LETZTER BEITRAG

„Meister des Weltgerichts“: Rheinländische Tafelmalerei (um 1465)

Um das Jahr 1465 entstand durch einen anonymen Meister, der den Notnamen „Meister des Weltgerichts“ bekam, eine Tafelmalerei auf Eichenholz. Diese Malerei wurde am 21. September 1846 von den Erben des Kunsthändlers Johann Georg Schmitz vom Wallraf-Richartz-Museum in Köln angekauft (Inventarnummer WRM 0158) und ging zunächst als Dauerleihgabe an das

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Leuchter der Basilika St. Godehard in Hildesheim (1864)

Die Begeisterung für historische Radleuchter hat mehrere Renaissancen erfahren, so beispielsweise gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Damals wurden im Zuge der Neorenaissance nicht allein Gebäude in diesem Stil erbaut, sondern auch passende Einrichtungsgegenstände hergestellt. Ein Beispiel dafür ist der Radleuchter in der römisch-katholischen Basilika St. Godehard in der Bistumsstadt Hildesheim

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Radleuchter von Franz Rickert (1904-1991) in der Apostelkirche Bocholt (1963)

Ein Jerusalemsleuchter von Franz Rickert (1904-1991) befindet sich in der evangelischen Apostelkirche zu Bocholt am Niederrhein. Zwölf Engel mit spitzen, nach oben gerichteten Flügeln zieren die zwölf schmalen Tore aus Bronze, die am Reif mit Bergkristallen geschmückt sind. In der Mitte sieht man erhöht das Lamm Gottes mit der Siegesfahne,

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Erhardt Klonk (1898-1984): Wandmosaik der Friedhofskapelle in Helmstedt (1967)

Ruhehallen und Friedhofskapellen sind naturgemäß der Ort, an dem gerne das Himmlische Jerusalem als motivisches Thema gewählt wird, bedeutendere Beispiele finden sich in Duisburg-Marxloh (1955), in Holte (1956) oder in Stommeln. In die Qualität dieser Arbeiten reiht sich ein Mosaik ein, welches man in der Friedhofskapelle Marienberg in Helmstedt findet.

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Hans Gerhard Biermann (1933-2023): Retabel aus St. Ursula in Bremen (1968)

Der Altarbereich wird von einem gewaltigen, über drei Meter hohen Monolith dominiert. Er differenziert sich in zwölf Blöcke, die auf einem dreiteiligen Sockel ruhen. Diese sind aus grob behauenem, geriffeltem Muschelkalk in einer einheitlich grauen Färbung, die damals bewusst Beton imitieren sollte. An den Außenseiten deuten Kerben die Tore der

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Günther Danco (1912-2000): Johanneskirche in Steinbach (1956)

Vor uns haben wir vermutlich die erstmalige Darstellung des Neuen Jerusalem von Günther Danco (1912-2000). Über den Künstler ist noch immer kaum etwas bekannt, eine erstmalige Künstlerbiographie habe ich unten zusammengestellt. Fast ebenso unbekannt wie Danco ist auch die Johanneskirche in Steinbach (Oberfranken). Es gibt weder Fachliteratur noch einen Wikipediaeintrag

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Nikolaus Bette (geb. 1934): St. Nikolaus in Olsberg (1984)

Einigen Künstler ist es gelungen, bei dem Thema Himmlisches Jerusalem einen eigenen stilistischen Beitrag zu leisten. Folgende Kriterien müssen erfüllt sein, will man von einer solchen eigenständigen Stilistik sprechen: Die Werke müssen vor allem eine neue Formensprache beinhalten, und nicht Althergebrachtes kopieren. Sie müssen, zumindest für ein geübtes Auge, als

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Vincenz Pieper (1903-1983): Glaswand in St. Michael in Oerlinghausen (1961)

St. Michael ist eine der größten Vertriebenenkirchen Deutschlands, die man 1954/55 im ostwestfälischen Oerlinghausen bei Bielefeld im Kreis Lippe errichtete. Noch heute ist die römisch-katholische Pfarrkirche mit zwei Filialkirchen für ein 70 Quadratkilometer großes Gemeindegebiet zuständig. Für die monumentale Gestaltung des Hauptfensters zur Straße hin gewann man Vincenz Pieper (1903-1983).

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Diego Semprun Nicolas (geb. 1958): Kristalkerk in Hengelo (2000)

Die reformierte Kristallkirche von Hengelo (Niederlande, Provinz Overijssel) ist ein ungewöhnlicher, moderner Kirchenbau, der einen in die Jahre gekommenen Vorgängerbau ersetzt. Markant ist ein zehn Meter hoher Turm in Form eines Dreiecks zur Hauptstraße hin. Auf Seiten der zentralen Halle dieser „Kristalkerk“ wurden zwei Bahnen mit jeweils sechs horizontal gelagerten

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„Worte der Wiederkunft“ aus Russland (19. Jh.)

Innerhalb der Sammlung handgeschriebener Bücher von E. E. Egorova in der Russischen Staatsbibliothek zu Moskau befindet sich unter der Signatur F.98 Nr. 663 eine Sammlung zur Parusie. Es sind hauptsächlich Auslegungen der Apokalypse von so unterschiedlichen Autoren wie Papst (und angeblicher Märtyrer) Hippolytus (um 170-235) oder Mönch Palladium Mnich (368-430)

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Helmut Heinrichs (1927-2016): Johanneskirche in Elberfeld (1963)

Die evangelische Johanneskirche ist eine der Notkirchen des bekannten Architekten Otto Bartning (1883-1959) von 1949. Man findet sie auf einem Berghang über Wuppertal-Elberfeld an einem Park in einem von Einfamilienhäusern und Villen geprägten Stadtteil. Die Beleuchtung sichert ein umlaufendes Lichtband, welches um 1963 das farblose Flachglas ersetzte. Zunächst wurden damals

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Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Marienkirche in Effringen (1964)

Die Marienkirche ist ein evangelisches Gotteshaus in Effringen im Schwarzwald. Im Inneren ist der Bau vor allem durch gotische Architektur- und Schmuckformen geprägt, die zu keiner Zeit kriegszerstört oder purifiziert wurden – eine Seltenheit in Württemberg. Eindrucksvoll sind vor allem

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Kirche von Kemnat (1963)

Parallel zu der Ausführung in Bad Cannstadt arbeitete Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) an der Verglasung der neuen Kirche von Kemnat südlich von Stuttgart. Die dortige Bartholomäuskirche ist der optische Mittelpunkt des Orts und mit seinem markanten Kirchturm von weither sichtbar. Bei

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Martinskirche von Enzweihingen (1963)

Enzweihingen gehört heute zur Kreisstadt Vaihingen an der Enz in Württemberg. Die gotischen Fenster der dortigen Dorfkirche überlebten einen Stadtbrand im 17. Jahrhundert und zwei Weltkriege, allerdings nicht die Ablehnung der Nachkriegsgeneration auf alles Überkommene – eine einmalige Geisteshaltung, die

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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