LETZTER BEITRAG
Agnes Mann (1907-1994): Bronzetür des Bonifatiushauses in Fulda (1979)
Es liegt eigentlich nahe, Ein- und Ausgänge von Kirchen und Kapellen mit Darstellungen des Neuen Jerusalem auszustatten. Schließlich gibt es das Motiv der Himmelspforte, das biblische Bild der „engen Pforte“, dann hat die Stadt immerhin

Russische Ikone (18. Jh.)
Diese Temperamalerei entstand im monastischen Umkreis in Russland und stand im Jahr 2010 in Italien zum Verkauf an. Sie präsentiert das Himmlische Jerusalem in einzigartige Weise, weder zuvor noch danach ist es ähnlich dargestellt worden. Dabei ist es besonders bedauerlich, dass über den Maler, die weiteren Entstehungshintergründe wie Auftraggeber und

Holzschnitzerei mit Weltgerichtsdarstellung (18. Jh.)
Bei diesem Kunstwerk handelt es sich um eine polychrome Malerei aus der Sammlung Tsakayev an dem Museum der Moskauer russisch-orthodoxen Theologischen Akademie, St. Sergius Lavra. Es handelt sich um eine Holzschnitzerei, mit polychromer Bemalung auf Gips. Von der 106 x 36 Zentimeter großen Ikone ist hier lediglich das obere Drittel

Russische Weltgerichtsikonen der Tretjakow-Galerie in Moskau (16. und 17. Jh.)
Diese russische Weltgerichtsikone entstand im Umkreis der orthodoxen Kirche im 16. Jahrhundert. Einst war sie Teil der Sammlung E. E. Jegorow, heute ist sie im Besitz der Tretjakow-Galerie in Moskau. Wie die meisten dieser Werke ist sie aus Tempera gearbeitet. Im Aufbau und in der Farbgebung ähnelt das Neue Jerusalem

Russische Weltgerichtsikone (um 1820)
Diese Ikone aus Zentralrussland hat das Weltgericht zum Thema, mit einem klassischen Aufbau, der für die Ostkirche typisch ist und sich als Kanon über Jahrhunderte herausgebildet hat: Der gesamte untere Abschluss zeigt Höllendarstellungen, Monster und eine gewaltige Schlange, die sich bis zur Mitte der Ikone windet. Links ist das alttestamentarische

Ikonen des Johannes Klimakos, auch „Leiter der Tugend“ genannt (16. Jh. bis heute)
Johannes Klimakos (vor 579 – um 649) war ein griechischer monastischer Schriftsteller und Theologe. Sein Hauptwerk ist „Klimax tu paradeísu“ („Treppe zum Paradies“) in Anlehnung an Jakobs Traum von der Himmelsleiter (Genesis Kap. 28, Vers 10-19). Johannes schildert darin den Weg eines Mönchs zur Vollkommenheit in dreißig Schritten (bildlich dargestellt

Dmitri Plechanow und Fjodor Ignatjew: Weltgerichtsdarstellung aus Jaroslawl (um 1695)
Gerichtsdarstellungen waren auch ein beliebtes Thema für Wandmalereien, von denen in Russland leider nur sehr wenige die Zeiten überdauert haben. Zu sehen ist hier der obere Teil des Freskos „Das Jüngste Gericht“ in der Kirche Johannes des Täufers aus Jaroslawl. Ausgerechnet an diesem Ort hat sich in der Eliaskirche noch

Russisches Arkadenjerusalem (19. Jh.)
Eine Ikone aus einer russisch-orthodoxen Kirche oder Kapelle befindet sich heute in einer Privatsammlung in Vicenza. Die dortige Gemäldegalerie des Palazzo Leoni Montanari wurde 1999 in Museumsform der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sie beherbergt zwei Dauerausstellungen: venezianische Malerei des achtzehnten Jahrhunderts und altrussische Ikonen, sowie zahlreiche Wechselausstellungen. In den angrenzenden Büros

Ikonentyp „Früchte der Leiden Christi“ (ab 1682)
Die 1680er Jahre waren für die russische Ikonenkunst äußerst produktiv, die Kunstschulen und Malerwerkstätten blühten: es entstand die „Muttergottes aller Betrübten Freude“, die Freskenmalereien in der Johanneskirche in Rostow am Don und das Weltgericht von Drohobytsch. 1682 wurde „Früchte der Leiden Christi“ oder auch „Christusbaum“ erstmals als Kupferstich herausgebracht und

Weltgerichtsikonen aus Zentralrussland (19. Jh.)
In 19. Jahrhundert entstand eine beträchtliche Zahl von Ikonen in Zentralrussland. Man kann diese Werke anhand der schlanken Figuren, der zeitgenössischen Architektur und anhand der horizontalen Betonung relativ schnell als Werke einer einheitlichen Malerschule ausfindig machen. Eine überraschend große Zahl der Werke befindet sich längst nicht mehr in Russland, sondern

Russische Weltgerichts-Ikone aus Jaroslawl (um 1660)
Eine Weltgerichts-Ikone mit einem besonders vielgestaltigen und farbig differenzierten Himmlischen Jerusalem befindet sich seit 1990 im Recklinghausener Ikonen-Museum (Inventarnummer 918). Die Ikone aus einer orthodoxen Kirche der zentralrussischen Großstadt Jaroslawl entstand um etwa 1660. Sie hat insgesamt eine Größe von 182 x 144 Zentimetern und besteht aus Eitempera auf Holz.

Palech-Ikonen (17. Jh., 1700 und um 1850)
Der kleine Ort Palech in der Oblast Iwanowo ist vor allem für das dort gepflegte Ikonenmaler- und Lackier-Handwerk bekannt. Zum Ende des 17. Jahrhunderts etablierte sich in Palech bereits ein eigenständiger Stil der Ikonenmalerei, der unter anderem an Traditionen aus dem Fürstentum Wladimir-Susdal anknüpfte. Auf ihnen findet sich bei Weltgerichtsdarstellungen

Jüngstes Gericht aus Jaroslawl (um 1550)
Diese prachtvolle Weltgerichtsikone gehört zum Bestand des Kunstmuseums der russischen Stadt Jaroslawl. In der Stadt befand sich im 16. und vor allem im 17. Jahrhundert ein maßgebliches Zentrum der russischen Ikonenmalerei, zahlreiche Arbeiten aus Jaroslawl oder davon beeinflusst kann man noch heute vom Staatlichen Museum Wologda bis hin zum Ikonen-Museum
Russische Wolga-Ikone (um 1650)
Wolga-Ikonen aus dem 17. und 18. Jahrhundert weisen im Allgemeinen eher unauffällige Jerusalemsdarstellungen auf. Diese insgesamt 156 x 122 Zentimeter große Ikone aus der Mitte des 17. Jahrhunderts präsentiert links oben ein sehr bescheidenes, aber auch ungewöhnliches Himmlisches Jerusalem (Ausschnitt 50 x 30 Zentimeter). Man findet hier einmal nicht die

Ikonentyp „Die zweite und schreckliche Wiederkehr unseres Herrn Jesus Christus“ (18. Jh. und 19. Jh.)
Diese Weltgerichts-Ikone entstand in Russland im 18. Jahrhundert und wurde oftmals kopiert. Ihre (hier nicht abgebildete) Überschrift lautet auf Deutsch: „Die zweite und schreckliche Wiederkehr unseres Herrn Jesus Christus, zu richten die Lebenden und Toten“, wie es in der Johannesoffenbarung geschildert ist.Insgesamt ist die mit Temperafarben gefertigte Ikone 108 x
Ikonen mit Arkadenjerusalem aus Russland (ab ca. 1750)
Vom 18. bis zum 19. Jahrhundert war es populär, auf russischen Ikonen das Himmlische Jerusalem in Form mehrerer Arkaden darzustellen – eine alte Darstellungsform, die sich vermutlich auf frühmittelalterlichen Fresken in Benediktinerklöstern herausgebildet hatte. Diese Arkaden ziehen sich bei Ikonen stets am oberen Bildabschluss von links nach rechts. Oft, wie

Maître de Papeleu: Apokalypsehandschrift „Somme le Roi“ (1295)
Die Miniaturen, die diese Apokpalypsehandschrift auszeichnen, zeigen noch Spuren der Romanik, sind überwiegen aber bereits im Stil der Gotik gehalten. Fol. 44v präsentiert im Kontext des Weltgerichts auch die Himmelspforte in dem Neuen Jerusalem. Romanisch ist noch der blockartige Aufbau

Wilhelm Rengshausen (geb. 1895): Christ-König in Springe (1980)
Erklärende Tafeln neben den Fenstern der römisch-katholischen Kirche Christ-König in Springe verweisen darauf, dass diese nach einem „geistlichen Konzept“ von Pfarrer M. Mertes konzipiert wurden, das dann von dem Künstler Wilhelm Rengshausen aus Warstein ausgeführt wurde. Das Fenster selbst ist

Siegfried Assmann (1925-2021): Chorfenster von St. Michaelis in Eutin (1961)
Üblicherweise zeigt der Glasmaler und Bildhauer Siegfried Assmann (1925-2021) das Himmlische Jerusalem mit seinen zwölf Toren, wobei der Künstler in Farbe und Form eine eigene Darstellungsweise gefunden hat, die man schnell wiedererkennt. Etwas anders ist es in der evangelischen Stadtkirche

Friedrich-Paul Scholz (1916-1993): Pauluskirche in Lenzinghausen (1962)
Für Jahrzehnte war die evangelische Pauluskirche das Zentrum des Orts Lenzinghausen bei Spenge, doch die Zukunft dieses Bauwerks ist ungesichert, so dass ich es bevorzugt aufsuchte, bevor die Kirche umgewidmet oder abgerissen sein wird. Für den einfachen Kastenbau mit freistehendem

Franz Dewald (1911-1990): St. Josef in Sennfeld (1969)
St. Josef ist eine römisch-katholische Hallenkirche mit freistehendem Glockenturm. Beides wurde Ende der 1960er Jahre in dem Hang einer Neubausiedlung der Ortschaft Sennfeld bei Adelsheim im Neckar-Odenwald-Kreis im Norden Baden-Württembergs errichtet. Die Kirche besitzt einen umfangreichen Bestand an Glasfenstern, u.a.

Pieter van der Borcht (1545-1608): Maria Immaculata nach dem Hohelied (um 1590)
Auch von Pieter van der Borcht/Petrus van der Borcht (1545-1608) kennen wir eine Darstellung der Maria Immaculata. In diesem Fall wundert es wenig, denn hinter dem illustren Namen Borcht verbergen sich vermutlich mehrere flämische Künstler, die zwischen 1535 und 1608
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.






