LETZTER BEITRAG
Fresken der galicischen Kirchen von San Xulian de Lobios und Santa María de Nogueira de Miño (um 1520)
Die römisch-katholische Kirche des Ortes San Xulian de Lobios findet man innerhalb der Gemeinde Sober in Galicien (Spanien). Ursprünglich gehörte es zu einem Benediktinerkloster, von welchem sich nur die Kirche, heute die Pfarrkirche des Ortes,

Schottischer Grabstein (17. Jh.)
Grabsteine wurden seit alters her gerne dafür verwendet, das Himmlische Jerusalem künstlerisch zum Ausdruck zu bringen. Das Mittelalter kennt ganze komplexe Grabanlagen als Himmlisches Jerusalem, in der Renaissance wird das Thema auf prächtigen Epitaphen zur Darstellung gebracht. Gerade aus dem 17. Jahrhundert gibt es dann aber nur wenige Beispiele, da

Steinmetzbetrieb Norbert Schlick: Grabsteine (ab 2000)
Grabsteine eignen sich hervorragend zur Darstellung des Himmlischen Jerusalem. Schon aus der Antike kennen wir Beispiele (Stilicho-Sarkophag), und seitdem reißt diese Traditionslinie nicht mehr ab. Während in früheren Jahrhunderten ein Grabstein oder Epitaph mit einer künstlerischen Darstellung wenigen wohlhabenden Geistlichen, Adeligen und später auch Bürgern vorbehalten blieb, sind seit dem

Weltgericht aus Holz aus Vesene (1475-1500)
Darstellungen des Himmlischen Jerusalem aus Holz haben Seltenheitswert. Im Mittelalter muss es sie öfters gegeben haben, denn solche Schnitzereien waren schneller und preiswerter anzufertigen als Kunstwerke aus Sandstein oder Marmor. Allerdings haben nur sehr wenige solcher Holzkunstwerke die Feuersbrünste und Holzwurmattacken der Jahrhunderte überlebt. Eines ist das Weltgericht aus Vesene.

Tympanon der Kathedrale St. Nikolaus in Freiburg (14. Jh.)
Die Kathedrale St. Nikolaus (Cathédrale Saint-Nicolas) in Freiburg ist der Sitz des römisch-katholischen Bistums von Lausanne, Genf und Freiburg in der Schweiz. Dieses Bistum trägt das Patrozinium des heiligen Nikolaus, der auch, in Farbe gefasst, auf dem Tympanon des Haupteingangs gut zu erkennen ist. Petrus ist die einzige Figur, die

Taufbecken aus Redecilla del Camino (12. Jh.)
Es ist gut nachvollziehbar, weshalb gerade bei Taufbecken das Himmlische Jerusalem thematisiert werden konnte: Mit dem Akt der Taufe wurde ein Neugeborenes Mitglied der irdischen Gemeinde und gleichzeitig der überirdischen Heilsgemeinde, also Bürger des Himmlischen Jerusalem.Eines der ältesten erhaltenen Taufbecken findet sich in Redecilla del Camino (Kastilien), etwa gleichalt ist

Tympanon der Kirche Notre-Dame-du-Pré in Donzy (12. Jh.)
Das Tympanon ist Teil des Eingangsbereiches einer Kirche. Hier sind Tordarstellungen also rückverweisende Selbstbezüge: Das aufgemalte oder eingemeißelte Tor thematisiert sich selbst. Es lag nahe, bei Kircheneingängen das Thema des Himmlischen Jerusalem aufzunehmen, da ja Gotteshäuser als Miniaturen oder Vorwegnahmen des Himmlischen Jerusalem gesehen werden konnten. Solche Darstellungen, ganz überwiegend

Tympanon des Ulmer Münster (um 1360)
Eine steinerne Darstellung des Jüngsten Gerichts findet sich auch über dem südöstlichen Portal des Ulmer Münsters. Durch ein markantes Wolkenband vom oben thronenden Christus abgetrennt ist rechts die Hölle und links das Himmlische Jerusalem dargestellt. Dort schließt Petrus einem Bischof, den er an der Hand hält, einem König oder Kaiser

Jerusalem-Relief in St Paul lès Dax (12. Jh.)
Das hochmittelalterliche Relief stammt aus der römisch-katholischen Kirche St Paul lès Dax im gleichnamigen Ort Saint-Paul-lès-Dax im Departement Landes. Der Bau aus dem 12. Jahrhundert gilt als Höhepunkt der französischen Romanik. Über den blinden Apsisarkaden findet man profilierte Flachreliefs aus Marmor zur Passion Christi und zur Auferstehung. Zu dieser letzten

Margherita Pavesi Mazzoni (1930-2010): „Gerusalemme celeste“ (1990) und das Bischofswappen von Görz/Gorizia (2012)
Margherita Pavesi Mazzoni (1930-2010) war eine Mailänder Bildhauerin und Malerin. Sie beschäftigte sich neben afrikanischer Kunst auch mit Ikonenmalerei. 1990 entstand in Montepulciano eine späte Arbeit, die dann von einer römisch-katholischen Gemeinde in Prato angekauft wurde. Quadrat und Kreuz sind die Grundformen dieser Arbeit, bei der lediglich verschiedene Braun- und

Volkmar Heger (1939-2017): Ehemaliges Biblisches Bilderbuch (um 1990)
Das „biblische Bilderbuch“ ist das Lebenswerk von Volkmar Heger aus Oldenburg, evangelischer Pfarrer aus Ostfriesland. Es entstand als Bastelei in langer Heimarbeit. Begonnen wurde es 1975, und bis 2007 wurden immer wieder Änderungen und Ergänzungen vorgenommen. Dabei ließ Heger sich von den Bildern des Künstlers Schnorr von Carolsfeld inspirieren, zumal

Jürgen Suberg (1944-2024): Jerusalems-Bodenplatte in der Magdeburger Kathedrale (1994-1997)
Die Kathedrale St. Sebastian in Magdeburg besitzt ein ungewöhnliches Kunstwerk mit Bezug zum Neuen Jerusalem. Es handelt sich um eine bronzene Bodenplatte am Eingang zur ehemals geplanten Beerdigungsgruft für Bischöfe. Angelegt wurde sie vor 1990 von Bischof Braun. Beim letzten Umbau der Kathedrale von 2003 bis 2004 wurde diese Gruft

Tympanon von Saint-Sulpice (um 1260)
Die römisch-katholische Kirche Saint-Sulpice befindet sich in der Gemeinde Saint-Sulpice-de-Favières im französischen Département Essonne. Das Bauwerk ist weniger bekannt als die großen französischen Kathedralen der Gotik, hat aber einen bemerkenswerten Skulpturalschmuck aus dem 13. Jahrhundert, als die Kirche als das neue Zentrum der Minderstadt erbaut wurde. Bedauerlicherweise wurde die Saint-Sulpice

Aufklappbares Jerusalem aus Südtirol (um 1965)
Das Grödnertal (Val Gardena) in den Dolomiten Südtirols ist bekannt für seine religiösen Schnitzereien wie Krippenfiguren, Engel und eine Vielzahl von Madonnenstatuen, die auch heute noch bei Touristen beliebt sind. Unter den etwa zwanzig Betrieben sind die „Grödner Schnitzereien“, Holzschnitzerei Dolfi (seit 1892) und Ferdinand Stuflesser (seit 1875) führend.Eine komplexere

Franz Nüssel (1927-1999): Jerusalems-Leuchter der Kirche St. Michael in Fürth (1961)
Die evangelische Kirche St. Michael in Fürth (Mittelfranken) besitzt den ersten Jerusalemsleuchter der Nachkriegszeit – seit dem Kaiserreich war kein solcher Leuchter mehr entstanden (zuletzt 1914 in Hannover). Hergestellt wurde er im Frühjahr des Jahres 1961. Gut zehn Jahre zuvor, 1952, hatte man bei Renovierungsarbeiten den alten Leuchter entfernt. Es

Thomas Rees (geb. 1959): Weihnachtsbaum, später „Baum der Erkenntnis“ (2008)
Buchstäblich einen „Gipfel“ bildet das Neue Jerusalem eines 2008 geschnitzten Weihnachtsbaums. Kurz nach der Jahrtausendwende wurde in Zastler (Schwarzwald) in der Nähe eines alten Sägewerkes ein riesiger, 250 Jahre alter Bergahorn gefällt, angeblich aus Sicherheitsgründen. Anfang November 2008 berichtete Rolf Leimgruber, der fürs Zastlertal zuständige Förster, dem Holzkünstler Thomas Rees

Weltgericht aus Karelien (1750-1800)
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstand in Karelien eine Weltgerichtsikone, die sich einst in der Kirche Maria Schutz und Fürbitte in Kischi befand. Kischi ist eine russische Insel im Onegasee; ihr Ensemble von Kirchen und Kapellen in Holzbauweise

Christoph Merker (geb. 1969): Plastik „Das himmlische Jerusalem“ (2014)
„Das himmlische Jerusalem“ ist eine Arbeit in Mixed Media (zu Deutsch: Mischtechnik) aus dem Jahr 2014. Was auf den ersten Blick wie ein herkömmliches Architekturmodell aussieht, entpuppt sich auf den zweiten Blick als alltägliche Verpackungen und Schlagmetall. Dieses wurde zu

Severino Fabris (1922-2016): „Gerusalemme Celeste“ (1978)
Die unscheinbare, kleinformatige Abbildung ist aus dem Büchlein „Quadri liturgici domenicali“ entliehen, mit dem Severino Fabris (1922-2016) der römisch-katholischen Sakralkunst Anregungen geben und etwas Modernität verleihen wollte. Dazu wurde er eigens vom Verlagshaus Elledici zu diesem Werk beauftragt. Nach heutigem

Spiegelvision des des Guillaume de Digulleville: MS 1.2003 und MS 11.2005 (um 1440)
Die Blätter MS 1.2003 und MS 11.2005 stammen aus dem Fitzwilliam-Museum in Cambridge. Diese und andere Blätter einer spätmittelalterlichen Handschrift gelangten über unterschiedliche Wege in das Fitzwilliam-Museum, und daher hat man ihnen auch unterschiedliche Signaturen gegeben, bis man diese „Pélerinage

Tympanon des Würzburger Doms (um 1420)
Der St.-Kilians-Dom zu Würzburg besitzt einen Kreuzgang aus dem Spätmittelalter. Auf der Westseite dieses Domkreuzgangs findet man einen schmalen Durchgang zum Hauptschiff des Doms, der nach 1945 mit einer modernen schmiedeeisernen Tür versehen wurde. Über dieser Tür hat sich zur

Lämmerfries: S. Lorenzo in Rom (6. Jh.)
San Lorenzo fuori le Mura (Sankt Lorenz außerhalb der Stadtmauer) ist eine päpstliche Basilika minor und zählt zu den sieben alten katholischen Pilgerkirchen Roms. Von der ursprünglich reichen antiken Mosaikausstattung haben sich nur spärliche Reste erhalten, darunter aber das Himmlische
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.




