LETZTER BEITRAG

Jean Gerson (1363-1429): „Ars Moriendi“ (1514)

Neben den opulenten Farbsymphonien wie in Stundenbüchern, wo das Neue Jerusalem seine volle Schönheit entfalten konnte, kennt das späte Mittelalter auch das Gegenteil: Extrem einfache, farblose Zeichnungen, die in wenigen Minuten entstanden sind. Dennoch erforderte

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Johann Moser: Grabmal des C. Winiger-Banz auf dem Luzerner Friedhof (1904)

Eine besonders schöne Darstellung einer Himmelspforte mit Jugendstil-Anklängen hat sich auf dem Friedhof Friedental erhalten. Dieser Friedhof ist die zentrale Grablege der Stadt Luzern; auf ihr sind zahlreiche Prominente und Honoratioren begraben, wie der Schriftsteller Carl Spitteler (1845-1924), der Kunstmaler Ernst Hodel (1881-1955) oder der Arzt Arnold Ott (1840-1910).Die zentrale

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Weltgerichts-Fresko aus Schwaförden (um 1500)

Schwafördens Kirche ist ein einschiffiger Gewölbebau und wurde zwischen 1200 und 1500 in mehreren Etappen errichtet. Kurz nach Fertigstellung des Gewölbes wurden Wandmalereien von unbekannten Künstlern angebracht. Vermutet wird eine Beziehung zum nahegelegenen Scholen, wo zur gleichen Zeit ein ganz ähnliches Weltgericht aufgemalt wurde. Allerdings kam es bereits nach einer

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Tympanon der Kathedrale von Léon (um 1270)

Die gotische Kathedrale der spanischen Stadt Léon besitzt ein Tympanon aus Sandstein, welches für die Skulptur der „weißen Madonna“ am Trumeaupfeiler berühmt ist. Gleichzeitig zeigt dieses Tympanon auch eine Gerichtsdarstellung. Das Relief ist um das Jahr 1270 entstanden, die Figuren sind überaus tiefenräumlich, beinahe freiplastisch. Sie sind, auch dank eines

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Jerusalemsleuchter aus der Lutherkirche in Soltau (1911)

Die evangelische Lutherkirche in Soltau in der Lüneburger Heide ist selbst ein Meisterwerk des Jugendstils, erreichtet nach Plänen des hannoveraner Baumeisters Eduard Wendebourg. Zu der Erstausstattung aus dem Jahr 1911 gehört auch ein imposanter Dreifachkronleuchter im Mittelschiff, den der damalige Pastor und Heimatforscher Eduard Salfeld (1878-1957) in der Hegemannschen Gelbgießerei

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Maria Immaculata-Darstellung mit steinerner Himmelspforte aus Puebla (um 1749)

Diese breite, offene Himmelspforte, die von einem Engel getragen wird, gehört zu einer Marienerscheinung, die die Fassade der römisch-katholischen Kirche La Soledad („Zur Einsamkeit“) in Puebla, Mexiko, schmückt. Puebla ist heute alles andere als eine Einsamkeit, sondern eine überbordende Großstadt im östlich-zentralen Mexiko, südöstlich von Mexiko Stadt. Ihr Name lautet

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Vermutl. Walter Clemens Schmidt (1890-1979): Fenster aus St. Josef, Frankfurt-Höchst (1957)

Bis auf drei erhaltene Jugendstilfenster in der Hauptfassade der römisch-katholischen Josefskirche in Frankfurter Stadtteil Höchst sind alle übrigen Fenster des Kirchenbaus im März 1945 bei einem Bombenangriff zerstört worden. Lange Zeit gab es nur eine behelfsmäßige, aber originelle Notverglasung durch den künstlerischen Autodidakten Kaplan Leo Peter. Erst 1957 hat, so

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Giovanni Battista Bettini, Girolamo Rossi: Hospentaler Himmelspforte (1708)

Die schweizerische Gemeinde Hospental im Kanton Uri wird seit Jahrhunderten von Kapuzinern betreut, die auch von 1985 bis 1988 die Renovierung der Kirche Mariä Himmelfahrt leiteten. Der Name der Kirche ist sicher ein Mitgrund gewesen, hier auch die Symbole Mariens nach der Lauretanischen Litanei zur Darstellung zu bringen. Eine kunsthistorisch

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Hans Gottfried von Stockhausen (1920-2010): Kirche in Alt-Hastedt (Bremen) (1956)

Der Glasmaler und Zeichner Hans Gottfried von Stockhausen (1920-2010), der ansonsten mehr in seiner süddeutschen Wahlheimat tätig war (Fürth, Tübingen, Ulm, Stuttgart), wurde im Jahr 1956 mit mehreren Altarfenstern für den westlichen Chor der evangelischen Kirche in Alt-Hastedt, einem Stadtteil von Bremen, beauftragt.Zu sehen sind im unteren Bereich des mittigen

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Rudolf Yelin (1902-1991): Altarwand der Georgskirche von Enzberg (1963)

Wer als Gottesdienstbesucher in der Georgskirche in Enzberg, einem Stadtteil von Mühlacker im nordöstlichen Baden-Württemberg, Platz nimmt, dessen Blicke werden von der großen Altarwand in Anspruch genommen. Diese Wand begrenzt das Kirchenschiff nach Osten hin. Sie ist von Rudolf Yelin dem Jüngeren (1902-1991) gestaltet worden und eines seiner bemerkenswertesten Werke.

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Himmelspforte aus der Zionskirche, North Kokomo (um 1870)

Vor uns haben wir die vielleicht älteste erhaltene Darstellung des Himmlischen Jerusalem als Glasmalerei auf amerikanischem Boden, die sich bis heute am originalen Standort erhalten hat. Es handelt sich dabei um eine einfache Torszene auf einem Buntglasfenster aus der Zeit um 1870 und zeigt eine offene Himmelspforte. Es sind zwei

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Tympanon von St. Salvator in Nördlingen (um 1420)

Ein süddeutsches Beispiel für ein Jerusalems-Tympanon ist das Westportal der Pilgerkirche St. Salvator in Nördlingen, welches auf die Zeit um 1420 datiert wird. Es ist ganz anders als das kurz zuvor im nahe gelegenen Esslingen entstandene Werk am dortigen Tympanon (Frauenkirche, um 1405). Vermutlich handelt es sich, laut Fachliteratur, in

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Altarbild der Johanniskirche zu Mainbernheim (1732)

Die evangelisch-lutherische St. Johanniskirche in Mainbernheim (Unterfranken) besitzt ein repräsentatives Himmlisches Jerusalem. 1732 wurde unter Pfarrer Magister Johann Gebhardt (gest. 1756) die heutige Kirche erbaut. Zu den originalen Ausstattungsstücken zählt u.a. das Gemälde des Himmlischen Jerusalem. Laut Kirchenüberlieferung soll es sich dabei angeblich um das ehemalige Altarbild handeln. Diese prominente

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Marienkapelle in Würzburg (um 1420)

Aus der Zeit um das Jahr 1420 stammt eine der letzten mittelalterlichen Torszenen in Stein, die in Unterfranken angefertigt wurde. Es ist fast identisch mit einer ähnlichen Steinmetzarbeit am Würzburger Dom, so dass man einen gleichen Bildhauer oder zumindest die gleiche Bildhauerwerkstatt des Bistums vermutet.Auf einem Detail des Westportals der

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Walter Schaub: Holz-Jerusalem (2002)

Walter Schaub aus Langendorf, einen Ortsteil von Elfershausen in Unterfranken, durfte im Kindesalter nicht in der Bibel lesen und besuchte daher später, um dies nachzuholen, immer wieder Bibelseminare, so 2002 eines zur Offenbarung des Johannes. Schaub begann noch während dieses Seminars, Holzfiguren für ein Himmlisches Jerusalem zu schnitzen. Es reiht

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Georg Winkler (1879-1952): Wandmalerei St. Antonius in Regensburg (1927-1929)

Die Apsis und die Wände der römisch-katholischen Kirche St. Anton in Regensburg (Oberpfalz) schmückt eine Mineralmalerei von Georg Winkler (1879-1952), der auch in Regensburg lebte und sein Atelier führte. Von dem Künstler stammt die Gesamtkonzeption der Kirche, an deren Umsetzung er von Baubeginn bis Mitte der 1930er Jahre beschäftigt war.

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Kapitell aus Notre-Dame la Grande in Poitiers (um 1650)

Poitiers ist die Hauptstadt des Départements Vienne in der Region Nouvelle-Aquitaine im Westen Frankreichs. Die dortige Kirche Notre-Dame la Grande ist ein Kleinod der französischen Romanik und wird deswegen von Kunstfreunden aus aller Welt aufgesucht. In der Mitte des Chors

Neogotisches Weltgerichts-Tympanon von St. Marien in Hagen (um 1895)

Die Marienkirche in Hagen wurde 1892 bis 1895 durch den Architekten Caspar Clemens Pickel als dreischiffiger Hallenbau im neogotischen Stil errichtet. Es entstand ein künstlerisch hochwertiges historistisches Gesamtkunstwerk, an welchem bedeutende Meister ihres Faches beteiligt waren, vor allem bei der

Paul Weigmann (1923-2009): Altarfenster aus St. Josef in Dortmund-Nette (1977)

Die beiden gleich großen, schmalen Fensterbahnen „Das Himmlische Jerusalem“ stammen aus der römisch-katholischen Kirche St. Josef in Nette, einem nördlichen Stadtteil von Dortmund im Ruhrgebiet. Man findet sie im Altarbereich an der linken Seite, gegenüber von zwei kleineren Doppelfenstern. Die

Hubert Spierling (1925-2018): St. Barbara in Dortmund-Dorstfeld (1993)

Die römisch-katholische Kirche St. Barbara in Dortmund-Dorstfeld (Ruhrgebiet) zeigt in einer Rosette des rechten Querschiffs einen Kreis aus braunen, relativ großen Glasscheiben, in die gelbe Punkte und hellblaue Balken gesetzt wurden. Nach allgemeiner Ansicht und auch nach Rücksprache mit der

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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