Siegfried Assmann (1925-2021): Altarkreuz der Kirche Am Roland in Wedel (1975)

Das großflächige Altarkreuz ist der Mittelpunkt der künstlerischen Ausgestaltung der evangelisch-lutherischen Kirche Am Roland in Wedel/Schleswig-Holstein, unweit von Hamburg. Es erwies sich bei der Innenausstattung als zwingend, bei dem Hängekreuz eine quadratische Form in großer Dimensionierung und Flächigkeit zu wählen, um dem geräumigen Altarraum eine meditative Mitte zu verleihen und um dem Altar und seine Fenster in eine Einheit zu binden. Durch die quadratische Form des Kreuzes bot sich die Gestaltung des Themas der himmlischen Stadt an.

 

Selten zu sehen: die unbearbeitete Rückseite des Kunstwerks

Deutlich herausgearbeitet wurde der Grundriss der Stadt, die mit hohen Mauern umgeben ist. Diese Mauern sind nach vier Himmelsrichtungen durch je drei Tore geöffnet. Die Gestalt des triumphierenden Christus bildet den Mittelpunkt des in der kreisförmigen Öffnung eingespannten Kreuzes. Im geborgenen Innenraum der Stadt gruppieren sich vierundzwanzig Heilige (die Ältesten) um die Öffnung in der Mitte. Auf den vier Ecktürmen sind die geflügelten Wesen, wie sie in der Offenbarung beschrieben sind, zu sehen (die Symbole der vier Evangelisten). Die Durchbrüche verleihen dem an sich schweren Bronzerelief eine schwebende Leichtigkeit und Transparenz.

 

Detail: Ummauerrung mit dem Evangelistensymbol (hier Lukas)

Das Altarkreuz wurde 1975 von dem Maler und Bildhauer Siegfried Assmann (1925-2021) gestaltet, der auch die zwei Altarfenster der Kirche schuf. Assmann hat auf Kirchenfenstern und auf Wandmalereien mehrfach das Himmlische Jerusalem dargestellt, in Bronze jedoch nur dieses Schmuckkreuz in Wedel.

Siegfried Assmann: 1951-1981, (Stuttgart) (1988).
Ev.-luth. Kirchengemeinde Wedel (Hrsg.): Evangelisch-lutherische Kirche Am Roland in Wedel, Wedel (2000).

 

tags: Holstein, Schmuckkreuz, Siegfried Assmann, Bronze
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