Car Kis: Zweiwegebild „Schmaler und breiter Weg“ (um 1830)
Altgläubige: „Spiritueller Blumengarten“ (um 1860)
LETZTER BEITRAG
Car Kis: Zweiwegebild „Schmaler und breiter Weg“ (um 1830)
Das bekannte und lange Zeit populäre Zweiwegebild, „Der breite und der schmale Weg“ (ab 1867) von Charlotte Reihlen hatte eine ganze Reihe von Ideengebern und Vorläufern, Car Kis war einer von ihnen. Dieser führte einen
Melchor Pérez de Holguín (1660-1732): Malereien der Maria Immaculata mit Himmelspforten (um 1720 und um 1730)
Melchor Pérez de Holguín (1660-1732) hatte schon auf einem umfangreichen Weltgerichtsgemälde 1708 einmal die Himmelspforte dargestellt. In den 1720er Jahren folgten Malereien, die dieses Objekt im Rahmen von Darstellungen der Maria Immaculata nach der Lauretanischen Litanei zeigen. Hier ist die Pforte stets ein Symbol neben weiteren, die alle die Reinheit
Franz Pauli (1927-1970): St. Vitus in Messinghausen (1968)
Parallel zu seinen Entwürfen für die Elisabethkirche in Ahlen arbeite Franz Pauli (1927-1970) an Fenstern für die ebenfalls neu erbaute Kirche St. Vitus in Messinghausen bei Brilon im Sauerland. Damals lies man von der alten Dorfkirche, allein aus Zugeständnissen nach erheblichen Widerständen aus der Gemeinde, lediglich den Turm stehen. Ursprünglich
Heinz Gernot (1921-2009): Schmuckkreuz in St. Katharina in Wissen-Schönstein (um 1970)
Heinz Gernot (1921-2009) wurde in Andreashütte (Schlesien) in einer handwerklichen Familie geboren; sein Vater war dort Schmiede- und Schlossermeisters. So begann auch der Sohn zunächst eine handwerkliche Ausbildung als Steinmetz in Deutsch-Wette, wechselte aber zu einer Steinbildhauerlehre in Köln, wo er sicherlich mit den großen Kunstwerken und Bauten vor der
Dieter Hartmann (1939-2022): St. Mariä Himmelfahrt in Kleve (2005)
Etwa fünfzehn Jahre später nach einem Fenster in St. Marien in Köln-Fühlingen (1987) entstand ein weiteres Glasfenster von Dieter Hartmann (1939-2022), welches deutlicher das Himmlische Jerusalem zeigt, da es hier das Hauptmotiv ist. Diesmal handelt es sich um eine neun Meter hohe Fensterwand, die in drei Bahnen unterteilt ist. Dieses
Peter Henriksson: Wandmalereie aus St. Michael in Letala (1470)
Die heute protestantische Kirche St. Michael in Letala bei der Stadt Laitila in der südfinnischen Landschaft Varsinais-Suomi besitzt eine Feldsteinkirche aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Eine Generation nach Erbauung wurde sie im Jahr 1483 von der Gruppe Tierpmästaren ausgemalt. In diesem Fall war Peter Henriksson der hauptsächlich daran beteiligte
Peter Gilbert (Petrus Gilberti), Thomas du Val: Historienbibel (1411)
Eine weitere Bible Historiale, also eine Historienbibel (Bible Historiale) nach Guyart des Moulins (geb. 1251), stammt ebenfalls aus der British Library: MS Royal 19. D. III. Sie kann auf das Jahr 1411 datiert werden und wurde von dem Augustiner Thomas du Val in Clairefontaine (heute Paris) verfasst. Ausgestattet wurde sie
Weltgerichtsdarstellungen aus einem Stundenbuch (1430-1460)
Das Blatt 7r einer Legenda Aurea (um 1405) wurde zur Vorlage für eine ähnliche Torszene eines lateinischen Stundenbuchs, entstanden zwischen 1430 und 1460. Dieses Buch war später im Besitz von Philippe de Béthune (1561-1649), einem Adeligen, Militär, Hofbeamten, Diplomaten und vor allem leidenschaftlichen Kunstsammler. Dieser Band, einem Prachtwerk seiner umfangreichen
T. K. Martin: „Youth’s Instructor“ (1951)
Nach vielen Jahren hat der US-amerikanische Künstler T. K. Martin das Neue Jerusalem noch einmal aufgegriffen, es ist eine seiner letzten Zeichnungen und seine letzte zum Bildmotiv Neues Jerusalem. Die Zeichnung ist zwar nicht signiert, wird aber T. K. Martin zugewiesen. Sie stammt aus der Zeitschrift „Youth’s Instructor“, die damals
Relief aus Sankt Andreas in Braunschweig (um 1480)
Diese Skulptur zeigt eine Gerichtsszene in der üblichen Dreiteilung, wie sie im 15. Jahrhundert oft vorzufinden ist, sei es in Bibelausgaben, auf Altargemälden, oder, wie hier, als Steinrelief. In der Mitte befindet sich der thronende Christus auf einer Weltkugel, von einer Mandorla umschlossen. Eine Besonderheit: Die Mandorla ist hier von
John Bunyans „Pilgrim’s Progress“ als Spiel (um 2000)
Fristgerecht zur Wende vom 20. in das 21. Jahrhundert erschien zu dem Pilgerroman „Pilgrim’s Progress“ auch ein neues Spiel auf einem 76 x 56 Zentimeter großen „Triumphant Journey“-Poster. Auf diesem Poster wurden als Unterlage die Spielfiguren gesetzt, mit denen man nach oben in Richtung des Himmlischen Jerusalem voranwürfelt und dabei
Jan Provoost (1465-1529): Brügger Weltgerichtsaltar (1525-1529)
Ein späteres Ölgemälde der Gesamtgröße 169 x 145 Zentimeter befindet sich noch heute am einstigen Wirkungsort des Malers Jan Provoost (1465-1529) in Brügge, im dortigen Groeninge-Museum. Die Zuschreibung variiert; manche betrachten die Malerei auch als eine Arbeit von Jacob van den Coornhuuze aus den 1570er Jahren, andere sprechen von einem
Jan Provoost (1465-1529): Hamburger Weltgerichtsaltar (1525-1529)
Auf diesem Weltgericht, angefertig von ca. 1525 bis 1529 (Gesamtgröße 68 x 61 Zentimeter), ist das Himmlische Jerusalem deutlich als Tor an der linken Seite positioniert. Von ihm ist allerdings nur die rechte Hälfte zu sehen. Auch für Petrus ist hier kein Platz mehr vorhanden, und aus der Schar der
Gerhard Hausmann (1922-2015): Johanniskirche in Lüneburg (2000)
Eine Weiterentwicklung seines Fensters der Kirche St. Blasius in Hannoversch Münden (1976) schuf Gerhard Hausmann (1922-2015) im Jahre 2000: „Man war an mich herangetreten, weil man meine Arbeit in Münden kannte und es als eine passende moderne Lösung für einen jahrhundertealten Bau fand. Ich hatte ja schon enge Kontakte zur
Johann Geiler von Kaysersberg (1445-1510): „Geistliche Schifffahrt“ (1708)
Die Texte des Johann Geiler von Kaysersberg (1445-1510) stießen mit seinen durchaus eigenwilligen Vorstellungen vom Himmlischen Jerusalem vor allem im Barock auf neue Popularität, was wenig verwundert. In der „Geistlichen Schiffahrt“ (Augsburg 1708) wird der sonst gängige Topos des ansteigenden Pilgerwegs zu der hochgelegenen Gottesstadt unterhaltsam variiert als eine stürmische
Johann Geiler von Kaysersberg (1445-1510): „Geistliche Schifffahrt“ (1512)
Nicht immer musste der fromme Lebenslauf zwangsläufig eine Pilgerwanderschaft sein, auch eine maritime Pilgerfahrt war vorstellbar – Johann Geiler von Kaysersberg (1445-1510) hat sich auch mit diesem sehr speziellen Thema der Pilgerschaft beschäftigt und dazu 1512 in Straßburg seine Schrift „Das schiff des heils“ vorgelegt. Pilger erreichen auf Seite XXIIII
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Evangelische Bergkirche von Großengstingen (1963)
Großengstingen war bis in die 1950er Jahre eigentlich eine gewöhnliche, unauffällige Gemeinde auf der Schwäbischen Alb. Das Verteidigungsministerium fällte nach der Wiederbewaffnung der BRD die folgenschwere Entscheidung, in Großengstingen den ersten Kasernenneubau in Baden-Württemberg nach dem Zweiten Weltkrieg einzuleiten. 1962
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Stadtkirche Bad Cannstadt (1963)
Die Edelsteine, wie übrigens auch die Perlen, spielten bislang in den Darstellungen des Himmlischen Jerusalems durch Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) kaum ein Rolle; unter den vielen Werken finden sie sich lediglich einmal in der Brenzer Galluskirche 1966 und in der Stadtkirche
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): „Heimkehrerfenster“ aus dem Ulmer Münster (1959)
In welchem Bauwerk kann man kostenlos Kunstwerke von Rudolf Yelin, Wilhelm Geyer, Wolf-Dieter Kohler, Peter Valentin Feuerstein oder Hans Gottfried von Stockhausen betrachten? Im Ulmer Münster, der größten evangelischen Kirche Deutschlands. Seit den schweren Kriegszerstörungen ist man hier einen anderen
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Martinskirche in Neuffen (1962)
Die Neuffener Martinskirche geht in ihrer heutigen äußeren Gestalt auf das 14. Jahrhundert zurück. 1932 wurde die Kirche im Inneren von einer Querkirche zu einer Längskirche umgebaut. In diesem Zusammenhang wurden von Walter Kohler das mittlere Chorfenster mit Szenen aus
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Stiftskirche St. Georg in Tübingen (1962)
1949 hatte Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) immer wieder das Neue Jerusalem dargestellt: unten Christus, oben die zwölf Tore. Nachdem gerade Anfang der 1960er Jahre dieses Thema oft auf Glas nachgefragt war, entwickelte der Künstler, was das Motiv angeht, eine neue Darstellungsweise.
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Georgskirche von Hausen (1961)
Hausen bei Großmuß (Niederbayern) besitzt eine Kirche mit dem Namen St. Georg, in Hausen im Landkreis Rhön-Grabfeld (Unterfranken) hat die Kirche ebenfalls den Namen St. Georg, so dass ich zwei Mal am falschen Ort war, bis ich herausfand, dass nur
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.