LETZTER BEITRAG

Angela Gsaenger (1929-2011): Mosaiken aus der Kirche St. Matthäus in München (1956) und der Christuskirche in Sulzbach-Rosenberg (1956-1958)

Das Mosaik an der Altarwand in der evangelischen Kirche St. Matthäus in München zeigt das Himmlische Jerusalem als Bild für Gottes künftige, ewige Welt. Es ist eine Arbeit der Glaskünstlerin und Mosaizistin Angela Gsaenger (1929-2011). Diese Arbeit entstand 1956 kurz vor den anderen Mosaiken in Sulzbach-Rosenberg (Oberpfalz) und in Wolfsburg.

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Dietrich Reinkingk (1590-1664): „Tractatus Regimine“ (1632, 1651 und 1659)

Das Werk „Tractatus Regimine“ ist eine frühneuzeitliche Staatsschrift, in der besprochen wird, wie ein idealer Staat aufgebaut ist und wie eine Regierung zu funktionieren habe. Die Staatslehre des Dietrich Reinkingk (1590-1664) war von lutherischer Ethik und biblischer Theologie beeinflusst, tendierte jedoch zu einer einheitlichen postkonfessionellen Verfassungsordnung. Von daher ist es

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Maria de Jesus (1602-1665): „Geistliche Stadt Gottes“ (1768)

Das Neue Jerusalem als Attribut Mariens konnte sich gegen das Festungsmotiv (etwa die Glaubensburgen) im Katholischen nicht wirklich durchsetzen. Es gibt für ersteres nur wenige Beispiele. Eines davon findet man im Visionsbericht einer Maria de Jesus de Agreda.Die spanische Nonne lebte von 1602 bis 1665 und war Äbtissin des Franziskanerinnenkonvents

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Wandteppich von Raimund Adametz (geb. 1947): Diakonissenhaus in Rotenburg (1996)

Das evangelische Diakonissen-Mutterhaus in Rotenburg an der Wümme im nordöstlichen Niedersachsen erwarb 1996 ein Kunstwerk von Raimund Adametz. Der Künstler kam 1947 in Hamburg zur Welt und wurde nach einem Studium der Kunstpädagogik, Kunsttherapie und Malerei durch Bettina Müller-Vogeler aus Worpswede in die Gobelinweberei eingeführt. Seit 1986 arbeitet er als

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Albertus Pictor: Fresken in Härnevi (1475-1500) und in Kungs-Husby (um 1500)

Härnevi ist eine protestantische Kirche in der schwedischen Provinz Västmanlands. Bekannt ist die Kirche vor allem für ihre Fresken aus dem letzten Viertel des 15. Jahrhunderts. Obwohl sie seitdem nicht übermalt oder überkalkt bzw. übertüncht worden sind, haben sich diese Wandmalereien nicht gut erhalten. Sie sind die Arbeit eines großen

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Augustinus: „De Civitate Dei cum commento“ (1489)

Wie ärmlich oder bescheiden es in künstlerischer Hinsicht im Gegensatz zu Italien oder Frankreich im Deutschen Reich zuging, belegen die Illustrationen zu der Schrift „De Civitate Dei“. Im deutschsprachigen Raum wurde eine Abbildung populär, die erstmals in einer Ausgabe von „De Civitate Dei“, 1489/90 bei Johann (von) Amerbach (um 1444-1513)

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Ikone „Kirche auf dem Kreuzzug“ (um 1555)

Etwa im Jahre 1555 wurde eine horizontal ausgerichtete Ikone (insg. 396 x 133 Zentimeter) vollendet, die in der Literatur später als „Die Kirche auf dem Kreuzzug“ oder „Die streitbare Kirche“ etwas bekannter wurde. Das sakrale Kunstwerk stand einst in der Mariä-Entschlafens-Kathedrale im Moskauer Kreml; heute befindet es sich in der

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Französische Bibelausgaben (1552 und 1554)

1541 (2. Auflage 1549, 3. Auflage 1552) erschien in Paris eine Bibelausgabe von Johannes Benedictus (Jean Benoit, 1484-1573). Dem Werk „Biblia Sacra iuxta vulgat(am) quam dicvnt editionem“ wurde in der dritten Auflage bei der Darstellung zum Himmlischen Jerusalem ein eigenartiges Komposit mitgegeben (S. 259): die Vögel über der Stadt finden

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Katholische Vulgataausgaben (1573 und 1576)

1573 erschien eine neue Vulgataausgabe, die „Biblia, ad vetustissima exemplaria nunc recens castigata“, von der auch kolorierte Ausgaben auf den Markt gebracht wurden. Sie war als Fortsetzung der Löwener Ausgabe, herausgebracht 1547 von der dortigen theologischen Fakultät, gedacht. Das Werk der Reformationszeit enthält eine Vorrede des Dominikaners Johannes Hentenius (1500-1566),

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Julius Steglich (1839-1913): Kinderlehrbuch (1882)

Der Kupferstich des Kinderbuchs „Vom jüngsten Gericht“ (11 x 9 Zentimeter) fällt in die Zeit des Neupietismus. Dieser geht einher einerseits mit einer süßlichen Frömmelei und schier unglaublicher Naivität, andererseits mit nationaler Überhöhung und kulturellem Imperialismus. Davon ist auch das Kinderlehrbuch „Zweimal zweiundfünfzig biblische Geschichten für Schulen und Familien“ nicht

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Petrus Canisius (1521-1597): „De Maria Virgine Incomparabili“ (1576)

Petrus Canisius (1521-1597) war der erste deutsche Jesuit und Begründer der römisch-katholischen Katechismen: Das sind Handbücher zur Unterweisung in den Grundfragen des christlichen Glaubens nach Sicht der römisch-katholischen Kirche. Er war auch ein inniger Marienverehrer und Mitbegründer der Marienfrömmigkeit, denn er hatte schon 1558 die Lauretanische Litanei nördlich der Alpen

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Russische Weltgerichtsdarstellung aus der Kunsthalle Perm (um 1620)

Diese russische Arbeit aus einer orthodoxen Kirche oder einem orthodoxen Kloster entstand um das Jahr 1620. Die Gesamtgröße beträgt 151 x 123 Zentimeter; es ist eine Malerei aus Tempera und Goldapplikationen auf Lindenholz. Die dunkle Tönung, die auch das Gold

Würfeljerusalem aus Nowgorod (um 1500)

Dieses einzigartige Beispiel für ein russisches Weltgericht soll aus Nowgorod stammen. Es wurde jedoch seinem Ursprungsort entnommen und kam in das Kiewer Nationalmuseum für russische Kunst, dort Inventarnummer Zh-4. Seit 2017 führt das Museum den Namen Nationalmuseum Kiewer Gemäldegalerie, kurz

Russisches Weltgericht (um 1750)

Fachleute datieren diese ungewöhnliche und wohl einzigartige Ikone aus Russland in die Mitte des 18. Jahrhunderts. Das Museum Russischer Ikonen im US-amerikanischen Clinton (Inventarnummer R2007.15) kaufte dieses Werk im Juli 2007 vom internationalen Auktionshaus Christie’s an. Wichtige Informationen, wie Provenienz,

Ikone aus Westrussland (19. Jh.)

Weltgerichte erfreuen sich seit dem 15. Jahrhundert in der Ikonenkunst einer ungebrochenen Beliebtheit, und das gilt genauso für das 19. Jahrhundert. Damals entstand in Westrussland eine Ikone, die man heute im Staatlichen Museum für Geschichte der Religion in St. Petersburg

Südrussische Weltgerichtsdarstellung (17. Jh.)

Diese volkstümliche Ikone stammt aus einem Synodikon einer Kirche oder Kapelle aus dem südlichen Russland. Es ist eine einfache Arbeit, vermutlich eine Kopie einer älteren Fassung, die jedoch noch nicht bekannt oder bereits wieder verschollen ist. Im Gegensatz zu vielen

Weltgerichtsikone aus Galich (1750-1800)

Diese Ikone stammt aus der russischen Kleinstadt Galich (auch Galitsch) aus der Oblast Kostroma, einem Zentrum russisch-orthodoxer Sakralkunst. Das Kunstwerk aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ist vor allem deswegen ungewöhnlich und herausragend, da es in großen Teilen aus

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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