LETZTER BEITRAG
William Faithorne (ca. 1620-1691): Radierung „Pilger“ (1687)
Das Bild zeigt eine wandernde Person, die anhand ihrer Bekleidung deutlich als Pilger zu erkennen ist. Dabei handelt es sich um eine Illustration zu John Bunyans Erfolgsroman „Pilgrim‘s Progress“. In dem Bild findet man unten

Pacino di Bonaguida (um 1280 – 1339): Stammbaum Jesse (1303-1330)
Der Stammbaum Jesse ist eine komplizierte Angelegenheit, auf dessen spezielle Einzelheiten hier nicht eingegangen werden soll und auch nicht muss. In einem Satz geht es darum, dass ein fiktiver Stammbaum Christi mit seinem Ursprung in der Person Jesses, des Vaters König Davids, bildlich wiedergegeben wird. Solche Stammbäume enden, wie auch

Jüngstes Gericht aus Antwerpen (um 1490)
„Das Jüngste Gericht mit den sieben Werken der Barmherzigkeit und den sieben Todsünden“, so der Titel, entstand um 1490 und soll in Antwerpen hergestellt worden sein. Es ist heute ein Meisterwerk der Sammlung des Openbaar Centrum voor Maatschapelijk Welzijn van Antwerpen (Inventarnummer 134). Der Kompositionsaufbau des hier abgebildeten Ausschnitts (linke

Himmlisches Jerusalem von Tecajic (um 1750)
Tecajic/Tecaxic ist eine kleine Stadt in Zentralmexiko, zwanzig Kilometer entfernt von Toluca. Ihr Meisterwerk in der Kirche der Franziskaner ist ein Ölgemälde aus der Mitte des 18. Jahrhunderts mit einer höchst ungewöhnlichen Präsentation des Himmlischen Jerusalem in Neuspanien, mit dem Titel „Alegoria de la amistad domenico-francescana“, zu Deutsche etwa „Allegorie

Antisemitisches Satireblatt aus England (1753)
Satire und Humor wurden in England schon immer großgeschrieben. Da wundert es nicht, dass auch das Himmlische Jerusalem in solche Arbeiten mit einbezogen wurde. Das vorliegende Spottblatt aus dem Londoner British Museum (Inventarnummer J,1.133, Sammlungsnummer 1868,0808.3939) ist wie folgt überschrieben: „A Prospect of the New Jerusalem“ – „Eine Ansicht des

Hans Lietzmann (1872-1955): Holzschnitt „Das Neue Jerusalem“ (1915)
Der Berliner Maler und Zeichner Hans Lietzmann (1872-1955) schuf im Jahr 1915 diesen signierten und datierten Holzschnitt (46 x 38 Zentimeter) als Teil seines Apokalypsezyklus (signiert und mit Monogramm versehen unten rechts). Vermutlich ist diese Arbeit noch am langjährigen Wohnort des Künstlers am Gardasee entstanden, dessen nördlicher Teil noch zu

Pere Abadal i Morató (um 1630-1685): Katalanische Mahnbilder (um 1680, 19. Jh.)
Mahnbilder aus dem Umkreis der römisch-katholischen Kirche sind selten. Einige davon haben sich aus katholischen Ländern Südeuropas erhalten. Man findet auf ihnen mitunter das Himmlische Jerusalem, wie auf diesem ersten frühbarocken Beispiel „Novisimo cuarto de la Gloria celestial“, herausgebracht von Francese Vaquer im 17. Jahrhundert, vermutlich um 1680, in Spanien,

Flämisches Jüngstes Gericht (1425-1435)
Die Weltgerichtstafel aus dem Rathaus der Stadt Diest im östlichen Flandern ist ein in ihrer Darstellung Stefan Lochners Weltgericht erstaunlich ähnliches Werk, obwohl es zwischen 1425 und 1435, also kurz vor Lochners Werk, entstanden ist. Sie ist ein Zeugnis für eine in dieser Region verbreitete Tradition der Gerichtsbilder in den

„San Juan en Patmos“ aus der Kathedrale „Inmaculada Concepción“ in Texcoco de Mora (18. Jh.)
Diese Ölmalerei aus Texcoco de Mora unweit von Mexiko-Stadt in Mexiko entstand im 18. Jahrhundert. Sie zeigt, wie der Titel „San Juan en Patmos“ vermuten lässt, Johannes auf Patmos und wie über ihm ein reichlich verziertes Rokoko-Jerusalem erscheint. Das Bild wurde ähnlich aufgebaut wie Francisco de Zurbaráns: „Vision des Pedro

Matías de Torres (1635-1711): Entwürfe zum Triumphbogen von 1680
Diese zwei Gouachen stammen von Matías de Torres (1635-1711), einem Vertreter der Madrider Malerschule des hohen Barock. Es handelt sich um Entwürfe für einen Triumphbogen am Puerta del Sol in Madrid anlässlich des Empfanges von Königin Maria Luisa von Orleans. Später entwarf de Torres, zusammen mit Claudio Coello und José

Hermann Baumeister (1867-1944): Gemälde aus der Erlöserkirche in Stuttgart (1920)
Der Karlsruher Hermann Baumeister (1867-1944) schuf überwiegend Architektur- und Landschaftsbilder als Aquarelle. Sakralkunst ist in seinem Schaffen eher eine Ausnahme gewesen. Er hatte in Karlsruhe, in München und in Düsseldorf Malerei studiert und gilt als Vertreter der klassischen Schule. Baumeister schloss im Jahr 1920 ein monumentales Ölgemälde mit einer imposanten

Georg Friedrich Pfandzelt (gest. 1765): Emporenbild aus St. Martin in Ballendorf (1748)
In der evangelischen Pfarrkirche Sankt Martin in Ballendorf auf der Schwäbischen Alb findet man auf der Empore linksseitig vor dem Altarbereich ein Tafelbild der Größe 106 x 60 Zentimeter, das dem Himmlischen Jerusalem gewidmet ist. Es ist Teil von einem Dutzend Tafeln zur Illustration des Augsburger Bekenntnisses am Ostende der

Garnet Terry (um 1745-1817), Edward F. Burney (1760-1848): Hieroglyptical Print (1791)
„Hieroglyptical Prints“ waren Ratespiele, die mit ihrem Namen auf die lange Zeit unlesbaren ägyptischen Hieroglyphen anspielten. Wie diese sollte man zunächst den Inhalt eines Bildes nicht verstehen, sondern ihn sich langsam erschließen. Mindestens einmal ist in dieser Art und Weise auch das Himmlische Jerusalem dargestellt worden. Die Bildunterschrift des Einzelblattes

E. Morrow: Tempelritterkirche in Poling (um 1910)
Die kleine, heute anglikanische Kirche St Nicholas von Poling in West Sussex geht in ihren Ursprüngen bis in die Zeit um 1220 zurück und wird immer wieder, zu Recht oder zu Unrecht, mit den Jerusalemer Tempelrittern in Verbindung gebracht. Möglicherweise war dies der Hintergrund, dass hier ein etwa 120 x

Pieter de Jode (1570-1634): Entwurfszeichnung (um 1605)
Um das Jahr 1605 wurde eine Zeichnung von Pieter de Jode (1570-1634) angefertigt, einem Kupferstecher aus Antwerpen. Er stach nach Jean Cousin (um 1522 – um 1594), einem französischen Maler und Grafiker, eine Fassung von „Das Jüngste Gericht“ im Renaissancestil und stellt hier die runde Gottesstadt in Tradition der zeitgenössischen

Hans Memling (um 1430-1494): Weltgerichtsaltar (1471)
Einen der letzten großartigen Weltgerichtsaltäre schuf Hans Memling (um 1430-1494). Sein Altarbild befand sich einst in der Danziger Marienkirche und heute im Nationalmuseum zu Danzig. Der abenteuerliche Weg des Altars ist bis ins Detail bekannt und oftmals erzählt worden: Als Folge des Seekriegs zwischen der deutschen Hanse und England wurde

Markus Weisheit: Grabstelen und Grabsteine (1996ff.)
1996 schuf der Bildhauer Markus Weisheit für das Grabmal von F.-J. Hölscher eine Säulenbasaltstele, die von der damaligen Werkstatt Oswald Schneider in Siegburg gestaltet wurde. Die Form der 175 Zentimeter hohen und 30 bis 35 Zentimeter breiten Stele blieb weitgehend

Katrin Gräfrath: Grabstele und Grabstein (2012 und 2016)
Die Ortschaft Birk (Bergisches Land) ist ein Stadtteil von Lohmar im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen. Auf dem dortigen städtischen Gemeindefriedhof befindet sich auf einer freien Rasenfläche im hinteren Bereich des Friedhofs eine Jerusalemstele, die im oberen Abschluss das Himmlische Jerusalem zeigt.

Karl Imfeld (geb. 1953): Installation und Malerei in Ahrensburg (1995)
Einen der ungewöhnlichsten Bezüge zum Himmlischen Jerusalem schuf der Schweizer Maler Karl Imfeld (geb. 1953) im Jahr 1995 im Gemeindehaus Ahrensburg (Schleswig-Holstein) in der dortigen Freien evangelischen Gemeinde (FeG). Es entstand eine durchdachte Raumgestaltung mit vielen Besonderheiten. Weiße Wände schließen

Karl-Josef Schneider (1935-2023): Grabstele aus Siegburg (1985)
Auf dem Nordfriedhof von Siegburg befindet sich das Gemeinschaftsgrab des Ehepaares Ingeborg und Heinz Ellenberger. Ihre Stele aus Muschelkalk wurde 1985 von dem Bildhauer Karl-Josef Schneider angefertigt, in dem Atelier des Künstlers nur wenige hundert Meter entfernt. Es besteht aus

Rudolf Schäfer (1878-1961): Prachtbibel (1929)
1929 kam eine Prachtbibel („Die Bibel oder die ganze Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments“) auf den Buchmarkt, die mit Illustrationen von dem norddeutschen Kirchenmaler und Illustrator Rudolf Schäfer (1878-1961) ausgestattet wurde. Schäfer sah sich als deutschen lutherischen Künstler,

Joep Nicolas (1897-1972): Pancratiuskirche in Tubbergen (1954)
Tubbergen ist eine Gemeinde in der niederländischen Provinz Overijssel in den Niederlanden. Ortsmittelpunkt ist die das neogotische Bauwerk St. Pancratius. Als künstlerisch herausragend gelten die 35 Buntglasfenster, die von mehreren aufeinander folgenden Generationen der Glaskünstlerfamilie Nicolas entworfen und gefertigt wurden.
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.






