LETZTER BEITRAG

Russische Weltgerichtsikonen im Zackenstil (1550-1600)

Diese russische Ikone hat eine Gesamtgröße von 110 x 88 Zentimeter. Thema ist das Jüngste Gericht. Das Himmlische Jerusalem ist dabei ein Ausschnitt der oberen linken Seite. Die Darstellungsweise dieser Weltgerichtsikone ist einzigartig und originell: Die Mauern der Stadt sind weder rund noch quadratisch, sondern in einem Zackenstil gehalten, der

Mehr lesen

Louis E. Conradi (1885-1967): „Der Weg des Lebens“ (1907)

Louis Eugen Conradi (1885-1967) war der Sohn von Ludwig Richard Conradi, einem bedeutenden Adventisten und Missionar in Deutschland. Als Jugendlicher beschäftigte er sich mit Malerei und Schriftstellerei. Später studierte er Medizin und wurde in Berlin-Zehlendorf Leiter des adventistischen Krankenhauses Waldfrieden. Über Jahre machte er aus dem Haus eine Klinik und

Mehr lesen

Rogier van der Weyden (1399/1400-1464): Weltgerichtsaltar Hôtel-Dieu in Beaune (1448-1451)

Die Darstellungsweise Stefan Lochners wurde dann von Rogier van der Weyden (1399/1400-1464) übernommen. Der niederländische Maler war ein Zeitgenosse des mächtigen europäischen Fürsten Philipp des Guten und galt schon zu Lebzeiten als einer der größten Maler der Niederlande.Das aus insgesamt neun Tafeln bestehende Polyptychon zeigt auf der Innenseite eine Darstellung

Mehr lesen

Fresken aus Sainte-Anne in Cazeaux de Larboust (1450-1500)

In dem Ort Cazeaux de Larboust (Region Okzitanien), mitten in den Pyrenäen, entstand in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts noch einmal ein spätmittelalterliches Himmlisches Jerusalem. Es sieht stilistisch jedoch wesentlich älter aus und erinnert mit seiner klaren horizontalen Gliederung an Malereien aus Piemont, etwa aus der Kapelle Santi Sebastiano

Mehr lesen

Claes Brouwer: Geschichtsbibel (um 1430)

Claes Brouwer war niederländischer Illustrator. Um 1430 zog er von Utrecht nach Brügge, wo er noch zwanzig Jahre lang arbeitete. Anerkennung fand Brouwer vor allem wegen seiner meisterhaften Miniaturen, wenngleich ihm der große Durchbruch nicht gelang – vielleicht zu Unrecht. Auf einer Miniatur in einer Bibelausgabe widmete er sich auch

Mehr lesen

Hagenauer Flügelaltar (um 1890)

Die Stadtpfarrkirche St. Georg ist neben der Kirche St. Nikolaus der bedeutendste römisch-katholische Sakralbau der Stadt Hagenau (Haguenau) im Elsass. Die Kirche ist bereits seit 1848 ein „Monument historique“ der Französischen Republik. Im Inneren befindet sich im südlichen Seitenschiff (rechts) vorne ein im Kern gotischer Schnitzaltar, der das Jüngste Gericht

Mehr lesen

MS Cim. 5: Prager Apokalypse (um 1425)

Die „Prager Apokalypse“ genannte Handschrift wird heute in der Bibliothek des Metropolitan-Kapitels zu Prag als MS Cim. 5 aufbewahrt. Es ist eine der kostbarsten Handschriften der Sammlung, entstanden um 1425, als die Hussiten in Böhmen eine erste Reformation vornahmen. Dennoch ist die Handschrift ganz in traditioneller westlicher Manier gestaltet und

Mehr lesen

Brucker Meister: Weltgerichtsfresko aus St. Ruprecht, Bruck an der Mur (1416)

Die Fresken in der Filialkirche St. Ruprecht in Bruck an der Mur (Steiermark) wurden im Jahr 1416 fertiggestellt. Sie befinden sich an der inneren westlichen Triumphbogenwand des Chors, sehen kann sie also nur der Priester, nicht die Gemeinde während des Gottesdienstes. Ausgeführt wurden sie entweder von der nahegelegenen Judenburger Malerwerkstätte

Mehr lesen

Jean Colombe: Apokalypse (1428-1434)

Diese bebilderte Apokalypse wurde für den Herzog von Savoyen hergestellt. Zunächst arbeitete Jean Bapteur zwischen 1428 und 1434 daran, die Illustrationen anzufertigen, zusammen mit Peronet Lamy, der den ornamentalen Buchschmuck beisteuerte. Erst etwa fünfzig Jahre später, um 1490, wurde die Arbeit von Jean Colombe auf Wunsch von Herzog Charles I.

Mehr lesen

Hermann Kaulbach (1846-1909): „O du fröhliche, o du selige Weihnachtszeit!“ (1906)

Hermann Kaulbach (1846-1909) war, neben Schnorr von Carolsfeld, einer der erfolgreichsten Künstler des Historismus, er war Mitbegründer der „Münchner Schule“. Aus dem Jahr 1906 ist eine einfarbige Zeichnung überliefert, der der Titel „O du fröhliche, o du selige Weihnachtszeit!“ beigegeben wurde. Dieses von Johannes Daniel Falk (1768-1826) 1815/16 verfasste Lied

Mehr lesen

Johann Ulrich Krauß (1655-1719): Augen- und Gemüths-Lust (1706)

1706 erschien die „Heilige Augen- und Gemüths-Lust“, ein Werk, das biblische Szenen mit Emblemen verknüpfte. Die hervorragenden Kupferstiche wurden von Johann Ulrich Krauß (1655-1719) aus Augsburg beigegeben. Schon unmittelbar zuvor hatte sich Krauß im „Biblischen Engel- und Kunstwerk“ mit dem Himmlischen Jerusalem beschäftigt, und eine für seine Zeit neue, moderne

Mehr lesen

Tympanon von Saint-Pierre in Lande-de-Fronsac (um 1120-1130)

Für das Tympanon von Saint-Pierre in der französischen Gemeinde Lande-de-Fronsac (Okzitanien) schwanken die Angaben für die Entstehungszeit zwischen 1020 und 1170, wahrscheinlich ist 1120/30. Damit gehört es, neben Saint Foy in Conques und Notre-Dame-du-Pré in Donzy, zu den ältesten Darstellung

Hans Joachim Burgert (1928-2009): Lichtenradener Kreuz (1963)

Die Dorfkirche von Berlin-Lichtenrade wurde, nach Kriegszerstörungen im Jahr 1943, von 1963 bis 1964 umfassend renoviert und neu ausgestattet. Schon in der unmittelbaren Nachkriegszeit wurde der wieder aufgebaute Kirchenraum mit einem einfachen Holzkreuz über dem Altar versehen, das in etwa

Karl Stadler (1921-2012): Fenster der ehemaligen Klosterkapelle zu Engelberg (1962)

Der Benediktinerpater Karl Stadler (1921-2012) schuf 1962 in der Hauskapelle des Klosters (heute Sportmittelschule) zu Engelberg (Kanton Obwalden) verschiedene Kunstwerke, darunter die Wandmalerei „Darstellung Jesu im Tempel“ oder auch den Tabernakel. Höhepunkt ist die Glasmalerei „Das himmlische Jerusalem“, in welcher

Handschrift Additional MS 37049 (1460/70)

Um 1460/70 entstand in Nordengland im Umkreis der Kartäusermönche eine bemerkenswerte Handschrift. Seit 1905 wird diese als Additional MS 37049 in der British Library in London aufbewahrt. Es ist eine illustre Handschrift mit Dialogen, Legenden, Reiseberichten, Chroniken und Visionsberichten zu

Wilhelm Buschulte (1923-2013): Fenster der Kirche St. Foillan in Aachen (1958)

Ein ähnliches Fenster wie in der evangelischen Reformationskirche zur Heiligen Dreifaltigkeit in Worms fertigte der deutsche Glaskünstler Wilhelm Buschulte (1923-2013) ebenfalls im Jahr 1958 in der römisch-katholischen Kirche St. Foillan in Aachen an. Der Einbau war damals Teil des Wiederaufbaus

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

error: