LETZTER BEITRAG

MS Harley 4972: Apokalypsehandschrift (um 1320)

In der Handschrift MS Harley 4972 der British Library (London) ist das Himmlische Jerusalem als kleine Bebilderung zum Text an verschiedenen Stellen zu finden, stets übrigens vor einem Initial. Hier ist zu Beginn auf fol. 37 auch einmal die Erschaffung des Himmlischen Jerusalem durch Gott am Anfang der Welt zu

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Royal MS 2 D XIII: Apokalypsehandschrift (1300-1325)

Die Handschrift Royal MS 2 D XIII lehnt sich deutlich an das 13. Jahrhundert an, ist aber im ersten Viertel des 14. Jahrhunderts entstanden. Möglicherweise handelt es sich um die Kopie eines älteren, heute verloren gegangen Werkes, bei dem man den inzwischen als überholt empfundenen goldenen Hintergrund weggelassen hat. Der

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Giovanni di Paolo (1403-1483): Illustration der Divina Commedia (um 1444)

Dante Alighieri setzte neue Standards, nicht allein für die italienische Sprache und Literatur, sondern auch für die Buchillustration. Giovanni di Paolo (1403-1483), der Hauptvertreter der Malerschule von Siena, schuf ein Werk, das stark von der Himmelsvorstellung Dantes geprägt war. Paolo ließ sich vom 30. Gesang seiner „Divina Commedia“ inspirieren und

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MS Add. 17399: Apokalypsen-Handschrift (1475-1500)

Die Handschrift MS Add. 17399 aus der British Library befand sich einst im Pariser Jesuitenkollegium und gelangte über das Caldecott-Daniel-Huth-Vermächtnis erst in das Britische Museum, dann in die Britische Nationalbibliothek. Der Inhalt ist ein Prolog von Gilbert de la Porrée, anschließend folgt der Text der Apokalypse in Altfranzösisch. Dazu wurden

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Die Greenfield-Apokalypse (um 1320)

Die Schrift Royal MS 15.D.II der British Library in London entstammt einem Frauenkloster in Greenfield bei Lancashire und wird aus diesem Grund als Greenfield-Apokalypse bezeichnet. Auch unter dem Namen „The Welles Apocalypse“, nach dem ehemaligen Besitzer John Welles, kennt man sie. Auftraggeber und daran beteiligte Miniaturisten sind namentlich dagegen nicht bekannt.

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Peter von Poitiers (gest. 1205): „Compendium historiae“ (1450-1500)

In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde eine reichlich bebilderte Ausgabe des „Compendium historiae in genealogica Christi“ angefertigt. Verfasst hatte sie Peter von Poitiers (gest. 1205), der französische Gelehrte Petrus Pictaviensis aus Paris, gut dreihundert Jahre zuvor. Es handelt sich bei dem Werk auch um den Versuch, das Wissen

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Ernst Fuchs (1930-2015): Fuchs-Kapelle der Kirche St. Egid in Klagenfurt (2007)

Ernst Fuchs (1930-2015) ist für seine überbordenden Fantasiewelten bekannt. Weniger bekannt ist, dass Fuchs auch ein religiöser Künstler war, der sich mit christlichen Themen auseinandersetzte und sich auch mit Sakralkunst beschäftigte. Bei Fuchs ist das Himmlische Jerusalem von einer magischen Fabel- und Feenwelt umgeben, die zunächst mehr an „Herr der

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Pedro Vall: Tafelmalerei aus Sant Miquel in Cardona (um 1420)

Diese Tafel ist Teil eines Altarbildes aus der Kirche San Miquel de Cardona in der Provinz Barcelona (Katalonien). Es handelt sich um eine Ölmalerei des lokalen Malers Pedro Vall und ist in der gotischen Kapelle des Heiligen Leibes Christi aufgestellt. Es wurde im frühen fünfzehnten Jahrhundert gemalt und besteht aus

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Annemarie Schütt-Hennings (1905-1980): Paradies-Wandteppich (um 1930)

Um 1930 fertigte Annemarie Schütt-Hennings einen mit Wollstoff hinterlegten Wandteppich an, auf dem ein Himmlisches Jerusalem in eine Paradieslandschaft gesetzt ist. Rechts unten ist der Name der Künstlerin eingewebt. 2022 stand das 120 x 190 Zentimeter große Textilkunstwerk in Deutschland zur Versteigerung an und wurde erst dadurch einer größeren Öffentlichkeit

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Anne Löhr (gest. 1996): Prachtgewand (1995)

Das Prachtgewand der Künstlerin Anne Löhr ist ein römisch-katholisches Messgewand, eine Batik und Seidenmalerei. Gestaltet ist bei diesem Gewand nur das Skapulier, ein Überwurf, wie ihn die Mönche über der Tunika trugen. Motivisch beginnt das Ganze auf der Vorderseite unten, wo das irdische Jerusalem gemalt ist, wie der Felsendom, bekannte

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Martin Schaffner (geb. um 1478, gest. nach 1546): Himmelspforte (um 1510) und Arkadenjerusalem aus der Johanneskirche zu Gingen an der Fils (1524)

Martin Schaffner (geb. um 1478, gest. nach 1546) war ein deutscher Maler und Bildschnitzer der Ulmer Schule. In seiner Werkstatt entstand um 1510 eine 223 x 125 Zentimeter große Tafelmalerei zum Thema Weltgericht. Nicht nur eine Vorstudie hat sich im Kupferstichkabinett Basel erhalten, sondern in Teilen auch das Original: Bis

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Wandmalerei aus der Dreifaltigkeitskirche in Rákoš (um 1380)

Noch vor der Wandmalerei in Cerin (um 1410) und derjenigen in der Annakirche in Strazky (um 1510) entstand auf dem Gebiet der heutigen Slowakei die Wandmalerei in Rákoš als bedeutendste Darstellung eines Weltgerichts mit einem Himmlischen Jerusalem, die sich in dem Land bis heute erhalten hat. Man findet sie in

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Krypta aus St. Marien in Lengfeld (1965)

St. Marien in Lengfeld befindet sich im Otzberger Rand am Rand des Odenwaldes in Südhessen. Das Gebäude ist unter Gläubigen besser bekannt als römisch-katholische Kirche „Maria Sieben Schmerzen“. Eingeweiht wurde es am 30. Mai 1965 durch den Bischof Josef Maria

Josef Scheuer: St. Rochus-Kapelle in Heiligenhaus (1925)

In Heiligenhaus, einem Ortsteil von Overath (Bergisches Land), gibt es die römisch-katholische Kirche St. Rochus und in unmittelbare Nähe die Kapelle St. Rochus. Der Bau von 1840 ist älter als die Kirche von 1936, die nach einem weiteren Kirchenneubau 1967

Paul Nagel (1925-2016): Deckenmalerei der Edith-Stein-Kapelle in Bensheim (1987)

1980 brannte es im Bensheimer Priesterseminar. Die Erzdiözese Köln ergriff die Gelegenheit, die Räumlichkeiten nicht mehr als Seminar wiederherzustellen, sondern zu eine Tagungszentrum und Hotel umzubauen. Neben einer kleinen Hauskapelle errichtete man die neue Edith-Stein-Kapelle im Zentrum der vierflügeligen völlig

Historistische Himmelspforte aus St. Johannes Baptist in Neheim (1913)

Unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg wurde noch im Jahr 1913 die römisch-katholische Kirche St. Johannes Baptist in Neheim mit einer imposanten Porta Coeli ausgestattet. Das mehrteilige Fenster stammt von der Kölner Glasmalerei und Kunstgießerei Schneiders & Schmolz. 1976 wurde es

Werner Eckgold (1915-1998): St. Petri-Kirche in Wuppertal-Elberfeld (1964)

Die St. Petri-Kirche am nördlichen Rande der Wuppertaler Altstadt gehört zur Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), die auf Glasfenstern öfters auch das Himmlische Jerusalem zur Darstellung brachte – ein anderes Fenster dieser Glaubensgemeinschaft befindet sich unweit in der Martini-Kirche in Radevormwald

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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