
LETZTER BEITRAG
Augustin Palme (1808-1897): Schlüsselübergabe an Petrus aus der Basilika Vierzehnheiligen (1867)
Im Zuge der Auseinandersetzung zwischen den deutschen Staaten und der römisch-katholischen Kirche in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lassen sich auf einmal Darstellungen finden, auf denen der Petersdom das Himmlische Jerusalem vertritt. Älter ist

Gebhard Fugel (1863-1939): Apokalypsezyklus (1933)
Gebhard Fugel (1863-1939) wuchs in Oberschwaben auf und studierte ab 1879 an der Kunstschule Stuttgart. Er wandte sich schon während seiner Studienzeit christlichen Motiven zu, die er zunächst in einem realistischen, von der Historienmalerei und den Nazarenern beeinflussten Stil verwirklichte. 1890 zog Fugel nach München und gründete dort mit Kollegen

Deckenmalerei von Notre-Dame-la-Grande in Poitiers (um 1210)
Von dem Deckengemälde der ehemaligen Stiftskirche Notre-Dame-la-Grande in Poitiers (Départements Vienne) können heute vom Boden der Kirche aus keine Einzelheiten mehr erkannt werden. Auch bei näherer Betrachtung lassen sich nur Fragmente erahnen, die bei verschiedenen Renovierungen seit 1887 immer wieder nachgezeichnet und bearbeitet wurden. Die ursprüngliche Anordnung der großflächigen Freskenmalerei,

Fresken der Kirche von Tømmerup (um 1250)
Tømmerup, zu Deutsch Tömmerup, ist ein kleiner Ort im Westen der dänischen Insel Fünen (Region Syddanmark). Kunsthistorisch bedeutend ist dort die romanische Wehrkirche, die von weither auf der flachen Insel zu sehen ist und von der aus man ebenso weit ins Umland Ausschau halten konnte. Das Gebäude wurde um 1200

Tota Pulchra aus Metztitlán (16. Jh.)
Großformatige Wanddarstellungen der Tota Pulchra haben sich selten erhalten: in Europa in Frankreich, in Lateinamerika nur gelegentlich. Sie wurden überwiegend nach Ölmalereien oder Kupferstichen kopiert. Es sind meistens monochrone Darstellungen, hier in verschiedenen Rottönen. Das hiesige Beispiel im Renaissancestil stammt aus der Pförtnerloge des römisch-katholischen Klosters Santos Reyes in Metztitlán

Freskenmalerei aus Abtei Saint-Aubin in Angers (1130-1154)
Saint-Aubin war eine bedeutende Klosterabtei der Benediktiner in Angers (Loire). Der Ort ist heute mit dem Apokalypse-Bildteppich aus dem 14. Jahrhundert verbunden, hat aber eine wesentlich ältere Darstellung des Neuen Jerusalem. Unter dem Abt Robert de la Tour-Landry wurden umfangreiche Bauarbeiten vorgenommen, vor allem Steinmetzarbeiten im Kreuzgang. Dieser wurde dann

„Virgen de Vallicella“ aus Santa Vera Cruz y San Felipe Neri in Puebla (17. Jh.)
Die „Virgen de Vallicella“, die „Jungfrau aus Vallicella“ ist eine großflächige Darstellung der Maria Immaculata mit zahlreichen ihrer Symbole nach der Lauretanischen Litanei aus dem Mittelalter. Der Künstler hat sie jeweils in ein eigenes Medaillon gefasst, das von einem Engel gehalten wird – nichts neues, man kennt es bereits von

Claes Braau (um 1636-1707): Jerusalem-Labyrinth (1667)
In den Niederlanden wurde im Jahre 1676 ein Kupferstich angefertigt, der ein funktionierendes Labyrinth zeigt. Solche Labyrinthe mit dem Himmlischen Jerusalem kennen wir bereits aus dem Mittelalter und dann wieder aus dem 17. Jahrhundert von emblematischen Kupferstichen. Überschrieben ist dieses Werk: „Dool-Hoff. Proverb. 14. 12. Meenighen behaeght eenen weg wel,

Severin Walter: Apsismalerei aus St. Martin in Augsburg (1964)
St. Martin ist eines der wenigen Baudenkmale in Augsburg-Oberhausen. Der römisch-katholische Sakralbau entstand dort in den 1930er Jahren für die sich erweiternde Vorstadt. Anfang der 1960er Jahre entschloss man sich zu einem Umbau. Es entstand ein farbenprächtiges Apsisbild mit Christus im Zentrum, umgeben von verschiedenen Heiligen, den Toren der Stadt

Siegfried Moroder (1911-1989), Manfred Bergmeister (1927-2017): Tabernakel aus St. Josef in Nördlingen (1962)
Die römisch-katholische Kirche „St. Josef der Arbeiter“ im Wemdinger Neubauviertel von Nördlingen (Schwaben) präsentiert einen Tabernakel, der den Lebensbaum inmitten des Himmlischen Jerusalem zeigt. Man sieht seine Wurzeln, den mächtigen Stamm und weit ausgreifenden Äste. Die Früchte des Baumes sind zugleich die Edelsteine des Fundamentes der ewigen Stadt. Sie wurden

Matthäus Bayer (1911-1990): Tabernakel aus Christkönig in Fessenheim (1963)
Der Tabernakel der römisch-katholischen Kirche Christkönig zu Fessenheim (Gemeinde Wechingen, Nördlingen) besticht durch seine wuchtige Größe von fast zwei Metern Höhe. Das zentrale Thema ist das Himmlische Jerusalem, von dem die zwölf Tore auf dem eigentlichen Tabernakel oben zu sehen sind. Sie haben eine dunkelblaue bzw. tiefrote Färbung, und von

Uta Apolant: Leuchter aus der Christuskirche Hannover (2004)
Ein Gebetsleuchter ist ein Leuchter, der in einer Kapelle oder Nische steht, die dem Gebet oder der Meditation vorbehalten ist. Einen solchen Leuchter findet man in der evangelischen Christuskirche von Hannover. Der Leuchter ging aus einem Wettbewerb hervor, den die Gemeinde in Zusammenarbeit mit der Hochschule Holzminden (Fachbereich Architektur und

Hubert Distler (1919-2004): Wandmalerei der Stadtkirche von Bad Reichenhall (1981)
Die Innenrenovierung zum hundertjährigen Jubiläum der evangelischen Stadtkirche von Bad Reichenhall (Oberbayern) gab ihr ein neues Gesicht: Die Chorwand der neogotischen Kirche schmückt seitdem ein Fresko zu Themen aus der Offenbarung des Johannes. Dafür beauftragte die Gemeinde den Künstler Hubert Distler (1919-2004) aus Grafrath bei München, der mit seiner Reduktion

Hans Bock: St. Nikolaus in Wendelstein (1963)
Der Gold- und Silberschmied, Uhrmacher und Juwelier Hans Bock hatte in seiner Werkstatt in Beilngries im Altmühltal einen Tabernakel für die damals neuerbaute römisch-katholische Kirche St. Nikolaus in Wendelstein bei Nürnberg (Mittelfranken) geschaffen. Das war im Jahr 1963, als man für den Altarbereich neues liturgisches Gerät benötigte. Das Bild vom

Johann Anwander (1715-1770): Himmelspforte in St. Maria Immaculata zu Echenbrunn (um 1740)
In Echenbrunn, einem Ortsteil von Gundelfingen im Landkreis Dillingen an der Donau, befindet sich die ehemalige Klosterkirche des Benediktinerordens und heutige römisch-katholische Pfarrkirche St. Maria Immaculata. Der Name der Kirche ist Programm. Hier wurden von dem Rokokomaler und Freskateur Johann Anwander (1715-1770) zahlreiche Mariensymbole an der Decke der Kirche zur

Himmelspforte und Gottesstadt aus der Marienkapelle Stans (1647)
Die emblematischen Malereien und Gewölbestuckaturen in der 1647 geweihten Marienkapelle im schweizerischen Stans (Kantons Nidwalden), genannt „unter dem Herd“ bilden den Hauptteil eines Bildprogramms der Lauretanischen Litanei. Dieses nimmt den ganzen, in drei Jochen unterteilten Kirchenraum ein. Der oder die entwerfenden und ausführenden Künstler sind namentlich nicht bekannt, man vermutet

Handschrift Additional MS 37049 (1460/70)
Um 1460/70 entstand in Nordengland im Umkreis der Kartäusermönche eine bemerkenswerte Handschrift. Seit 1905 wird diese als Additional MS 37049 in der British Library in London aufbewahrt. Es ist eine illustre Handschrift mit Dialogen, Legenden, Reiseberichten, Chroniken und Visionsberichten zu

Gerhard Hausmann (1922-2015): Fensterbänder aus der Martin-Luther-Kirche in Hameln (1962)
Das Altarfenster und die beiden Lichtbänder unter dem Dachansatz der Martin-Luther-Kirche in Hameln bei Hannover sind ein einzigartiges Raum- und Gesamtkunstwerk der 1960er Jahre. Vor allem die horizontalen Lichtbänder, die zusätzlich zu weiteren Buntglasfenstern im unteren Kirchenschiff gesetzt sind, tauchen

Wilhelm Buschulte (1923-2013): Fenster der Kirche St. Foillan in Aachen (1958)
Ein ähnliches Fenster wie in der evangelischen Reformationskirche zur Heiligen Dreifaltigkeit in Worms fertigte der deutsche Glaskünstler Wilhelm Buschulte (1923-2013) ebenfalls im Jahr 1958 in der römisch-katholischen Kirche St. Foillan in Aachen an. Der Einbau war damals Teil des Wiederaufbaus

Gislebertus: Tympanon der Kathedrale von Autun (um 1120)
Bekannt und in der Kunstgeschichte hochgeschätzt ist das Tympanon der Kathedrale von Autun. Wie viele gotische Kathedralen besitzt diese Kirche einen westlichen Haupteingang, der im Tympanon eine Darstellung des Jüngsten Gerichts zeigt. Geschaffen wurde das Werk vom Steinmetz Gislebertus zwischen

Altar von Benoît Gilsoul (1914-2000) aus „Our Lady of Good Counsel“ aus New York (1968)
Ein Hauptaltar mit dem Motiv des Himmlischen Jerusalem befindet sich in „Our Lady of Good Counsel“ (Kirche „Unserer lieben Frau des guten Rates“), einer römisch-katholischen Kirche des Augustinerordens in Staten Island, einem Stadtbezirk von New York (USA). Seit dem Zweiten

Nancy Salvador: Jerusalem-Banner (1982)
Anfang der 1980er Jahre hatte Nancy Salvador aus Kingston (Kanada) eine Audition und bekam die Worte „New Jerusalem: Let God mold you into the right shaped stone“ durch göttliche Zuweisung innerlich zu hören. Dieses Motto wurde von ihr mittels eines
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.