LETZTER BEITRAG

Simon Marmion (um 1425-1489): Miniaturblatt (um 1470)

Die vorliegende Miniatur mit einer Gesamtgröße von 15 x 11 Zentimetern zeigt zahlreiche weiße Engel sowie Jesus Christus, der nach dem Jüngsten Gericht als Weltenherrscher die ehrbaren Jungfrauen empfängt, die feierlich in das Himmlische Jerusalem einziehen. Auch eine Nonne im Gewand der Benediktinerinnen ist darunter. Die Szenerie ist ausgesprochen freundlich,

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Clemens Hillebrand (geb. 1955): St. Kastor zu Koblenz (1990)

Die im Kern romanische Kirche St. Kastor in der Nähe des Deutschen Ecks, am Zusammenfluss von Rhein und Mosel, wurde 1944 zerstört, wobei auch die alten Innenmalereien verloren gingen. Seitdem blieben die meisten Wände des Kircheninneren weiß. Ende der 1980er Jahre entschloss man sich im Rahmen umfangreicher Restaurierungsarbeiten am Gebäude

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Ebstorfer Weltkarte, mit und ohne Gesicht (um 1300)

Nach mittelalterlicher Vorstellung war das historische Jerusalem in Palästina nicht nur der Mittelpunkt der damals bekannten Welt, sondern auch des zukünftigen Neuen Jerusalem. Dieses ist bereits auf dieser Karte in der Mitte angedeutet: Im Zentrum steigt Christus aus einem Sarg, in seiner Hand hält er eine Siegesfahne. Manche denken, hier

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Nicholas Roerich (1874-1947): Gemälde „Engelsschatz“ (1905)

Im frühen zwanzigsten Jahrhundert erscheinen in den Werken des russischen Malers Nicholas Roerich (1874-1947) symbolische Bilder der himmlischen Stadt. Am bekanntesten war sicherlich die Wandmalerei „Königin des Himmels“, ein Fresko mit Himmelsarchitektur über den Apsisfenstern in der Kirche des Heiligen Geistes der russische Künstlerkolonie Talaschkino. Entstanden ist diese Arbeit 1912

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Pierre Cuypers (1827-1921): Onze Lieve Vrouwe Munsterkerk in Roermond (1899)

Auch in den Niederlanden gab und gibt es selbstverständlich Jerusalemsleuchter. Ein besonders prachtvolles Exemplar, angelehnt an den mittelalterlichen Barbarossaleuchter im nahe gelegenen Aachen, hat sich in der zentralen Vierung unter der Kuppel der römisch-katholischen Onze Lieve Vrouwe Munsterkerk erhalten. Diese befindet sich in Roermond. Am 15. August des Jahres 1899

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Apsismosaik aus S. Maria Maggiore in Rom (um 450) und Kopien

Auf spätantiken Mosaiken bildete sich bald ein Darstellungstyp heraus, der in den neu erbauten Kirchen Jerusalem wie auch Bethlehem als kleine Städte zeigt. Jerusalem findet sich meist an der linken Zwickelzone des Triumphbogens der Apsis, vgl. etwa S. Lorenzo in Rom. Auf dem gegenüberliegenden Zwickel ist gewöhnlich Bethlehem als Stadt

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Giuseppe Mazzoleni (geb. 1936): Glasmosaik (1973-1978)

Giuseppe Mazzoleni (geb. 1936) stammt aus Bergamo und war dort Meisterschüler von Trento Longaretti (1916-2017), welcher ihn vor allem in die Mosaikkunst einführte. Mazzoleni interessierte sich auch für Baukunst und arbeitete verschiedentlich mit Architekten zusammen. Die Anlehnung an Bauentwürfe kommt bei vielen seiner Arbeiten zum Ausdruck, und die Beschäftigung mit

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Siegfried Steege (1933-2002): Mosaik der Kreuzkirche in Nordhorn (1962)

Das Mosaik stammt von dem im Jahr 2002 verstorbenen Künstler Siegfried Steege (geb. 1933). Es wurde für den Gottesdienstraum der Kirche geschaffen. Damals, 1962, hatte Steege sich gerade selbstständig gemacht und führte als junger Künstler in Nordhorn eine seiner ersten Arbeiten aus. In der evangelischen Nordhorner Kirche stammen noch das

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Paul Mersmann (1929-2017): Apokalypsezyklus (2010)

Der Künstler Paul Mersmann (1929-2017) gestaltete im Lauf seines Lebens Illustrationen zu den Büchern Genesis, Exodus, Ruth und einen Apokalypsezyklus. Die insgesamt 62 Bilder zur Apokalypse, die der Künstler im Alter von 80 Jahren zwischen 2009 und 2010 geschaffen hat, markieren eine neue, von herkömmlichen Konventionen oder kirchlichen Vorbildern unabhängige,

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Johanna Regula Johanni (geb. 1946): Triptychon (1983-1987)

In den Jahren von 1983 bis 1987 entstand in der Schweiz ein dreiteiliger Flügelaltar. Es war nicht, wie viele Jahrhunderte früher, eine Auftragsarbeit einer Kirche, sondern die Eigeninitiative einer Künstlerin: Johanna Regula Johanni (geb. 1946) kam in dieser Zeit mit Fabrikarbeitern und deren verschiedenen Lebenskonzepten in Berührung. Als das Kunstwerk

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MS Add. 38121: Apokalypsehandschrift (um 1400)

Diese Apokalypsehandschrift MS Add. 38212 aus der British Library in London befand sich einst im Pariser Jesuitenkollegium und gelangte, zusammen mit MS Add. 17399 (1475-1500) über das Caldecott-Daniel-Huth-Vermächtnis in die Britische Nationalbibliothek. Sie ist in Latein geschrieben und mit übereinander gesetzten Miniaturen opulent bebildert. Sie haben mit der Ausgabe MS

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Weltgericht aus der Gemeindekirche San Pedro in Urubamba (1784)

Die römisch-katholische Gemeindekirche San Pedro Apostol in Urubamba (voller Name: Templo de San Pedro Apóstol) versammelt in sich mehr bedeutende Kunstwerke als manches Kolonialmuseum. Unter dem Bestand von Ölmalereien, von denen aus Platzgründen nur ein Teil in der Kirche aufgehängt

Maître de Papeleu: Apokalypsehandschrift „Somme le Roi“ (1295)

Die Miniaturen, die diese Apokpalypsehandschrift auszeichnen, zeigen noch Spuren der Romanik, sind überwiegen aber bereits im Stil der Gotik gehalten. Fol. 44v präsentiert im Kontext des Weltgerichts auch die Himmelspforte in das Neue Jerusalem. Romanisch sind noch der blockartige Aufbau

Wilhelm Rengshausen (geb. 1895): Christ-König in Springe (1980)

Erklärende Tafeln neben den Fenstern der römisch-katholischen Kirche Christ-König in Springe verweisen darauf, dass diese nach einem „geistlichen Konzept“ von Pfarrer M. Mertes konzipiert wurden, das dann von dem Künstler Wilhelm Rengshausen aus Warstein ausgeführt wurde. Das Fenster selbst ist

Siegfried Assmann (1925-2021): Chorfenster von St. Michaelis in Eutin (1961)

Üblicherweise zeigt der Glasmaler und Bildhauer Siegfried Assmann (1925-2021) das Himmlische Jerusalem mit seinen zwölf Toren, wobei der Künstler in Farbe und Form eine eigene Darstellungsweise gefunden hat, die man schnell wiedererkennt. Etwas anders ist es in der evangelischen Stadtkirche

Friedrich-Paul Scholz (1916-1993): Pauluskirche in Lenzinghausen (1962)

Für Jahrzehnte war die evangelische Pauluskirche das Zentrum des Orts Lenzinghausen bei Spenge, doch die Zukunft dieses Bauwerks ist ungesichert, so dass ich ihn bevorzugt aufsuchte, bevor die Kirche umgewidmet oder abgerissen sein wird. Für den einfachen Kastenbau mit freistehendem

Franz Dewald (1911-1990): St. Josef in Sennfeld (1969)

St. Josef ist eine römisch-katholische Hallenkirche mit freistehendem Glockenturm. Beides wurde Ende der 1960er Jahre in den Hang einer Neubausiedlung der Ortschaft Sennfeld bei Adelsheim im Neckar-Odenwald-Kreis im Norden Baden-Württembergs errichtet. Die Kirche besitzt einen umfangreichen Bestand an Glasfenstern, u.a.

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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