
LETZTER BEITRAG
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Chorfenster der Martinskirche in Großingersheim (1962)
Bei dem Umbauprojekt der Martinskirche in Großingersheim nördlich von Stuttgart fand Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) einen reichhaltigen historischen Bestand vor: Mittelalterliche Fresken, frühneuzeitliches Beschlagwerk, eine barocke Orgel und andere Kunstgegenstände, die bei diesem Anlass aus der

Viviane-Josée Restieau (geb. 1932): Ölgemälde „Himmlisches Jerusalem“ (1995)
Viviane-José Restieau (geb. 1932) schuf eine vierteilige Serie mit dem Namen „Quelle“, worin sich ein Ölgemälde „Jérusalem Céleste“ befindet – es entstand im Jahr 1995 in Saint-Paul-de-Vence bei Nizza. Es ist in dem Werkverzeichnis der Künstlerin die Arbeit Nummer 849. Zuvor hatte sich Restieau für zwei Monate in meditatives Schweigen

Cliff Westcombe: Illustrationen des „Wicket Gate“ (1995)
„The Wicket Gate Magazine“ ist ein englischsprachiges Onlineprojekt der Reformed Baptist Church aus Inverness, in welchem Pastoren und Prediger aus Schottland Predigten veröffentlichen, meist als Audiodateien. In den Ausgaben finden sich immer wieder kleine Schwarzweiß-Illustrationen aus dem Jahr 1995, mit denen der Herausgeber Cliff Westcombe die Seiten ausgestaltete. Einige erinnern

John Steczynski (geb. 1936): Apokalypsenserie (1998)
John Steczynski erarbeitete zwischen 1996 und 1998 eine umfangreiche Serie zur Apokalypse, die 1999 unter dem Titel „A New Vision of St. Johns Apocalypse“ („Eine neue Vision von der Apokalypse des Johannes“) in der Lied Art Gallery der Creighton University in Omaha (New England) der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Steczynski erstellte

Aibek Begalin/Айбек Бегалин (geb. 1963): Gemälde „Himmlisches Jerusalem“ (1997)
Das Gemälde „Himmlisches Jerusalem“/„Небесный Иерусалим“ zeigt einen unheimlich, bedrohlich wirkenden Babelturm. Unten ist noch etwas von der rot lodernden, verworfenen Erde zu sehen. Dort auch steht neben einem verdorrten Baum der Seher Johannes in einem roten Gewand. Über ihn fliegen apokalyptische Fabelwesen, von denen sich zwei im Vordergrund bekämpfen. Dahinter

Carlo Tarantini (geb. 1944): Gemälde „Das himmlische Jerusalem“ (1995)
Das expressionistische Aquarell „La Gerusaemme celeste“ („Das himmlische Jerusalem“) ist rechts unten datiert und signiert, es wurde von dem Italiener Carlo Tarantini aus Bergamo (Lombardei) im Jahr 1995 geschaffen. Über einer ovalen Bogenform sind kreisförmig die Türme des Himmlischen Jerusalem angeordnet, in einer goldgelben Umrisszeichnung wie auch die schmalen, halbrunden

Hans Ellens (geb. 1957): Zeichnung „Neuer Himmel, neue Erde“ (um 1985)
Um 1985 entwarf der niederländische Grafiker und Kinderbuchillustrator Hans Ellens (geb. 1957) Umrisszeichnungen zur Bibel, die von Kindern farbig ausgemalt werden können, also wie ähnliche Arbeiten von Robert Glenn (um 1990), Marguerite Leonard Acton (2008), Franco Associados (2009), Sander Poppe (2016) oder Leremy Gan (2019). Eine der Zeichnungen zu Apokalypse

Matej Metlikovič (geb. 1956): Malerei „Das neue Jerusalem“ (1996)
Der Maler, Glasgestalter, Grafiker und Buchillustrator Matej Metlikovič (geb. 1956) schuf in Laibach/Ljubljana einen „Biblischen Zyklus“ aus zwölf Bildern in Hommage an Marc Chagall. Die Motiv – und Themenauswahl traf Metlikovič, der selbst der katholischen Kirche angehört und zahlreiche Sakralkunstwerke geschaffen hat, in Übereinkunft mit dem Bibelwissenschaftler Klaus Einspieler aus Klagenfurt.

Jean-Jacques Rullier (geb. 1962): Zeichnung „Vision“ (1996)
Jean-Jacques Rullier (geb. 1962) ist ein französischer Künstler, der 1995/96 einige Monate in Israel verbrachte, wo mehrere Zeichnungen zum Thema Vision entstanden. Diese wurden dann im Museum des Künstlerdorfs Ein Hod (Israel) öffentlich ausgestellt. Die Serie wurde damals viel beachtet und diskutiert, weil in ihr auch nichtchristliche Visionen eine Rolle

Daniel „Dan“ Reed Miller: Gemälde „New Jerusalem“ (1995)
Daniel „Dan“ Reed Miller, ein Maler, Musiker, evangelikaler Pastor und, nach eigenen Angaben, „Schüler der Weltreligionen“, ist ein gesellschaftlicher Aussteiger und künstlerischer Autodidakt, der in einer Blockhütte in Portland lebte und dort den Weltuntergang erwartete. Im Jahr 1995, bereits von der millenaristischen Stimmung der Jahre vor der Jahrtausendwende ergriffen, schuf

Wil Laponder (1917-2005): Jerusalems-Illustrationen und Jerusalems-Interpretationen (1970-1990)
Eine Serie von Farbzeichnung ist von Wil Laponder (1917-2005), gebürtig aus Holland, die seit 1953 in Südafrika lebte. Grund des Umzuges war damals der Glaube, dass durch Mission in Südafrika das Land möglicherweise vom Erdbeben, welches in der Apokalypse angekündigt wird, verschont bliebe – zu diesem Erdbeben ist es zeitlebens

Silvia Kum: Gemälde „Neues Jerusalem Nummer 2“ (um 2000)
Weltweit entstanden bei der Wende vom zweiten ins dritte Jahrtausend in Ländern der christlichen Zeitrechnung deutlich mehr Arbeiten mit apokalyptischem Hintergrund, speziell Darstellungen des Himmlischen Jerusalem waren in Mode. Das lässt sich auch in Argentinien feststellen. Silvia Kum aus Resistencia, der Hauptstadt der argentinischen Provinz Chaco, hatte damals etwa zehn

Bob Miller: Farbzeichnung „Johannes sieht das Neue Jerusalem“ (2000)
Die im Internet weitverbreitete und dadurch populär gewordene Zeichnung „John sees the New Jerusalem“ („Johannes sieht das Neue Jerusalem“) geht zurück auf ein zweiteiliges Video, welches im Jahr 2000 unter dem Titel „The Revelation of Jesus Christ“ („Die Offenbarung von Jesus Christus“) bei der Sunset West Productions in Kalifornien erschien.

Éliane Colard (1963-2020), Etienne Chabin: Grafik „Neues Jerusalem“ (um 2000)
Die Millenniumsbegeisterung um den Wechsel vom zweiten in das dritte Jahrtausend hat in Ländern mit der christlichen Zeitrechnung die Kunstwerke mit dem Motiv des Himmlischen Jerusalem signifikant ansteigen lassen. Das lässt sich auch in Frankreich feststellen. Dort war Éliane Colard (1963-2020) aus Rennes vom Beginn der Endzeit überzeugt; als Mitglied

David Henry und Steven Henry: Grafik Neues Jerusalem (um 1995)
Eine der frühen, vielleicht sogar ersten Graphiken des Himmlischen Jerusalem, die ausschließlich am PC entworfen wurden, gestaltete die Familie Henry, maßgeblich Vater David Henry und sein Sohn Steven Henry. Das war um das Jahr 1995. Der Vater war vor allem für die Konzeption und Anordnung verantwortlich und zeichnete dabei eine

Rodney Matthews (geb. 1945): Gemälde „Das neue Jerusalem“ (1993)
Diese Arbeit ist ein Beispiel, dass Darstellungen des Himmlischen Jerusalem immer öfters im Fantasystil gezeigt werden, hier auch mit Einflüssen oder Reminiszenzen an den Jugendstil vor knapp einhundert Jahren. Das zeigt vor allem die untere Hälfte einer Art Sumpflandschaft mit phantasievollen Blumen und Pflanzen, die biologisch jedoch nicht von unserer

Weltgericht aus Rinkenberg (um 1480)
1475 brannten osmanische Söldner die römisch-katholische Kirche von Rinkenberg (Kärnten) nieder. Der anschließende Wiederaufbau wurde hauptsächlich von Slowenen geleistet, die den spätgotischen Neubau dem Heiligen Florian weihten. Nach Fertigstellung des äußeren Baus wurde das Innere in mehreren Etappen ausgemalt. Eine

Johanna Sadounig (geb. 1950) u.a.: Villacher Fastentuch (1993-1995)
Auch auf Fastentüchern oder Hungertüchern wurde das Himmlische Jerusalem dargestellt, wenngleich äußerst selten. Die Gottesstadt, in der man in Freude und in paradiesischen Zuständen zu leben hofft, ist eher der Gegenpol zur Fastenzeit. Wenn überhaupt, so ist Kärnten eine Region

Herlinder Almer (1937-2023): Bildteppich aus der Kapelle in Birkfeld (um 1985)
Der Bildteppich „Himmlisches Jerusalem“ wurde vom Pfarrer von Birkfeld, Bischofsvikar Dr. Willibald Rodler, als Altarbild der Kapelle des damaligen Pensionistenheimes in Birkfeld/Steiermark (heute Bezirkspflegeheim Birkfeld) in Auftrag gegeben. Er wurde dann von der Malerin, Textilkünstlerin und Pädagogin Herlinder Almer (1937-2023)

Weltgerichtsfresko aus der Kirche zur Heiligen Kunigunde in Wald am Schoberpass (um 1420)
Die römisch-katholische Pfarrkirche zur Heiligen Kunigunde in Wald am Schoberpass in der Steiermark besitzt Wandmalereien aus der Zeit um 1420, die von einem „Meister von Kobenz“ stammen sollen, aus der gleichnamigen Marktgemeinde im Bezirk Murtal in der Steiermark. Im Jahr

Gotisches Fastentuch des Doms zu Gurk (1458)
Eines der ältesten und mit etwa 80 Quadratmetern größte Exemplar eines Fastentuchs ist dasjenige im Dom zu Gurk in Kärnten. In ganz Österreich ist dieses einzigartige Kulturdokument nicht allein die älteste textile Darstellung des Neuen Jerusalem, sondern die älteste Darstellung

Weltgericht nach russischer Schule (17. Jh.)
Diese Ikone kennen wir nur von Kunstauktionen, angeblich soll sie im 17. Jahrhundert entstanden sein, weist aber Merkmale auf, die sich schon im 16. Jahrhundert finden lassen. Es handelt sich, nach Auskunft des Auktionators, bei dem Kunstobjekt um eine „Vrezok-Ikone“,
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.