LETZTER BEITRAG

Moskauer Apokalypsemauskript der Altgläubigen (um 1880)

Auktionen russischer Ikonen und Handschriften sind seit 1989 für die Erforschung dieser Kunstgegenstände eine wahre Fundgrube. Wissenschaftlich werden sie kaum herangezogen, da die Werke nur kurz im Internet erscheinen, um dann erneut in die Anonymität

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Detail Fensterrose aus MS Hamilt. 390 (1250-1300)

Die Schrift unter der Signatur MS Hamilt. 390 der Staatsbibliothek zu Berlin entstand zwischen 1250 und 1300 in Verona, einem Zentrum der oberitalienischen Buchmalerei des 13. Jahrhunderts. Der Manuskriptband birgt eine bunte Sammlung moralisch-didaktischer Schriften in lateinischer und altvenezianischer Sprache. Eine gewaltige Fensterrose auf fol. 2v versinnbildlicht göttliche Macht im

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MS A 148: Codex Gigas (um 1230)

Um 1230 entstand im Benediktinerkloster Podlazice im östlichen Böhmen der „Codex Gigas“, der sich heute in der Bibliothek zu Stockholm befindet (MS A 148). Es ist möglicherweise der umfangreichste mittelalterliche Codex überhaupt, daher kommt sein ungewöhnlicher Name „Gigas“, griechisch für „riesig“.Inhaltlich kann er als eine Art mittelalterliche Enzyklopädie des Wissens

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Psalterium Feriatum (um 1240)

Das Psalterium Feriatum entstand um das Jahr 1240 vermutlich im Hildesheimer Skriptorium für den dortigen Bischof. Von den 195 Blättern zeigt dieser romanische Luxuspsalter der sogenannten Haseloff-Schule auf fol. 43r ein mittelalterliches Weltgericht. Darauf findet sich eine der ältesten Miniaturen einer Himmelspforte, übertroffen lediglich vom Liber Vitae aus der Mitte

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Nicolás Borrás (1530-1610): Maria Immaculata (um 1580)

Nicolás Borrás (1530-1610) aus dem Königreich Valencia schuf um das Jahr 1580 ein 37 x 25 Zentimeter großes Ölgemälde, welches sich heute in der römisch-katholischen Klosterkirche Inmaculada Concepción y San Pedro Apóstol in Benissa (Spanien) befindet. Folgerichtig nach dem Namen zu Ehren Mariens präsentiert dieses Gemälde auch eine Maria-Immaculata-Darstellung mit

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Apokalypse-Handschriften MS 815 (1220-1270) und MS Add. 18633 (um 1300)

Diese Apokalypse in französischer Sprache entstand in Frankreich zwischen 1220 und 1270. Sie wird heute als Handschrift MS 815 in der Stadtbibliothek von Toulouse aufbewahrt. Fol. 51r zeigt ein Himmlisches Jerusalem, welches mit seiner weißen Fassade an Marmor und Perlen, die ja auch zu den Baumaterialien gehören sollen, erinnert. Links

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MS Gg. 1.1: Apokalypsehandschrift (1200-1250)

Aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts stammt eine anglo-normannische Apokalypsehandschrift, die unter der Signatur Gg. 1.1 in der Universitätsbibliothek Cambridge liegt. Drei (fol. 435v, 436v und 438) der insgesamt 53 Illustrationen zeigen das Neue Jerusalem als zeitgenössische Burg in malerischer Erzählweise, die für die folgenden englischen Apokalypsen aber erst

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Turiner Beatus (um 1100)

Unter allen illustrierten Beatus-Fassungen ist diejenige aus Turin eine der am wenigsten erforschten Ausgaben, da das Exemplar in Italien lange weniger bekannt war und nur sehr schwer zugänglich ist. Es findet sich in einer Sonderabteilung der Biblioteca Nazionale Universitaria von Turin (MS J.II.I; einst MS lat. 93). Die flächige Farbgebung

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Pepys-Apokalypse (um 1310)

MS 1803 ist eine Handschrift, die unter dem Namen Pepys-Apokalypse bekannt ist, benannt nach ihrem heutigen Aufbewahrungsort, der Pepys Library in Cambridge (England). Entstanden ist das in lateinischer und altfranzösischer Sprache verfasste Werk zu Beginn des 14. Jahrhunderts in England. Unter den 89 Tempera-Miniaturen auf 45 Blättern ist für das

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MS lat. A7: Prager Himmelsstadt (um 1140)

Das Manuskript gilt als eines der Hauptwerke der böhmischen Buchmalerei der Romanik. Die darin enthaltene Miniatur zu Augustinus’ Werk „De civitate Dei“ ist verwandt mit einer Darstellung in einem Kommentarband zur Apokalypse des Haimo von Auxerre (um 1139 bis um 1244), der zur gleichen Zeit entstanden ist. Im Prager Exemplar

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MS 120: Pembroke-Manuskript (um 1135)

Die mittelalterliche Handschrift MS 120 des Pembroke College in Cambridge zeigt auf fol. 6v eine Richterdarstellung mit Christus und den Heiligen im oberen und den Orten des Weltgerichts im unteren Teil. Rechts steht das weit aufgerissene Maul eines Monsters für die Hölle, links ist das Himmlische Jerusalem zu finden. Ein

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Bibelhandschrift aus Burgund (1125-1150)

Bei dieser lateinischen Bibelausgabe wird es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um ein Exemplar aus einer Klosterschreibstube der Benediktiner in Burgund handeln, die heute in der Stadtbibliothek von Dijon zu finden ist (Signatur MS 2). Bei der farbenprächtigen Miniatur auf fol. 470v verschmelzen mehrere Elemente zu einer neuen Bildeinheit, die in

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MS 99 (800-825) und Nouv. acq. Latin 1132 (10. Jh.): Apokalypsehandschriften aus Frankreich

In den karolingischen Skriptorien war die Apokalypse ein Gegenstand, der ganz unterschiedlich ins Bild gesetzt werden konnte. Eine der bebilderten Handschriften entstand in der Abtei Saint-Amand. Heute wird sie im unweit gelegenen Valenciennes, einer französischen Stadt in der Region Nord-Pas-de-Calais, in der dortigen Bibliothek aufbewahrt. In der Darstellung verbinden sich

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MS fr. 182: Pélerinage des Guillaume de Digulleville (1464)

Selbst Experten ist mitunter unbekannt, dass die Universitätsbibliothek Genf eine kostbare Ausgabe der Pélerinage des Guillaume de Digulleville besitzt (Signatur MS fr. 182). Sie ist auf das Jahr 1464 datiert. Möglicherweise wurde sie kaum beachtet, da sie relativ spät entstanden ist, als der Pilgerroman längst nicht mehr so populär gewesen war

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Alfons X. der Weise (1221-1284): Cantigas (1230-1260)

Die „Cantigas de Santa Maria“ sind eine mittelalterliche Gedichtsammlung, die vor allem dem Lobpreis der Jungfrau Maria diente. Die meisten der Lieder sind mit teils aufwändigen Miniaturen dekoriert. Die Sammlung entstand unter Alfons X. dem Weisen (1221-1284), König von Kastilien und León. Mit diesem Großprojekt, an dem er persönlich beteiligt

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Canon-Apokalypse (um 1320-1330) und Kopie der Crowland-Apokalypse (um 1330)

Die Bodleian Library zu Oxford besitzt eine ganze Anzahl bedeutender Apokalypsehandschriften – bezüglich des 14. Jahrhunderts steht MS Canon. Bibl. Lat. 62 mit ihrer Qualität wohl an erster Stelle. Sie wurde zwischen 1320 und 1330 in Peterborough angefertigt, einem Zentrum englischer Illustrationskunst. Wie in vielen anderen Apokalypsen zuvor wird auch

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MS HS 201: Spiegelvision des des Guillaume de Digulleville (um 1460)

Eine bislang in der Forschung weniger beachtete illustrierte Ausgabe der Pilgerreise ist in der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt beheimatet. Dort hat sie die Signatur HS 201. Im Gegensatz zu zahlreichen lateinischen und altfranzösischen Ausgaben haben wir hier eine Edition in

Deckenfresko aus Sankt Johannes in Selm-Cappenberg (um 1450)

Die Szene ist ein Ausschnitt aus dem Vierungsgewölbefresko der römisch-katholischen Stiftskirche Sankt Johannes Evangelist in Selm-Cappenberg im Münsterland. Es entstand wohl um die Mitte des 15. Jahrhunderts, als die im Ursprung romanische Kirche dem Prämonstratenserorden unterstand. Ähnliche Malereien wie hier

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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