

Orthodoxes Weltgericht aus Detroit (1925)

Andreas Walsperger: Pal. Lat. 1362: Weltkarte (1448)
LETZTER BEITRAG
MS Nouv. Acq. 3093: „Les Très Riches Heures du Duc de Berry“ (1380-1412)
Das Bild zeigt eine Miniaturmalerei aus dem späten 14. oder frühen 15. Jahrhundert, die fälschlich als „Der Garten Eden“ oder „Das Paradies“ bekannt ist. Es wurde von den niederländischen Miniaturmalern, den Gebrüdern Limburg (Paul, Jean

Weltgerichtsikone mit Baldachin aus der Tretjakow-Galerie in Moskau (um 1450), Kopien aus Pskow (1547), 19. Jh., sowie in in Beit HaGalil (2000) und Colorado Springs (2002)
Eines der bekanntesten und auch ältesten Beispiele einer russischen Weltgerichtsikone zeigt das Neue Jerusalem auf der linken, oberen Seite eines Jüngsten Gerichts. Im unteren Bereich sind Gruppen von Heiligen zusammengestellt. Alle sind in weiße Gewändern gekleidet. Darüber ist eine Architektur gesetzt, die die Kenntnis oberitalienischer Bauten der Lombardei verrät. In

William Blake (1757-1827): Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1824
1824 schuf der englische Altmeister William Blake (1757-1827) fünf Wasserfarbzeichnungen zum Himmlischen Jerusalem, im Rahmen seiner Beschäftigung mit dem Buch Pilgrim’s Progress von John Bunyan. Sie gelten als eine der letzten Arbeiten von Blake am Ende eines überreichen Schaffens. Sein Einfluss auf zukünftige Darstellungsweisen im Buchdruck kann gar nicht unterschätzt

Ernst Rasche (1926-2018): St. Mariä Geburt in Mülheim (1989)
Der einfache Chorraum von St. Mariä Geburt, einer römisch-katholischen Kirche in Mülheim zwischen Duisburg und Essen mitten im Ruhrgebiet, benötigte eine künstlerische Ausgestaltung. Dazu beauftragte man unter Pfarrer Herbert Wiemers den Bildhauer Ernst Rasche (1926-2018), der in Mülheim beheimatet war. Der Künstler modellierte und bemalte zu Jahresbeginn 1989 diese Chorwand

Hildegard Bienen (1925-1990): Schmuckkreuz aus St. Johannes Evangelist, Gelsenkirchen (1974)
Hildegard Bienen (1925-1990) ist mit Sicherheit eine Künstlerin, die das Himmlische Jerusalem ungewöhnlich oft entworfen hat und über Jahre hinweg dazu eine ganz eigene Formsprache entwickelt hat. Eine eigenständige Werkgruppe sind dabei sogenannte Schmuckkreuze, die über den Altar oder anderswo in der Kirche aufgehängt werden. 1970 fertigte sie ein solches

Corvinus-Graduale aus Frankreich (um 1480)
Ein Graduale ist ein liturgisches Gesangbuch. Diese waren im Mittelalter oftmals prachtvoll ausgestattet. Ein Meisterwerk ist das Corvinus-Graduale, entstanden um 1480. Ein oder mehrere unbekannte Miniaturisten aus Frankreich waren an diesem Werk beteiligt, welches zu der Bibliothek des Königs Matthias gehörte und heute Eigentum der Széchényi-Nationalbibliothek in Budapest ist (Cod.

Walter Jac Maris (1900-1996): Monumentum mortuorum in Nijmegen (1949)
Bei der Wandgestaltung der Gedenkhalle vor der ehemaligen Dominikanerkirche an einer der Ecken des Albertinums in Nijmegen (dem „Monumentum mortuorum“) handelt es sich um ein grobes Mosaik in Gestalt eines Keramikreliefs. Dieses wurde in eine Wandnische eingesetzt und ist am Rand mit einem dreifachen Fries aus Backstein umzogen. Hier wird

Diebolt Laubers Werkstatt: „Barlaam und Josaphat“ (1469)
Diebolt (auch Diebold) Lauber (geb. vor 1427, gest. nach 1471) betrieb Mitte des 15. Jahrhunderts im elsässischen Hagenau eine Schreiberwerkstatt und einen florierenden Handschriftenhandel. Hier wurde billige Massenware von Schreib- und Zeichenknechten hergestellt; auf Qualität wurde weniger Wert gelegt, sondern Gebrauchsgrafik produziert. Aus der Produktionsstätte Lauber gingen mindestens 80 überwiegend

Everlövsmästaren: Fresken aus Kageröd (1475-1500)
Der schwedische Malermeister mit dem Notnamen Everlövsmästaren war in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts aktiv. Als sein Meisterwerk gilt die Ausmalung der Kirche von Everlös in Skåne, die dem Maler seinen Namen gab. Für das Motiv Himmlisches Jerusalem sind jedoch drei andere von ihm ausgemalte Bauwerke von Bedeutung: die

Olof Herman Kälde (1936-2014): Kila-Kirche (1967)
Bengt Olof Herman Kälde, geboren 1936 in Uppsala, gestorben 2014, war ein schwedischer Künstler auf dem Gebiet der Mosaikkunst und Glasmalerei. In den 1950er Jahren hat er als einer der wenigen Ausländer an der Kunstakademie in München studiert, dann auch im Kloster Chevetogne bei Namur, in Rom, Athen und auf

Helga Trossen: Maria vom Frieden in Homburg (1968)
Das gewaltige Altarmosaik von Helga Trossen zeigt das Reich Gottes aus der Offenbarung des Johannes. Ihr Werk schmückt den Altarbereich der römisch-katholischen Pfarrkirche Maria vom Frieden in Homburg im Saarland, die von 1954 bis 1956 erbaut wurde. Entsprechend dem Namen der Kirche beschloss man etwa zehn Jahre nach Fertigstellung, das

Josef de Ponte (1922-2006): Kirche Zum Heiligen Kreuz in Darmstadt (1965)
Die Darmstädter Pfarrkirche Zum Heiligen Kreuz, eine ehemalige Deutschordenskirche, wurde im Dezember 1965 geweiht. Chor und Schiff des römisch-katholischen Gotteshauses bilden einen Einheitsraum mit einer durchgehenden, mehrflächigen Holzdecke. Das Altarbild ist der künstlerische Mittel- und Höhepunkt der Kirche. Auf dem zentralen Mosaik ist ein triumphierender, verklärter Christus vor der himmlischen

Santa Maria in Trastevere in Rom (12. Jh.)
Das Motiv des Lämmerfrieses war in Rom noch im 12. und 13. Jahrhundert in Gebrauch, nachdem es in der Spätantike in Rom erfunden worden war. Das zeigen Darstellungen u.a. in Santa Maria in Trastevere. Dort ist das Himmlische Jerusalem nun an der rechten Seite zu finden, ebenso wie in dem

Gertrude Hermes (1901-1983): Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1928
In London erschien bei dem Verlag Cresset-Press 1928 eine hochwertige Ausgabe des ersten Teils von „Pilgrim’s Progress“ mit schwarzweißen Arbeiten von Blair Hughes-Stanton (1902-1981) und Gertrude Hermes (1901-1983). Die expressive Ausarbeitung mit dem Neuen Jerusalem als Lichterscheinung am Horizont eines langen Pilgerweges ist der Seite 65 zugeordnet und ist ein

Jan Thorn Prikker (1868-1932): Glasfenster aus Heilige Dreikönige, Neuss (1927)
Zwei Glasfenster zum Thema Himmlisches Jerusalem haben sich in der römisch-katholischen Kirche Heilige Dreikönige in Neuss am Niederrhein erhalten. Die Fenster aus blauem, rotem, aber auch gelbem und hellgrünem Antikglas, Blei und Schwarzlot befinden sich im Obergaden der Kirche an der linken Seite vom Eingang aus gesehen. Dargestellt sind figürliche

Alfred Heller (1924-2012): Glasfensterfronten von St. Wolfgang in Bamberg (1967)
Die metergroßen Fensterwände im Schiff der römisch-katholischen Kirche St. Wolfgang in Bamberg (Oberfranken) umfassen das Kircheninnere von zwei Seiten. Es ist transparentes Glas, welches innen etwas von der äußeren Umgebung, außen etwas vom Inneren zeigt, je nach Lichtverhältnissen in unterschiedlicher Stärke. In die zwei Glaswände des Kirchenschiffs zu je fünf

Wandmalerei aus der Dreifaltigkeitskirche in Rákoš (um 1380)
Noch vor der Wandmalerei in Cerin (um 1410) und derjenigen in der Annakirche in Strazky (um 1510) entstand auf dem Gebiet der heutigen Slowakei die Wandmalerei in Rákoš als bedeutendste Darstellung eines Weltgerichts mit einem Himmlischen Jerusalem, die sich in

Michael O’Connor (1801-1867), Arthur O’Connor (1826-1873): Fenster aus dem Southwell Minster (1865)
Dieses Rundbogenfenster vereint auf mehreren Ebenen unterschiedliche biblische Szenen aus dem Leben Mariens im Stil der Präraffaeliten. Als erstes bzw. letztes Motiv ist ganz oben Christus auf einem Thron dargestellt. Dieser Thron ist von einem Baldachin umgeben, der sich selbst

Joseph Villiet (1823-1877): Porta Coeli aus Notre-Dame in Marmande (um 1860)
Die Kirche Notre-Dame ist ein Benediktinerpriorat der römisch-katholischen Kirche in der Gemeinde Marmande im Departement Lot-et-Garonne im südwestlichen Frankreich. Um das Jahr 1860 wurde der Glasmaler Joseph Villiet (1823-1877) beauftragt, in der mittelalterlichen Kirche neue Glasmalereien auszuführen. Villiet hatte seine

Thomas Sinclair (um 1805-1881): „Pictorial Pilgrim’s Progress“ (1862)
Der frühneuzeitliche Roman „Pilgrim’s Progress“ war in den USA bald so beliebt, dass sogar Bildtafeln zu diesem Werk erschienen. Sie konnten unterschiedlich verwendet werden, etwa zum Schmuck der Wohnung oder des Hauses, als Geschenk oder zum Ausschneiden und Bemalen für

Armenbibel aus den Niederlanden (um 1405)
Bei dem Werk handelt es sich um eine lateinischsprachige Biblia Pauperum (Armenbibel). Der Begriff ist ein typischer Euphemismus: kein Mensch, der im Mittelalter arm war, konnte sich eine solche Bibel leisten, er konnte sich vielmehr überhaupt keine Bibel leisten. Das

1. Interpretation der Apokalypse aus Moskau (um 1550)
Die vorliegende Farbillustration gehört zur Sammlung Egorova in der Russischen Staatsbibliothek in Moskau. Sie hat dort die Signatur 1844. Inhaltlich ist es ein antiker Apokalypsekommentar des Heiligen Andreas von Caesarea (563-637), dem Erzbischof von Caesarea in Kappadokien. Entstanden ist diese
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.



