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Tota Pulchra aus Metztitlán (16. Jh.)

Großformatige Wanddarstellungen der Tota Pulchra haben sich selten erhalten: in Europa in Frankreich, in Lateinamerika nur gelegentlich. Sie wurden überwiegend nach Ölmalereien oder Kupferstichen kopiert. Es sind meistens monochrone Darstellungen, hier in verschiedenen Rottönen.
Das hiesige Beispiel im Renaissancestil stammt aus der Pförtnerloge des römisch-katholischen Klosters Santos Reyes in Metztitlán in Mexiko. Der Erhaltungszustand ist, da die Arbeit der Witterung ausgesetzt ist, schlecht, trotzdem kann man noch zwei einfach gestaltete Himmelspforten erkennen. Diese wurden zu beiden Seiten der mittigen Marienfigur gesetzt, die offene Pforte links, die geschlossene Pforte rechts. Unten links, durch einen Wasserschaden beeinträchtigt, markieren graue Bauten die Civitas Dei, die im unteren Bereich wohl drei Tore hatte. Zwei der Tore befinden sich auf Höhe der Stadtmauer, ein weiteres Tor befindet sich über der Mauer, also dort, wo bereits Bauten der Stadt aufgemalt sind. Im Gegensatz zu allen übrigen Symbolen dieses Bildes wurde die Stadt nicht in ein rosafarbenes Feld, welches komplett von Wolken umgeben ist, eingefügt. Das ist vermutlich der Position im Zwickel geschuldet, womit sich das Symbol auch außerhalb der Umrundung Mariens befindet, in der die übrigen Symbole wie an einer Perlenkette aneinander gereiht sind.
Es handelt sich um eine frühe Darstellung des Motivs, vergleichbar nur noch dem Werk aus San Miguel Arcángel in Huejotzingo, das etwa zeitgleich entstanden sein dürfte.

Héctor Schenone: Santa María, Buenos Aires 2008.
Corrales Vivar-Cravioto, Javier A. Rodríguez Padilla: Conventos Agustinos en Hidalgo, Hidalgo 2012.
Sergi Doménech Garcia: La imagen de la mujer del apocalipsis en Nueva Espana y sus implicaiones culturales, Valencia 2013.
Claus Bernet: Latein- und Südamerika, Norderstedt 2016 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 39).

 

tags: Mexiko, Neuspanien, Kloster, Renaissance, Porta Coeli, Civitas Dei, Maria Immaculata
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