LETZTER BEITRAG

Charles Crodel (1894-1973): Mosaik der Kaiser-Friedrich-Gedächtnis-Kirche Berlin (1957) und Fenster der Schloßkirche Pforzheim (1958)

Nachdem die 1895 erbaute Berliner Kaiser-Friedrich-Gedächtnis-Kirche im November 1943 durch Luftangriffe total zerstört worden war, wurde auf ihren alten Fundamenten nach Entwürfen von Professor Ludwig Lemmer das neue Gotteshaus gebaut. Es wurde am 30. Juni 1957 von Bischof Otto Dibelius (1880-1967) zur Internationalen Bauausstellung eingeweiht. Die deutsche und schweizerische Aluminium-Industrie

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William M. Craig (1765-1834): Pilgrim’s Progress, Ausgaben 1805 und 1808

„Christian and Hopefull arriving at the opposite side of the River“ („Christian und Hopefull erreichen das gegenüber liegende Ufer“) und „Mercy received in at the Gate“ („Mercy erreicht die Pforte“) sind zwei Kupferstiche von William M. Craig (1765-1834), gestochen von dem Briten T. Wallis aus der Ausgabe von 1805. Es

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Mittelalterliches Gedicht „Perle“ (um 1392)

Das Gedicht „Perle“ wurde von einem unbekannten Dichter gegen Ende des 14. Jahrhunderts in Mittelenglisch verfasst. Der oder die Unbekannte bekam den Notnamen „Perlenpoet“. Das Original befindet sich heute in der British Library (unter der Signatur Cotton Nero A.x., Art. 3). Es gibt verschiedene moderne und kommentierte Veröffentlichungen der Jahre

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Luke Clennell (1781-1840): Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1811

Im Jahr 1811 erschien in London eine, laut Titelangabe, „stereotype Edition“ mit sechs neuen Holzschnitten des Engländers Luke Clennell (1781-1840). In dieser Ausgabe ist das Himmlische Jerusalem auf einem Holzschnitt im zweiten Teil zwischen den Seiten 360 und 361 zu finden. Dort hat die Illustration den Titel „Christiana Crossing the

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Markus von Gosen (1913-2004): Martinikirche in Minden (1954)

Das kriegszerstörte Chorfenster der lutherischen Martinikirche in Minden (Ostwestfalen) wurde 1954 erneuert. Lässt man die Notverglasungen außer acht, dann ist hier eine der frühesten bedeutenden Glasarbeiten der Nachkriegszeit entstanden. Die lange Fensterbahn zeigt unten die Arche Noah, darüber das Gleichnis vom Weinberg, dann das Neue Jerusalem (hier zu sehen) und

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McLoughlin Brothers: Pilgrim’s-Progress-Spiel (1893)

Kein Buch wurde so oft als Spiel oder Puzzle genutzt wie John Bunyans Roman „Pilgrim’s Progress“. Bereits 1893 wurde das Brettspiel „The New Pilgrim’s Progress“ auf dem amerikanischen Markt angeboten. Die ungewöhnliche Idee stammt von den McLoughlin Brothers aus New York, die dort einen umfangreichen Kinderbuch- und Spieleverlag führten. Produziert

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Hubert Distler (1919-2004): Perlentore der Michaelskirche in Grafrath (1987)

Zu sehen ist ein Auszug aus dem sogenannten „Distlerfries“. Man findet ihn in der evangelischen Michaelskirche in Grafrath südlich von Fürstenfeldbruck in Oberbayern. Der Fries gehört nicht zur Originalausstattung, sondern wurde 1987 nachträglich in die 1964 erbaute Kirche eingesetzt. Er ist unmittelbar am Deckenende unter dem Dachansatz in fünf Meter

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Maria Sunniva Geuer de Saavedra (1924-1979): La Paz in Bolivien (1963)

Niemand weiß, welche und wie viele Darstellungen des Himmlischen Jerusalem es in ganz Südamerika gibt. Nur selten sind die Gemeinden bislang im Internet präsent, einschlägiges Schrifttum fehlt meist, Kunstbeauftragte gibt es nur selten. Ein neueres Beispiel für eine Ausgestaltung mit dem eschatologischen Thema findet sich in Boliviens Regierungssitz La Paz.

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Benedict Schmitz (1935-2015): Kreuzweg in Verklärung Christi in München (1972)

Benedict Schmitz (1935-2015), ein Franziskanermönch und Sakralkünstler, war Spezialist für die Gestaltung von Kreuzwegen mit ihrer eigenen Tradition der Darstellung des Neuen Jerusalem. Von Schmitz sind Werke in St. Konrad in Ingolstadt, im Meditationsraum der Franziskanerkirche Ingolstadt, in Bremerhaven, Reichertshofen und Wien zu finden. In München-Ramersdorf entwarf Schmitz für die

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Elke Hirschler (1942-2021), Marie-Luise Thiele-Ehlerding: „Die Entscheidung des Menschen“ (1998)

Zu den Schätzen der niedersächsischen Klöster Wienhausen und Lüne gehören die in der Technik des Klosterstichs gestickten mittelalterlichen Bildteppiche. Auf lockerem Leinengewebe wird ein etwa fünf Zentimeter langer Teil eines Wollfadens mit kleinen Überfangstichen desselben Fadens befestigt. Faden neben Faden gelegt, wird allmählich die gesamte Musterfläche ausgefüllt. Viele, die zum

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Karl Prasse (1906-1997): Duisburger Friedhofseingang (1955)

In Marxloh befindet sich der große evangelische Friedhof von Duisburg (Ruhrgebiet). Der Stadtteil ist heute als Problemzone in ganz Deutschland bekannt, doch niemand kennt seine Kunstwerke. Den Eingangsbereich zum Friedhof, die linken Wandseite eines Hofdurchgangs zwischen Straße und Friedhofsgarten, hat Karl Prasse (1906-1997) gestaltet. Prasse war in Duisburg geboren worden

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Schwarzaugenmeister: Niederländisches Stundenbuch (um 1480)

In der Kölner Diözesan- und Dombibliothek wird der wertvolle Codex 1117 aufbewahrt. Dabei handelt es sich um ein lateinisches Stundenbuch des niederländischen Theologen und Bußpredigers Gerardus Magnus. Dieser lebte von 1340 bis 1384, das Stundenbuch erschien um 1480 gut einhundert Jahre nach seinem Tod und gehört bereits in den Kontext

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Bernhard Schoofs: Altarschmuck aus der Kirche Heilige Dreifaltigkeit in Gelsenkirchen (1968)

Die römisch-katholische Kirche Heilige Dreifaltigkeit in Gelsenkirchen-Haverkamp (Stadtteil Bismarck, zentrales Ruhrgebiet) besitzt in ihren Räumlichkeiten gleich zwei Mal ein ursprünglich identisches Himmlisches Jerusalem. Die beiden Bronzereliefs wurden im Jahr 1968 vom Kölner Bildhauer Bernhard Schoofs gestaltet, der neben dem Entwurf auch die Gipsmodelle dazu herstellte. Dabei hat Schoofs die von

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Weltgerichtsdarstellung aus der Kapelle Saint Michel in Epinal (um 1480)

Saint Michel ist eine spätgotische Kapelle in Epinal, einer Kleinstadt in den Vogesen. Der Ort und seine Verlage sollten viele Jahrhunderte später bekannt werden für Darstellungen des Himmlischen Jerusalem auf kolorierten Bilderbögen im Rahmen der Zweiwegebilder. Mit den Zweiwegebildern ist

Anonyme „Tota Pulchra“ aus Puebla/Mexiko (um 1650)

Diese kolorierte Reliefdarstellung der „Tota Pulchra“ stammt aus der spanischen Kolonialzeit Mexikos und ist also in Neuspanien entstanden. Die genauen Hintergründe, also welche Künstler oder welche Werkstatt bzw. Malerschule daran beteiligt waren, fehlen ebenso wie Auftraggeber oder der Ort, an

Heinz Lilienthal (1927-2006): Johanneskirche in Büttgen (1995)

In den 1990er Jahren wurden einzelne Fenster der evangelischen Johanneskirche in Büttgen bei Kaarst am Niederrhein durch bleiverglaste Arbeiten von Heinz Lilienthal (1927-2006) ersetzt. Heinz Lilienthal war ein Künstler, der vor allem evangelische Kirchen mit dem Himmlischen Jerusalem als Motiv

MS M.133: Berry-Apokalypse (1410-1420)

Im Mittelpunkt werden die Anbetung, Verehrung und Huldigung des Gotteslammes durch eine Frau gezeigt. Im Hintergrund der Szenerie erhebt sich das Himmlische Jerusalem, eher beiläufig, obwohl das Bild der Größe 30 x 20 Zentimter den Apokalypsetext Kap. 21, Vers 9-14

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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