

John Devoto: Himmelfahrt des Hesekiel in „Hermathenæ“ (1740)

Christian Georg Bessel (1636-1688): „Faber Fortunae“ (1673)
LETZTER BEITRAG
Jan van der Noot (1539-1595): „A Theatre for Voluptuous Worldlings“ (1569)
Vor uns haben wir eine typische, aber kaum bekannte Illustration des Himmlischen Jerusalem, die bereits der Renaissance zuzuordnen ist. Die meisten solcher Illustrationen aus der Reformationszeit stammen aus Bibeleditionen, diese ist jedoch in einem dichterischen

Emil Wachter (1921-2012): Autobahnkirche bei Baden-Baden (1978)
Die 1970er Jahre waren die Hochzeit der Autobahnkirchen. Autobahnen sollten damals ganz Deutschland überziehen, an ihnen sollte sich das moderne Leben ereignen – da wollten die Großkirchen selbstverständlich nicht abseits stehen. Der Fairness muss hinzugefügt werden, dass etwa zeitgleich die ersten Kritiker des Automobilwahns auftraten, im Kontext des Neuen Jerusalem

Klaus Arnold (1928-2009): St. Kilian in Assamstadt (1972)
Im Jahr 1972 erarbeitete Klaus Arnold (1928-2009) ein Himmlisches-Jerusalem-Fenster für die römisch-katholischen Kirche St. Kilian in Assamstadt im Main-Tauber-Kreis. Damals verließ man die alte Altstadtkirche und errichtete in einem Neubauviertel einen gewaltigen Neubau, der heute für diese ländliche Gemeinde völlig überdimensioniert erscheint, aber aus dem Wachstums-Optimismus der 1970er Jahre erklärt

Josef Henger (1931-2020): Tabernakel aus St. Maria in Böblingen (1964)
Eine der ersten neuen Tabernakel im Zuge der tiefgreifenden Liturgiereform von 1963 befindet sich in St. Maria in Böblingen südlich von Stuttgart, an der Altarrückwand des Chorraumes, unmittelbar vor einem Backsteinmosaik. Der Tabernakel wurde 1964 von dem Ravensburger Bildhauer Josef Henger (1931-2020) gestaltet, der ihn 1986 in eine ebenfalls von

Heinrich Schickhardt (1558-1635): Reliefbild aus Ehningen (um 1620)
An der Brüstung der Empore der evangelischen Kirche zu Ehningen südlich von Stuttgart sind, auf zwei Reihen verteilt, 27 Reliefbilder angebracht. Sie zeigen, wie üblich, Szenen aus dem Alten und Neuen Testament. Derartige Stuckreliefs wurden Anfang des 17. Jahrhunderts eine Modeerscheinung, doch wegen der Fragilität haben sich nur wenige Exemplare

Adolf Saile (1905-1994): Föhrichkirche in Stuttgart (1968)
Die Föhrichkirche ist eine evangelische Kirche, die sich in Stuttgart-Feuerbach befindet. Sie wird seit dem Jahr 2011 vornehmlich von der russisch-orthodoxen Kirchengemeinde genutzt. Dazu wurde der gesamte Innenbereich den Bedürfnissen der Orthodoxen angepasst und entsprechend umgestaltet. Erhalten hat sich glücklicherweise das einzige Buntglasfenster an der Südwand der Kirche, welches den

Johannes Schreiter (geb. 1930): Heidelberger Universitätsfenster (2011)
Der in Hessen lebende Maler, Grafiker und Glasbildner Johannes Schreiter (geb. 1930) sollte ursprünglich Fenster für die Heilig-Geist-Kirche in Heidelberg gestalten, worüber es 1984 zum „Heidelberger Fensterstreit“ kam. Der Künstler konnte aber Jahre später in einer anderen Kirche Heidelbergs einen neunteiligen Fensterzyklus ausarbeiten und auch vollenden. Das geschah von 2006

Veitskapelle in Stuttgart-Mühlhausen (um 1385)
Der größte Schatz der Veitskapelle in Mühlhausen nordöstlich von Stuttgart ist, neben mittelalterlichen Altären, eine vollständig erhaltene Wand- und Gewölbemalerei aus der Zeit um 1385. Soweit bekannt, wurde sie während der Reformation und auch danach niemals übertüncht. Da mit dem Bau Meister der Bauhütte des Veitsdoms in Prag beauftragt waren,

Hans Mayer: Grabsteine von Natursteine Mayer aus Lauf/Pegnitz (ab 2000)
Natursteine Mayer nennt sich der Betrieb von Meister Hans Mayer in Lauf an der Pegnitz. Von dort werden seit inzwischen über einhundert Jahren Design-Steine vom Fachmann für ganz Mittelfranken hergestellt. Der Betrieb ist bekannt für schnörkellose, harmonische Arbeiten in klassischen Formen; zeitlos, schön und natürlich sollen sie sein. Der Betrieb

Grabsteine aus dem Steinmetzbetrieb Naturstein-Richter aus Sulingen (um 2020)
Der Steinmetz und Bildhauermeister Heiko Richter ist Inhaber des Betriebes Naturstein-Richter in Sulingen südlich von Bremen. Der Traditionsbetrieb stellt seit über achtzig Jahre Grabsteine her und ist in der letzten Zeit durch qualitätsvolle Arbeiten mit dem Motiv der Himmelspforte aufgefallen. Alle Steine sind hier so wiedergegeben, wie sie in der

Vita des Heiligen Basilius (1768)
Überraschend modern muten diese drei Tuschezeichnungen an, die in Russland im Jahr 1768 entstanden sind. Man findet sie im letzten Viertel einer Lebensgeschichte über den Heiligen Basilius (um 330 – 379). Der Asket, spätantike Bischof und Kirchenlehrer Basilius von Caesarea war schon zu Lebzeiten als Basilius der Große bekannt, zusammen

Robert Lawson (1892-1957): Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1939
Die beiden Abbildungen entstammen einer Ausgabe, welche 1939 in New York erschienen ist. Sie umfassen den christlichen Erfolgsroman „Pilgrim’s Progress“ von John Bunyan aus dem 17. Jahrhundert. Der erste Ausschnitt, eine rotfarbene Zeichnung, findet sich auf den beiden Innenseiten des Covers jeweils am Beginn und am Ende des Buches. Auf

Epitaph des Abtes Johann Ulrich Bauder aus dem Kloster Maulbronn (1683)
Johann Ulrich Bauder musste Zeit seines Lebens mit vielerlei Schwierigkeiten fertig werden. Geboren wurde er 1610 in Leonberg, dann studierte er u.a. in Maulbronn, wo er 1675, als er bereits alt und krank war, zum Abt und Generalsuperintendenten berufen wurde. Zur Zeit seiner höchsten Schaffenskraft wurde seine Heimat mit jahrelangen

Daniel Mosimmanuel de Gresle: Zweiwegebild als frühneuzeitliches Flugblatt aus Straßburg (1612)
Diese Stadt wird fast vollständig von einer Wolke verdeckt, vor der Christus Pantokrator als Weltenrichter erscheint. Er thront ganz mittelalterlich auf einem Regenbogen, begleitet von zwei Engeln, die mit Posaunen zum Jüngsten Gericht rufen. Hinter der Wolke, die an eine Mandorla angelehnt ist, sieht man zahlreiche kleine Wohnhäuser wie in

Ann Therese Kelly: St. Gabriel’s Church in Elma (2006)
In den letzten Jahren sind Glasmalereien von Künstlern wie Horst Bohatschek, David Hetland, René Pouillard, Richard Hanley, Marjorie Blake oder Maria Agar Loche entstanden, die sich durch hohe Flächigkeit, kräftige Farben und große Glasscheiben auszeichnen. Dadurch ist es möglich, dass man ohne Ablenkung sofort die wesentlichen Bestandteile und Aussagen eines

Johann Friedrich Fleischberger (1631-1665): „Zarte Jugend Werthe Tugend“ (1654)
Der Kupferstich zeigt eine verstorbene Frau in ihrem Bett und davor ihren Ehemann in Trauer. Im Hintergrund zieht sich die Silhouette der freien Reichsstadt Nürnberg entlang. Darüber erscheint Christus in den Wolken, und links von ihm das Himmlische Jerusalem (Ausschnitt). Die Verstorbene ist Maria Hagedorn (1636-1654), der Trauernde Johann Ludwig

Rudolf Yelin (1902-1991): Evangelische Martinskirche von Ohmenhausen (1959)
Ohmenhausen ist zwar eine separate Siedlung an einem Berghang, war aber immer mit der Stadt Reutlingen im Tal eng verbunden. Dort war Rudolf Yelin (1902-1991) bereits recht aktiv, erst für die Leonhardskirche (1939), die Katharinenkirche (1950), die Christuskirche (1952), so

Rudolf Yelin (1902-1991): Evangelische Georgskirche in Dottingen (1956)
Rudolf Yelin (1902-1991) hatte einen örtlichen Schwerpunkt von Darstellungen des Himmlischen Jerusalem bislang in Stuttgart und in der Umgebung von Calw; mit Dottingen, einem Ortsteil der Stadt Münsingen, verlagerte er sich jetzt auf die Schwäbische Alb. Zentrum von Dottingen ist

Tabernakelummalung in St. Mariä-Himmelfahrt in Rheinberg-Ossenberg (2013)
Die Ossenberger römisch-katholische Kirche St. Mariä-Himmelfahrt wurde durch den Architekten Toni Hermanns aus Goch erbaut. Die Blicke zieht das Altargemälde am Ende des Langschiffes auf sich, mit einer einfachen, graugefassten Darstellung der Nachkriegszeit. Thema ist, dem Namen der Kirche entsprechend,

Rudolf Yelin (1902-1991), Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) und Adolf Saile (1905-1994): Altarfenster der evangelischen Pauluskirche in Mengen (1955)
In der evangelischen Kirche von Mengen, einem schlichten Saalbau von 1955, ist das Glasfenster hinter dem Altarbereich der optische Bezugspunkt und künstlerische Höhepunkt. Es handelt sich um drei Glasbahnen, in die im unteren Bereich Szenen aus dem Leben Jesu eingearbeitet

Uli Lorenz: Apokalypse-Zyklus (1984)
Sowohl der evangelische wie auch der katholische Kirchentag veranstalten Kunstwettbewerbe und Ausstellungen mit dem Ziel, die Sakralkunst bekannter zu machen. Oftmals ist dies auch eine Gelegenheit für noch junge Talente, sich mit ihren Arbeiten vorzustellen. Für eine Ausstellung zum 88.

Sargbriefe aus Schweden (1832 und 1839)
In Schweden bildete sich eine eigene Bildtradition des Zweiwegebildes heraus. Dort gab es die sogenannten Kistebrevs (auf Dänisch kistebilde). Das waren einfache und billige, meist farbenfrohe Einblattdrucke, die unter einen Sargdeckel geklebt oder als Wanddekoration verwendet wurde. Besonders beliebt waren
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

