
Giesela Röder (1937-2016): Kinderbibel (1999)


Esben Hanefelt Kristensen: Altarbild in Aalborg-Vesterkær (1999)
LETZTER BEITRAG
Giesela Röder (1937-2016): Kinderbibel (1999)
Kinderbibeln mit Darstellungen des Neuen Jerusalem sind eine recht späte Erscheinung. Die meisten Ausgaben kamen im 20. Jahrhundert auf den Markt. Selten ist darin die Johannesoffenbarung enthalten, noch seltener eine Illustration des Neuen Jerusalem. In

MS 1038: Guillaume de Digullevilles Pélerinage (um 1350)
Aus der Zeit um 1350 stammt eine Pélerinage des Guillaume de Digulleville, die sich heute als MS 1038 in der New Yorker Morgan Library befindet. Die Handschrift ist eine der ältesten illustrierten Ausgaben dieses mittelalterlichen Romans überhaupt. Sechs Abbildungen, die das Neue Jerusalem zeigen, befinden sich verteilt auf fol. 1r

Radapokalypse Liber Floridus (um 1260)
Um 1260 entstand im nördlichen Frankreich eine besondere Ausgabe des Liber Floridus des Kanonikers Lambert de Saint-Omer (1061-1125), die sich heute im Besitz der Französischen Nationalbibliothek in Paris befindet (Signatur: MS Lat. 8865). Besonders ist sie hinsichtlich der Darstellungsform des Himmlischen Jerusalem, denn die Stadt wird hier als übergroßes Rad

Mscr. Dresd. A 117: Apokalypsekommentar (um 1320)
Das Himmlische Jerusalem ist eine kleine Illustration am oberen Rand von fol. 94v. Links sind Sonne und Mond dargestellt, die eigentlich nicht mehr existieren, da die Stadt von Gott beleuchtet wird. Daher steht über den Gestirnen „celum novum“, bzw. „terra nova“. Gott oder Christus sitzt auf einem romanischen Thron auf

Mscr. Dresd. Oc 50: Lothringische Apokalypse (1300-1350)
Die Handschrift Mscr. Dresd. Oc 50 stammt aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts (Sächsische Landes- und Universitätsbibliothek, Dresden). Hergestellt wurde „Li apocalipse que S. Jehans“ in Metz (Lothringen). Das Himmlische Jerusalem, darin zu finden auf fol. 51v und 53v, hat sich in der ersten Abbildung bereits auf die Erde

MS Cod. Guelf. 1.9 Aug. 2°: Edelstein-Apokalypse (1300-1350)
Die Mauern dieser Stadt bestehen im unteren Bereich aus Edelstein, was hier besonders deutlich ins Bild gesetzt wurde. Dabei hat sich der Illustrator exakt an die natürlichen Edelsteinfarben gehalten, er zeigt grünen Jaspis, blauen Saphir, Chalzedon, grünen Smaragd, dreifarbigen Sardonyx, roten Sarder, Chrysolith, Beryll, Topas, Chrysopras, Hyazinth und Amethyst. Die

MS 57: Französische Apokalypse (um 1280)
Wenngleich in einfacher Ausführung so nimmt in MS 57 mit vier ganzseitigen Abbildungen das Thema Himmlisches Jerusalem einen doch beachtlichen Raum ein, wenn man sich in Erinnerung ruft, dass vergleichbare Werke den Gegenstand fast immer mit weniger Miniaturen abhandeln. Insgesamt hat die Handschrift „Apocalipsis iohannis tot habet sacramenta quot verba“

Detail Fensterrose aus MS Hamilt. 390 (1250-1300)
Die Schrift unter der Signatur MS Hamilt. 390 der Staatsbibliothek zu Berlin entstand zwischen 1250 und 1300 in Verona, einem Zentrum der oberitalienischen Buchmalerei des 13. Jahrhunderts. Der Manuskriptband birgt eine bunte Sammlung moralisch-didaktischer Schriften in lateinischer und altvenezianischer Sprache. Eine gewaltige Fensterrose auf fol. 2v versinnbildlicht göttliche Macht im

MS A 148: Codex Gigas (um 1230)
Um 1230 entstand im Benediktinerkloster Podlazice im östlichen Böhmen der „Codex Gigas“, der sich heute in der Bibliothek zu Stockholm befindet (MS A 148). Es ist möglicherweise der umfangreichste mittelalterliche Codex überhaupt, daher kommt sein ungewöhnlicher Name „Gigas“, griechisch für „riesig“.Inhaltlich kann er als eine Art mittelalterliche Enzyklopädie des Wissens

Psalterium Feriatum (um 1240)
Das Psalterium Feriatum entstand um das Jahr 1240 vermutlich im Hildesheimer Skriptorium für den dortigen Bischof. Von den 195 Blättern zeigt dieser romanische Luxuspsalter der sogenannten Haseloff-Schule auf fol. 43r ein mittelalterliches Weltgericht. Darauf findet sich eine der ältesten Miniaturen einer Himmelspforte, übertroffen lediglich vom Liber Vitae aus der Mitte

Nicolás Borrás (1530-1610): Maria Immaculata (um 1580)
Nicolás Borrás (1530-1610) aus dem Königreich Valencia schuf um das Jahr 1580 ein 37 x 25 Zentimeter großes Ölgemälde, welches sich heute in der römisch-katholischen Klosterkirche Inmaculada Concepción y San Pedro Apóstol in Benissa (Spanien) befindet. Folgerichtig nach dem Namen zu Ehren Mariens präsentiert dieses Gemälde auch eine Maria-Immaculata-Darstellung mit

Apokalypse-Handschriften MS 815 (1220-1270) und MS Add. 18633 (um 1300)
Diese Apokalypse in französischer Sprache entstand in Frankreich zwischen 1220 und 1270. Sie wird heute als Handschrift MS 815 in der Stadtbibliothek von Toulouse aufbewahrt. Fol. 51r zeigt ein Himmlisches Jerusalem, welches mit seiner weißen Fassade an Marmor und Perlen, die ja auch zu den Baumaterialien gehören sollen, erinnert. Links

MS Gg. 1.1: Apokalypsehandschrift (1200-1250)
Aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts stammt eine anglo-normannische Apokalypsehandschrift, die unter der Signatur Gg. 1.1 in der Universitätsbibliothek Cambridge liegt. Drei (fol. 435v, 436v und 438) der insgesamt 53 Illustrationen zeigen das Neue Jerusalem als zeitgenössische Burg in malerischer Erzählweise, die für die folgenden englischen Apokalypsen aber erst

Turiner Beatus (um 1100)
Unter allen illustrierten Beatus-Fassungen ist diejenige aus Turin eine der am wenigsten erforschten Ausgaben, da das Exemplar in Italien lange weniger bekannt war und nur sehr schwer zugänglich ist. Es findet sich in einer Sonderabteilung der Biblioteca Nazionale Universitaria von Turin (MS J.II.I; einst MS lat. 93). Die flächige Farbgebung

Pepys-Apokalypse (um 1310)
MS 1803 ist eine Handschrift, die unter dem Namen Pepys-Apokalypse bekannt ist, benannt nach ihrem heutigen Aufbewahrungsort, der Pepys Library in Cambridge (England). Entstanden ist das in lateinischer und altfranzösischer Sprache verfasste Werk zu Beginn des 14. Jahrhunderts in England. Unter den 89 Tempera-Miniaturen auf 45 Blättern ist für das

MS lat. A7: Prager Himmelsstadt (um 1140)
Das Manuskript gilt als eines der Hauptwerke der böhmischen Buchmalerei der Romanik. Die darin enthaltene Miniatur zu Augustinus’ Werk „De civitate Dei“ ist verwandt mit einer Darstellung in einem Kommentarband zur Apokalypse des Haimo von Auxerre (um 1139 bis um 1244), der zur gleichen Zeit entstanden ist. Im Prager Exemplar

Herbert Schuffenhauer (1910-2019): St. Johannes-Kirche in Köln-Deutz (1967)
Köln war katholisch, Deutz stärker evangelisch. Dort findet man St. Johannes, eine Innenstadtkirche, die ihre historischen Buntglasfenster im Zweiten Weltkrieg verloren hat. In dem Nachkriegsneubau gestaltete dann Herbert Schuffenhauer (1910-2019) nicht nur sieben Fenster zu den Ich-Bin-Worten Christi, sondern im

Elsa Schultz: „Fenster der Vollendung des himmlischen Jerusalems“ aus dem Kölner Tersteegenhaus (1961)
Das expressionistische Tersteegenhaus ist eine evangelische Kirche in Klettenberg, einem südlichen Stadtteil von Köln. Das Haus war 1928 erbaut worden und nach Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg teilweise umgestaltet worden. Ende der 1950er Jahre ließ der Architekt Graebner erneut Umgestaltungen vornehmen.

Apokalypsehandschrift aus Russland (um 1820)
Diese Apokalypse entstand am Beginn des 19. Jahrhunderts. Es handelt sich um einen der letzten handbemalten Apokalypsetexte aus Russland. Auf den insgesamt 160 Seiten lassen sich ungewöhnlich viele farbintensive Illustrationen finden, genaugenommen 73 Stück. Fol. 23 wiederholt eine zuvor gezeigte

Johannes Klein (1823-1883): Turmfenster des Kölner Doms (1884/2007)
Der Vierpass mit sechs Engeln gehört zu einem der die beiden Turmhallen des Kölner Doms umfassenden Zyklus, der einst nach Entwürfen des Wiener Künstlers Johannes (auch Johann) Klein (1823-1883) in der Tiroler Glasmalerei-Anstalt zu Innsbruck gefertigt worden war. Er wurde

Georg Meistermann (1921-1990): Kölner Fresko in St. Karl Borromäus (1968)
Die großformatige Fresko-Altarwand von Georg Meistermann (1921-1990) in St. Karl Borromäus in Köln-Sülz fügte sich harmonisch in die einstige Raumkomposition der römisch-katholischen Kirche ein. Soweit bekannt, ist es das einzige Neue Jerusalem des Meisters, welches nicht auf Glas dargestellt ist.

Wilhelm Buschulte (1923-2013): St. Vitalis in Köln-Müngersdorf (1982)
In Müngersdorf im nördlichen Köln befindet sich die römisch-katholische Kirche St. Vitalis mit einem Jerusalems-Fenster. Es setzt sich aus drei schmalen Fensterbahnen zusammen, deren mittlere die beiden äußeren überragt. Sie befinden sich im rechten Seitenschiff des Gebäudes. Durch die Mauern
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.



