Freskenmalerei aus Abtei Saint-Aubin in Angers (1130-1154)

Saint-Aubin war eine bedeutende Klosterabtei der Benediktiner in Angers. Unter dem Abt Robert de la Tour-Landry wurden umfangreiche Bauarbeiten vorgenommen, vor allem Steinmetzarbeiten im Kreuzgang. Dieser wurde dann zwischen 1130 und 1150 mit rotblauen Malereien ausgeschmückt.
Unter einer steinernen Mariendarstellung – an der Stelle, wo zwei Bögen auf eine Säule zusammentreffen – wurde in Saint-Aubin über das Kapitell eine Darstellung des Himmlischen Jerusalem gemalt. Es ist die Nordwand, die sich hier zum Kapitelsaal öffnet. Teilweise handelt es sich bei der Darstellung um eine Wiederholung des Trägers, auf dem die Malerei angebracht ist, denn sie zeigt im unteren Teil einen rundbogigen Zugang zur Gottesstadt, der jedoch verschlossen ist. Über den extrem hohen Mauern der quadratisch angelegten Stadt erheben sich Türme, die zum Teil Helmdächer tragen. Mit der Perspektive ist der Künstler nicht zurande gekommen, denn im oberen Teil setzte er eine der vier Ecken der Stadt in der Mitte an, wodurch die Position der unteren Tür auf gerader Fläche eigentlich unmöglich ist. 

Amédée Boinet: Quelques oeuvres de peinture exécutées à l’abbaye de Saint-Aubin d’Angers du IXe au XIIe siècle, Paris 1911.
Jacques Levron: L’abbaye de Saint-Aubin d’Angers, Angers 1936.
Paul Deschamps, Marc Thibout: La peinture murale en France au début de l’époque gothique, Paris 1963.
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Beitragsbild: MOSSOT, Angers – Préfecture – Cloître de l’abbaye Saint-Aubin -2, CC BY-SA 4.0 

tags: Fresko, Kloster, Benediktiner, Frankreich, Loire, Kreuzgang
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