LETZTER BEITRAG
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Andreaskirche von Aach (1976)
Im Ort Aach bei Freudenstadt im Schwarzwald befindet sich die Andreaskirche. 1897 erbaut stand 1976 eine Renovierung an, bei der hochwertigere Buntglasfenster eingebaut werden konnten. Dafür gewann man den Stuttgarter Glasmaler Wolf-Dieter Kohler (1928-1985), der
Erentrud Trost (1923-2004): Friedhofskapelle in Kaunitz (1987)
In Kaunitz bei Verl (Ostwestfalen) wurde die römisch-katholische Friedhofskapelle mit Glasmalereien von der Benediktinerin Erentrud Wilhelmine Trost (1923-2004) ausgestattet. Das war im Jahr 1987. Kurz zuvor hatte die Künstlerin die Friedhofskapelle in Ostbevern (1983) mit einem ähnlichen Glasfenster ausgestattet, welches das Neue Jerusalem zeigt und die Anregung zu dieser Arbeit
Maria-Immaculata-Ölgemälde: „La Benedicta de Actopan“ (1566-1600)
Eine Variante der berühmten Ölmalereien des Joan de Joanes (um 1500-1579), die „La Benedicta de Actopan“, stammt von einem unbekannten Meister. Ursprünglich befand sich die 160 x 211 Zentimeter große Tempera-Malerei im römisch-katholischen Konvent von Actopan in Mexiko, kam dann aber im 19. Jahrhundert in das Museo Nacional del Virreinato
Charles Marcq (1923-2006): Saint-Maurille in Vouziers (1970)
In der römisch-katholischen Kirche Saint-Maurille in Vouziers (Region Grand Est), einer kleine Gemeinde in den Ardennen, wurden im Jahr 1970 im Chorbereich drei neue Glasfenster eingesetzt. Zwei weitere befinden sich daran im Anschluss im Querschiff, gehören aber inhaltlich noch zu den drei Hauptfenstern. Die überwiegend blaufarbigen Fenster haben das Himmlische
Jean Bellegambe (um 1470-1536): Triptychon zum Jüngsten Gericht (um 1525)
Ein durchaus singuläres Neues Jerusalem schuf der Meister Bellegambe um das Jahr 1525. Als eine Art Kolosseum im Morgengrauen ist die Himmelsstadt weder zuvor noch danach dargestellt worden, nur am Ende des 16. Jahrhunderts schuf Jean Cousin einmal einen Bau mit gewissen Ähnlichkeiten. Es scheint sich um einen Rundbau zu
Wandfresko aus dem Kloster Balamand (um 1610)
Dieser Ausschnitt eines Wandfreskos stammt aus dem nichtöffentlichen Bereich des griechisch-orthodoxen Kloster Balamand (auch Belmont) bei der Stadt Tripoli im heutigen Libanon, was damals zum Osmanischen Reich gehörte. Das Fresko ist um 1610 entstanden, nachdem das Kloster 1603 neu erbaut worden war und anschließend malerisch ausgeschmückt wurde. Der Künstler ist
Meister von Schöder: Spätmittelalterliche Himmelspforte aus Schöder (um 1460)
Der „Meister von Schöder“ war ein professioneller Maler, der vor allem Fresken in Österreich ausgeführt hat. Seine Tätigkeit ist zwischen den Jahren 1460 und etwa 1510 nachgewiesen. Er hat in der Steiermark, in Kärnten und Salzburg, das heißt in den Regionen der Niederen Tauern, südlich der Gurktaler Alpen sowie im
Meister Orosius: „La Cite de Dieu“ (um 1410)
An dieser spätmedievalen Ausgabe von „De Civitate Dei“ (Buch I-V) des antiken Kirchengelehrten und Kirchenvaters Aurelius Augustinus wurde von etwa 1408 bis 1410 gearbeitet. Es handelt sich um eine neue Übersetzung von 1375 mit einem Kommentar von Raoul de Presles, die von dem Buchmaler Orosius oder von einem seiner Schüler
MS Spencer 19: Guillaume de Digullevilles Pélerinage (um 1430)
Eine weniger bekannte englische Ausgabe „The Pilgrimage of the Soul“ des Guillaume de Digulleville entstand um das Jahr 1430 für Thomas Cumberworth of Somerby (gest. 1451). Seit 1928 befindet sich die Pretiose in dem Konvolut „MS Spencer 19“ in der Public Library in New York. Diese Miniatur präsentiert sich mit
MS Latini 74: Pélerinage des Guillaume de Digulleville (um 1400)
Hinter der Ausgabe „Codices Bibliothecae Publicae Latini 74“ verbirgt sich eine Pélerinage des Autors Guillaume de Digulleville, die um 1400 entstanden ist. Sie ist Teil der Handschriftensammlung der Bibliothek der Universität Leiden. Herkunft und Entstehungshintergrund dieser Handschrift sind mangels Forschungsliteratur kaum bekannt. In dieser Ausgabe ist das Himmlische Jerusalem nur
Aymar de Poitiers: Guillaume de Digullevilles Pélerinage (um 1460)
Eine französischsprachige Prosaausgabe der „Pélerinage de la vie humaine“ von Guillaume de Digulleville (auch Déguileville, 1295-1358) wurde um 1460 von Aymar de Poitiers in Paris oder in Tours gestaltet. Die Ausgabe aus der Genfer öffentlichen Bibliothek (MS Fr. 181) ist derjenigen von Charlotte von Savoyen (1441-1483) ähnlich (MS 228) und
MS 110: Guillaume de Digullevilles Pélerinage (1390)
Die Miniatur von fol. 1 und zwei weitere Miniaturen von fol. 3 stammen aus einer Ausgabe der Pélerinage, die in der Stadtbibliothek von Aix-en-Provence als MS 110 (früher (Rés. MS 43) aufbewahrt wird. Im Jahr 1390 entstanden zählt diese Ausgabe noch zu den frühen Fassungen der Pèlerinages. Bemerkenswert ist die
MS 768: Guillaume de Digullevilles Pélerinage (um 1400)
Diese Pélerinage war gegen Ende des 14. Jahrhunderts/Anfang des 15. Jahrhunderts in der Abtei St. Martin in Tournai gefertigt worden, einem gewerbsmäßigen Zentrum mittelalterlicher Handschriftenherstellung. Von dort gelangte sie über die Abtei St. Rictrudis in Marchiennes in ihren heutigen Aufbewahrungsort, die Stadtbibliothek von Douai im Département Nord der Region Nord-Pas-de-Calais
Maria Immaculata aus Kiedrich (16. Jh.)
Die Weinbaugemeinde Kiedrich im südhessischen Rheingau-Taunus-Kreis war und ist stark vom römisch-katholischen Bistum Mainz geprägt, was auch für die Pfarrkirche Sankt Dionysius und Valentinus gilt. In dem gotischen Bau findet sich im Langhaus eine Wandmalerei, dort im südlichen Seitenschiff, am zweiten Joch von Westen her gesehen. Sie wird datiert auf
MS 950: Guillaume de Digullevilles Pélerinage (um 1400)
In der Stadtbibliothek Tours wird die Handschrift MS 950 aufbewahrt, die um 1400 hergestellt wurde. Es handelt sich um eine französische Ausgabe der Pélerinage mit einfachen Illustrationen in roten und braunen Farbtönen, die teilweise beschädigt sind. Allen Zeichnungen des unbekannten Miniaturisten ist die hellrote Farbe gemeinsam, die als preiswertes Färbemittel
MS Cod. Pal. Lat. 1969: Guillaume de Digullevilles Pélerinage (um 1370)
Eine Serie von Miniaturen des Himmlischen Jerusalem ist auch in der Ausgabe „Pélerinage de la vie humaine“ in der Universitätsbibliothek Heidelberg enthalten. Der Codex Palatinus Latinus 1969 stammt aus Toulouse, wo er um etwa 1370 hergestellt wurde und war einst in Besitz von Louis I. von Anjou (1339-1384). In die
Matthias Gerung (1500-1570): Drei Apokalypsestudien (1546)
Matthias Gerung (1500-1570) hatte sich mehr als einmal künstlerisch mit der Offenbarung des Johannes beschäftigt. Die Abbildung oben stammt aus einem Apokalypsezyklus von 27 Holzschnitten (1546), worin das Erscheinen des Neuen Jerusalem die letzte ist. Gerung hat in den Jahren
Jean de Bondol: Bildteppich der Apokalypse von Angers (1378-1380) und Kopie
Die Apokalypse von Angers besteht aus 84 Szenen auf sieben Wandteppichen aus Leinen. Jeder der Teppiche war im Original sechs Meter hoch, fünf davon waren 24 Meter lang. Die meisten Szenen haben sich erhalten, wenngleich auch wie durch ein Wunder:
Peter S. Ruckman (1921-2016): Apokalypsezyklus (1968)
Als ich in den 1990er Jahren an der Interpretation des Neuen Jerusalem arbeitete, haben mich niederländische Baptisten erstmals auf den Namen Peter S. Ruckman aufmerksam gemacht. Später kam ich auch in einen brieflichen Kontakt mit dem Prediger und Künstler, der
Kapitelle von Moissac (um 1090)
Kapitelle dienten mitunter auch dazu, das Himmlische Jerusalem darzustellen. In ihrer Vierseitigkeit und wegen ihrer hochgelegenen Position waren sie durchaus geeignet, dieses Jerusalem adäquat zu repräsentieren. Dennoch ist es im konkreten Fall schwer zu entscheiden, ob es sich wirklich um
Andrés de Olmos (um 1485-1571): Fresken aus Tecamachalco, Mexiko (um 1550, 1562)
Zu sehen sind Malereien der Kappen und Medaillons im Chor der ehemaligen Franziskanerkirche Tecamachalco in Puebla im heutigen Mexiko. Diese Klosteranlage diente einst der Ausbildung junger Mönche zu Missionszwecken. Die Deckenmalereien, ausgeführt über einen mehrjährigen Zeitraum von etwa 1550 bis
Anonym: Alabaster-Reliefs der Maria Immaculata Conception aus Ayacuchou/Huamanga (18. Jh.)
Bei Darstellungen der Maria Immaculata aus Stein sind insbesondere die kleinteiligen Mariensymbole schwerer herauszuarbeiten, dementsprechend selten sind solche kostbaren Kunstwerke; man kennt noch eine solche Arbeit aus dem mexikanischen Puebla. Andererseits sind solche Werke aber auch meist sehr gut erhalten
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.