LETZTER BEITRAG

Johann Teufel: Holzschnitt aus „Biblia, Das ist, Die gantze heilige Schrifft: Deudsch“ (1558 bzw. Drucklegung 1597)

Im 1597 erschien in Wittenberg, bei den Verlegern Samuel Selfisch und Lorenz Säuberlich, eine neue Bibelausgabe. Sie trug den herkömmlichen, inzwischen klassischen Titel „Biblia, Das ist, Die gantze heilige Schrifft: Deudsch“. Dieser Lutherbibelausgabe wurden zahlreiche neue Holzschnitte beigegeben, beispielsweise von Hans Brosamer und Georg Lemberger, oft von guter Qualität. Derjenige

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Erentrud Trost (1923-2004): Kapellenfenster des Altenheims Eifelgold in Daleiden (1991)

Daleiden ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Dort befand sich noch im Jahr 1991, als dieses Fenster eingebaut wurde, das römisch-katholische Kloster Marienhaus mit der Kirche St. Joseph. Der Rückgang der monastischen Berufungen und die dramatische Zahl von Kirchenaustritten hatten Folgen, hinzu kam die Alterung der Bevölkerung: 2012

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Hildegard Bienen (1925-1990): Reliquiargitter aus St. Pius in Bottrop (1982)

Hildegard Bienen (1925-1990) ist die Künstlerin in Deutschland, die das Himmlische Jerusalem wohl am häufigsten zur Darstellung brachte. So ist es auch in der römisch-katholischen Kirche St. Pius in Bottrop. Hier hat Bienen in der Marienkapelle ein bewegliches schützendes Gitter zu einem älteren Reliquiar geschaffen, welches zum Schutz vor Diebstahl

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Manfred Saul (1934-2013): Orgelverzierung aus dem Bonner Münster (1966)

Das Bonner Münster besitzt an der Westseite der Kirche eine imposante Orgel von Johannes Klais mit reichlich ornamentiertem Schnitzwerk. Die Schnitzereien kann man ihrer geringen Größe wegen vom Besucherraum her allerdings nur als Ganzes erfassen. Will man Details erkennen, muss man die Orgelempore betreten.Mit den dortigen Schnitzereien aus Eichenholz war

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Herbert Daubenspeck (1912-1974), Anne Daubenspeck-Focke (1922-2021): Tabernakel aus St. Theresia in Münster (1962)

In der römisch-katholischen Kirche St. Theresia in Münster befindet sich ein Tabernakel von außergewöhnlich hoher künstlerischer und handwerklicher Qualität. Die Arbeit aus dem Jahr 1962 zeigt an der Schauseite rechts das Neue Jerusalem als quadratische Anlage mit drei zusammengezogenen Toren an jeder Seite. Man sieht die Tore schräg angehoben von

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Zion-Tabernakel aus der Moskauer Rüstkammer des Kremls (1486)

Ein sehr frühes erhaltenes Beispiel für einen Jerusalems-Tabernakel stammt aus der russisch-orthodoxen Sakralkunst. Es ist der berühmte Zion-Tabernakel, welcher mehrfach kopiert wurde und auf die Tabernakelkunst der Ostkirche prägend wirkte. Es handelt sich dabei im Kern um eine Arbeit aus dem 12. Jahrhundert, die erstmals im Jahr 1486 umgearbeitet und

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Helmut Moos (1931-2017): Portaltür von St. Cäcilia, Düsseldorf-Benrath (1964)

In Düsseldorf-Benrath befindet sich die römisch-katholische Kirche St. Cäcilia, ein mächtiger Backsteinbau aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert inmitten des Altstadtzentrums. Anfang der 1960er Jahre entschloss sich die Gemeinde, eine hochwertige Portaltür einzusetzen, was dann 1964 erfolgen konnte. Der Bensberger Bildhauer Helmut Moos (1931-2017) schuf eigens ein Bronzerelief, das nach Auflagen

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Karl Franke (1917-1996): Taufdeckel der ehemaligen Marienkirche Duisburg (1958)

Der Bildhauer Karl Franke (1917-1996) aus Meerbusch nahe Düsseldorf hat unmittelbar hintereinander für zwei römisch-katholische Kirchen Sakralschmuckarbeiten entworfen, die beide das Himmlische Jerusalem zeigen. In beiden Fällen war die Aufgabe gestellt, einen modernen, schlichten Neubau mit liturgischen Kunstwerken auszustatten. Bei dem ersten Kunstwerk handelt es sich um ein Taufbecken für

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Artophorion aus dem Kushnishkiyat-Kloster Mariä Ikosifinissa (18. Jh.)

Eine Sonderform des Tabernakels ist das Artophorion. In den orthodoxen Kirchen werden die vom Abendmahl übriggebliebenen eucharistischen Gaben, also Brot und Wein, nach der Liturgie ausschließlich vom Priester und vom Diakon verzehrt. Auf dem Altar verbleibt jedoch ein kleines Brotgefäß, das Artophorion, mit Teilen des eucharistischen Brotes für eine eventuell

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Reliquiar aus Deutschland (um 1530)

Im Jahr 1875 erwarb das niederländische Reichsmuseum (Rijksmuseum) zu Amsterdam einen sakralen Kunstgegenstand. Die Breite und die Tiefe betragen jeweils 15 Zentimeter, er ist aus Messing, Glas und Zinn, in Teilen vergoldet und versilbert. Von den Kustoden des Museums wird das Objekt als Repräsentation des Himmlischen Jerusalem ausgegeben und beschrieben

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Weltgerichtsikone aus der Region um Przemysl (um 1600)

Im Jahr 1896 schenkte der Bildhauer Franciszka Majerskiego aus der südpolnischen Stadt Przemysl (Karpatenvorland) dem Polnischen Nationalmuseum in Krakau eine nur in Teilen erhaltene Weltgerichtsikone (Inventarnummer MNK XVIII-32). Diese soll, laut Angabe des Museums, um 1600 entstanden sein und entstammt der kleinpolnischen Region von Przemysl, aus der ehemaligen Provinz Ruskie.

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Ignatios Ougrovlahias: Bibeleinband (1787)

Die griechische Insel Patmos hat seit der späten Antike einen besonderen Bezug zur Johannesoffenbarung. Sie ist schließlich der Ort, an der Johannes seine apokalyptische Visionen gehabt haben will und sie niederschrieb. So verwundert es auch kaum, dass sich in dem Museum des dortigen griechisch-orthodoxen Johannesklosters, welches nach Johannes dem Seher

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Hildegard Bienen (1925-1990): Triumphkreuz aus Sankt Elisabeth in Gelsenkirchen-Heßler (1968)

Eine vorläufige Zusammenfassung der Kunstwerke von Hildegard Bienen (1925-1990), die das Himmlische Jerusalem zeigen, ist eindrucksvoll und sieht folgendermaßen aus: -Fensterwand aus St. Petrus Canisius in Recklinghausen, 1963-Fenster der ehemaligen Kirche St. Suitbert in Gelsenkirchen, 1966-Tabernakel aus St. Cyriakus in Bottrop, 1967-Schmuckkreuz aus der ehemaligen katholischen Kirche von Schalke Nord,

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Himmelspforte aus der Pauluskirche in Saragossa (1750-1770)

In der römisch-katholischen Kirche St. Paul der Apostel im spanischen Saragossa (Region Aragonien) befindet sich gegenüber dem Haupteingang der gewaltige, mehrere Meter hohe Altar des Heiligen St. Blasius (San Blas). Dieser zeigt auf der linken Seite über einer Skulptur des St. Joachim eine vergoldete Tafel mit verschiedenen Mariensymbolen nach der

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Maria Immaculata aus der Kapelle in Le Croisic (um 1880)

Um 1540 wurde auf Initiative Raoul Karahès, eines wohlhabenden örtlichen Reeders, eine Kapelle in dem aufstrebenden Badeort Le Croisic erbaut. Es geschah an der Stelle, wo einer Legende nach die Taufe der ersten Bewohner im 6. Jahrhundert durch den Bischof

„Bruderschaft der Theologen O Sotir“: Zweiwegebilder (1960er Jahre)

Die sogenannte „Bruderschaft der Theologen O Sotir“ wurde im Jahr 1960 in Athen von der klösterlich organisierten orthodoxen christlichen Bruderschaft „Das Leben“ gegründet. Der erste Leiter war Archimandrit Georgios Dimopoulos, der etwa sechzig Mitgliedern vorstand. Es handelt sich um eine

Relief aus Saint Firmin in Vignacourt (um 1550)

Bei der Collage mit den zwei Symbolen handelt es sich um Ausschnitte eines farbigen Reliefs aus Frankreich, die sich in der Kirche Saint Firmin in Vignacourt (Departement Somme) erhalten haben. Dort findet man das Kunstwerk an der Nordwand der Kapelle

Munich Studio of Chicago: St John in Des Moines (1927)

Der US-amerikanische Bundesstaat Iowa ist bislang nicht mit Werken des Jerusalemsmotivs aufgefallen. Das erste hochwertige Kunstwerk diesbezüglich findet man in der Hauptstadt Des Moines. Dort wurde nach mehrjähriger Vorplanung und mehreren Bauabschnitten in Dezember 1927 endlich der neue Kirchenbau der

Max Huber (1927-2005): „Baum des Lebens. Himmlisches Jerusalem“ (1965)

Der schweizerische Maler und Zeichner Max Huber (1927-2005) schuf diese Ölmalerei im Stil des Surrealismus im Jahre 1965. Sie firmiert unter dem zweiteiligen Titel „Arbre de vie. Jérusalem céleste“ („Baum des Lebens. Himmlisches Jerusalem“). Auf dem 104 x 64 Zentimeter

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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