LETZTER BEITRAG

Weltalter-Darstellungen aus „Breviari d’Amor“ (14. Jh.)

Einige mittelalterliche Miniaturen zeigen das christliche Konzept der sechs Weltalter (sex aetates mundi). Es ist eine historische Periodisierung, die von dem Kirchenlehrer Augustinus von Hippo entwickelt wurde und die mittelalterliche Zeitvorstellung prägte. Die sechs Weltalter

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Aymar de Poitiers: Guillaume de Digullevilles Pélerinage (um 1460)

Eine französischsprachige Prosaausgabe der „Pélerinage de la vie humaine“ von Guillaume de Digulleville (auch Déguileville, 1295-1358) wurde um 1460 von Aymar de Poitiers in Paris oder in Tours gestaltet. Die Ausgabe aus der Genfer öffentlichen Bibliothek (MS Fr. 181) ist derjenigen von Charlotte von Savoyen (1441-1483) ähnlich (MS 228) und

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MS 110: Guillaume de Digullevilles Pélerinage (1390)

Die Miniatur von fol. 1 und zwei weitere Miniaturen von fol. 3 stammen aus einer Ausgabe der Pélerinage, die in der Stadtbibliothek von Aix-en-Provence als MS 110 (früher (Rés. MS 43) aufbewahrt wird. Im Jahr 1390 entstanden zählt diese Ausgabe noch zu den frühen Fassungen der Pèlerinages. Bemerkenswert ist die

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MS 768: Guillaume de Digullevilles Pélerinage (um 1400)

Diese Pélerinage war gegen Ende des 14. Jahrhunderts/Anfang des 15. Jahrhunderts in der Abtei St. Martin in Tournai gefertigt worden, einem gewerbsmäßigen Zentrum mittelalterlicher Handschriftenherstellung. Von dort gelangte sie über die Abtei St. Rictrudis in Marchiennes in ihren heutigen Aufbewahrungsort, die Stadtbibliothek von Douai im Département Nord der Region Nord-Pas-de-Calais

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Maria Immaculata aus Kiedrich (16. Jh.)

Die Weinbaugemeinde Kiedrich im südhessischen Rheingau-Taunus-Kreis war und ist stark vom römisch-katholischen Bistum Mainz geprägt, was auch für die Pfarrkirche Sankt Dionysius und Valentinus gilt. In dem gotischen Bau findet sich im Langhaus eine Wandmalerei, dort im südlichen Seitenschiff, am zweiten Joch von Westen her gesehen. Sie wird datiert auf

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MS 950: Guillaume de Digullevilles Pélerinage (um 1400)

In der Stadtbibliothek Tours wird die Handschrift MS 950 aufbewahrt, die um 1400 hergestellt wurde. Es handelt sich um eine französische Ausgabe der Pélerinage mit einfachen Illustrationen in roten und braunen Farbtönen, die teilweise beschädigt sind. Allen Zeichnungen des unbekannten Miniaturisten ist die hellrote Farbe gemeinsam, die als preiswertes Färbemittel

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MS Cod. Pal. Lat. 1969: Guillaume de Digullevilles Pélerinage (um 1370)

Eine Serie von Miniaturen des Himmlischen Jerusalem ist auch in der Ausgabe „Pélerinage de la vie humaine“ in der Universitätsbibliothek Heidelberg enthalten. Der Codex Palatinus Latinus 1969 stammt aus Toulouse, wo er um etwa 1370 hergestellt wurde und war einst in Besitz von Louis I. von Anjou (1339-1384). In die

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MS 1130: Guillaume de Digullevilles Pélerinage (um 1390)

Die Pariser Bibliothek Sainte-Geneviève besitzt die Ausgabe „Les trois pèlerinages“, eine Variante des Romans Pélerinage von Guillaume de Digulleville. Der Band hat die Signatur MS 1130 und wurde gegen Ende des 14. Jahrhunderts geschaffen. Von den zahlreichen Miniaturen zeigen insgesamt fünf die Gottesstadt, nämlich diejenigen auf fol. 2r, 2v, 3r

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MS McClean 123: Nuneaton-Apokalypse (1280-1300)

Zwischen 1280 und 1300 arbeiteten verschiedene Künstler an einer Textsammlung, die nicht abgeschlossen wurde. Insbesondere die Miniaturen blieben meist Fragment. Sie sind nicht alle erhalten, möglicherweise wurden gerade diese Miniaturen entnommen, die fertig gewesen waren.Das Werk, wie es heute in dem Fitzwilliam Museum in Cambridge aufbewahrt wird, besteht aus der

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Pietro da Rimini: Blumenwiesen-Jerusalem aus MS Urb. Lat. 11 (1321/22)

Bibelkommentare waren mitunter eine Möglichkeit, endzeitliche Themen bildlich zum Ausdruck kommen zu lassen. Dies war der Fall in einem Evangelienkommentar, der unter der Signatur „Urb. lat. 11“ in der Vatikanischen Bibliothek zu Rom aufbewahrt wird. Das Himmlische Jerusalem findet man auf einem kleinen Ausschnitt einer Miniatur in der Mitte des

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Weltgerichtsdarstellungen der Legenda Aurea (um 1405)

Auf dieser Miniatur wurde das Weltgericht in Szene gesetzt, wie es seit bereits vielen Jahrhunderten Tradition war: Links das Himmlische Jerusalem, rechts die Hölle, dazwischen Christus als Richter auf einem Regenbogen, assistiert von Heiligen oder, wie hier, von Engeln, die mit Posaunen das Jüngste Gericht verkünden. Neu war, den bislang

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Juan P. Morlette Ruíz (1713-1770): Himmelspforte (um 1750)

Juan Patricio Morlette Ruíz (1713-1770) war ein mexikanischer Künstler, der sich vor allem mit seinen Castabildern einen Namen gemacht hatte. Auf diesen großformatigen Bildern sind systematisch Nachkommen von unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen aufgeführt. Wie viele seiner Kollegen im kolonialen Neuspanien war Ruíz Mitglied der Mitte des 18. Jahrhunderts gegründeten Akademie für Malerei

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Umkreis des Benavides: Himmelspforte aus Mexiko (um 1750)

Um das Jahr 1750 schuf ein Maler, der der Künstlerfamilie Benavides oder ihrem Umkreis angehörte, in Mexiko eine 160 x 103 Zentimeter große Darstellung der Maria Immaculata. Wie üblich, zeigt das Gemälde einige bekannte Symbole nach der Lauretanischen Litanei, welche dann um eine mittige, stehende Marienfigur aneinander gereiht sind. Das

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Gabriel José de Ovalle: Himmelspforte aus dem „Instituto Nacional de Antropología e Historia Museo de Guadalupe“ (1724)

Das „Instituto Nacional de Antropología e Historia Museo de Guadalupe“ im mexikanischen Zacatecas besitzt unter anderem eine Malerei des Mexikaners Gabriel José de Ovalle. Das auf das Jahr 1724 bestimmte und signierte Ölgemälde hat die Maria Immaculata zum hauptsächlichen Thema. Auf der rechten Seite findet man als eines der Mariensymbole

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Miguel J. Zendejas (1724-1816): Himmelspforte aus Puebla (um 1760)

Der mexikanische Maler Miguel Jerónimo Zendejas (1724-1816) schuf um das Jahr 1760 das Ölgemälde „La Inmaculada Concepción“ für die Kapelle des Dritten Ordens der römisch-katholischen Klosterkirche Carmen im mexikanischen Puebla. Auf diesem Werk ist über einer Himmelstreppe an der linken Bildseite eine spätbarocke Pforte gesetzt. Die Architektur in goldener Farbe

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Cristóbal Lozano (1705-1776): Himmelspforte aus der Kathedrale von Lima (1745)

Mit einem Entstehungsjahr von 1745 gehört diese unscheinbare Himmelspforte einer Maria-Immaculata-Darstellung bereits zu den späteren Ausführungen dieses Sujets. Es handelt sich um eine Arbeit von Cristóbal Lozano (1705-1776). Lozano war ein in Lima geborener Maler, der in der Mitte des 18. Jahrhunderts der Barockschule von Lima angehörte und als der

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Meister von Sankt Severin: Kölner Weltgerichtsdarstellung (um 1488)

Für das Rathaus der freien Reichsstadt Köln wurde um das Jahr 1488 eine Weltgerichtsdarstellung angeschafft. Es gehört damit zu den frühen Gerichtsbildern, wie etwa die Würzburger Tafelmalerei, das Basler Gerichtsbild oder das Gerichtsbild der Stadt Diest. Ausgeführt wurde die Kölner

Sepp Hürten (1928-2018): Portalrelief von St. Quirinus in Mödrath (1964)

Wie mächtige Bollwerke aus Beton und Eisen erscheinen die zwölf Rundtürme des Himmlischen Jerusalem mit ihren Kegeldächern in St. Quirinus in Mödrath bei Köln. Das Portalrelief befindet sich über dem mittleren Haupteingang der Kirche. Nicht einmal Fenster oder Eingänge sind

Vinderslevmesteren: Fresken der Kirche Hyllinge (um 1500)

Die alte Kirche der Gemeinde Hyllinge (Sjælland) stammt aus dem 14. Jahrhundert und liegt auf einem Bergrücken am südwestlichen Rand der dänischen Kirchspielgemeinde. Die heute protestantische Kirche besitzt farbige Kalkmalereien, von denen eine Gewölbekappe das Himmlische Jerusalem darstellt. Weitere Kappen

Isefjordwerkstatt: Wandmalereien von Tuse (um 1470)

Dänemark hat einen überaus reichen Bestand an mittelalterlichen Wandmalereien: Der reformatorische Bilderstreit war hier verhalten, das Land später war größtenteils von der Industrialisierung und Urbanisierung verschont und auch im Zweiten Weltkrieg wurden nur wenige Kirchen zerstört. Eine Kirche, die ihre

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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