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LETZTER BEITRAG
Allen Johnson: Zeichnung „Der Himmel: Ein Platz, für uns bereitgehalten“ (um 1950)
Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden vor allem in den USA neue Beiträge zum Bildmotiv Himmlisches Jerusalem. Maßgeblich wurde dort die Fassung von Clyde Provonsha aus dem Jahr 1952. Sogleich wurde dieses Werk rezipiert, es erschienen
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Matthias Gerung (1500-1570): Ottheinrich-Bibel (1532)
Matthias Gerung wurde vermutlich um 1500 in Nördlingen geboren, ging beim dortigen Maler Hans Schäufelein in die Lehre und kam in Kontakt mit Hans Burgkmair. Schon 1530, als er künstlerisch noch kaum hervorgetreten war, bekam er von seinem Landesherrn Pfalzgraf Ottheinrich (1502-1559) den Auftrag, eine Bibel zu illustrieren. Als Bezahlung
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Paul Weigmann (1923-2009): Pfarrkirche Heilig-Kreuz in Darscheid (1973)
Paul Weigmann (1923-2009) war ein Glaskünstler, der das Neue Jerusalem oftmals dargestellt hat, beispielsweise in St. Nikolaus in Bergisch Gladbach-Bensberg (1959), in St. Martinus in Bedburg-Kaster (1973), in St. Joseph in Dortmund-Nette (1977) oder zuletzt in St. Elisabeth in Leverkusen-Opladen (1992). Der Künstler wurde geschätzt dafür, figürliche Elemente gekonnt mit
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Ulrich Henn (1925-2014): Jerusalemsleuchter aus Maria Himmelfahrt in Andernach (1994)
Dieser Radleuchter aus der römisch-katholischen Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Andernach am Rhein verbindet die Tradition der romanischen Radleuchter von Hildesheim oder Aachen mit weiteren textgenauen Details wie Goldfarbe, Wächterengel, offene Tore etc. In der Mitte steht das Lamm Gottes auf einer Weltkugel mit einem lateinischen Kreuz. Sogar die konkav nach
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Niederländische Maria Immaculata aus Elfenbein (um 1520)
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts war die Verehrung Mariens in katholischen Regionen auf einem neuen Höhepunkt angelangt. Ganz besonders war jetzt die Darstellung der Jungfrau mit ihren zahlreichen Symbolen nach der Lauretanischen Litanei anzutreffen, wie das goldene Haus, die weiße Lilie, der Turm Davids oder der Hortus Conclusus. Diese Bildkonzeption
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Matthias Hafenreffer (1651-1619), Johann Valentin Andreae (1586-1654): Tempel Ezechielis (1613)
Württemberg war in den Jahren vor dem Dreißigjährigen Krieg ein Zentrum der protestantischen Gelehrsamkeit und der Pseudogelehrsamkeit. Endzeitliches Interesse, befeuert durch Krieg und Hungersnöte, ließ die Menschen sich immer wieder mit dem Himmlischen Jerusalem beschäftigen, wenngleich auch die offizielle Kirche dem chiliastischen Thema mit Zurückhaltung gegenüber stand. Es war aber
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Bernhard Schagemann (1933-2016): St. Johannes in Bodenmais (1962)
Das beeindruckende, leicht konkav gebogene Glasfenster, entworfen von Bernhard Schagemann (1933-2016), dem früheren Leiter der Zwieseler Glasfachschule, stellt die sieben Siegel aus der Offenbarung des Johannes und das Himmlische Jerusalem zusammen dar. Die Stadt ist mit weißen Toren auf roter Mauer dargestellt. Jeweils drei Tore wurden zusammengefügt und an eine
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„Meister des Kremls“: Kreml-Apokalypse (um 1580)
Überaus bekannt bei orthodoxen Gläubigen Russlands ist die sogenannte „Kreml-Apokalypse“, die in der Mitte des 16. Jahrhunderts in Moskau entstanden ist. Es handelt sich um eine Ikonostasentafel zum Thema Weltgericht, die mit unterschiedlichen Szenen aus der Apokalypse überzogen ist. Das Himmlische Jerusalem ist auf der insgesamt 185 x 152 Zentimeter
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Pforte aus Saint-Paul-Saint-Louis, Paris (1641)
Die römisch-katholische Kirche Saint-Paul-Saint-Louis ist eine in den Jahren 1627 bis 1641 im Jesuitenstil erbaute Pfarrkirche im vierten Arrondissement von Paris. Im Inneren zeigt die Decke der Kapelle Notre-Dame-des-Sept-Douleurs (Kapelle zu den sieben Schmerzen der Jungfrau) verschiedene Symbole der Lauretanischen Litanei, wie den Brunnen, die Lilie, den Marienstern etc. Eines
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Wandmalerei der Abtei Sainte-Marie in Lagrasse (1280-1309)
In Lagrasse in der Region Languedoc-Roussillon sind seit 779 bis heute Mönche unterschiedlicher Ordensrichtungen ansässig. Die Abtei Sainte-Marie wurde als Station des Jakobwegs nach Compostela das erste religiöse Zentrum im Languedoc und schnell sehr wohlhabend, man nannte sie daher auch „die Fette“. Ihre einstige Ausstattung, von der sich wenig erhalten
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Wandfresko San Pietro al Monte (um 1050)
Das Himmlische Jerusalem aus der Kirche San Pietro al Monte in einem abgeschiedenen Tal bei der Ortschaft Civate (Provinz Lecco, Lombardei) besitzt die älteste Darstellung dieses Motivs in Italien als Wandmalerei. Selbst die Verwüstungen unter dem Kaiser Friedrich Barbarossa, unter Napoleon und den Weltkriegen hat es so gut wie unbeschadet
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Friedrich Mibes (1657-1722): Gebetbuch „Himmlisches Jerusalem“ (1719)
Wie lange die reformatorischen Gegensätze nachwirkten, belegt dieses außergewöhnliche Kunstwerk: 1719 veröffentlichte der Mönch Friedrich Mibes (1657-1722) in Sulzbach (Oberpfalz) ein katholisches Gebetbuch unter dem Titel „Himmlisches Jerusalem Welches Durch die Würckung des Heil. Gebetts starck belagert und durch Macht und Gewalt desselben glücklich erobert wird“. Es beinhaltet eine Beschreibung
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Franz Wirth: Apokalypse-Tapisserie in Prüm/Eifel (1918)
Die römisch-katholische Basilika Sankt Salvator in Prüm in der Eifel besitzt eine großformatige Tapisserie zum Thema der Apokalypse. Sie wurde einst vom lokalen Paramentenverein zur Feier seines fünfzigjährigen Jubiläums im Jahre 1918 gestiftet. Dieser aus Frauen bestehende Verein stellte diesen Teppich in zehnjähriger Handarbeit nach den Plänen eines Aachener Künstlers
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Paulus Krebs (1849-1935): Benediktinerinnen-Abtei St. Hildegard in Eibingen (1907-1913)
Das mittelalterliche Mosaik von Santa Prassede (um 820) in Rom gab die Inspiration und künstlerische Vorlage für das gemalte Chorbogenfeld der Benediktinerinnen-Abtei St. Hildegard in Eibingen bei Rüdesheim im Rheingau. Es ist dort im oberen Abschluss ein Teil der goldfarbenen Stadtmauer zu sehen, die an den Seiten von je zwei
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„Master of the Artés Family“: Jüngstes Gericht (um 1510)
Um 1510 entstand das Gemälde „O Juízo Final e a Missa de São Gregório“, auf deutsch „Das Jüngste Gericht oder die Messe des Heiligen São Gregório“. Es ist eine Ölmalerei, die sich heute im brasilianischen Kunstmuseum in São Paulo befindet. Im Himmelsbereich oben ist Christus beiderseits von Heiligen gerahmt. Links
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Wandmalerei der Mariä-Himmelfahrt-Kirche in Rosenweiler (14. Jh.)
Über die Wandmalereien in der römisch-katholischen Kirche Mariä-Himmelfahrt (Notre-Dame de l’Assomption) in der Ortschaft Rosenweiler (Rosenwiller im Elsass) ist kaum etwas bekannt, auch hat sich im Elsass kein vergleichbares Beispiel erhalten. Sie entstanden wohl im 14., und nicht im 15. Jahrhundert, als bereits eine erste Restaurierung vorgenommen wurde. Im 14.
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Fresken aus St. Marien zu Haderslev (um 1450)
Dieses spätgotische Fresko stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, als die Kirche umfangreich umgebaut und erweitert wurde. Über dem südlichen Abstieg zum Chorgang der Domkirche St. Marien zu Haderslev in der dänischen Region Syddanmark ist in einer Konche unter
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Fresko aus der Dorfkirche in Svaerdborg (1375-1400)
Eine der früheren Darstellungen des Himmlischen Jerusalem in ganz Sjælland findet man heute in der Kirche in Svaerdborg. Der gotische Bau stammt von etwa 1200, die rotbraun gefärbten Malereien werden auf die Zeit zwischen den Jahren 1375 und 1400 geschätzt. Trotz
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MS Français 9136: Heilkundebuch des Matthaeus Platearius (1474-1500)
Eine der interessantesten und sicher auch ungewöhnlichsten Darstellungen des Himmlischen Jerusalem stammt aus dem späten 15. Jahrhundert. Weder davor noch danach wurde die Himmelsstadt im Mittelalter jemals so abstrakt dargestellt, unter Ausnahme vielleicht von MS 99. Die Miniatur entstand in
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Weltgericht aus St. Matthäus in Preußisch Stargard (um 1500)
Das Weltgerichtsfresko in Preußisch Stargard/Starogard Gdański in Westpreußen entstand, nach einem Kirchenbrand 1484, um das Jahr 1500. Künstlerisch stand diese Gegend damals unter skandinavischem, vor allem schwedischem Einfluss, politisch unter dem des Deutschen Ordens. Merkmal der Malereien sind geschwungene Formen,
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MS Français 23 (1405/07) und MS Français 21 (1414): Augustinus-Texte von Raoul de Presles
Augustinus von Hippo (354-430) formte in seinem Hauptwerk „De Civitate Dei“ die biblischen Stadtvorstellungen zu einem einheitlichen Gedankengebäude, welches bis weit in die Frühe Neuzeit wirkte. Wie das Neue Jerusalem bei Augustinus eine Gemeinschaft der Heiligen symbolisiert, so steht Babylon
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Liljemester: Weltgericht aus der Kirche Lønborg (um 1550)
In der Mitte des 16. Jahrhunderts entstand in Lønborg neben der Taufe von Jesus und der Opferung des Isaak noch einmal eine umfassende mittelalterlich geprägte Gerichtsdarstellung, die vom namentlich nicht bekannten „Liljemester“, dem Lilje-Meister und seiner Werkstatt, herrühren. Die lutherische
Über mich
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Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.