LETZTER BEITRAG

Luke Clennell (1781-1840): Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1811

Im Jahr 1811 erschien in London eine, laut Titelangabe, „stereotype Edition“ mit sechs neuen Holzschnitten des Engländers Luke Clennell (1781-1840). In dieser Ausgabe ist das Himmlische Jerusalem auf einem Holzschnitt im zweiten Teil zwischen den Seiten 360 und 361 zu finden. Dort hat die Illustration den Titel „Christiana Crossing the

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Markus von Gosen (1913-2004): Martinikirche in Minden (1954)

Das kriegszerstörte Chorfenster der lutherischen Martinikirche in Minden (Ostwestfalen) wurde 1954 erneuert. Lässt man die Notverglasungen außer acht, dann ist hier eine der frühesten bedeutenden Glasarbeiten der Nachkriegszeit entstanden. Die lange Fensterbahn zeigt unten die Arche Noah, darüber das Gleichnis vom Weinberg, dann das Neue Jerusalem (hier zu sehen) und

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McLoughlin Brothers: Pilgrim’s-Progress-Spiel (1893)

Kein Buch wurde so oft als Spiel oder Puzzle genutzt wie John Bunyans Roman „Pilgrim’s Progress“. Bereits 1893 wurde das Brettspiel „The New Pilgrim’s Progress“ auf dem amerikanischen Markt angeboten. Die ungewöhnliche Idee stammt von den McLoughlin Brothers aus New York, die dort einen umfangreichen Kinderbuch- und Spieleverlag führten. Produziert

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Hubert Distler (1919-2004): Perlentore der Michaelskirche in Grafrath (1987)

Zu sehen ist ein Auszug aus dem sogenannten „Distlerfries“. Man findet ihn in der evangelischen Michaelskirche in Grafrath südlich von Fürstenfeldbruck in Oberbayern. Der Fries gehört nicht zur Originalausstattung, sondern wurde 1987 nachträglich in die 1964 erbaute Kirche eingesetzt. Er ist unmittelbar am Deckenende unter dem Dachansatz in fünf Meter

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Maria Sunniva Geuer de Saavedra (1924-1979): La Paz in Bolivien (1963)

Niemand weiß, welche und wie viele Darstellungen des Himmlischen Jerusalem es in ganz Südamerika gibt. Nur selten sind die Gemeinden bislang im Internet präsent, einschlägiges Schrifttum fehlt meist, Kunstbeauftragte gibt es nur selten. Ein neueres Beispiel für eine Ausgestaltung mit dem eschatologischen Thema findet sich in Boliviens Regierungssitz La Paz.

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Benedict Schmitz (1935-2015): Kreuzweg in Verklärung Christi in München (1972)

Benedict Schmitz (1935-2015), ein Franziskanermönch und Sakralkünstler, war Spezialist für die Gestaltung von Kreuzwegen mit ihrer eigenen Tradition der Darstellung des Neuen Jerusalem. Von Schmitz sind Werke in St. Konrad in Ingolstadt, im Meditationsraum der Franziskanerkirche Ingolstadt, in Bremerhaven, Reichertshofen und Wien zu finden. In München-Ramersdorf entwarf Schmitz für die

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Elke Hirschler (1942-2021), Marie-Luise Thiele-Ehlerding: „Die Entscheidung des Menschen“ (1998)

Zu den Schätzen der niedersächsischen Klöster Wienhausen und Lüne gehören die in der Technik des Klosterstichs gestickten mittelalterlichen Bildteppiche. Auf lockerem Leinengewebe wird ein etwa fünf Zentimeter langer Teil eines Wollfadens mit kleinen Überfangstichen desselben Fadens befestigt. Faden neben Faden gelegt, wird allmählich die gesamte Musterfläche ausgefüllt. Viele, die zum

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Karl Prasse (1906-1997): Duisburger Friedhofseingang (1955)

In Marxloh befindet sich der große evangelische Friedhof von Duisburg (Ruhrgebiet). Der Stadtteil ist heute als Problemzone in ganz Deutschland bekannt, doch niemand kennt seine Kunstwerke. Den Eingangsbereich zum Friedhof, die linken Wandseite eines Hofdurchgangs zwischen Straße und Friedhofsgarten, hat Karl Prasse (1906-1997) gestaltet. Prasse war in Duisburg geboren worden

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Schwarzaugenmeister: Niederländisches Stundenbuch (um 1480)

In der Kölner Diözesan- und Dombibliothek wird der wertvolle Codex 1117 aufbewahrt. Dabei handelt es sich um ein lateinisches Stundenbuch des niederländischen Theologen und Bußpredigers Gerardus Magnus. Dieser lebte von 1340 bis 1384, das Stundenbuch erschien um 1480 gut einhundert Jahre nach seinem Tod und gehört bereits in den Kontext

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Bernhard Schoofs: Altarschmuck aus der Kirche Heilige Dreifaltigkeit in Gelsenkirchen (1968)

Die römisch-katholische Kirche Heilige Dreifaltigkeit in Gelsenkirchen-Haverkamp (Stadtteil Bismarck, zentrales Ruhrgebiet) besitzt in ihren Räumlichkeiten gleich zwei Mal ein ursprünglich identisches Himmlisches Jerusalem. Die beiden Bronzereliefs wurden im Jahr 1968 vom Kölner Bildhauer Bernhard Schoofs gestaltet, der neben dem Entwurf auch die Gipsmodelle dazu herstellte. Dabei hat Schoofs die von

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T. K. Martin: „Beacon Lights of Prophecy“ (1935)

Zu den späteren Monographien mit Jerusalems-Abbildungen von Seiten der US-amerikanischen Adventisten gehört „Beacon Lights of Prophecy“, eine Missionsschrift, die 1935 in Washington erschien. Der Verfasser war nicht ein Herr Beacon, sondern William Ambrose Spicer (1865-1952), ein Geistlicher der Siebenten-Tags-Adventisten und von 1922 bis 1930 Präsident ihrer Generalkonferenz. Eine seiner Hauptschriften

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Anonyme Illustrationen aus John Bunyan: Pilgrim’s Progress (19. Jh.)

Mit der Industrialisierung der Buchproduktion in England entstanden über das 19. Jahrhundert hinweg zahlreiche Ausgaben des populären Romans „Pilgrim’s Progress“. Die meisten Illustrationen stammen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, einige davon wurden für Missionszwecke herausgebracht. Die Werke wurden fast immer in England gedruckt, von dort aus auch nach

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Thetis Blacker (1927-2006): Malerei und Batik aus London (1972 und 1982)

Thetis Blacker (1927-2006) lebte als Sängerin und Malerin in London. Vor allem ihre Batiken fanden Beachtung und wurden immer wieder in Kirchen in ganz Europa ausgestellt. Oft finden sich darauf mystische Tiere und Fabelwesen, wie überhaupt Blacker sehr von Strömungen der Hippiekultur und Esoterik beeinflusst war. Sie war die Schülerin

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John Pitts (1765-1813): Utopische Landkarte (1813)

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Europa neu geordnet, 1813 war also der passende Zeitpunkt, um eine utopische Landkarte herauszubringen. John Pitts (1765-1813) veröffentlichte am 1. Juli des Jahres in London die Karte „The Pilgrims (sic!) Progress“ zu dem berühmten Roman von John Bunyan. Es ist eine Karte, die überzogen ist

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Heribert Reul (1911-2008), Peter Bücken (1915-2006): Altarretabel aus St. Lambertus in Donsbrüggen (1986)

Altarretabel sind eher ein mittelalterlicher Kirchenschmuck, doch es gibt Ausnahmen. Eine moderne Variante fertigte Peter Bücken (1915-2006) aus Kohlscheid in der Städteregion Aachen an, nach einem (erhaltenen) Entwurf von Heribert Reul (1911-2008) aus Kevelaer. Die Arbeit fand ihre Heimat in der römisch-katholischen Kirche St. Lambertus in Donsbrüggen bei Kleve (Niederrhein),

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Sante Pizzol (geb. 1939): Regina Pacis in Bozen (2000-2001)

Zum fünfzigjährigen Jubiläum der Gemeinde sollte 2000 eine großformatige Innenausmalung der Apsis der römisch-katholischen Kirche mit dem Namen „Regina Pacis“ („Königin des Friedens“) in einem Neubaugebiet von Bozen (Südtirol) abgeschlossen sein. Verantwortlich für die 210 Quadratmeter große Malerei waren der

Charles Filiger (1903-1905): „Jérusalem céleste“ (1905)

Diese Zeichnung mit dem Titel „Jérusalem céleste“ oder auch „La chapelle au Christ couronne“ stammt von dem Elsässer Charles Filiger (1863-1928), sie ist auch rechts unten mit C. F. signiert. Der Künstler arbeitete daran von 1903 bis 1905. Filiger stand

Josef Anton Mohr (1809-1888): Himmelspforte der Kapelle von Zaisenhofen (1857)

Die Abbildung zeigt eine einfache Himmelspforte im Rahmen einer Lauretanischen Litanei, bei der verschiedene Symbole versammelt sind, die der Reinheit und Heiligkeit Mariens Ausdruck verleihen sollen. Die einfache, volkstümliche Malerei in hellen Pastelltönen des ansonsten nicht weiter bekannten Malers Josef

Jakob Berwanger (1900-1959): St. Katharina in Solingen-Wald (1955)

Im Jahr 1955 entstand ein Jerusalems-Fenster im Kirchenschiff der römisch-katholischen Kirche St. Katharina in Solingen-Wald im Bergischen Land. Es befindet sich dort oberhalb der Sakristeitür an der linken Seite vorne am Altarbereich. In Farbe und Ausführung ist es eine typische

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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