LETZTER BEITRAG

Erika Steinbeck: Evangelische Markuskirche in Velbert zu „Off. 21; 2“ (1997)

Die Glasmalerin Erika Steinbeck hat in den Jahren 1995 bis 1997 vierundzwanzig Glasfelder zu biblischen Themen des Alten und Neuen Testaments gestaltet. Es war eine Auftragsarbeit für die evangelische Markuskirche in Velbert (Kreis Mettmann, Bergisches Land), die damit Jahre nach der Baufertigstellung ihre einfache Verglasung verschönern wollte. Die Farbglasarbeiten wechseln

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Heinz Dohmen (geb. 1934): Jerusalemfenster aus St. Bonifatius in Duisburg-Hochfeld (1991)

Die katholische Kirche schafft sich ab, wofür das folgende Beispiel symptomatisch ist. Dazu muss man kurz in die Geschichte zurückblicken, um sich die Tragweite dieses Prozesses zu vergegenwärtigen: Die römisch-katholische Kirche hat in Deutschland Martin Luther überlebt, die Aufklärung, die Säkularisierung und den Nationalsozialismus. Diese Herausforderungen von außen konnte die

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Karl Hellwig (1911-1993): Kirche von Heßler (1956)

An den Seiten steht in separaten Fenstern jeweils ein roter Engel mit einer Posaune. Etwas darüber befinden sich wieder zwei Doppelfenster, die durch einen breiten Rahmen getrennt sind. In der Mitte finden sich hier zahlreiche Tore der heiligen Stadt als einfache Rundbögen. Jedes Tor hat eine unterschiedliche Pastellfarbe und meist

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Luca Pinelli (1542-1607): „Libretto d’imagini“ (1594)

Die Grafik steht in der Tradition der im 16. Jahrhundert populären Epigramme, von denen ja eine ganze Reihe das Himmlische Jerusalem zum Thema haben. Dieses Exemplar ist in Neapel entstanden und wurde von den drei Brüdern Gioacomo, Carlino und Antonio Pace gedruckt. Man findet die Zeichnung auf Seite 14 des

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Maria Fernandez Ortiz: Tabernakel aus St. Martin in Düsseldorf (2007)

Der Tabernakel von St. Martin in Düsseldorf-Unterbilk, auch Bilker Kirche genannt, fand seinen Standort vor einer sechs Meter langen Tabernakelwand aus grauen und roten Granitplatten, in deren Fugen sich Kreuze erkennen lassen. Der eigentliche Tabernakel ist eine vergoldete Stele von etwa zwei Metern Höhe, die direkt in die Wand eingearbeitet

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Carl Axel Chader (1877-1947): Zeitleiste (1936)

Evje ist eine Ortschaft in der Kommune Evje og Hornnes in der südnorwegischen Provinz (Fylke) Agder, mit heute etwa 2500 Einwohnern. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war diese Region in eine Krise geraten: Der Bergbau ging zurück, viele Einwohner wanderten nach Nordamerika aus. Dort wurde ein Teil der Norweger von

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Jürgen Lenssen (geb. 1947): Radleuchter aus St. Michael in Euerfeld (2009)

Von 2007 bis 2009 wurden in der römisch-katholischen Kirche St. Michael in Euerfeld im unterfränkischen Kreis Kitzingen umfangreiche bauliche Veränderungen vorgenommen, durch den damaligen Bau- und Kunstreferenten der Diözese Würzburg, Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen (geb. 1947). Dieser ist nicht nur katholischer Priester, ehemaliger Domkapitular des Bistums Würzburg und Autor zahlreicher

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Andrzej Zaborowski: Himmlisches Jerusalem (1989)

Im römisch-katholisch ausgerichteten Verlag Pallottinum (Zabki in Masowien) war man an einer Coverillustration für ein Buch zu Jerusalem interessiert, die zu den historischen Farbabbildungen des Bandes passen sollte. Dazu gewann man den Grafiker Andrzej Zaborowski, der als Plakatkünstler und Buchillustrator in Polen arbeitete. Seine handgezeichnete Illustration lebt von dem Kontrast

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Karl Mittermüller: Tabernakel aus St. Albert in Saarbrücken (1939)

St. Albert ist eine römisch-katholische Kirche in Saarbrücken, bekannt für ihre außergewöhnliche Architektur und Glasmalereien, die ebenfalls das Himmlische Jerusalem darstellen. Lange vor diesen Glasmalereien wurde allerdings der Tabernakel in den hinteren Altarbereich in die Wand fest eingebaut. Es handelt sich um eine gewaltige Halbkugel aus schwarzem Granit. Die Suggestivität

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Albert Bocklage (1938-2023): St. Jakobi in Coesfeld (1987)

In dieser Kirche dominieren zwölf gewaltige Rundbogenfenster den Chorbereich. Jedes der Fenster steht für ein Tor des Himmlischen Jerusalem. Der Bildaufbau ist stets gleich: Oben steht in hebräischer Schrift der Name eines der zwölf Stämme Israels, unten in lateinischer Schrift der Name eines der zwölf Apostel. Rechts davon ist ein

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Johannes Rothe (1628-1702): Merian-Kopie (1673)

Johannes Rothe (auch Jan Rothe oder de Rothe von Rode) wurde 1628 in Amsterdam als ein Sohn des Amsterdamer Kaufmanns Zacharias Rothe und seiner englischen Ehefrau Mary Bas geboren. Sein Vater schickte ihn zur Vorbereitung auf das Kaufmannsleben auf Auslandsreisen, wo er unter anderem in die radikalpietistischen Ideen von Ludwig

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Apokalypsehandschrift aus Russland (19. Jh.)

Die erste Miniatur mit einem Bezug zum Himmlischen Jerusalem bringt fol. 34v. Links und rechts stehen isoliert noch Türflügel, doch eigentlich ist diese Pforte aufgesprengt, nämlich von dem zweiten Erscheinen Christi auf dem Thron, von wo aus er zu Gericht sitzt. Das Motiv der aufgesprengten Türflügel ist typisch für die

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MS HS 201: Spiegelvision des des Guillaume de Digulleville (um 1460)

Eine bislang in der Forschung weniger beachtete illustrierte Ausgabe der Pilgerreise ist in der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt beheimatet. Dort hat sie die Signatur HS 201. Im Gegensatz zu zahlreichen lateinischen und altfranzösischen Ausgaben haben wir hier eine Edition in rheinfränkisch vor uns. Sie wurde in Köln, Aachen oder Koblenz

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Gerd Jähnke (1921-2005): Fensterband aus der Martin-Luther-Kirche in Würzburg (1966)

Kurz nach der Fertigstellung eines singulären Buntglasfensters für die Immanuelkirche in Würzburg-Unterdürrbach wünschte man sich dieses Motiv in der gleichen Stadt nochmals. Anlass war, dass damals der diensthabende Pfarrer der evangelischen Martin-Luther-Kirche in Würzburg-Mönchberg, Hans Ahrens, in der Immanuelkirche bei

Franz Pauli (1927-1970): St. Vitus in Messinghausen (1968)

Parallel zu seinen Entwürfen für die Elisabethkirche in Ahlen arbeite Franz Pauli (1927-1970) an Fenstern für die ebenfalls neu erbaute Kirche St. Vitus in Messinghausen bei Brilon im Sauerland. Damals lies man von der alten Dorfkirche, allein aus Zugeständnissen nach

Dieter Hartmann (1939-2022): St. Mariä Himmelfahrt in Kleve (2005)

Etwa fünfzehn Jahre später nach einem Fenster in St. Marien in Köln-Fühlingen (1987) entstand ein weiteres Glasfenster von Dieter Hartmann (1939-2022), welches deutlicher das Himmlische Jerusalem zeigt, da es hier das Hauptmotiv ist. Diesmal handelt es sich um eine neun

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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