und den Erzengel Michael mit der Seelenwaage sowie dem Schwert. Darunter ist der auf einer Wolke liegende Prophet Daniel abgebildet und neben ihm ein Text, der sich auf seine Vision vom Kommen des Menschensohnes bezieht. Die
Orthodoxes Andachtsbild aus Russland (18. Jh.)
Das Beispiel aus Russland stammt aus dem ländlichen Raum und zählt zur Volkskunst. Der Künstler wie auch der Entstehungshintergrund sowie die früheren Aufbewahrungsorte sind nicht bekannt; heute befindet sich die Pretiose in einer Privatsammlung, unerreichbar für die weitere Erforschung. Anders als bei goldfarbenen, feingemalten und daher auch teuren Ikonen herrscht
Ikone: „Das Licht auf dem Berg“ (20. Jh.)
Diese neue, moderne Ikone ist eine Arbeit aus dem späten 20. Jahrhundert. Gewöhnlich wird sie auf Französisch als „Icône La Lumière sur la Montagne“, auf Deutsch etwa als „Ikone: Das Licht auf dem Berg“ bezeichnet. Damit bezieht man sich auf die biblischen Verse 14 bis 16 aus dem fünften Kapitel
Griechische Allerheiligenikone (um 1700)
Diese Allerheiligenikone, die zu der Privatsammlung Emilios F. Margaritis gehört, ist wenig bekannt und nur sehr selten einmal auf Sonderausstellungen zu sehen, etwa auf der Ausstellung zur Synaxis 2010 in Moskau. Entstanden ist die Arbeit für eine griechisch-orthodoxe Kirche oder Kapelle. Wie auf griechischen Ikonen nicht unüblich lassen sich, vor
Jerusalemskreis-Ikone aus Nowgorod (um 1670)
Bei dieser Ikonenmalerei zieht sich das Himmlische Jerusalem wie ein breites Band vom oberen linken bis zum oberen rechten Rand hinweg. Die darin befindlichen Heiligen sind, wie üblich, in Gruppen zusammengefasst, die durch rote Arkaden voneinander abgetrennt sind (Arkadenjerusalem). Verbunden sind sie durch lange Tische, die sich sogar durch die
Zahari Hristovich Zograf (1810-1853): Athos-Kloster Megisti Lavra (1851/52)
Der Maler Zahari Hristovich Zograf (1810-1853) aus der bulgarischen Stadt Samokov stattete um die Mitte des 19. Jahrhunderts eine ganze Reihe von Klöstern mit Malereien aus. Der Künstler gilt, wie auch Sachari Sograf, als Vertreter eines Nationalstils, der an die slawische Kunst des Mittelalters anschließen wollte. Im griechisch-orthodoxen Athoskloster Megisti
Diakonische Tür aus Solwytschegodsk (um 1575)
Diese Ikonenmalerei wurde nicht auf eine Leinwand, sondern auf eine hölzerne Tür aufgetragen. Sie zeigt im oberen Drittel das Himmlische Jerusalem mit der Ummauerung vorne, die als Zackenfries seitlich und nach vorne weit in den Raum ausgreift. Dieser Zackenstil ist für das 16. Jahrhundert charakteristisch, vgl. dazu die Ikonentafel aus
Die Pax-Christi-Ikone (1991)
Die Idee einer Ikone für Pax Christi International, einer römisch-katholischen Friedensorganisation, ging aus der Arbeit von Pax Christi für Frieden und Versöhnung im Nahen Osten hervor, die dort auch Berührung mit der russisch-orthodoxen Kirche hatte. Solche Initiativen waren unmittelbar nach dem Ende des Ost-West-Konflikts populär. Die Ikone wurde im Jahr
Glaubensbekenntnis-Ikone aus Mstyora (um 1680)
Dieser Ausschnitt (45 x 30 Zentimeter) stammt von einer umfangreicheren, 214 x 179 Zentimeter großen Glaubensbekenntnis-Ikone (auch „Symbol des Glaubens“ genannt) auf Tempera-Basis, die an verschiedenen Stellen apokalyptische Themen ins Bild setzt. Der Ausschnitt zeigt oben die Himmelspforte und unten eine sehr seltene Verbindung von Paradies (rechts) und Himmlischem Jerusalem
Domenico Sguaitamatti (1953-2019): Kollegienkapelle San Carlo in Mailand (2000-2002)
Die römisch-katholische Kollegienkapelle San Carlo in Mailand bringt einen das Alte und das Neue Testament umfassenden Schöpfungszyklus auf sechs Fenstern. Man findet ihn an der linken Seite des Kirchenschiffs. Das letzte Fenster über dem Altar hat mit zwölf zu einem Kreis verbundenen Toren die neue Welt zum Thema. Auch hier
Arkadenjerusalem (19. Jh.)
Abweichend von den meisten Ikonen aus Russland oder der Ukraine präsentiert sich diese Arbeit, die im 19. Jahrhundert entstanden sein soll. Inhaltlich werden auf dieser Weltgerichtsikone die gleichen Szenen wie in den Jahrhunderten zuvor präsentiert, auch an den gleichen Positionen: Unten werden Verdammte von links nach rechts in die Hölle
Russisches Weltgericht auf einer Tabletka (um 1700)
Eine Tabletka ist eine doppelseitig bemalte, kleinformatige Ikone, die meistens aus einer gestärkten Leinwand gearbeitet ist. Sie hat also eine Vorder- und Rückseite, die beide bemalt werden. Vor allem zeigt sie kalendarischen Themen wie Kirchenfeste oder Tagesheilige. Tabletki wurden in der Kirche am jeweiligen Festtag auf einem Pult zur Verehrung
Englische Apokalypsen MS 434 und Eton College MS 177 (um 1250)
Der genaue Entstehungszeitpunkt der Apokalypsehandschrift MS 434 ist nicht bekannt. Es handelt sich um eine illuminierte Handschrift in anglonormannischer Sprache aus der Londoner Lambeth Palace Library, die sich ursprünglich in einem englischen Frauenkloster befunden hat. Bislang wurde sie auf die Mitte des 13. Jahrhundert datiert. Zunächst wird auf einer Miniatur
Marie-Noëlle Garrigou (1967-2020): „Jérusalem Céleste“ (um 2000)
Dieses Werk bekam von der Künstlerin den Titel „Jérusalem Céleste“. Es entstand um die Jahrtausendwende 2000 und war noch 2015 im Atelier der Mosaizistin und Ikonenmalerin Marie-Noëlle Garrigou (1967-2020) in Royans-Vercors vorhanden. Sie führte damals dazu aus: „In diesem Werk inspirierte mich die Sehnsucht nach einem sicheren Ort über die
Karel Škréta (um 1610-1674), Bartholomäus Kilian (1630-1696): „David mit dem Kopf Goliaths und einer Vision des Himmlischen Jerusalem“ (um 1670)
Der Grafik wurde die Bezeichnung „David mit dem Kopf Goliaths und einer Vision des Himmlischen Jerusalem“ gegeben. Es ist eine einzigartige Verbindung dieser sonst in der darstellenden Kunst stets getrennten biblischen Motive aus dem Alten Testament (Goliath) und dem Neuen
Markus Weisheit: Grabstelen und Grabsteine (1996ff.)
1996 schuf der Bildhauer Markus Weisheit für das Grabmal von F.-J. Hölscher eine Säulenbasaltstele, die von der damaligen Werkstatt Oswald Schneider in Siegburg gestaltet wurde. Die Form der 175 Zentimeter hohen und 30 bis 35 Zentimeter breiten Stele blieb weitgehend
Katrin Gräfrath: Grabstele und Grabstein (2012 und 2016)
Die Ortschaft Birk (Bergisches Land) ist ein Stadtteil von Lohmar im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen. Auf dem dortigen städtischen Gemeindefriedhof befindet sich auf einer freien Rasenfläche im hinteren Bereich des Friedhofs eine Jerusalemstele, die im oberen Abschluss das Himmlische Jerusalem zeigt.
Karl Imfeld (geb. 1953): Installation und Malerei in Ahrensburg (1995)
Einen der ungewöhnlichsten Bezüge zum Himmlischen Jerusalem schuf der Schweizer Maler Karl Imfeld (geb. 1953) im Jahr 1995 im Gemeindehaus Ahrensburg (Schleswig-Holstein) in der dortigen Freien Evangelischen Gemeinde (FeG). Es entstand eine durchdachte Raumgestaltung mit vielen Besonderheiten. Weiße Wände schließen
Karl-Josef Schneider (1935-2023): Grabstele aus Siegburg (1985)
Auf dem Nordfriedhof von Siegburg befindet sich das Gemeinschaftsgrab des Ehepaares Ingeborg und Heinz Ellenberger. Ihre Stele aus Muschelkalk wurde 1985 von dem Bildhauer Karl-Josef Schneider angefertigt, in dem Atelier des Künstlers nur wenige Hundert Meter entfernt. Es besteht aus
Rudolf Schäfer (1878-1961): Prachtbibel (1929)
1929 kam eine Prachtbibel („Die Bibel oder die ganze Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments“) auf den Buchmarkt, die mit Illustrationen von dem norddeutschen Kirchenmaler und Illustrator Rudolf Schäfer (1878-1961) ausgestattet wurde. Schäfer sah sich als deutschen lutherischen Künstler,
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.