
LETZTER BEITRAG
Erentrud Trost (1923-2004): Apsismosaik der St.-Pankratius-Kirche in Bockum-Hövel (1983)
Die römisch-katholische St.-Pankratius-Kirche ist eine der ältesten Gottesdienststätten der Umgebung von Hamm, schon in ottonischer Zeit soll sich hier eine Pankratius geweihte Kirche befunden haben. Möglicherweise gab es über die Jahrhunderte hinweg an dieser Stelle

Viktor Mezger (1866-1936): Malerei der Collegiumskapelle im Kloster Mehrerau in Bregenz (1887)
Eine ähnliche Repräsentation des Himmlischen Jerusalem wie wenige Jahre zuvor in der Kathedrale Saint-André in Bordeaux findet man auch im Zisterzienserkloster Mehrerau in Bregenz im Vorarlberg. In der dortigen Collegiumskapelle, die heute vor allem zu Hochzeitsfeiern u.ä. genutzt wird, findet sich eine baldachinartige Dekorationsmalerei, ausgeführt von Viktor Mezger (1866-1936) im

Otto Böcher (1935-2020): Himmlischer-Jerusalem-Grundriss (1999-2002)
Eine moderne Interpretation des Jerusalem-Symbols von Rudolf Kochs Buch „Christliche Symbole“ aus dem Jahr 1932 entwarf der Mainzer Theologieprofessor Otto Böcher (1935-2020). Sein „Himmlischer-Jerusalem-Grundriss“ entstand zwischen 1999 und 2002 im Zusammenhang mit der damaligen Ausstellung „Edelsteine in der Bibel“, die 2002 in Frankfurt, Meersburg und in Stuttgart gezeigt wurde. Böcher

Beatus Codex Gerundensis (um 975)
Von dem Himmlischen Jerusalem des Codex Gerundensis hat sich nur die eine (linke) Hälfte der Stadtdarstellung erhalten, auf der sechs Tore um ein gelbes Feld angeordnet sind, in dem ein Engel steht. Es fehlen weitere sechs Türme, ähnlich ausgestaltet, mit vermutlich dem Gotteslamm und/oder Johannes auf Patmos. Der Beatus von

Aufgesprengte Türflügel aus Staro Nagoričane (um 1317) und Kopie aus Skopje (um 1376) (beide Mazedonien)
Eine der frühesten erhaltenen Darstellungen des Himmlischen Jerusalem innerhalb der Ostkirche ist diese Himmelspforte aus der Zeit um 1316/18, als der serbische König Stefan Milutin regierte und das Land wieder aufbaute. Der Erhaltungszustand ist heute schlecht. Es handelt sich um eine Wandmalerei aus St. Georg in Staro Nagoričane im heutigen

MS MA 15: Erfurter Apokalypse (1425-1450)
Zwischen 1425 und 1450 entstand die lateinische „Erfurter Apokalypse“, die heute in der New York Public Library aufbewahrt wird (MS MA 15). Sie stammt aus Thüringen, möglicherweise aus Erfurt. Von den 35 Miniaturen sind zwei dem Neuen Jerusalem vorbehalten. Beide Illustrationen sind zurückhaltend in blauen, grünen und braunen Tönen koloriert

Hans Baldung Grien (1485-1545): Laienbibel (1540)
Prunkbibeln, Prachtbibeln und selbst noch einfache unkolorierte Varianten der Bibel konnten sich im 16. Jahrhundert nur wenige leisten. Weiten Teilen der Bevölkerung wurden biblische Abbildungen durch die sogenannte „Laienbibel“ bekannt. Es waren Bilderbibeln für diejenigen, die zwar nicht lesen konnten, aber gerne fromme Abbildungen betrachten wollten. Die Holzschnitte zu einer

Marion Miller (1871-1966): Pilgrim’s Progress von John Bunyan, Ausgabe 1909
Der Autor Charles H. Sylvester sammelte Kinder- und Jugendgeschichten und brachte für den US-amerikanischen Buchmarkt zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Sammlung der für ihn besten Klassiker heraus. Der fünfte Band enthält unter anderem den bekannten Roman „The Pilgrim’s Progress“, einst für Erwachsene geschrieben, inzwischen zum Jugendbuch geworden. Der Band

Manuel Peleguer y Tossar (1759-1831): Kupferstich „La Purisima Concepcion Patrona de España y sus Yndias“ (1797)
Manuel Peleguer y Tossar (1759-1831), ein Grafiker aus dem spanischen Valencia, schuf im Jahr 1797 einen 34 x 23 Zentimeter großen einfarbigen Kupferstich, der wie folgt unterschrieben ist: „La Purisima Concepcion Patrona de España y sus Yndias, que se venera en el R.l Conv.o de S. Francisco de Val“. Tossar

Russischer Jerusalems-Turm (um 1600)
Von einer Weltgerichtsikone mit einem Jerusalems-Turm wird hier lediglich die für das Thema relevante obere Hälfte gezeigt. Der dort zentrale Turmschaft setzt an dem Kreis mit der trinitären Gottesdarstellung (unten) an und führt nach oben bis zu einem weiteren Kreis mit Christus auf dem Thron. An vier Stellen des Turmschafts

Gerhard Virendunck: Emser-Testament, Ausgabe 1575
Im Jahr 1575 erschien ein römisch-katholisches Emser-Testament, das Gerhard Virendunck, der Erbe und Nachfolger Gerwinus Calenium, im Bistum Köln herausbrachte. Virendunck war ein erfolgreicher Buchdrucker und Verleger im 16. Jahrhundert, der dazu beitrug, dass Köln eine bedeutende Stadt für den Buchdruck wurde. Bei seiner Bibelausgabe „Dat gantz new Testament recht

Antonio de Torres (1666-1731): Malereien der Maria Immaculata aus Cuauhtémoc (1714) und aus Zacatecas (um 1730)
Die Pinakothek der römisch-katholischen Kirche San Felipe Neri, genannt „La Profesa“, im mexikanischen Cuauhtémoc besitzt ein Ölgemälde, welches von dem Barockmeister Antonio de Torres (1666-1731) signiert ist. Torres entstammt einer mexikanischen Malerdynastie, er war der Cousin der beiden Malermeister Nicolás Juárez (1667-1735) und Juan Rodríguez Juárez (1675-1728), mit denen er

Altarschmuck der Pfarrkirche von Fårö (2000)
In den Monaten von September 2000 bis August 2001 erfolgte eine umfassende Renovierung der evangelisch-lutherischen Kirche in Fårö auf Gotland, einer Insel im südlichen Schweden. Verschiedene Gemeindemitglieder haben sich an den Maßnahmen beteiligt; ein Motiv wurde ausgewählt, eine Konzeption erarbeitet und die Durchführung in Eigenarbeit geleistet. Die Kirche wurde zunächst

Jakob Woraht: Fresken aus St. Oswald in Kartitsch (um 1550)
St. Oswald ist ein kleines Dorf, das zur Gemeinde Kartitsch in Osttirol gehört. Bei der Renovierung der gleichnamigen römischen-katholischen Pfarrkirche im Jahre 1966 fand man farbige Fresken aus der Zeit um 1500, die dann sorgfältig renoviert wurden. Zugeschrieben wurden sie dem Maler Jakob Woraht aus Taufers in Südtirol. Das Fresko

Allgaier und Siegle: Evangelische Prachtbibel (1877)
Eine spätere Auflage der Lutherbibel mit dem Titel „Grosse Haus-Bilder-Bibel: die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments“ wurde im Jahr 1877 in Ulm neu herausgebracht. Ihr wurde eine Einleitung des neupietistischen Pfarrers Johann Christoph Blumhardt (1805-1880) beigegeben und dreihundert Zeichnungen, die angeblich „nach Julius Schnorr von Carolsfeld (1794-1872)“ gearbeitet

Fritz Schwarz: Herz Jesu in Hassel (1987)
Im Rahmen einer Kirchenrenovierung und Sanierung wurden im Jahr 1987 in der römisch-katholischen Pfarrkirche Herz Jesu in Hassel neue Fenster eingebaut. Hassel ist heute ein Ortsteil von Sankt Ingbert, einer Bergarbeiterstadt im Saarland. Die Fenster wurden 1986/87 von Pfarrer Fritz Schwarz unter Mithilfe des Glaskünstlers Michael Mannel aus Ettlingen entworfen

MS Raccolta Durazzo, 11-13, AI 11-13: „Pélerinage de la vie humaine“ des Guillaume de Digulleville (1390)
Eine Miniatur aus einer französischen Ausgabe der Pélerinage des Guillaume de Digulleville, bei der eine Herkunft aus Nordfrankreich mit dem dortigen Einfluss englischer Malerschulen vermutet wird, ist auf das Jahr 1390 datiert. Die Darstellung des bequemen Bettes links und des

Ingegerd Holland: Weißes Antependium (1987)
In den letzten Jahrzehnten sind immer wieder Paramente mit dem Himmlischen Jerusalem vorgelegt worden, etwa von Sabine Bretschneider (2005), Nikolaus Bette (2006) oder Meike Löffel (2013). Die Popularität lässt sich in allen Konfessionen feststellen, die genaueren Gründe sind schwieriger zu

Robert Glenn (1913-2004): „John on the Isle of Patmos“ (um 1990)
Die New Church Vineyard in Bryn Athyn in Pennsylvanien gehört zur „General Church of the New Jerusalem“, einem Ableger des Swedenborgianismus. Die New Church Vineyard kümmert sich innerhalb der Gemeinschaft insbesondere um pädagogische und missionarische Belange. Im letzten Jahrzehnt vor

Zeichnung „Nova Jerusalem“ aus Brasilien (um 1982)
Santo Daime ist der Name einer christlich-synkretistischen Bewegung, deren Ursprünge in den 1930er Jahren im brasilianischen Bundesstaat Acre liegen. Selbstverständlich spielt auch hier das Himmlische Jerusalem eine Rolle, vor allem in den ersten Jahren. Die Blütezeit dieser Bewegung waren die

Deborah A. Reeder (1951-2018): „New Heaven, New Earth, New Jerusalem“ (2000)
Nach langer Zeit wurde im Jahr 2000 das Himmlische Jerusalem auch wieder einmal schwarzweiß präsentiert. Deborah A. Reeder schuf damals eine Tuschezeichnung, in der die Stadt nicht leicht zu finden ist, und zwar absichtlich: „Die Stadt drängt sich nicht auf,

Collagen „Edelsteine des Neuen Jerusalem“ (2005 und 2018)
Um das Jahr 2005 bekam ich von dem Juwelier und leidenschaftlichen Edelstein-Sammler und Steinexperten Martin Schupp (1947-1919) aus Ida-Oberstein ein Kästchen mit den zwölf Edelsteinen des Himmlischen Jerusalem geschenkt. Schupp konnte mir nicht mehr mitteilen, wann genau diese hübsche Arbeit
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.