
LETZTER BEITRAG
Ferdinand von Quast (1807-1877): Jerusalemsleuchter der evangelischen Kirche von Radensleben (um 1870)
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es in Preußen eine Renaissance der Jerusalems-Radleuchter, man findet sie jetzt in Magdeburg, in Lychen oder in Bromberg – als Vorbild werden immer wieder allgemein die romanischen

Pieter van der Borcht: The New Testament (1653)
Englands Bibelausgaben sind nicht gerade reichlich mit Abbildungen ausgestattet worden und der Teil der Johannesoffenbarung schon gar nicht. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel, und so enthält der Druck „The New Testament of our Lord and Saviour Jesus Christ“ stattliche Kupferstiche, die ihn zu einer englischen Prachtbibelausgabe machen. Es war

Weltgericht aus Poliana (16. Jh.)
Aus der Nikolauskirche des Dorfes Poliana (Solnechnaya Polyana, Samara Oblast, Südrussland) stammt eine Ikone, die sich heute im Nationalmuseum von Krakau befindet (Inventarnummer Ic 25). Entstanden ist die 182 x 144 Zentimeter große Temperamalerei einst im 16. Jahrhundert, die näheren Umstände sind nicht bekannt. Wie bei russisch-orthodoxen Weltgerichtsdarstellungen üblich, ist

Herold der Wahrheit, Teil 2: Jerusalem-Abbildungen nach dem Ersten Weltkrieg
Die adventistische Missionszeitschrift „Herold der Wahrheit“ hatte im 19. Jahrhundert zahlreiche Illustrationen des Neuen Jerusalem den Lesern und Leserinnen präsentiert. Vor allem nach dem Ersten Weltkrieg waren in dieser deutschsprachige Zeitschrift überdurchschnittlich viele Jerusalems-Abbildungen zu finden. Weiterhin sind die an der Zeitschrift beteiligten Künstler namentlich nicht bekannt, aber die Forschung

Karl Hellwig (1911-1993): Martin-Luther-Kirche in Plettenberg-Elsetal (1958)
Die evangelische Martin-Luther-Kirche ist die evangelische Kirche von Plettenberg-Elsetal im Sauerland. Es handelt sich um eine typische Vertriebenenkirche, für zuziehende Flüchtlinge aus Ost- und Westpreußen an einem Berghang errichtet. Trotz begrenzter finanzieller Mittel hat man beim Bau der Kirche 1958 nicht auf qualitative Buntglasfenster verzichten wollen. Aus den Unterlagen wissen

Ulrich Henn (1925-2014): Kirchenportal in Braunschweig, St. Magni (1964)
Ulrich Henn ist ein Künstler, der während seines langjährigen Schaffens das Neue Jerusalem immer wieder zur Darstellung brachte, so 1976 in St. Bartholomäus in Namedy (Rheinland-Pfalz) oder um 1999 bei der St. James Cathedral in Seattle (Washington, USA). Erstmals hat er das Thema aber schon 1964 aufgegriffen, bei der St.

Hans Rucker (1931-2011): St. Marien in Katzwang (1981)
Der mittelalterliche Ort Katzwang gehört heute zu Nürnberg. Da das Dorf zur Reformation übertrat, wurde erst zwischen 1967 und 1973 eine katholische Kirche errichtet. Der moderne Bau erhielt den Namen St. Marien. Nach und nach wurde der nüchterne Zweckbau mit Kunstwerken ausgestattet. 1981 kam ein Jerusalemsleuchter aus Bronze hinzu. Geschaffen

Illustrationen der Zeitschrift „Stadt Gottes“, 1919 bis 1939 (Teil 2)
Einige Darstellungen aus den Anfangsjahren der Familienzeitschrift „Stadt Gottes“ wurden bereits vorgestellt. Nach dem Ersten Weltkrieg erfuhr die katholische Familienzeitschrift „Stadt Gottes“ eine künstlerische Erneuerung. Waren die Illustrationen des Neuen Jerusalem bislang traditionell und wenig innovativ, so finden sich nach 1918 in dieser Zeitschrift zeitgemäße, durchaus interessante Beiträge. 1919 (Band

Adolf Quensen (1851-1911): Fresken des Kaiserdoms zu Königslutter (1887-1894)
Zwanzig Kilometer von Braunschweig entfernt wiederholte man im Kaiserdom zu Königslutter die Grundkomposition des Braunschweiger Doms. Die imposanten Deckenmalereien unter dem Chor wurden zwischen 1887 und 1894 von dem Braunschweiger Hofdekorationsmaler Adolf Quensen (1851-1911) in Zusammenarbeit mit dem Architekten August Ottmar Essenwein (1831-1892) angefertigt. Selbstverständlich führten nicht diese beiden älteren

Erhardt Jakobus Klonk d. J. (1932-2024): Evangelische Kirche in Rotenkamp (1992)
Erhardt Jakobus Klonk d. J. (1932-2024) verwendete einen Entwurf aus dem Jahre 1992 nicht nur für ein Fenster in Geilshausen, sondern ebenso für die evangelische Kirche in Rotenkamp bei Königslutter. Auch hier handelt es sich um ein relativ kleines, ca. 1 x 1 Meter großes Altardoppelfenster. In diesem bricht der

Adolf Quensen (1851-1911): evangelische Kirche in Lelm (um 1890)
Um das Jahr 1890 wurde die Decke der evangelisch-lutherische Kirche St. Maria zu Lelm, einem Ortsteil der Stadt Königslutter, mit Freskenmalereien ausgestattet. Für den Entwurf und die Ausführung gewann man Adolf Quensen (1851-1911), den angesehenen „Hof- und Dekorationsmaler“ des Herzogs von Braunschweig, zu dessen Herrschaftsgebiet Lelm gehörte. Quensens große Erfolge,

Georg Steyger (1564-1638): Schalldeckel der Kanzel aus Helmstedt (um 1597)
Der Quedlinburger Bildschnitzer und Kanzelbauer Georg Steyger (1564-1638) wurde auch in Helmstedt tätig, nämlich in der evangelischen Kirche St. Stephani. Die dortige Kanzel wurde kurz nach dem Jahr 1596 fertiggestellt, als Stiftung der Söhne von Joachim und Agnes Mynsingers von Frundeck. Das imposante Kunstwerk, das auch heute noch die Blicke

Karl Hellwig (1911-1993): Dreifaltigkeitskirche in Plettenberg-Landemert (1958)
Das Buntglasfenster „Das Lamm im Himmlischen Jerusalem“ schuf der ansonsten weniger bekannte und auch kaum erforschte Glaskünstler Karl Hellwig (1911-1993). Inzwischen gibt es immerhin eine erste kurze Biographie zu dem Künstler.Sein Werk „Das Lamm im Himmlischen Jerusalem“ entstand 1958 für die evangelische Dreifaltigkeitskirche in Plettenberg-Landemert südlich von Hagen im Sauerland.

Die Berleburger Bibel (1726)
1726 erschien der erste Band der Berleburger Bibel „Heilige Schrift Altes und Neues Testaments“ mit einem bemerkenswerten Kupferstich, der sich eng an den des Petersenschen Werkes „Offene Thür“ von 1718 hält. Ein großformatiges Himmlisches Jerusalem als Frontispiz für eine Bibelausgabe hat es bis dato eigentlich noch nicht gegeben. Der maßgebliche

John Bunyan: Pilgrim’s Progress, afrikanische Ausgaben 1964 und 1967
Im Rahmen der Afrikamission entstanden in den 1960er Jahren zwei Übersetzungen von John Bunyans Pilgerroman „Pilgrim’s Progress“, mit denen man unterhalten und für den christlichen Glauben gewinnen wollte. Die Übersetzungen wurden unmittelbar nach der Unabhängigkeit der ehemals englischen Kolonien herausgegeben. Die erste Ausgabe erschien 1964 in Soni (Tanganyika/Tansania). Sie wurde

Alois Plum (1935-2024): Jerusalems-Fenster und Mariensymbole in St. Sebastian in Magdeburg (1992)
Sankt Sebastian ist eine römisch-katholische Probstei- und Kathedralkirche in Magdeburg, die in der Innenstadt direkt gegenüber dem evangelischen Dom liegt. 1992 bis 1993 wurde die einfache Nachkriegsverglasung durch hochwertige Fenster des Mainzer Glaskünstlers Alois Plum (1935-2024) ersetzt. Die Pläne dazu gehen bis 1985 zurück. Doch es dauerte bis in die

MS Français 376: Guillaume de Digullevilles „Pélerinage de la vie humaine“ (1425-1450)
Diese späte Ausgabe der Pélerinage lehnt sich bezüglich der Miniaturen mit dem Himmlischen Jerusalem eng an ältere Ausgaben an, etwa an MS 1130. Deutlich wird dies schon bei der ersten Miniatur auf fol. 1r. Neu ist allein die Begrünung, wie

Kirche Vieux Astre in Sepvigny (1500-1550)
Die Friedhofskapelle von Sepvigny, einem kleinen Ort bei Vaucouleurs im Département Meuse in der Region Grand Est, wurde Anfang des 13. Jahrhunderts an einem mittelalterlichen Straßenkreuz erbaut. Sie erhielt den Namen Vieux Astre, abgeleitet vom lateinischen Atrium. Einer lateinischen Inschrift

MS Français 377: Guillaume de Digullevilles „Pélerinage de la vie humaine“ (um 1395)
Es gibt mittelalterliche Darstellungen, die das Himmlische Jerusalem überraschend klein, kaum erkennbar wiedergeben. Bei der Ausgabe MS Français 377 der Französischen Nationalbibliothek in Paris ist dies der Fall. Bekannter ist vor allem die erste Miniatur auf fol. 1r, die die

Nils Håkansson: Kirche von Rabelöv (1450-1475)
Kaum erhalten haben sich die rotblauen Freskenmalereien in Rabelöv, nordlich von Kristianstad in der südschwedischen Provinz Skåne gelegen. Die dortige Dorfkirche wurde zwischen 1450 und 1475 ausgemalt. 1835 wurde die Kirche außer Betrieb genommen, als die Pfarreien Råbelöv und Fjälkestad

Fresken der Kirche von Maglehem (1450-1470)
Die Kirche von Maglehem in Südschweden (Provinz Skåne) ist ein romanischer Steinbau aus dem frühen 13. Jahrhundert. Das Himmlische Jerusalem in der dortigen nördlichen Chorwand gehört zu dem Darstellungstyp der Torszenen. Die Kreidemalerei stammt aus der Zeit zwischen 1450 und

Fresken der Kirche von Östra Vemmerlöv (um 1450)
Die rotbraune Freskenmalerei auf einer Gewölbekappe der Kirche von Östra Vemmerlöv in der dänischen Provinz Skåne entstand um die Mitte des 15. Jahrhunderts. Sie entstanden zwar nach ähnlichen Malereien in Fjälkinge und Gualö, aber mit Sicherheit noch vor den Arbeiten
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.